Schlagworte: Streit, Zorn, Weisheit
„Wenn sich zwei streiten, ist der, der dem Zornigen nicht widerspricht, der weisere.“
361 Stimmen:
Anarchisterix 07.10.2007, 18:59 Uhr
Wenn die Klugen nachgeben, herrschen die Dummen. Oder die Frechen.
H. Smidt 08.10.2007, 16:21 Uhr
Es nützt nichts einem Menschen, wenn er in Rage ist, zu widersprechen. Weil er gar nicht bereit ist in diesem 'Zustand' für andere Argumente offen zu sein.
Man wartet ab bis er sich beruhigt hat.
Anarchisterix 08.10.2007, 19:48 Uhr
Der Zornige ist immer der, der im Streit die schlechteren Argumente hat und deswegen befürchtet, zu unterliegen. Zorn ist also der Versuch, ein Streitgespräch durch Einschüchterung für sich zu entscheiden. Und deshalb: Den Frechen ist zu widersprechen!
Ingrid Z 10.07.2008, 20:14 Uhr
Richtig Anarchisterix! Aber erst, wenn sie sich verbal ausgetobt und dadurch Kraft verloren haben. Dann kommt der Weisere zum Zug!
Jan Graf 02.08.2009, 12:37 Uhr
Ich bin oft zornig oder in Rage. Habe aber gute Argumente. Ich rege mich über die Engstirnigkeit des Gegenübers auf. Eure akademischen Theorien wirken also nahezu nutzlos für mich. Aber toll, dass Ihr Euch einbringt. Weiter so!
Chiara 02.08.2009, 12:53 Uhr
@ Jean Graf: Wunderbar! Kleingeistigkeit/Engstirnigkeit sind vom Menschen gehätschelte Begleiter. Theorien werden ach so gerne verkakademikt. Gar Viele tragen sie, die Aka-Kaka-Scheuklappen. |Herzhaft lacht|
Frau Neu 02.08.2009, 12:59 Uhr
Sehr klug, @H.
Schmidt
Anarchisterix 02.08.2009, 13:51 Uhr
Der Fall Graf:
"Ich bin oft zornig oder in Rage." Warum? Was ist dein Problem?
"Ich rege mich über die Engstirnigkeit des Gegenübers auf." Ach so. Und weswegen?
"Habe [...] gute Argumente." Na klar. Engstirnig sind immer die anderen.
"Eure akademischen Theorien wirken [entweder: sind] also nahezu nutzlos für [oder: auf] mich." Herr Graf ist argumentresistent.
"Aber toll, dass Ihr Euch einbringt. Weiter so!" Noch Fragen? Oder gar - Argumente?
Senftopf 12.09.2010, 20:57 Uhr
Im Grunde hat Eutipides ja recht, aber es gehört viiiiieeeeel Weisheit, vor allem aber Gelassenheit dazu...
Senftopf 12.09.2010, 20:58 Uhr
Korr.: "Euripides" heißt der Gute...
Sascha Hubert 13.02.2016, 09:21 Uhr
„Der Kluge gibt so lange nach, bis er der Dumme ist.“ -Walter Kempowski
jens kaiser 13.02.2016, 14:19 Uhr
Völlig korrekt und gut !!!
besser als widersprechen ist doch dann :
VOLL DRUFF MIT DEM .....: WAS JERADE DAAA IST
oder ?
meint jens
ZEN 13.02.2016, 15:46 Uhr
Wenn sich zwei streiten, ist der, der dem
Zornigen nicht widerspricht, der weisere.
– Euripides
Das ist wahr.
Die Voraussetzung, daß zwei Leute in einen längeren Streit
fallen können, ist die Unbewußtheit b e i d e r Beteiligter.
Allein die Bewußtheit einer der beiden beteiligten Personen
macht einen Streit über mehr als 7 Sekunden unmöglich.
Voraussetzungen für einen Streit,
der nicht allerspätestens in 14 Sekunden geklärt ist, sind zum Beispiel...
– Egopflege
– Unbewußtheit
– Standpunkt haben
– Recht behalten müssen
– Feste Meinungen vertreten
– Das Verlassen der eigenen Mitte
Sie alle sind Hinweise auf einen - momentan -
eher kindlichen (2) Stand der Geistigen Reife.
Ein Streit ist nur möglich, solange mindestens zwei Beteiligte unbewußt sind.
Euripides >> der dem Zornigen nicht widerspricht <<
Während der eine im Zorn wütet, kann der
andere leicht in seine Mitte gehen.
Zorn ist ein Übungsfeld.
Und wer erst mal das in-die-Mitte-kommen erkunden muß,
probiert ein paar der 108 Meditationsmethoden aus und
nutzt eine für sich passende... einige Wochen lang aus.
„Vipassana“ ist eine der einfachsten:
In einer bequemen Sitzposition den Atem beobachten.
Wer den Dreh erst einmal raus hat hat, kann in j e d e r Situation
in die Mitte gehen; auch in einer zornigen Atmosphäre.
Und wer in seiner Mitte ist, kann nicht mal eben
auf das Karussell des Zorns aufspringen.
Denn er befindet sich... en passant
auf der Ebene der Weisheit (6).
HIER wartet er geduldig die Abkühlung ab,
ohne den anderen in seinem Film zu stören.
ZEN
Sind wir bewußt, können wir den Zug wählen.
Dann müssen wir nicht auf jeden, der vorbeikommt, aufspringen.
gnocchi 13.02.2016, 22:07 Uhr
"Sind wir bewußt, können wir den Zug wählen." Und sind wir zu selbstbewußt, will man gleich den Bahanhof dazu wählen, nääh, dann backen wir lieber kleine Brötchen, die abfallen. Dann müssen wir die für uns abgefahrenen Züge nur noch an uns vorbeifahren lassen und können entspannt uns auch am Bahnhof anketten und pfeif-träller "Es fährt ein Zug nach Nirgendwo" dazu anstimmen.
Die Metapher vom Zug, dazu noch des bewußt gewählten, gerät aber derzeit eher taktlos für die Öffentlichkeit aufs falsche Gleis.
ZEN 14.02.2016, 01:04 Uhr
Wenn der eine nicht will,
können zwei nicht streiten.
– Isländisches Sprichwort
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