J.o.h.n 08.09.2008, 15:09 Uhr
Wir wären keine Menschen, wenn wir alles verstehen könnten. Jedoch könnte manchmal etwas mehr Verständnis
uns nützlich sein....
Pascale 22.07.2009, 23:39 Uhr
das ist so wahr! da wo es mir gelingt, den anderen zu verstehen, kann ich auch verzeihen!
Bea 30.09.2010, 11:06 Uhr
Es wäre auch gut, zu verzeihen, ohne zu verstehen. Manche Handlungsweise ist nicht nachvollziehbar, aber wenn um Verzeihung gebeten wird - wer sind wir, das zu verweigern?
Aber weiter gedacht: Angenommen, der Vergewaltiger/Mörder Deines Kindes bittet Dich reuevoll um Verzeihung. Willst Du verstehen, willst und wirst Du verzeihen? Oder jemand, der Dir finanziell geschadet hat, Dich ruinierte? Ein Freund, der Dich hintergangen und angelogen hat?
Zenpoetin 01.10.2010, 10:59 Uhr
Etwas zu verstehen bildet die Grundlage des Verzeihens.
Wenn aber jemand garnicht bereit ist, für sein Fehlverhalten um Entschuldigung zu bitten oder sich in Zukunft anders zu verhalten - dann hat er keine Verzeihung verdient...
Bea 01.10.2010, 11:27 Uhr
Dann muss der/die andere - oder rede ich mal von mir selbst - doch erst mal erkennen, dass ich (oder er/sie) etwas falsch gemacht habe. Viele sagen doch: soll sich erst mal der/die andere ändern, wieso soll ich damit anfangen? Sie empfinden das als Eingestehen einer Schwäche, als Demütigung.
Jemand sagte: Das Wort "Entschuldigung" beinhalt das Wort "Schuld" - also bin ich schuldig geworden. Das sehe ich doch gar nicht ein! Andere sind auch an mir schuldig geworden und haben sich nicht entschuldigt, wieso also ich???
Also, wo fängt das Verstehen, das Entschuldigen an?
Und was bedeutet: Verzeihung verdient? Wie kann ich mir das verdienen? Durch Wohlverhalten, wie es die anderen wollen? Da gibt es noch den Spruch: es allen recht getan ... usw.
Senftopf 01.10.2010, 11:38 Uhr
@j.o.h.n. und @Bea - Ihr sprecht mir aus der Seele...
Katja 01.10.2010, 11:54 Uhr
Es gibt weder "Schuld" noch ist es an Dir zu verzeihen.
Bea 01.10.2010, 12:42 Uhr
Sondern? An wem dann? Wenn mir Unrecht geschehen ist, wer darf dann verzeihen, wenn nicht ich?? Und: egal, ob ich um Verzeihung gebeten wurde oder nicht, ich verzeihe, weil es meiner Gesundheit gut tut :-)
Und als was siehst Du Versäumnisse, Gemeinheiten, Mord ... wird da nicht jemand an anderen schuldig? Oder wie nennst Du es? Bin echt interessiert!
Bea 01.10.2010, 12:43 Uhr
Danke, Senftopf für Deine Zustimmung!
ZEN 02.10.2010, 09:34 Uhr
"Ich verzeihe"
ist getarnte Arroganz.
ZEN
Bea 02.10.2010, 10:47 Uhr
So kannst Du das sehen, ZEN, aber für viele ist "verzeih bitte" ein befreiendes und (er-)lösendes Wort und wenn dann gesagt wird: Ja, ich verzeihe Dir - dann ist das alles andere als Arroganz, das ist Demut. Wie viele sind zerstritten, reden seit Jahre nicht mehr miteinander, weil es niemand über die Lippen kommt? Und wie viele sagen: Das verzeihe ich Dir nie!!!
Wie gehst Du damit um, wenn Dich jemand um Verzeihung bittet - Schwamm drüber, da gibts nix zu verzeihen??
Natürlich sollten wir so leben, dass wir NIE was Falsches tun, aber es passiert, hej, wir sind Menschen! - ein dummes Wort, eine unüberlegte Handlung dem anderen gegenüber -
Siebenkäs 02.10.2010, 11:19 Uhr
Ich verstehe gerade nicht, warum die Worte "Ich verzeihe" getarnte Arroganz sein sollen. Ich habe gelernt, dass die Bitte um Verzeihung letztlich nichts anderes ist, als die Bitte um Annahme durch einen anderen Menschen, um dessen Zuneigung. Insofern sind für mich die Worte "Ich verzeihe" ein anderer Ausdruck für "Ich mag Dich". Man bittet jemand um Verzeihung, weil man etwas getan hat, von dem man glaubt, dass es den Missfallen des Anderen erregt. Man will aber diesem Menschen nicht missfallen, sondern gefallen.
Katja 02.10.2010, 11:26 Uhr
Man will aber diesem Menschen nicht missfallen, sondern gefallen.
Ja, warum?
Weil Du glaubst, nur so seine Zuneigung bekommen zu können??
Verbiegst Du Dich dann nicht ein bißchen?
Buddhi 02.10.2010, 12:09 Uhr
An alle Haushalte (@Bea, @H.Smidt, @Ingrid Z., @Katja, @Muttzier und den Webmaster Melzer): Ja, Gelassenheit, Toleranz und bedingungslose Nächstenliebe -auch gegenüber den "kleinen Schwächen" der Mitmenschen- sind euer Markenzeichen? Nun ja...
Buddhi 02.10.2010, 12:15 Uhr
....dann habe ich eine gute Entscheidung getroffen. Endlich mal ein Forum, dass auf meiner Wellenlänge liegt.
Buddhi 02.10.2010, 12:23 Uhr
das
Senftopf 02.10.2010, 12:42 Uhr
...zwei Adverbien tauchen hier noch gar nicht auf u.zw. das "Vergeben und Vergessen".Auch ein wesentlicher Bestandteil, wenn du mit wieder in Einklang sein möchtest...Ich denke ,mit Arroganz hat das rein gar nichts zu tun...auch nicht mit (latenter) Berechnung, um zu "gefallen"!
Senftopf 02.10.2010, 12:44 Uhr
Berichtigung:...wenn du mit dem "um Verzeihung "bittenden...
Katja 02.10.2010, 12:49 Uhr
Ja, Buddhi, ...unverkennbar
J.o.h.n 02.10.2010, 15:10 Uhr
Ich denke auch, das Verzeihen nichts mit Arroganz zu tun hat, kommt aber wohl auch auf denjenigen an und aus welchen Gründen man verzeiht! Wenn man versteht, ist verzeihen immer leichter! Vergeben hat auch mit Verzeihen zu tun! Doch nicht alles läßt sich verzeihen, kommt auf die Hintergründe an. Wenn man aus Unwissenheit jemanden weh tut, ist das verzeihlich! Wenn man aus der Gewißheit heraus jemanden verletzt...... Doch nicht alles kann Vergessen werden, was Narben hinterläßt wird nie vergessen werden!
Siebenkäs 02.10.2010, 15:23 Uhr
Ich finde, sich ein wenig verbeugen, als eine Form des sich Verbiegens, vor dem anderen Menschen, gar nicht so übel. Zeigt es doch, dass ich den anderen Menschen achte. Es bewahrt mich davor, zu arrogant zu werden.
J.o.h.n 02.10.2010, 16:01 Uhr
Achtung vor der Individualität des Einzelnen, jeder empfindet und versteht auf seine eigene Art! Wenn man versucht zu verstehen, wie der andere das Geschehene oder Gesagte versteht und begreift, läßt sich eher über den eigenen Schatten springen. Der Perfektionismus ist ein Wunschgedanke, menschlich nicht möglich...
Daniel 02.10.2010, 18:46 Uhr
@J.o.h.n
Das ist wohl wahr.
Daniel 02.10.2010, 19:04 Uhr
Ich finde dieses Zitat äußerst plausibel.Das Eine zieht hier das Andere nach sich.Der Schwerpunkt liegt jedoch nicht im Verzeihen,dieses ist nur das Resultat,welches man aber nicht zwingend tun muss,also verzeihen meine ich.Vielmehr geht es hier um das "alles verstehen",dass hier die Funktion von Verständnis haben soll.Alles verstehen bedeutet auch die subtilen Feinheiten zu verstehen(mögen sie uns auch zuwider sein)die letztendlich zur Handlung des Mörders,also zum Mord führten.Wenn man "alles" versteht(man muss das scheinbar salop dahergesagte Wörtchen >alles< wirklich sehr streng nehmen,denn es macht den Kernpunkt dieser Sache hier aus),versteht man auch die Faktoren einer kausalen Kette,und muss zwingend Verständnis aufbringen,da man ja "alles" damit zusammenhängende gänzlich versteht.Mann muss nicht(wie oben bereits erwähnt)verzeihen,aber das "ALLES VERSTEHEN" trägt im weitesten Sinne schon ein Verzeihen in sich,weil man dadurch,dass man ja alles versteht,oder verstanden hat,"ZWINGEND" auch Verständnis aufbringt,denn wer alles versteht,kann kein Unverständnis mehr aufbringen,um nicht zu verzeihen. Daher: Alles verstehen heißt alles verzeihen. (Ich hoffe,man kann mich verstehen)
Buddhi 02.10.2010, 19:21 Uhr
Ja, @Daniel, und ich verzeih` dir alles.
Daniel 02.10.2010, 19:34 Uhr
Wenn du mein fünftes "dass" in meinem Kommentar meinst,welches eigentlich ein "das" sein sollte,dann bin ich dir dankbar,dass du mir verzeihst. :)
Bea 02.10.2010, 21:31 Uhr
Daniel, wenn Du nach jedem Punkt und Komma ein Leerzeichen setzt, ist Dein Text besser lesbar - aber das ist auch schon verziehen :-)
Daniel 03.10.2010, 04:28 Uhr
@Bea: Danke für den Hinweis :-)
Senftopf 03.10.2010, 08:20 Uhr
@Daniel - Das, dass das "das" ein "s" zuviel aufweist, ist verggben und vergessen ;-)!!
ZEN 03.10.2010, 15:53 Uhr
@Siebenkäs 02.10.2010, 11:19
>> Ich verstehe gerade nicht, warum die Worte "Ich verzeihe" getarnte Arroganz sein sollen. <<
Wenn du´s nicht verstehst...,
ich kann´s dir nicht erklären, bin hilflos.
Als Jesus von den Hinrichtern
malträtiert wurde, soll er gebeten haben:
"Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!"
Das ist keine Arroganz.
Das ist ein liebendes Bittgebet für die Mörder.
Wer liebt,
braucht nicht vergeben.
ZEN
Sonnigen Sonntag!
Muttzier 05.10.2010, 01:12 Uhr
O-Tone von @Buddihi:
An alle Haushalte (@Bea, @H.Smidt, @Ingrid Z., @Katja, @Muttzier und den Webmaster Melzer): Ja, Gelassenheit, Toleranz und bedingungslose Nächstenliebe -auch gegenüber den "kleinen Schwächen" der Mitmenschen- sind euer Markenzeichen? Nun ja...
Ich verstehe...aber verzeihen? Ja, einem kranken Gehirn muss man verzeihen :o
Der Wolf im Schafspelz ist nach seiner Geschlechtsumwandlung von @Marinne zum @Buddhi geworden, ach nein, immer noch weiblich....aber jeder dürfte wissen, um wen es sich handelt, gell?
H. Smidt 05.10.2010, 12:44 Uhr
Klar @Muttzier - wir sind ja nicht blond.... :-D
Siebenkäs 05.10.2010, 13:03 Uhr
@ZEN: Wenn Du es mir nicht erklären kannst, hast Du es dann selbst verstanden? Mich interessiert immer noch, was die "getarnte Arroganz" bei eienm Menschen ist, der die Worte spricht,"ich verzeihe".
Bea 05.10.2010, 13:08 Uhr
Ich denke,dass ZEN es als herablassend deutet, so à la: tätschel tätschel, lass man jut sein, is schon vergeben und vergessen.
Ich erhebe mich über die/den, der/die um Verzeihung bitten MUSS und ich bin in der großartigen Situation vergeben zu KÖNNEN.
Ich bin der Meinung, dass es eben für beide Demut bedeutet, denn angenommen, ich vergeben dem Mörder meines Kndes, weil er mich um Vergebung bittet, dann erfordert es von mir genauso viel Anstrengung, guten Willen und Zurückstellen meines Rechtes auf Hass, Rache und Wut, aber nicht auf mein Recht auf Trauer!
Bea 05.10.2010, 13:12 Uhr
Jesus konnte dieses Gebet vom Kreuz herab nur sprechen, weil er Gottes Sohn ist. Für einen Menschen ist das ein übermenschlicher und unmöglicher Willensakt. Weil aber Jesus wusste, dass er wieder auferstehen, und dass er auch in Zukunft wieder kommen wird, um zu richten, hat er für die Knechte gebetet. Aber er ist für die Sünden der ganzen Welt gestorben - d.h. es sagt auch uns, dass wir oft tun ohne zu wissen - und dass er vergibt, wenn wir ihn bitten.
H. Smidt 05.10.2010, 13:12 Uhr
@ZEN *Wer liebt, braucht nicht vergeben.*
Ich denke wir alle brauchen es, daß man uns eine Verfehlung vergibt.
Von Zeit zu Zeit jedenfalls. Damit wir wieder freier Atmen können.
HRR 11.06.2012, 12:16 Uhr
"Verstehen heisst Verzeihen" ist der Untertitel des Buches "Bist du noch Opfer oder vergibst du schon?"
"Ich empfehle die Lektüre dieses Buches sehr!" Volker Tepp - Top50 Amazon-Rezensent.
Yoshii™ 25.07.2012, 01:08 Uhr
Ich find es ist nicht so...
Ich find eher
Handlungen eines Menschen sind leicht zu verzeihen, aber schwer zu verstehen.
Mike 25.07.2012, 17:18 Uhr
Verstehen, bedeutet, aus einer Höheren Bewusstseins-Ebene hinunter blicken zu können, wie es die Erwachsenen bei Kindern tun, und auf so einer Ebene muss man im Bezug zu seinen Schuldigen Mitmenschen sich erst einmal anheben, oder bereits sich dort befinden, ansonsten ist verzeihen in der Tat, wie weiter oben @ZEN schrieb, getarnte Arroganz, bzw. Heuchelei, oder einfach Schwäche.
Verstehen und verzeihen, heißt auf keinen Fall schädliche Handlungen tatenlos hinzunehmen.
Ich kann meine Kinder verzeihen wenn sie sich übernehmen, weil ich ihre "Flausen im Kopf verstehe, aber ich weise sie trotzdem und gerade zu Recht!
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