Schlagworte: Schule, Strukturen
„Schule und Unterricht funktionieren noch heute unverändert nach denselben Strukturen, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.“
Hermann Hesse (Werk: Unterm Rad)
347 Stimmen:
Katja 02.09.2012, 23:53 Uhr
Macht Lernen dumm?
In seiner ersten Sendung (läuft gerade) spricht Richard David Precht mit dem Hirnforscher und Schulkritiker Gerald Hüther über den "Skandal Schule". Was läuft warum falsch in unserem Bildungssystem?
Eine wunderbare, längst überfällige Sendung!
jonasebastianschaefre@gamil.com 03.09.2012, 08:23 Uhr
Vielen Dank für den Tipp.
Ich hoffe nur, dass die Sendung auch zum Nachdenken anregt.
Der wahre Wolfgang 03.09.2012, 08:43 Uhr
Überflüssige Sendung. Ja,@Katja, der Precht hatte die Haare schön.
Fazit: Kein tiefergehender Diskurs. Keine seriöse Ist-Analyse. Wie soll nun wirklich die Schule der Zukunft aussehen? Antworten: Fehlanzeige! Ausgesprochen plakative Bildungsvorstellungen. Bildung ist wohl doch menr Politik als Philosophie.
Fernseh -Magerquark eben...
Katja 03.09.2012, 08:56 Uhr
@Wolfgang
Ich zitiere mal einen Kommentar aus dieser Sendung:
Wer den Sumpf ausheben will, sollte nicht mit den Fröschen reden.
Der wahre Wolfgang 03.09.2012, 12:23 Uhr
Das ist ja auch einer der Kritikpunkte: Außer netten Aphorismen nichts Bemerkenswertes.
Ach, die Frösche! Ja, die "quarken" ebenso...
@Katja, sofern dich die Bildungsdiskussion interessiert: Eine empfehlenswerte Lektüre:
Ivan Illich: "Entschulung der Gesellschaft". Illich liefert eine fundierte Zustandsbeschreibung einerseits und entwickelt andererseits konkrete Möglichkeiten und Ansatzpunkte hin zu einem -und darum sollte es in erster Linie gehen- demokratischen Bildungssystem.
Ketpi 03.09.2012, 17:23 Uhr
Die Wiedergeburt des epimetheischen Menschen.
Pjotr 03.09.2012, 18:16 Uhr
Illich, Sprecher und Autor
Die Schule als heilige Kuh
„Bildung bedeutet die Ausbildung eines unabhängigen Lebensgefühls und eine
Bezüglichkeit, die Hand in Hand damit geht, daß die im Zusammenleben der
aufbewahrten Erinnerungen zugänglich und nutzbar gemacht werden. Die
Bildungsinstitution liefert dafür den Mittelpunkt. Das setzt einen Ort in der
Gesellschaft voraus, an dem jeder von uns durch Überraschung aufgeweckt wird;
eine Stätte der Begegnung, an der andere mich mit ihrer Freiheit überraschen und
mir die eigene Freiheit bewußt machen. Soll die Universität sich ihrer Tradition
würdig erweisen, so muß sie selber eine Institution sein, deren Ziele als Ausübung
von Freiheit verstanden werden und deren Autonomie sich gründet auf das
Vertrauen, welches die Öffentlichkeit in den Gebrauch dieser Freiheit setzt.“ (S.
24)
Die Schule als heilige Kuh, in: Klarstellungen. Pamphlete und Polemiken. Aus dem Englischen von
Helmut Lindemann. Mit einer Einleitung von Erich Fromm.
Urlof 03.09.2012, 22:51 Uhr
Das die Regelschule am Ende ist, da steht der Hüther dem Illich in nichts nach, es sei denn man stützt und stürzt sich auf Kleinigkeiten.
Das die Sendung 'Precht' nur abstraktes Gehalt ausquarkte ist so selbstverständlich, wie hier nur um den angeblasenen, heißen Brei drumrum die Frösche nach gang und gäbe sich tummeln.
Der wahre Wolfgang 03.09.2012, 23:14 Uhr
Heutige Kritik der FAZ im Feuilleton: "Das war schlechtes Fernsehen und hatte nichts mit Philosophie zu tun. Es ging um Precht,und der setzte sich widerstandslos in Szene. Ergo con sum = Ich denke, Precht ist dumm!"
Dringend erforderlich wäre, den inflationär verkommenen Bildungsbegriff sowohl kulturhistorisch als auch zukunftsorientiert neu zu beleuchtet und zu definieren. Aber bitte nicht mitten in der Nacht.
Zu wenig Nachtschlaf vor einer neuen Arbeitswoche macht nämlich ebenso dumm...
Wer bis jetzt noch nicht begriffen hat, dass es Precht nur auf "Effekthascherei" ankommt, dem ist nicht mehr zu helfen.
Zu Sloterdijk kann man stehen, wie man will. Inhaltlich bietet er eine ganze Menge mehr. Das kann man bei diesem grotesken Selbstdarsteller und Vielosophen,Precht, nun beim besten Willen nicht erkennen.
Katja 04.09.2012, 08:39 Uhr
@Wolfgang
Warum Du Deine Meinung (oder die der FAZ) unter verschiedenen Masken wiederholst, erschließt sich mir nicht.Mir scheint, Du hast die Sendung überhaupt nicht verstanden. (Solltest Du sie überhaupt gesehen haben!)
Ebenso wenig den Satz Wer den Sumpf ausheben will, sollte nicht mit den Fröschen reden.
Konntest Du mit dem Begriff "Bulimie-Bildung" etwas anfangen?
Zuerst wird es belächelt, dann bekämpft und am Ende ist es selbstverständlich.
Im Übrigen, kamen beide Gesprächspartner überaus kompetent "rüber", die wußten genau, wovon sie redeten.
Der wahre Wolfgang 04.09.2012, 13:44 Uhr
@Katja, irgendwie bleibst du eine Gefangene im Beleidigungsmodus. Die Glorifizierung Prechts mit Worten wie "überfällig" oder "überaus kompetent" (zudem im Bildungskontext) kann ich -wie oben erklärt- leider nicht nachvollziehen. Eine solche Überhöhung ist naiv und sachfremd. Klingt sie nicht so, als hätte dieser Herr, im Verbund mit Hirni-Hüther, jetzt auf bahnbrechende Weise die Voraussetzungen zur Einleitung einer(gefühlten) 15.Bildungsreform nach 1970 mit Vehemenz geschaffen?
Nein, beide Herren haben im Mitternachtston geplaudert und der Schulalltag geht weiter. Da wollen wir bitte nichts übeschätzen, liebe Katja. Und: Dass ich mit meinem Urteil nicht ganz alleinstehe, genau das belegen einige weitere Quellen -nicht mehr und nicht weniger.
Über die Halbwertzeit solcher Talkrunden braucht man garnicht erst zu spekulieren. Die Nachhaltigkeit wird wahrscheinlich über einige Kommentare hier und an andere Stelle kaum hinausgehen und den 6. September 2012 kaum überdauern.
Ganz beachtlich übrigens, dass sich hier weitere Kommentatoren -und keine "Masken"- auf Illich beziehen.
Also, @Katja, Illich lesen und dann bitte mal ganz ressentimentfrei nachdenken und kommentieren.
Der wahre Wolfgang 06.09.2012, 23:08 Uhr
Kölner Stadtanzeiger heute:
Nörgeln über das Bildungssystem ist ein beliebter Zeitvertreib, genauso wie das Nörgeln über die Unfähigkeit von Lehrern. Ob Deutschlands Schulen beim Pisa-Test schlecht abschneiden oder die Schüler nicht wissen, wer Erich Honecker ist - die Schuldigen sind schnell ausgemacht: die Lehrer.
Dabei steigen die Anforderungen ständig. Lehrer sollen Schüler aus unterschiedlichen Kulturkreisen genauso integrieren wie Kinder mit Behinderungen. Sie sollen am besten 80 Prozent der Klasse individuell bis zum Abitur fördern - und zwar bitte voller Leidenschaft und in kürzester Zeit. Dabei sind sie längst nicht mehr nur für Schreiben, Rechnen und Geschichte zuständig. Sie fungieren als Ernährungsberater, Animateur, Umwelterzieher, Hilfspsychologe und Medien-Coach.
Warum die Lehrer in der öffentlichen Wahrnehmung trotzdem so schlecht dastehen? Vielleicht auch deswegen, weil die Schlagzeilen immer größer sind, wenn etwas schiefläuft. Oder weil im "Öffentlich-Rechtlichen"
die Prechts und Hirni-Hüthers den Ton angeben.
Umso höher müssten die Herzen der Pädagogen nun ob der "Jako-o-Bildungsstudie" schlagen.
Denn von den meisten Eltern wird ihre Arbeit sehr geschätzt. Man hält sie für engagiert und fachlich kompetent. Lehrer können gut erklären, das Interesse ihrer Schüler wecken und behandeln die Kinder und Jugendliche im Grunde gerecht - das würde der allergrößte Teil der Eltern unterschreiben. Und die müssen es wissen, schließlich sind sie am kritischsten, wenn es um den eigenen Nachwuchs geht.
Deutschlands Lehrer sind viel besser als ihr Ruf - dieses überraschende Ergebnis der Eltern-Umfrage ist auch eine gute Nachricht für das ebenfalls gern geschmähte deutsche Schulsystem. Denn wenn es eine gemeinsame Erkenntnis aus den endlosen Diskussionen um die richtige Schulform gibt, ist es diese: Egal, ob Gymnasium, Gesamt- oder Gemeinschaftsschule - eine Schule ist immer nur so gut wie ihre Lehrer.
@Katja, da scheint der o.g. reißerische Titel -überfällig und wunderbar dargelegt ?-, "Macht Lernen dumm?",mehr im Kontext: Selbstverliebter und Nischengequassel als in einem Realitätsbezug zu stehen.
D.w.W. 07.09.2012, 11:08 Uhr
Korr.:Nieschenquasselei
D.w.W. 07.09.2012, 15:35 Uhr
wie oben natürlich: Nischenquasselei
Leser 07.09.2012, 18:14 Uhr
Dass die Dummheit auch vor Intellektuellen nicht halt macht, hat Kant treffend wie folgt formuliert ( „Kritik der reinen Vernunft“, B 172-173, Anmerkung):
„Der Mangel an Urteilskraft ist eigentlich das, was man Dummheit nennt, und einem solchen Gebrechen ist gar nicht abzuhelfen. Ein stumpfer oder eingeschränkter Kopf.... ist durch Erlernung sehr wohl, so gar bis zur Gelehrsamkeit, auszurüsten. Da es aber gemeiniglich alsdenn auch an jenem.. (der Urteilskraft) zu fehlen pflegt, so ist es nichts Ungewöhnliches, sehr gelehrte Männer anzutreffen, die, im Gebrauche ihre Wissenschaft, jenen nie zu bessernden Mangel häufig blicken lassen.“
Fred 07.09.2012, 18:47 Uhr
"Warum die Lehrer in der öffentlichen Wahrnehmung trotzdem so schlecht dastehen?"
Stehen sie ja gar nicht (?), wie die Studie doch scheinbar vorgibt!?
Oder stehen sie doch so schlecht da, für alle die nicht-betreffenden der Studien, sprich für welche die sich nicht zur Elternschaft zählen, kinderlose...
Da waren dann ausschlaggebend Eltern in der Studie betroffen, die vorallem die mediale Seite mehr schätzen: Lehrer stehen hilflos davor und sind selbst oft Zielscheibe der Aggressionen. Gestörte, ausrastende und gewalttätige Schüler (die kleinen Tyrannen usw.) - ein mediales Lieblingsthema.
Während doch die Lehrer, im allgemeinen Bashing und "schlecht-reden" ihrer Zunft, in der Masse gut untertauchen können, verhält es sich anders, viel weniger kann der Schüler, das Kind ausweichen.
Es gibt aber leider eine wachsende Zahl von Eltern, die nicht mehr bereit oder in der Lage ist, ihren Kindern Grenzen zu setzen, von den Lehrern aber Höchstleistungen erwartet, das ist wirklich ein verzerrtes Problem. Kein Wunder, dass das zu Erschöpfung und Frustration führt.
"Egal, ob Gymnasium, Gesamt- oder Gemeinschaftsschule - eine Schule ist immer nur so gut wie ihre Lehrer."
Da würde ich wieder "nörgeln" ...'so gut wie ihre Gesellschaft' tifft es besser und stellt die Lehrer nicht zu sicher auf Platz 1, im Podest der Ehrungen.
Das Bildungssystem hat eben nicht nur mit den Schulen oder Lehrern zu tun (so wie die persönliche Gesundheit auch nicht nur mit dem Gesundheitsystem zu tun hat, will sagen, im Prinzip müsste man hier weiter denken die Umweltpolitik gehört schon zur Gesundheitspolitik).
Aber das hat ja Illich auch alles gut betont.
Ferner, finde ich auch viel wichtiger was die Kinder von dem Lehrer halten und nicht die Eltern.
Senftopf 07.09.2012, 20:02 Uhr
@Leser - gemeiniglich - alsdenn - stumpfer und eingeschränkter Kopf ...etc. da (vermute ich mal ) besteht wohl bei "Nicht- Intellektuellen" ein erheblicher Nachholbedarf..., um sich nicht notgedrungen in den Kreis dieser Spezis einreihen zu müssen...(stirnrunzel..;-)
Rose 09.09.2012, 07:38 Uhr
"Strukturen"
Solange es ein Hin- und Herschieben der "Schuld" gibt, wird es keine wirkliche Lösung des "SchulProblems geben.
Vielleicht wäre das Wort "Menschlichkeit" hier ein Schritt in Richtung Intelligenz.
Ein aktuelles Beispiel:
Die neue Lehrerin zu einem Mitschüler meiner Tochter:
"...also, dass Du so weit zurück bist, hätte ich nun wirklich nicht gedacht!"
Ein scheinbar harmloser Satz.
Für Theo, der von seinen Eltern und deren Ärzten den Stempel "hochintelligent" aufgedrückt bekam und deshalb
2(!) Jahre früher eingeschult wurde, wird dieser Satz alles andere als harmlos sein. Denn Theo hört ihn seit Jahren. Wie er sich fühlt, kann man an seinen Reaktionen ablesen. Theo ist "auffällig". Diese Erkenntnis scheint zu genügen, um ihm einen weiteren Stempel...nämlich "aggressiv"... aufzudrücken. Und keiner fragt (sich), WARUM?....
STRUKTUREN IN FORM VON GEMEINSAMEN REGELN vs. STRUKTUREN IN FORM VON STARREN NORMEN
Unstrukturierte Sonntagsgrüße...
Rose ;-)
Der wahre Wolfgang 09.09.2012, 11:53 Uhr
@Rose,Theo gegen den Rest der Welt.
Dein "Fallbeispiel" ist so klischeehaft vorurteilsvoll, dass meine Migräne wieder auflebt.
So einfältig funktioniert auch Schule nicht.
Und: Mit 4 Jahren eingeschult? Ist heute Märchenstunde angesagt?
Das Kind ist dann wohl mit drei Jahren auf Hochbegabung getestet worden? Mit Nuckel und Pampers natürlich...Die Mutter hatte aber doch schon abgestillt. Oder?
Rose 09.09.2012, 12:21 Uhr
@Der wahre Wolfgang...
Ich kenne mich mit Migräne nicht so aus. Betroffene berichten immer wieder, dass abgedunkelte Räume, Stille und leichte Nahrung empfehlenswert sind in solchen Fällen. Vielleicht kann Dir dieser Tipp helfen. ;-)
Theo wurde mit 5 Jahren eingeschult und ist heute - in der achten Klasse des Gymnasiums - 2 volle Jahre jünger als seine Mitschüler. Hat man Dich eigentlich auch mal irgendwann auf Hochbegabung getestet?
Schönen, ruhigen Sonntag und liebe Grüße,
Rose ;-)
Der wahre Wolfgang 09.09.2012, 19:05 Uhr
Ja, dabei war mir aufgefallen, dass eine mathematische Lösung im Test falsch war.
Meine Eltern hatten damals ein Privatinstitut zur Durchführung dieses Tests beauftragt.
Die Kosten für 140 IQ-Punkte lagen übrigens bei 600,- DM. Für 150 Punkte wären 760,- DM fällig gewesen.
Intelligenz hat schon ihren Preis.
Rose 09.09.2012, 20:54 Uhr
:-)...*schmunzel*
Ich weiß gar nicht mehr, wo ich meine her habe. Und schon gar nicht, was sie gekostet hat!
Tz tz tz...
Katja 09.09.2012, 22:27 Uhr
Lehrer können gut erklären, das Interesse ihrer Schüler wecken und behandeln die Kinder und Jugendliche im Grunde gerecht
so weit so schlecht.
Das deutsche Schulsystem ist für das so genannte normal begabte Kind ausgelegt. Das so genannte lernschwache Kind sowie das hochbegabte Kind fallen durch die Maschen.Hochbegabte Kinder besitzen eine andere Denkstruktur, sie benötigen schon zu Kleinkindzeiten ein Umfeld, das ihnen ermöglicht, sich entfalten zu können.
Ein hochbegabtes Kind ist seinem Alter geistig um ca. 3 Jahre (IQ>130) voraus. Seine Gefühlswelt ist altersgemäß, da es erst sein Lebensalter gelebt hat. Diese Lücke wird von vielen Erwachsenen nicht oder selten bemerkt. Wenn doch, dann wird es falsch beurteilt, dann heißt es, das Kind ist sozial noch nicht so weit, gemeint ist dann aber immer die emotionale Seite. Diese Kinder von einer Fördermöglichkeit auszuschließen, wäre fatal.
Alle Personen, die mit hochbegabten Kindern in einem Erziehungs- und Bildungszusammenhang stehen, müssen lernen, mit dieser Lücke umzugehen.
Diese Kinder werden auffällig, wenn man ihre Bedürfnisse nicht erkennt und fördert und ihr hohes geistige Potential negiert.Hochbegabung ist keine einseitige Begabung, sondern ein hohes abstrakt logisches Denken auf allen Gebieten. Mit wenig Fakten werden oft überraschende Lösungsansätze gefunden.
Die Denkgeschwindigkeit und Denkmöglichkeit ist bei Hochbegabten extrem erhöht.Schulnoten sind häufig der Maßstab für eine gute oder weniger gute Reproduktion erklärten und eingeübten Wissens.(Bulimie-Bildung).Das unentwegte Wiederholen bereits erfaßten Wissens treibt viele hochbegabte Kinder in die Demotivation.
Der Lehrplan wird mit einer Zeitvorgabe eingehalten, bis auch das letzte Kind den Stoff "begriffen" hat. Und was machen die hochbegabten in der ersten Reihe so lange? Sie stören den Unterricht, lenken andere Kinder ab, beschäftigen sich mit unterrichtsfremden Dingen (wie es so schön im Lehrer-Deutsch heißt),werden rebellisch und landen auch heute noch zur Strafe vor der Klassenzimmertür, anstatt im Klassenzimmer gefördert zu werden.Es ist kein intelligentes Verhalten, im Hochformat die Erbsen zu zählen, denn eine Hochbegabung schließt aus, dass unsinnige Übungsarbeiten in der Schule mit Begeisterung mehrfach fehlerfrei absolviert werden.
Bei 30 Kindern in einer Klasse ist es dem Lehrer ja auch nicht zumutbar sich in 45 Minuten auch noch um so einen kleinen Rebell zu kümmern.
Oft werden fleißige, hochleistende Kinder mit hochbegabten Kindern verwechselt.
Die Mehrheit der hochbegabten Kinder machen es sich bequem im Mittelfeld der Zensuren .
Hochbegabte sind für die Lehrer die unbequemen, die stets nachfragenden Menschen, die ihre Ruhe stören, die sie zwingen, über einige Tatsachen mehr nachzudenken, als ihnen lieb ist. Von Lehrkräften oft nicht erkannt, passen sich viele den Bedingungen in Schule bezahlen diese Anpassung jedoch oft mit psychosomatischen Beschwerden .
Pädagogisch sehr wertvolle Antwort eines Direktors eines Gymnasium auf die Anfrage, ob ein hochbegabtes Kind beim Überspringen von Klasse 3 (Grundschule) nach Klasse 5 (Gymnasium) an seiner Schule Aufnahme finden könne : "Das Kind kriegt aber keine Extrawurst (Zitat). Genau die wollen diese Kinder auch gar nicht haben.
Nicht alle Kinder passen sich an. Doch die, die es getan haben, landeten früher als schwer erziehbar in irgendwelchen Einrichtungen oder ihnen wurde die geeignete Schullaufbahn verwehrt.
Der Schulstoff ist für hochbegabte Kinder keine Anforderung, und doch müssen sie sich über Monate mit für sie einfachsten Dingen beschäftigen.
Würde der Unterricht ihre Denkprozesse anregen, wären hochbegabte Kinder zufriedener und glücklicher.
Hochbegabte Kinder wissen nicht, dass sie hochbegabt sind, sie können normal begabte Denkstrukturen nicht nachvollziehen. Erst im Erwachsenenalter können sie erkennen, dass erhebliche geistige Unterschiede die Menschen prägen.
Das deutsche Bildungssystem will alle Kinder gleich machen,anstatt sie nach ihren geistigen Fähigkeiten zu fördern.
Lehrer erkennen ein hochbegabtes Kind nicht, dieses Thema begegnet ihnen nicht im Studium, sondern vielleicht mal auf einer Fortbildung.
eine Schule ist immer nur so gut wie ihre Lehrer."In der Tat.
Unterrichtsresistent 10.09.2012, 09:10 Uhr
Der Stoff des Lebens (er)klärt sich von ganz alleine. Alle sind hochbegabt; wenige hochentwickelt. Schule und Lehrer vermitteln Bücherwissen. Der Notendurchschnitt, einer meiner Klassenkameraden, ein hochmotivierter Streber, lag immer weit unter dem der 'Träumer'. Meine Schulzeit, mit ausgezeichneten Zensuren, ermöglichte mir, so ganz nebenbei, Tagträumerei.
Der wahre Wolfgang 10.09.2012, 12:46 Uhr
"Lehrer können gut erklären, das Interesse ihrer Schüler wecken und behandeln die Kinder und Jugendliche im Grunde gerecht - das würde der allergrößte Teil der Eltern unterschreiben."
@Katja, so die vollständige Aussage -nicht mehr und nicht weniger. Hintergrund ist übrigens eine repräsentative Befragung von Emnid.
Die mögliche Problematik der Hochbegabung möchte ich nicht ignorieren. Diese liegt allerdings Promillebereich.
Aktuelle Studien verweisen dagegen verstärkt darauf, dass Schüler und Schülerinnen mit bildungsfernerem Umfeld bei uns in der BRD extrem benachteiligt sind und daran ändert auch das sogenannte Bildungspaket nichts.
Dieses Problemfeld macht mindestens 30 % der Schülerpopulation aus.
Das Postulat,dass eine Schule immer nur so gut wie ihre Lehrer ist,kann natürlich auch in Frage gestellt werden.
Zu einer guten Schule gehört natürlich weit mehr -wie wir wissen.
Der wahre Wolfgang 10.09.2012, 13:06 Uhr
www.hochbegabung.tsn.at/wi_betr.htm :
"...Der Schulstoff ist für hochbegabte Kinder keine Anforderung, und doch müssen sie sich über Monate mit für sie einfachsten Dingen beschäftigen..."
Ja, liebe @Katja, der "Guttenberg in uns" ist einfach nicht totzukriegen.
Nein, Kopieren-Können -ohne Hinweis auf den Autor- gehört nicht zur Hochbegabung.
Der wahre Wolfgang 10.09.2012, 13:29 Uhr
Nach Ivan Illich ist die Schule, die es als Schule im traditiolellen Verständnis gar nicht gibt, die beste.
Der Autor bezweifelt,dass die Regelschule mit ihrer alten Struktur der zwangsweisen Bildungsvermittlung in einem staatlich oranisierten Schulbetrieb den individuellen Lern-und Bildungsbedürfnissen von jungen Menschen überhaupt gerecht werden kann.
Der Wiedergeburt des "epimetheischen Menschen" steht -so Illich- ein auf Zwang,Pflicht und Selektion angelegtes staatliche Schulsystem diametral entgegen.
Katja 10.09.2012, 13:55 Uhr
mein lieber Wolfgang,
Deine Recherche war mir klar *lach
doch wir waren jahrelang Mitglied in diesem Verein,
insofern ist mir das Thema wesentlich vertrauter als Dir.
Wenn ich Deinen Kommentar so lese, scheinen sich Deine Kenntnisse doch sehr in Grenzen zu halten, doch das erwähnte ich ja bereits.
Meine Literatur über dieses Thema umfasst sicherlich nicht den Umfang Deines gesamten Bücherregals, dafür habe ich alles live erlebt und ich bin dankbar dafür, dass es entsprechende Vereine gibt und vor allem einige wenige hervorragende Lehrer gab, die wir brauchten.
Aus Zeitgründen kopiere ich Passagen, habe schließlich noch mehr zu tun:-)
Der wahre Wolfagng 10.09.2012, 20:16 Uhr
Huch Entschuldigung Katja. Als Vereinsmitglied darfst du uns natürlich Texte ohne Nennung der Autorenschaft als eigenes Wissen verkaufen.
Dass das auch aus Zeitgründen passiert, dafür habe ich auch Verständnis.
Bei all dem, was du so plagiierst, bist du sicherlich auch Mitglied in noch vielen anderen Vereinen. Da kann man schon in Zeitnot kommen. Vereinszugehörigkeit und Zeitnot. Mit diesen Argumenten wäre der Chefplagiator Guttenberg wahrscheinlich noch heute Veteidigungsminister.
Zu meinem persönlichen Erfahrungshintergrund bei Bildungsfragen im Allgemeinen:
Dazu habe ich mich in den letzetn vier Jahren immer wieder geäußert.
Zur speziellen Thematik der Hochbegabung: Darüber habe dezidiert bisher nicht so viel gesagt. Daraus muss aber nicht zwingend Inkompetenz abgeleitet werden. Oder?
Der wahre Wolfgang 10.09.2012, 20:28 Uhr
D.w.W. oben: "Nein, Kopieren-Können -ohne Hinweis auf den Autor- gehört nicht zur Hochbegabung."
@Katja, dann versuchen wir`s mit dem Hinweis auf Hochbegabung im Bekannten-oder Familienkreis:
"Ich bin dankbar dafür, dass es entsprechende Vereine gibt und vor allem einige wenige hervorragende Lehrer gab, die wir brauchten."
Offensichtlich macht -um den Kreis zu Precht zu schließen- nicht das Lernen dumm, sondern die Hochbegabung oder die vermeindliche Hochbegabung.
Aber das hat uns ja auch der Herr Kant schon erklärt.
delphi 10.09.2012, 23:01 Uhr
...ähm....ist doch selbstverständlich, dass sich der Verfasser mit der Materie verbindet...., oder?
delphi 10.09.2012, 23:11 Uhr
@katja...mir wäre der kontriktive Gedankengang weit lieber, als der persönliche Weg...mal so sage
Der wahre Wolfgang 11.09.2012, 00:10 Uhr
...mir auch!
Katja 11.09.2012, 00:43 Uhr
Zur speziellen Thematik der Hochbegabung: Darüber habe dezidiert bisher nicht so viel gesagt. Daraus muss aber nicht zwingend Inkompetenz abgeleitet werden. Oder?
Doch, Wolfgang, und Du tiffst den Punkt. Du hast null Ahnung davon! Deine Kommentare belegen dies. Wer den Sumpf ausheben will, soll nicht mit den Fröschen reden.
Du ziehst irgendwelche wissenschaftliche Studien heran oder bringst Kant, die FAZ und sonst wen ins Spiel - gerade das, was Dein Bücherregal gerade hergibt.
Aber sonst hast Du (als vermeintlicher Lehrer- das passt) nix zu sagen, außer dümmliche, unqualifizierte und polemische Texte.
Damit ist dieser Dialog - eigentlich eher eine "Gesprächsrunde", wenn man Deine Masken "Fred" und "delphi" dazu rechnet (wie lächerlich!) für mich beendet.
orakel 11.09.2012, 12:17 Uhr
@katja, interessant, wie du bereits 00:43(wolfgang ebenfalls 00.10)00:43, auf noch unveröffentliche kommentare antworten konntest *rofl*
Der wahre Wolfgang 11.09.2012, 12:39 Uhr
Wissenschaftliche Studien, Literatur- und andere Medienbezüge untermauern einen vorgetragenen Sachverhalt.
Damit sollte man doch klarkommen.
Dieses Arbeitsprinzip gehört im Übrigen auch zu meinem Alltagsgeschäft.
Dass du, liebe Katja, als Hausfrau und Mutter zweier Kinder, auch an Schulfragen interessiert bist, kann ich nachvollziehen -mitsamt deines Negativbildes gegenüber Lehrer und Schule.
Wenn es dir allerdings schwerfällt, schlüssige Sachbeiträge eigenständig zu entwickeln, dann verweise doch wenigstens auf den Verfasser. Alles andere ist intellektuelle Unredlichkeit.
"Aber sonst hast Du (als vermeintlicher Lehrer- das passt) nix zu sagen, außer dümmliche, unqualifizierte und polemische Texte."
@Katja,ich weiß, dass es hier eine Leserschaft ( darf ich ganz unbescheiden auch "Fangemeinde" sagen?) gibt, die das ganz anders sieht.
Deine "Maskenpsychose" ist entweder nur Masche und Boshaftigkeit oder eine wirkliche Paranoia.
Mein Therapievorschlag: Eruiere meine Identität doch einfach bei der Administration. Du darfst das!
Ansonsten schaffen derartige Unterstellungen nur ein schlechtes Klima und das muss doch nicht sein, liebe @Katja.
steFFen 24.10.2012, 22:42 Uhr
Um mal auf die Sendung zurückzukommen - ich finde, dass Precht und Hüther nicht zusammenpassen, dass sie nicht harmonieren.
Precht will sicherlich übermäßig Auffallen, doch mir erscheint es leider nötig, da man sonst kein Gehör findet...
Ich erinnere mich nicht an alles aus der Sendung, auch nicht, ob es Lösungsvorschläge gab. Ich glaube es gab keine. Das ist der Trick - jeder soll seinen eigenen Weg finden können. Das ist aber im heutigen Schulsystem nicht möglich.
Das, was in der Sendung gesagt wurde, fand ich sehr gut. Die Art und Weise, wie es "gestaltet" wurde, besonders von Herrn Precht, empfand ich als unangenehm, rauh...
Dass Schule nur so gut sein könne wie die Lehrer ist meiner Meinung nicht richtig. Wenn ein sehr guter Lehrer sein Können aufgrund des Schulsystems, der zu großen Klasse, des Zwanges von Schulbesuch und/oder Lehrplan nicht entfalten kann, liegt das dann an ihm?
Eigentlich nur (?) in dem Punkt, dass er immernoch dort arbeitet und sich keinen Arbeitsplatz sucht, an dem er sich entfalten kann.
Leider sind viele Menschen "Amokschläfer", wie ich es nenne.
Ich finde Herrn Hüther super. Er sagt nicht, so muss es sein, sondern, macht die Augen auf, schaut, welche Möglichkeiten es gibt und findet die für euch passende, die euch begeisternde.
@Wolfgang & Katja: Wenn ihr zusammen arbeiten würdet und nicht gegeneinander, wäre euch und anderen geholfen...
OOO 25.10.2012, 00:10 Uhr
Eine von positiven Gefühlen gekennzeichnete Beziehung zwischen Lehrer und Schüler ist für die Lern-Motivation des Schülers demzufolge ungleich wichtiger als rationale Argumentation, die vernünftige Begründung für die Notwendigkeit des lernens anbietet.
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