Schlagworte: Todesstrafe, Tod, Todessehnsucht
„Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß der Wunsch zu töten sehr oft mit dem Wunsch, selber zu sterben oder sich zu vernichten, zusammenfällt.“
Albert Camus (Werk: Betrachtungen zur Todesstrafe)
356 Stimmen:
Jennchen 30.01.2010, 20:37 Uhr
Das stimmt irgendwie... immer wenn ich daran dachte, jemanden zu töten (...natürlich nur gedacht und gedanklich ausgeführt) habe ich mich danach in Gedanken selbst umgebracht :D
H. Smidt 30.01.2010, 21:02 Uhr
Nee, @Jennchen. Laß das man. Weißt du, da schadet man sich nur selbst mit.
Daß auch der friedlichste Mensch Mordgedanken haben kann und fähig ist zu töten, weiß ich selbst. Aber überlege mal mit kühlem Kopf:
Willst du die schönsten Jahre deines Lebens im Gefängnis verbringen? Ist es das wert?
Was wird dann aus dir werden? Aus deiner Lebensplanung? Deinem Beruf?
Wenn du innerlich verletzt wurdest schaue liebevoll auf dich und sei gut zu dir.
Doch wenn du das Gefühl hast mit einer Sache alleine nicht allein fertig zu werden - dann hole dir Hilfe. Wenn der Körper krank ist gehst du ja auch zum Arzt. Und wenn die Seele krank ist, dann gibts auch dafür einen Seelendoktor.
Jonathan 21.10.2012, 20:25 Uhr
Der bekannte und stets sehr rationale und skeptische Harvard-Neurologe Dr. Ebon Alexander fiel aufgrund einer Meningitis für nahezu eine Woche ins Koma. Bisher hatte er nicht einen Deut daran glauben können, dass es vielleicht ein Leben nach dem Tode gibt. In seinen Diskussionen mit Studienkollegen war er stets offensiv der skeptische Part gewesen und vertrat vehement die Ansicht, nach dem Tode sei es dunkel und schwarz. Doch nachdem Alexander wieder aus seinem Koma erwachte, strahlten seine Augen und er beschrieb, dass er in dieser Woche wundervolle Erfahrungen gemacht hatte. So war er mitunter an einem Ort mit unzähligen Schmetterlingen und auf einer wundervollen grünen Wiese gewesen, die er anfangs aus der Perspektive eines Regenwurms gesehen habe, nachdem er sich erfolgreich an die Erdoberfläche gewühlt hatte. Im weiteren Wortlaut gab er an: “Ich kroch als Wurm aus dem Erdboden heraus und flog danach als Funke auf den Flügeln eines Schmetterlings. Dieser brachte mich aus diesem Universum heraus zu einem neuen. Dieses andere Universum war voller Liebe und Güte und ich vernahm sogar einen unglaublich schönen Chor. Dort traf ich auf höhere Wesenheiten und an meiner Seite entdeckte ich eine Frau mit blauen Augen und goldenem Haar. Sie begleitete mich auf meinen Reisen durch das neue Universum.”
Gast 21.10.2012, 20:27 Uhr
Selbst in einem Interview mit der amerikanischen Zeitschrift “Newsweek” gab er ganz offen zu, dass er zu Unrecht Patienten verurteilt hatte, die ihm von solchen Erfahrungen berichteten und entschuldigte sich bei ihnen.
Mittlerweile hat er über seine außerkörperlichen Erfahrungen sogar ein Buch geschrieben mit dem Titel “Proof of Heaven” und erklärt darin reumütig, dass er in seiner Skepsis doch keinen blassen Schimmer besessen und es ihm einfach nur an direkten Erfahrungen gemangelt hätte. Mehr noch, so erklärt er, dass er sich dessen bewusst sei, dass sich sein Bericht ein wenig fantastisch anhört, aber es definitiv war keine Fantasie oder eine Halluzination, sondern er beschwört, er hat es völlig real wahrgenommen und ist von der Wahrheit der Erfahrung absolut überzeugt.
Quelle:
LifeBeyondDeath.net
newsweek.com
Chiara 25.10.2012, 11:18 Uhr
Todesstrafe: Todessehnsucht(?)
Dr. Eben Alexander: Mein Körper zeigte keinerlei Reaktionen, meine höheren Gehirnfunktionen waren offline ... eine Dimension, von der ich nicht wusste, dass es sie gibt] Von der Raupe, über (mit) dem Schmetterling zum Funke werden (?) ... in einer anderen Dimension dann, Billionen von Sonnen in/aus der Sonne (?)
Totsein (Totgesagt) erzeugt eine Intensität von unbeschreiblicher Nachhaltigkeit. Die Verbindung mit menschlichen Unzulänglichkeiten hebt sich (löst sich im Nichts auf). Entscheidet sich der Funke (Lebensfunke) noch eine Weile mit Erdlingen zu verbringen, folgt die körperliche Auferstehung. Es spielt dabei keine Rolle, wie lange der Herzschlag ausgesetzt, oder wie lange Hülle und Organe ohne Sauerstoffzufuhr, man (die strahlende Lebendigkeit) erwacht unbeschwert und vollkommen. (Fötus/Embryo. Ungeboren geboren). Für den Schmetterling ist die Raupe kein Geheimnis.
Ein einziges (unvergleichliches) Festmahl der Sinne! Nichtig! alles Irdische. Menschen - reizlos!
|Chiara Matrjoschka|
Der wahre Wolfgang 25.10.2012, 22:59 Uhr
Der Wunsch zu Töten und die gewünschte eigene Selbstvernichtung fallen bei Camus zusammen.
Selbstvernichtung mit den genannten romantisierenden, wunderbaren Bildern in Verbindung zu bringen, fällt
mir schon schwer.
Hinter dem Motiv der Selbstvernichtung steht Aggressivität und diese kann etwas überaus Gefürchtetes und Unerträgliches bedeuten. Sie kann bedrohlich und gefährlich wirken. Stößt ein autoaggressiv veranlagter Mensch auf eine enorme Wut und extreme Hassgefühle, kann eventuell eine Suizidhandlung die Konsequenz sein, da er jene elementare Wut und den monströsen Hass, kurz die unbeschreibliche Aggressivität gegen sich selbst richtet und dadurch sein eigenes Ableben herbeiführt.
Bleibt bei dieser der Selbstvernichtung etwa noch Raum für Sehnsüchte und Blütenträume?
Camus selber ist -so meine schwache Erinnerung- mit seinem Auto tödlich verunglückt...
Der wahre Wolfgang 25.10.2012, 23:30 Uhr
In seinem Roman, "Der glückliche Tod" (ein bisschen verstaubt aber lesenswert), beschreibt Camus die letzten Momente vor dem Ableben seines Protagonisten Mersault:
"In ihm stieg langsam, vom Leib her, ein Kiesel auf,der nach und nach den Weg in seine Kehle nahm. (...). In einer Minute, in seiner Sekunde, dachte er. Das Steigen hielt inne. Und ein Stein zwischen Steinen ging er in der Freude seines Herzens wieder in die Wahrheit der unbeweglichen Welten ein."
Nun ja, Schmetterlinge flattern anders...
delphi 26.10.2012, 23:37 Uhr
Wolfgang, vielleicht gibt es "einen" glücklichen Tod und zuvor eine Kehle zuviel aufnahm. Das ist das Gleiche. Das hat er getan, weil die Welt so unbeweglich ist. Es erscheint logisch. Ein Schmetterling kann er nicht sein. Eher ein Gelähmter, mal so sage. Küsschen, Deine Mathematikerin, delphi...
delphi 26.10.2012, 23:51 Uhr
...Klar, jeder spricht je nur von dem, was er selber für sich sieht und wie er sofort für sich handeln würde.
Diese Ansicht trifft aber nicht zu. Jeder Mensch hat andere Bedürfnisse, gepaart mit seiner genetischen Anlage.Zum Beispiel ist ein eher gefühlsbetonter Mensch anders zu verstehen, als ein nur logischer Mensch, oder...
Nico Lück 27.10.2012, 13:34 Uhr
Spiel 1:
Von wegen ewiges Leben. Unsere letzte Funktion in diesem beschissenen Leben ist die, dass wir ein Entsorgungsproblem darstellen, weil wir vor uns hin faulen und herum stinken. Zum Trost sabbeln dann die Pfaffen was von Seelen, die beim lieben Gott sind und reden über grüne Auen, auf denen er uns weidet. Ich frage dich, was soll der Scheiß? Das Dumme oder die Ironie an der Todesstrafe ist, sie straft das Leben.
Spiel 2:
Beim Erforschen von dem, was wir Tod nennen, werden wir feststellen, dass es den Tod, so wie wir ihn im Normalfall interpretieren, nicht gibt. Es gibt nur unterschiedliche Seins-zustände.
Wir sind nicht unser Körper, sondern geistige Wesen, die vom Kreislauf Leben und Tod in Wahrheit nicht betroffen sind. Als Geistwesen benutzen wir zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Körper, um hier im Irdischen Erfahrungen zu sammeln und uns weiterzuentwickeln.
Elisabeth Kübler-Ross vergleicht den menschlichen Körper mit einem „Kokon samt seiner Larve“, der uns als Haus dient. Das Sterben - das in dem Fall die Befreiung des Schmetterlings ist - beschreibt sie als ein „Umziehen in ein schöneres Haus“.
Unsere Bedürfnisse sind wohl gar nicht so verschieden wie wir oft annehmen ...
die Beispiele die ich hier anspreche, sind mehr oder minder vielfältiger Ausdruck von gleichen Bedürfnissen.
Jennchen 07.03.2013, 01:41 Uhr
@H.Smidt
2 Jahre nach dem Kommentar habe ich mir Hilfe gesucht, bin nun seit November 2012 in Therapie, war 6,5 Wochen stationär, jetzt jede Woche ambulant... Und der Wunsch zu sterben, oder jemanden zu töten war nie größer.
Der wahre Wolfgang 09.03.2013, 11:39 Uhr
Ja, Jennchen, gesund klingt anders...
Georg 09.03.2013, 13:21 Uhr
Hier geht es aber doch nicht um krank oder gesund ... zumindest was Camus anspricht im Zitat!
Mann sollte sich nicht unter Druck setzen. Es ist heutzutage ja Mode, anderen Leuten eine psychische Krankheit anzudichten, um sie zu kränken, zu diskreditieren oder aus dem Weg zu räumen. Oft werden solche Aggressionen als Rat und wohl meinende Sorge um den lieben Nächsten getarnt.
Delphin 23.04.2015, 10:26 Uhr
„Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß der Wunsch zu töten sehr oft mit dem Wunsch, selber zu sterben oder sich zu vernichten, zusammenfällt.“
Nach dem Germanwings-Absturz lässt sich die Akzentsetzung auch umkehren: Der "Wunsch" (besser:innerer Zwang) sich zu vernichten, fällt mit dem Wunsch andere zu vernichten zusammen.
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