Schlagworte: Religion, Vorschriften, Kampf
„Ist es nicht sonderbar, daß die Menschen so gerne für die Religion fechten, und so ungerne nach ihren Vorschriften leben?“
Georg Christoph Lichtenberg (Werk: Sudelbücher)
542 Stimmen:
Jürgen Gmell 29.04.2007, 15:21 Uhr
Das ist nur bei den falschen Religionen so, wo die Vorschriften u. nicht GOTT und der Mensch im Mittelpunkt stehen. Und weil das selbst die Pharisäer wussten u. wissen, wollen sie die auch nur da erfüllt sehen, wo und solange sie nicht sich selbst betreffen. - Christus hinterließ nur ein einziges Gebot.
Schönen Jubilate-Sonntag!
H. Smidt 29.04.2007, 15:53 Uhr
es gibt so viele verschiedene Glaubensformen:
- Religionen der Welt - Zugehörige (Quelle: adherents.com)
* Christentum (2,1 Milliarden)
* Islam (1,3 Milliarden)
* Nichtreligiöse, theistisch, atheistisch u.a. (1,1 Milliarden)
* Hinduismus (900 Millionen)
* Traditionelle Chinesische Religionen (394 Millionen)
* Buddhismus (376 Millionen)
* Nichtafrikanische Indigene Religionen (300 Millionen)
* Traditionell Afrikanische Religionen (100 Millionen)
* Sikhismus (23 Millionen)
* Judentum (15 Millionen)
* Spiritismus (15 Millionen)
* Bahai (7 Millionen)
* Jainismus (4,2 Millionen)
Nach der christlichen Glaubensvorstellung, zu der ich mich auch bekenne, hat Gott alle Menschen geschaffen. Wir haben nicht das Recht anderen Menschen den 'rechten Glauben' abzusprechen.
Gott wählt nicht aus. Er nimmt die Menschen so wie sie sind, mit all ihren Fehlern und Macken. Welchen Sinn hat denn bitte sonst die Osterbotschaft.
Zu dem Verbrecher am Kreuz neben sich sagt Jesus Christus " du wirst noch heute mit mir am Tische meines Vaters sitzen " Ihm, wie allen die an den dreieinigen Gott glauben sind ihre Sünden vergeben und ich denke selbst denen die es nicht tun, wird Gott die Pforten öffnen, wenn sie denn vor ihm stehen!
Eschmann 14.11.2007, 13:30 Uhr
Guten Tag..
finde ich ganz schlimm solche heuchlerischen Lebenseinstellungen wie die von Jürgen Gmell: was heisst schon die Richtigen Religionen?? wegen Ihrer Sturen Einstellung gibt es so viel Krieg::::: ... ..........
Ingrid Z 19.11.2007, 13:49 Uhr
Oftmals werden Religionen aber auch dafür missbraucht, Kriege anzetteln und führen zu können. Ein sog. religiöses Motiv macht sich da immer gut; es muss nur fanatisch genug sein.
kjung- ok 24.11.2007, 19:49 Uhr
religion ist nur eine ausrede für kriege. das ist auch der sinn dieses zitates. menschen nehmen ihre religion gern als ausrede, aber wenn es um die "wahre bedeutung" der religion geht und darum ob man nach den regeln seiner glaubensrichtung wirklich leben möchte und wirklich den glauben hat, sind sie auf ein mal nicht mehr so religiös.
es geht um die heuchler in unseren reihen.
ich finde, dass religionen und sexuelle ausrichtungen viel miteinanderder gemein haben. es ist doch vollkommen unnötig bezeichnungen und gruppen zu haben. wenn ich jemanden liebe, ist es egal, ob es eine frau ist oder ein mann. hauptsache ich liebe mit ganzem herzen.
religionen dienen auch ein schubladensystem aufzubauen. doch im grunde geht es darum, dass ich das moralisch richtige tue und ein reines gewissen mir gegenüber habe. darauf sind alle religionen ausgerichtet. die unterschiede sind kultureller natur und regional bedingt.
Pat 25.11.2007, 10:18 Uhr
@ jürgen gmell....
du scheinst ein sehr gläubiger christ zu sein und ich möchte dir nicht im geringsten in deine glaubensvorstellungen reinreden, aber bedenke:
warum gab es kreuzzüge(die meiner meinung nach von dem christentum ausgingen, welches deiner meinung nach doch eigentlich eine richtige religion ist.)? kämpften sie nur für den glauben? denkst du nicht, dass sie das vielleicht eigentlich nur zum plünder, krieg führen und ruhm ernten gemacht hatten?
und wieviele päpste haben ihr amt schon für weltliche zwecke(macht, geld, sex) benutzt?
ich denke wenn man früher einen grund zum angreifen brauchte, war es doch leicht zu sagen, dass gott es so wolle und schon war ein land im kriegszustand...dies konnte natürlich nur von sehr hohen geistlichen ausgehen. da die menschen nach mehr macht, ruhm, einflusss, geld trachten und hofften, dass ihre wünsche sich mit dem krieg auszahlen würden, waren sich sehr leicht in diese richtung zu lotsen. also gingen sie nicht wegen dem glauben in den krieg.
Bella Ciao 25.11.2007, 12:31 Uhr
Auch wenn Kriege nicht explizit religiös begründet werden, so sind doch immer auch die Pfaffen zur Stelle und segnen die Waffen. Es gibt keinen Krieg ohne kirchliche Mittäterschaft!
Ingrid Z 25.11.2007, 15:02 Uhr
@ Bella Ciao: ...doch, den Rosenkrieg ;-)
Sinan Gönül 27.11.2007, 16:28 Uhr
Nicht die Religionen sind schlecht, sondern wir Menschen, die die Lehre Gottes falsch auslegen und ausüben, sind schlecht.
© Sinan Gönül, (*1973), Student der Wirtschaftswissenschaften, Aphoristiker und Autor
Die Mystiker geben wiederum auf erfrischende Weise Antwort auf diese Frage. So erzählt Rumi im Mathnawi die Geschichte von dem Mann,der auf einen fremden Baum steigt und dessen Früchte ißt. Als der Gärtner ihn zur Rede stellt, antwortet der Mann diesem, daß er nur Gottes Willen erfülle. Daraufhin holt der Gärtner ihn vom Baum herunter und prügelt ihn "mit Gottes Stock" so lange, bis der Mann schließlich zugibt,daß nicht Gott der Urheber seines schlechten Benehmens sei.
In diesem Sinne...
Anarchisterix 27.11.2007, 19:24 Uhr
@ Ingrid: Das heilige Sakrament der Ehe ist gestiftet vom HErrn und wird vor Ihm besiegelt. Somit hat der Rosenkrieg die Kirche, die Religion, ja GOtt selbst zur Voraussetzung. Unter Berücksichtigung des Gebots, dass du deinen Feind, auch und gerade den in deinem Bett, lieben sollst, wird der Rosenkrieg sogar zum aktiven Gottes-Dienst. Omnia ad maiorem Dei gloriam.
Ingrid Z 28.11.2007, 14:55 Uhr
@ Anarchisterix: Wenn das heilige Sakrament der Ehe nicht vom Herrn besiegelt wurde, sondern nur von einem Standesbeamten (vielleicht auch von einer -in), dann bleibt die Kirche außen vor und es handelt sich dann ja wohl um einen normalen Rosenkrieg. Lasse mich aber gerne andersweitig belehren.
Anarchisterix 29.11.2007, 16:57 Uhr
@ Ingrid: Ach, wie profan!
H. Smidt 29.11.2007, 22:15 Uhr
Nichteinmal in jeder christlichen Glaubensrichtung ist die Ehe ein hl. Sakrament!
Link Sakrament
H. Smidt 30.11.2007, 10:45 Uhr
nochmal: Sakrament
Peter 03.12.2007, 14:38 Uhr
@Gmell: Gratulation. Wegen Leuten wie Dir sind Kriege geführt, Menschen gefoltert & verbrannt, Wissen vernichtet, die Künste unterdrückt, die Wissenschaft verneint und die Dummheit gefördert worden. Ich hatte ja gehofft, Aussagen wie deine kämen aus'm Mittelalter, aber Einstein hatte bezüglich der Dummheit des Menschen wohl leider recht.
Nochma Glückwunsch, Gmell. Es sind wohl Leute wie du, durch die die Welt heute so ist, wie sie ist. Kauf dir was dafür.
Anarchisterix 03.12.2007, 18:39 Uhr
@ Peter: Deutschland war schon immer das Land der Anti-Aufklärung und deutsche Philosophie nur eine verkappte Theologie (Kant!).
Ingrid Z 04.12.2007, 15:44 Uhr
@ Peter: Wir leben wohl in einer Demokratie, in der jeder frei seine Meinung äußern darf, trotzdem sollten gewisse Regeln eingehalten werden. Verbale Verunglimpfungen gehören nicht dazu, vor allem, wenn sie unter einem Pseudonym erfolgen.
Ingrid Z 05.12.2007, 13:23 Uhr
Philip Pullmann, brit. Autor der Roman-Triologie "Der Goldene Kompass" (ab morgen im Kino),"Das Magische Messer" und "Das Bernsteinteleskop" sagte dazu: Am besten sei Religion, wenn sie "weit entfernt ist von der politischen Macht". - Genau das, was ich zuvor schon als ähnlichen Kommentar abgab.
Anarchisterix 05.12.2007, 19:08 Uhr
@ Ingrid: Es ist das Vorrecht der Jugend, wütend zu sein, und die demonstrative Arroganz von Jürgen Gmell ist für einen angry young man nur schwer zu ertragen. Aber auch er wird noch früh genug - zu früh! - zahm und angepasst werden. Oder gehört Peter vielleicht zu jenen, welche immer böser werden?-
Peter Teufel 07.12.2007, 09:55 Uhr
@Anarchisterix: weder jung noch böse. Nur manchmal fassungslos ob dieser dummdreisten Intoleranz andern gegenüber. Sowas schwingt dann in der Form des ersten Moments mit, was ich Gmells Fall nicht mal im Nachhinein bedauere. Fassung ist jedoch wiederhergestellt, euren Forumsfrieden wollte ich nicht trüben.
Ingrid Z 07.12.2007, 13:31 Uhr
@ Peter: Hallo Peter, so schnell ist unser Forumsfrieden nicht getrübt :-D
oder? Anarchisterix? Es gibt aber ab und zu Kommentare, die polemisierend sind. Alles von mir ist vielleicht auch nicht immer astrein, aber ich lasse mich gerne kritisieren, gell Anarchisterix? ;-)
Anarchisterix 07.12.2007, 18:42 Uhr
@ Peter: Nicht jung, nicht böse, aber Teufel. Der Beitrag von Jürgen Gmell ist Anti-Aufklärung par excellence, sowas entlarvt sich selber, das widerlegt man nicht, zumal nicht mit einer solch dummen Rüpelhaftigkeit. Darum lass dir vom Antichrist höchstselbst, Friedrich Nietzsche, folgendes sagen: "Wer die Menschen zur Raserei gegen sich gebracht hat, hat sich immer auch eine Partei zu seinen Gunsten erworben." Jetzt aber nicht böse werden.
Ingrid Z 07.12.2007, 22:50 Uhr
@ Peter Teufel: Wo Anarchisterix recht hat, hat er Recht. Wage ihm nicht zu widersprechen ;-D
Oggy 01.01.2008, 14:45 Uhr
Da hat Lichtenberg nicht genau genug gelesen.
iiiss 19.02.2008, 05:53 Uhr
also was ist gläubig menschen beten und sagen ja ich glaube an gott aber in der anderen sec fragen sie sich gibt es uberhaupt gott.gläubig ist für mich wenn jemand keine zweifel hat ob es gott gibt,und das wir urteilen ob jemand gläubig ist müssten wir rein schauen können in den jenigen was ja nicht geht ich kanns nicht!ein krieg ist immer wegen der wirtschaft religion ist leider mittel zum zweck es wäre blöd wenn politiker sagen würde so wir haben nicht so viel geld entweder mein volk stierbt oder ein anderes volk suchts euch aus brutal aber so ist es?Waffen herstellen verschaft arbeitsplätze waffenverkauf und dann wird noch krieg geführt weil die waffen haben ein ablaufdatum so damit wir geld haben muss wo anders blut fliesen.lg die welt ist grausam aber wir lassen das zu
Jürgen Gmell 20.03.2008, 23:48 Uhr
Interessant, wie ich da interpretiert werde. Tut mir leid, wenn meine Formulierung so missverständlich war. Aber das Zitat geht doch gar nicht um Glauben sondern um Religion. - Wo etwas anderes als Gott UND der Mensch im Mittelpunkt steht, da wird auch um dieses "andere" - hier um Vorschriften eben - gefochten. Deshalb wollte ich ausdrücken, dass für mich jede Religion eine "falsche Religion", wenn sie gegen den Menschen ist und das eine Gebot - Gott und seinen Nächsten zu lieben wie sich selbst - missachtet.
Ach ja, Clospruch: "Gott ist tot! - Nietzsche" --- "Nietzsche ist tot! - GOTT"
Anarchisterix 23.03.2008, 19:17 Uhr
@ Jürgen: Wieso missverständlich? Du hast auch jetzt nichts anderes geschrieben.
mino 03.04.2008, 19:42 Uhr
volle punktzahl lichtenberg !!!
Anonym 24.05.2008, 20:56 Uhr
Einfach genial!!!
gioovi 15.06.2008, 13:54 Uhr
was ist schon glauben?^^für mich ist glaube nur eine methode, um den menschen die angst vor dem tod zu nehmen und sie nebenbei noch zu beeinflussen und aus ihrer angst profit zu schlagen...
glg
Pavle O. 12.08.2009, 18:10 Uhr
Man könnte fast meinen ,"das Gute" geben die Menschen in Gottes Hand und "das Schlechte" in ihre Hände.
Walter Franz 08.09.2009, 17:56 Uhr
Bei manchen ein Mailschreibern weiß man nicht, wo der Engel anfängt und der Teufel aufhört.
Neumann 05.02.2011, 14:19 Uhr
Finde das Dauerargument unfair, dass im Namen von Religionen immer wieder Kriege geführt würden. Das ist natürlich so, aber man darf auch mal die Gegenfrage stellen: wieviele Kriege und Bluttaten dank des religiösen (Aber)-Glaubens schon verhindert wurden. Das Opium des Volkes hat ja auch eine "sittliche" Funktion...sonst wäre Mord und Totschlag schon unter Verwandten Gang und Gäbe.
Wolf im Schafspelz 05.02.2011, 14:33 Uhr
...und der Schröder eröffnet den Balkankrieg, obwohl er die Berufung auf Gott anlässlich seines Amtseides schwärzen ließ.
Wolf im Schafspelz 05.02.2011, 16:18 Uhr
@Neumann, Gewissen und damit ethisch-moralische Wertmaßstäbe und Grundorientierungen entwickeln sich in einer säkularisierten Welt auch ohne religiös vernebelnde Opiate.
Wolf im Schafspelz 05.02.2011, 16:42 Uhr
Religion ist Opium fürs Volk (Lenin
Ich ahnte es ja schon immer, dass die christliche Liturgie mit all ihren mystischen Formeln, den tradierten Riten, prachtvollen Gewändern und vor allem dem Haufen Räucherwerk anästhesierende Wirkung hat. Vor allem der Weihrauch, der je weiter der Mensch nach Osten kommt ,umso reichhaltiger zum Einsatz kommt und für diesen glücksbringenden Zustand verantwortlich zu sein scheint. Das haben amerikanische und israelische Wissenschaftler auch in einer Studie zur psychoaktiven Wirkung von Weihrauch bestätigt.
Das wirft ein ganz neues Licht auf den exzessiven Einsatz von Rauchwerk in religiösen Zeremonien und Ritualen. Auch die Meinung zur ständigen Wiederholgung dieses Prozederes muss wahrscheinlich einer Revision unterzogen werden. Es geht, nach diesen Erkenntnissen nicht um die Herstellung und Bestätigung einer Gemeinschaft, sondern viel mehr um die selbstbezogene, egozentrische Befriedigung der Sucht nach Rau(s)ch, in der Religion natürlich verschleiert hinter humanistischen Motiven und märtyrerhaftem Gehabe der Selbstkasteiung.
Im Osten übrigens wird das Ziel des Gebets als Apathie beschrieben. Das bedeutet, das der Betende, der sich in Zwiesprache mit Gott befindet, sich der Wirkung äußerer Reize verweigern soll. Ziel der Apathie ist Teilnahmslosigkeit, Leidenschaftslosigkeit, mangelnde Erregbarkeit und Unempfindlichkeit, sprich die Absenz jeder emotionalen Regung. Psychologisch würden wir diese Symptome Depression nennen.
Wolf im Schafspelz 05.02.2011, 16:44 Uhr
dass der Betende
Neumann 05.02.2011, 19:45 Uhr
Na, @Wolf im Schafspelz...das dachten Kant und seine idealistischen Nachfolger von Fichte bis Hegel genauso...nur ist das nicht so recht eingetroffen, im Gegenteil...das Gewissen nimmt im säkularen Zeitalter seit ca. 200 Jahren rapide ab...und wenn man besonders die Unterschichten, will heißen die Ungebildetenm nimmt, dann kann das gefährlich werden, wenn wir uns mal an die Naziparolen erinnern...wo blieb denn da das säkulare Gewissen...die Ethik dann nur für den Arier?
Will sagen, ich bin kein Religionsanhänger..., aber hinsichtlich gewisser Leute hat das Opium einen Nutzen.
Wolf im Schafspelz 05.02.2011, 20:37 Uhr
@Neumann, du meinst, der einfach strukturierte, einfältige Kirchgänger (gibt es andere?) stünde,befreit von diesem Opiat, in der Gefahr zur NS-Ideologie zu konvertieren bzw. ihr anheim zu fallen, um darin sein Heil zu suchen?
Dass einfache Stukturen (Bildungsferne) für die eine oder andere Seite anfällig machen können, halte ich auch für möglich.
Wolf im Schafspelz 05.02.2011, 20:40 Uhr
Zur Gewissensbildung mit Beginn der Aufklärung und Säkularisierung später mehr...wenn`s interessiert.
Wolf im Schafspelz 05.02.2011, 20:42 Uhr
Strukturen
Siebenkäs 06.02.2011, 18:26 Uhr
Das Zitat " Religion als Opium des Volkes" stammt m.W. nicht zuerst von Lenin. Der alte Lenin soll nun nach 87 Jahren mühenvoller Einbalsamierung bald begraben werden, weil ihn keiner mehr aufrecht erhalten will. Im Zuge der fortschreitenden Gesellschaft kommt das dem Staat und nun wohl auch der Stiftung zu teuer.
Wolf im Schafspelz 06.02.2011, 20:38 Uhr
Die Opium-Analogie geht wohl zunächst auf Karl Marx zurück, kennt aber noch einige Vorgänger: Mit politischem Bezug erschien eine ähnliche Aussage bereits 1797 als „Dieses Opium, das du deinem Volk gibst“ (französisch „C'est de l'opium que tu fais prendre à ton peuple“) im Roman Juliette von Marquis de Sades. Ein weiterer Grund für die Bekanntheit des Opiums war neben dem Opiumkrieg die medizinische Anwendung. Als Adjektiv verband nachweislich erstmals Bruno Bauer „opiumartig“ mit Religion. Moses Heß verwendete 1843 Opium, Religion und Branntwein in einem gemeinsamen Zusammenhang.
Marx bezog sich bei seiner Formulierung in der Einleitung zu Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie 1844 vermutlich auf Heinrich Heine, den er 1843 kennengelernt hatte. Heine hatte 1840 eine Denkschrift für Ludwig Börne veröffentlicht, in der es sarkastisch heißt: „Heil einer Religion, die dem leidenden Menschengeschlecht in den bittern Kelch einige süße, einschläfernde Tropfen goss, geistiges Opium, einige Tropfen Liebe, Hoffnung und Glauben!“. Marx griff wohl Heines Spitzfindigkeit auf.
Wolf im Schafspelz 06.02.2011, 20:55 Uhr
Lenins Adaption datiert aus dem Jahr 1905 (In: "Sozialismus und Religionskritik")
Bea 07.02.2011, 19:40 Uhr
der einfach strukturierte, einfältige Kirchgänger (gibt es andere?) - die Überheblichkeit stinkt zum Himmel.
Wolf im Schafspelz 07.02.2011, 19:53 Uhr
Bitte nicht ärgern, sonst werden aus einer Falte zwei...
Wolf im Schafspelz 07.02.2011, 21:10 Uhr
Was ist Einfalt?
Einfalt ist wie ein Blume, die ihre Blüte ausschließlich der Sonne öffnet, gleichgültig, was sich sonst noch für Gegenstände um sie her befinden. Einfalt ist eine eindeutige, alles andere ausschließende Herzensrichtung auf Christus hin.
Die Einfalt des Herzens, von der das Wort redet, steht in direktem Gegensatz zum Eigenwillen, zum eigenen Ich. Wahre Einfalt ist das Vergessen des eigenen Ichs und aller übrigen Dinge, außer Einem - Christus; alle Teile des Herzens sind in innigem Kontakt mit Gott. ...
Wolf im Schafspelz 07.02.2011, 21:18 Uhr
Das Auge ist des Leibes Licht. Wenn dein Auge einfältig ist, wird dein ganzer Leib Licht sein.
Matth.- Evangelium 6,22
Wolf im Schafspelz 07.02.2011, 21:26 Uhr
Selig sind, die da geistlich arm sind; denn das Himmelreich ist ihr.
Matth. 5,3
Wolf im Schafspelz 07.02.2011, 21:34 Uhr
Als "Nachschlag" noch ein paar:
1.) daß ihr reich seid in allen Dingen mit aller Einfalt, welche wirkt durch uns Danksagung Gott. 2. Korinther 9.11
2.) Ihr Knechte, seid gehorsam euren leiblichen Herren mit Furcht und Zittern, in Einfalt eures Herzens, als Christo; Epheser 6.5
3.) Ich fürchte aber, daß, wie die Schlange Eva verführte mit ihrer Schalkheit, also auch eure Sinne verrückt werden von der Einfalt in Christo. 2. Korinther 11.3
4.) Ihr Knechte, seid gehorsam in allen Dingen euren leiblichen Herren, nicht mit Dienst vor Augen, als den Menschen zu gefallen, sondern mit Einfalt des Herzens und mit Gottesfurcht. Kolosser 3.22
5.) Denn ihre Freude war überschwenglich, da sie durch viel Trübsal bewährt wurden; und wiewohl sie sehr arm sind, haben sie doch reichlich gegeben in aller Einfalt. 2. Korinther 8.2
6.) Denn unser Ruhm ist dieser: das Zeugnis unsers Gewissens, daß wir in Einfalt und göttlicher Lauterkeit, nicht in fleischlicher Weisheit, sondern in der Gnade Gottes auf der Welt gewandelt haben, allermeist aber bei euch. 2. Korinther 1.12
7.) Es gingen aber mit Absalom zweihundert Mann von Jerusalem, die geladen waren; aber sie gingen in ihrer Einfalt und wußten nichts um die Sache. 2. Samuel 15.11
Siebenkäs 07.02.2011, 22:27 Uhr
Aus der Einfalt wurde über zwei Falten dann später die Dreifaltigkeit?
Wolf im Schafspelz 07.02.2011, 22:42 Uhr
..und wenn dann noch der biedere Faltenrock hinzu kommt...
dann wird die Christin zur Zeugin Jehovas.
Wolf im Schafspelz 07.02.2011, 22:47 Uhr
Das ginge dann schon über die Vierfaltigkeit hinaus. Oder wie`s der Physiker sagen würde:
Faltigkeit hoch n. Wer dies physikalisch determinierte Faltigkeit im Exponat erfunden hat, weiß nur die Einfältige.
Wolf im Schafspelz 07.02.2011, 23:03 Uhr
Historisch genauer: Wer die Physik eigentlich "erfunden" hat, fragt nur die Einfältige. Religiosität und Naturwissenschaften ergänzen sich doch ganz prima...
Wolf im Schafspelz 07.02.2011, 23:37 Uhr
Nun hat die sukzezive Steigerung der Faltigkeit sehr viel auch mit dem Alter zu tun.
Klingt das biblische "Lasset uns sein wie die Kinder" nicht auch wie eine Hommage an die kindliche Einfalt -bis hin zur Faltenlosigkeit?
Wolf im Schafspelz 07.02.2011, 23:40 Uhr
Der Einfalt zum Trotz: sukzessive
Wolf im Schafspelz 07.02.2011, 23:51 Uhr
Über die pathologischen Aspekte monolateraler oder multipler Faltigkeit bei Gelegenheit mehr -wenn`s interessiert.
Siebenkäs 09.02.2011, 14:38 Uhr
Es interessiert.
Marino 09.06.2011, 18:11 Uhr
Ist Religion nicht altmodisch?
Gerhard Regling 23.07.2012, 09:24 Uhr
Religion = religio = Rückbesinnung auf das Wesentliche.
Doch der Zeitgeist wirkt: Vorschriften schrenken meine Freiheit ein.
In vielen Fällen gilt das offenbar auch für die Virschriften Gottes.
Zenpoetin 23.12.2014, 19:30 Uhr
Das ist einfach zu erklären:
Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde - und bildet sich ein im Namen des Übermenschen für seinen eigenen Vorteil streiten zu dürfen.
Religion wurde und wird als Vorwand missbraucht, um aus niederen Beweggründen zu morden und zu stehlen.
Religiöse Gebote werden von den eifrigsten Verfechtern am schändlichsten missachtet, indem sie als Machtinstrument zur Unterdrückung und Ausbeutung dient.
Der wahre Sinn von Religion ist die Rückbesinnung - also das Nachdenken über Sinn und Unsinn des eigenen Handelns.
Wer dies tatsächlich tut, steht für Gerechtigkeit und Toleranz ein.
Delphin 23.12.2014, 22:25 Uhr
Der "eigentliche" Sinn der Religion ist die Transzendenz. Das eigene Dasein als real wahrnehmbare irdische Dimension zu überschreiten (spirituell, meditativ, glaubend, betend -wie auch immer), das ist doch die tragende Intention von Religiosität.
@Zenpoetin, deine "wahre Religion" (welche Anmaßung)ist ausgesprochen diesseitsorientiert. Wo steckt denn im Nachdenken über eigenes Handeln der religiöse Kern? Wäre das nicht eher profanes Tun im Hier und Jetzt? Zielt aber Religiosität nicht auf das "Jenseits", das ganz Andere, das Unerklärbare, auf das, was "hinter der Welt" ist, etc.?
Delphin 23.12.2014, 22:52 Uhr
Relativ schmucklos und formal fasst Theo Sundermeier zusammen:
„Religion ist die gemeinschaftliche Antwort des
Menschen auf Transzendenzerfahrung,
die sich in Ritus und Ethik Gestalt gibt."
In dieser Definition wird vielerlei festgehalten:
Religion ist ein Phänomen sui generis. Die Binnenperspektive
hat ein eigenes Recht, schließt aber die Außenperspektive anderer Wissenschaftszweige
nicht aus.
Eine gewisse Vagheit, wie sie dem Begriff "Transzendenzerfahrung"
inneliegt, gehört zu jeder Religionsdefinition,die übergreifende Gültigkeitbeansprucht und
z.B. auch auf den Buddhismus anwendbar sein soll.
Wie der @Wolf im Schafspelz Glauben und Einfalt ohne Einfältigkeit zusammenbringt, das gefällt mir. Wobei die Grenzziehung zur Pathologie hin auch fließend ist. Oder besser: Das Kreuz mit dem Kreuz eben...
Delphin 24.12.2014, 10:24 Uhr
An alle selbsternannten Kommentargötter und Kommentargöttinen: Wo gehobelt wird, ist der Einäugige König...
Senftopf 24.12.2014, 13:35 Uhr
Hmmm...auch eine Art Frohe Weihnachten zu wünschen...:-(
delphi 25.12.2014, 20:40 Uhr
Oh, lieber Gott @Delphin, bewahre uns vor unserem @Delphin, es gibt noch andere Götter außer ihm.
Wir sind immer noch an der Stelle, an der man sich vorurteilslos allen Bürgern mitteilen könnte...besonders mittels klarer Worte gegenüber dem gemeinem Volke....rein aus dem Zwecke sich auch verstanden zu wissen und etwas hiermit etwas bewirken zu wollen...
Kommentare können zur Zeit nur von registrierten Benutzern verfaßt werden! Hier können Sie sich kostenlos registrieren.
Zeige alle Zitate zum Thema Literaturzitate / Aphorismen
Permanenter Link dieser Seite:
http://www.zitate-online.de/literaturzitate/aphorismen/17861/ist-es-nicht-sonderbar-dass-die-menschen.html
08.04.2024, 22:39 Uhr
Man kann einen Kri...
hsm:
Jetzt werden deutsche Soldaten in Litauen fest stationiert werden. Mit ihren Fam...
01.04.2024, 20:23 Uhr
Wenn es regnet, mu...
hsm:
Regen ist flüssiger Sonnenschein.
Demzufolge hatten wir heute reichlich Sonn...
01.04.2024, 15:34 Uhr
Klatschen heißt: A...
hsm:
Ich muss mir des öfteren verletzende Bemerkungen über mein Äußeres anhören. Als ...
27.03.2024, 11:29 Uhr
Die aufgehende Son...
hsm:
Die Menschen haben noch Hoffnung.
So lange die Sonne am nächsten Morgen wieder ...
15.03.2024, 17:25 Uhr
Angst fügt einem n...
hsm:
Jeder Mensch hat das Recht ohne ständige Angst
vor etwas oder vor jemanden zu ...
09.03.2024, 20:08 Uhr
Der Mensch ist ein...
hsm:
Da hatte der Erich Kästner so eine eigenen Gedanken:
Einst haben die Kerls au...
11.10.2021, 10:56 Uhr
Kein tägliches Zit...
hsm:
Ich finde es auch schade, daß es z.Zt. kein tägliches Zitat gibt.
Aber man...
20.07.2021, 15:28 Uhr
Kein tägliches Zit...
Norbert:
Mir geht es auch so! Sind es rechtliche oder technische Probleme? :-(...
07.06.2021, 11:59 Uhr
Kein tägliches Zit...
wortarbeiter:
Sind die Probleme auch mal behoben? ich vermisse die Email-Benachrichtigung se...
01.03.2021, 11:52 Uhr
Kein tägliches Zit...
Günther Melzer:
Zur Zeit gibt es Probleme mit dem E-Mail-Versand über den Server, deswegen kan...