„Wenn jemand zu uns kommt und uns erzählt, auf dem Mond wachsen Erdbeeren, beginnen wir sofort, ihn davon zu überzeugen, daß dies doch nicht möglich sei, anstatt uns zu fragen, warum ihm solch absonderliches einfiele, unsere Aufmerksamkeit zu erlangen.“
348 Stimmen:
Neumann 10.02.2009, 00:31 Uhr
Leider kam bisher noch niemand zu mir, um mir solches zu erklären. Ich werde aber, wenn es geschehen wird, den Herrn Freud bedenken und mich fragen, was der Typ eigentlich von mir will. Apropos...wie kam der Freud eigentlich darauf, dass jemand Erdbeeren auf dem Mond vermutet?
Ingrid Z 10.02.2009, 14:06 Uhr
>Neumann: Eben darum! Es hätten ja auch Him-, Stachel- oder Brombeeren sein können.
Wenn jemand zu uns kommt und dies behauptet, ist das noch harmlos, denn vielfach legen betr. Menschen Hand an sich, um aufzufallen. Es ist das sog. ADS.
Nixus 10.02.2009, 14:46 Uhr
Ingrid: hatte der berühmte Maler Immendorf so ähnliches wie ADS oder AMS ?
Ingrid Z 10.02.2009, 14:50 Uhr
>Nixus, ADS= Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom. Der Maler Immendorf hatte ALS. Kannst ja selbst bei Google nachsehen, da es eine Abkürzung ist. Jedenfalls ein furchtbarer Tod, denn betr. Erkrankte können nur sterben, wenn sie ersticken.
Nixus 10.02.2009, 15:21 Uhr
Wusste es schon länger. ALS: fortschreitender Muskelschwund bis zur Organenlähmung. Keine schmackhafte Erdbeere.
Als General Nixus, als irrealer Träumer, schreitet er bei Bedarf mit seiner persönlichen "psychologischen" Armee voran, um die Gegner doch zu überzeugen, dass eine einzige schöne Erdbeere auf dem Mond in aller Stille wachsen sehen möchte und ein Raumschiff zur Verfügung zu stellen. Auf dem Mond lebt es sich ungestört, dort wird nichts mehr weiteres von ihm verlangt. Ewiger Friede sei mit ihm...
Ingrid Z 10.02.2009, 15:37 Uhr
...und wenn er nicht gestorben ist, dann lebt Nixus, der kaiserliche Hofdichter dort (Mond) immer noch, zusammen mit seiner Frau und einer Katze und sie genießen die mondlichen Erdbeeren.
Nixus 10.02.2009, 15:46 Uhr
Ingrid: soweit der Glaube der jetzigen Menschheit es ihm ermöglicht...
Neu ist mir die Katze dazu. Die kann ich von meinem Neffe mitnehmen, heißt Luna (Mond). Hatte in meinem früheren Leben eine Katze, sie wurde umgebracht. Bestimmt, passiert das Luna nicht nochmal aus Überzeugung anderer...
Neumann 11.02.2009, 00:44 Uhr
Ich soll von Freud fragen lassen, warum Euch so absonderlich einfällt?!?
Nixus 11.02.2009, 00:50 Uhr
Neumann: wenn alle auf dem Mond sind und Erdbeeren pflücken, gibt es dann keine Antwort. Freud muss noch warten...
H. Smidt 11.02.2009, 00:54 Uhr
@Neumann - das macht wohl die Gegenwart von Herrn Freud. Er vermutet ja wohl Erdbeeren auf dem Mond.
Da kannst du von uns nicht verlangen, daß wir unsere Phantasie im Zaume halten. Oder?
Neumann 11.02.2009, 00:59 Uhr
Nein, aber ich mich nun ganz freudianisch, warum ihr meine Aufmerksamkeit auf so absonderliche Weise erregen wollt!? Die Sache mit den Erdbeeren auf dem Mond, die Freud vermutet, hat Euch sehr mitgenommen. Seit wann wusstet Ihr von den Erdbeeren da oben?
Neumann 11.02.2009, 01:00 Uhr
Es muss heißen: "Nein, aber ich FRAGE mich nun ganz freudianisch..."
H. Smidt 11.02.2009, 07:25 Uhr
@Neumann - Nun ja, wir sind Frauen...
H. Smidt 11.02.2009, 08:05 Uhr
...ich meine bei Ingrid und mir bin ich da ganz sicher...
Nixus 11.02.2009, 15:28 Uhr
Esse wohl zu viele Erdbeeren, ohne sie zu geniessen. Werde allmählich auch "verweiblicht", weil ich hauptsächlich auf dem Mond unschuldig lebe,ausserdem zuviel Schwerhörigkeit ist im Spiel. Müsste meine Absonderlichkeit ablegen, um das zu ändern und meine Aufmerksamkeit zwanghaft zu erlangen...
Muttzier 11.02.2009, 19:35 Uhr
Wenn jemand zu uns kommt und uns erzählt... - gerade wenn es ein Politiker ist, dann wundern wir uns auch über nichts mehr und beginnen erst gar nicht, ihn zu überzeugen, dass dies doch nicht möglich sei, warum ihm solch absonderliches einfiele, unsere Aufmerksamkeit zu erlangen. -
Wir sind das eben schon gewohnt. Gerade im sog. Sommerloch gibt es viele Unmöglichkeiten mit denen unsere Aufmerksamkeit geweckt werden soll.
Neumann 11.02.2009, 20:49 Uhr
Gut gesagt, Muttzier. Obwohl Du, wie ich sehe, ja aus Unterfranken kommst.
Nixus 11.02.2009, 22:43 Uhr
Muttzier: Sie genoss wie Bacchus den fränkischen Weisswein, die liebste Beschäftigung ...Es ist das einfachste...Eine Erdbeere dazu ist auch mal erlaubt, oder ? Um das politische zu vergessen...
Neumann 11.02.2009, 22:54 Uhr
Ist Bacchus besonders dem fränkischen Weisswein zugetan????
Nixus 11.02.2009, 23:03 Uhr
Neumann: wie , erläutere das ?
Neumann 12.02.2009, 00:23 Uhr
"Sie genoss wie Bacchus den fränkischen Weisswein", Zitat Nixus. Meine Frage: Woher die Information, dass Bacchus ausgerechnet fränkischen Weisswein trinkt!?
Nixus 12.02.2009, 11:33 Uhr
Neumann: Bacchus ist ein römischer Gott des Weines, in der Antike. Bei Ingrid darf ich mir einen Vergleich des Weingenusses erlauben. Ist doch klar...
Ingrid Z 12.02.2009, 16:07 Uhr
>Neumann/>Nixus: Bacchus, Gott der Fruchtbarkeit und des Weins, aber als Weinsorte schmeckt er mir nicht, zu mild für mich. Liebe Silvaner! Und darin darf ausnahmsweise eine Erdbeere La Luna kullern ;-)
H. Smidt 24.04.2009, 17:09 Uhr
Ich denke Sigmund Freud hat recht. Menschen die aktiv und aufmerksam zuhören können und auch ungewöhnliche Gedankengängen hinterfragen ohne sofort zu widersprechen, sind selten.
Der wahre Wolfgang 24.04.2009, 19:05 Uhr
Warum fällt ihm, dem Erzähler, gerade diese Geschichte mit den "Erdbeeren auf dem Mond" ein, um meine Aufmerksamkeit zu erregen? Man will also meine Aufmerksamkeit mit einer absonderlichen Geschichte. Warum? Die Kommentare gehen an der eigentlichen Fragestellung im Freud-Zitat -so denke ich- vorbei. Vielleicht antizipiert der Erzähler gar den Widerspruch des Hörers, um der Kommunikationsunlust oder Kommunikationsunfähigkeit entgegenzuwirken und möglicherweise wird die Kommunikation erst mit dieser Art von "Provokation" zumindest initiiert? Der Inhalt dieser Geschichte wäre dann sekundär und nur Mittel zum Zweck. Auf jeden Fall muss etwas Spektakuläres, Ungewöhnliches, den normalen Rahmen Sprengendes, her. Erst dann kann der Erzähler Reaktionen auf der Hörerseite erwarten.
Ein -wie ich meine- sehr zeitgemäßer Ansatz. Wir brauchen wohl das Spektakel, das Höchstmaß an Orginalität,häufig wechselnde und kurzlebige "Reize" ( der Philosoph Sloterdyk gebraucht in diesem Zusammenhang den Begriff "Unterhaltungsfaschismus"), um überhaupt noch "ansprechbar" zu sein.
Manfred 28.04.2009, 09:24 Uhr
der wahre Wolfgang: Freud und Sloterdijk meinen es mit einem zynischen Unterton. Wenn sie Unbehagen in seinen Kulturen finden, was Kritik hervorreizt, wäre keine Zeit so sehr zu Kritik aufgelegt wie die unsere. Doch nie war die Neigung des kritischen Impulses stärker, sich von dumpfen Verstimmungen überwältigen zu lassen. Die Spannung zwischen dem, was "kritisieren" will, und dem, was zu "kritisieren" wäre, ist so überzogen, dass unser Denken hundertmal eher mürrisch als präzise wird. Kein Denkvermögen hält mit dem problematischen Schritt. Daher die Selbstabdankung der Kritik. In der Wurstigkeit gegen alle Probleme liegt die letzte Vorahnung davon, wie es wäre, ihnen gewachsen zu sein. Weil alles problematisch wurde, ist auch alles irgendwo egal. Dieser Spur gilt es zu folgen. Sie führt dorthin, wo von Zynismus und "zynischer Vernunft" die Rede sein kann. Dennoch die märchenhafte Erzählung "Erdbeere auf dem Mond" ist was anderes, eine gewöhnliche spielende Neurose unserer Zeit, was eine Kommunikationsfähigkeit, auch von mir zugegeben, beansprucht. Herrscht seit dem politischen Koalitionsbestehen doch eine gewisse Bildungsmisere, wobei ich gerade noch den Krater des Unterhaltungsfaschismus erreiche und dabei hinunterblicke mit dem Gefühl des Sturzgefahres ? In der Tiefe sehe ich vage einen handgeschriebenen Zettel von Müntefering mit der Aufforderung "Macht richtige Unterhaltungspolitik !!!"...
Lina 07.06.2009, 01:15 Uhr
Eine kleine Frage am Rande: Woher stammt eigentlich das Zitat von Freud??
Neumann 07.06.2009, 01:35 Uhr
Originelle Werbung da oben: Erdbeerhof-Bahnsen.
Neumann 07.06.2009, 01:51 Uhr
@wahrer Wolfgang...Freud würde sich fragen, wie er auf Erdbeeren kommt, welche Bedeutung sie haben im Aufmerksamkeitskommunikationsspiel; er würde also, glaube ich, nicht davon ausgehen, dass es nur um einen Überraschungseffekt ohne Inhalt geht, sondern auch die Erdbeere selbst trägt einen Sinn im Kommunikationsgeschehen. Man muss ihn nur herausfinden.
H. Smidt 07.06.2009, 05:26 Uhr
Die Erdbeere auf dem Mond ist das Chaos in der Ordnung.
H. Smidt 07.06.2009, 08:33 Uhr
.... Sie ist das Quergedachte, das uns auf neue Ideen, zu neuen Erkenntnissen oder zu anderen Einsichten bringt.
Es ist schlecht für den Geist, andauernd Teil der Einmütigkeit zu sein.
Pharmc4 18.09.2009, 05:17 Uhr
Very nice site!
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