ZEN 03.05.2018, 10:45 Uhr
„Weisheit wird dargeboten am einsamen Markt, wo keiner kauft,
und gefunden auf dürrem Acker, wo der Landmann vergebens den Pflug zieht.“
~ William Blake
ZEN 03.05.2018, 22:01 Uhr
William Blake >> Weisheit wird dargeboten am einsamen Markt, wo keiner kauft <<
Na, ganz so düster ist die Situation nun auch wieder nicht, William. Daß
niemand am Kauf von Weisheit interessiert ist, hat einen einfachen Grund:
Weisheit läßt sich (im Wortsinn) nicht „veräußern“.
Das, was du an den Markt-Ständen bekommen kannst, ist viel
abgestorbene Literatur, aber keine einzige lebendige Weisheit.
Und solltest du selber voll der Weisheit sein: Niemand sonst ist an ihr interessiert.
Du bleibst auf ihr sitzen. Die Leute kaufen dir jede Dummheit ab, aber an Weisheit
besteht kein Bedarf.
Weisheit ist
Privatsache.
Sie ist nicht für den Marktplatz.
Weisheit ist NICHT objektivierbar.
Wörter, Bücher, Buchhandlungen Bibliotheken, Wikipedia, Google...
Sämtliche Informationen und Ergebnisse sind objektivierbar – Weisheit nicht.
Informationen sind für die Masse...,
Weisheit ist Sache des Individuums.
William Blake >> (Weisheit wird) gefunden auf dürrem Acker, wo der Landmann vergebens den Pflug zieht <<
Mit dem Bild des dürren Ackers bin ich nicht einverstanden.
Weisheit ist (auch für dich!) immer gegenwärtig. 24 Stun-
den lang, an 7 Tagen der Woche und in reichlichem Maße.
Du brauchst nicht zu ackern, William, denn... auf
die Weisheit brauchst du dich bloß einzustimmen.
Dein Pflug wird dir nicht helfen, denn unser Wollen kann hier nichts ausrichten. In
Sachen Weisheit können wir nicht pushen, nichts forcieren. Wir können nichts tun!
Die Weisheit verlangt, daß wir alles absichtsvolle Den-
ken einstellen und eine rezeptive Haltung einnehmen.
ZEN
Anders Gheede 04.05.2018, 00:05 Uhr
Auweia.
Weisheit sei Privatsache?
Man frägt sich, warum wird dann hier solch Unsinn breit gequarkt.
Nur ein paar Dinge:
Weisheit ist ja ein sehr dehnbares Wort, vielleicht eine Melange aus Erfahrung, Erkenntnis, Überliefertem, Neu-Erdachtem, Tief-Empfundenem, Schnell-Geschlußfolgertem und die Liste der geduldigen Wörter hört so leicht nicht auf.
Aber privat?
Richtiger ist: Weisheit wird individuell verschieden erworben - nur zum Teil kann sie tradiert werden, nur zum Teil kann sie einem zufallen.
Sie bezieht sich jedoch immer auf ein Handeln (oder Nicht-Handeln) aufgrund einer (vorübergehenden) Wahrheit, die für eine bestimmte Zeit und einen bestimmten Ort allgemein gültig ist.
Weisheit sollte besser nicht mit 'Meinung' verwechselt werden. Meinung ist subjektiv, Weisheit nicht.
Ebenso ist Weisheit nicht gleichzusetzen mit Klugheit. Obwohl ein Eskimo weise genug ist, ein Iglu zu bauen. In Afrika gilt dagegen als weise, wer einen Brunnen bauen kann.
Die Weisheit ist das Handeln aufgrund einer hier und jetzt gültigen Wahrheit. Weisheit ist nicht Privatsache. Oder sind etwa beide - Pilates und Jesus, Aebelardus und Augustin, Robespierre und Danton, Erasmus und Luther - in ihrer jeweils privaten Art weise gewesen? Wohl kaum.
Weisheit kann teils gelehrt werden, und man kann sie auch lernen, falls man nicht tumb bleiben will. Dieser Weg ist "Privatsache". Weisheit selbst nicht.
Stichwort "objektivierbar":
Google und Bücher, Wikipedia und Forschungsergebnisse sind nicht objektiv! Ganz offensichtlich kann man über Informationen und Fakten trefflich streiten.
Und letztlich "verlangt" Weisheit nichts. Das machen Tyrannen.
Weisheit gewährt. Sie läßt Zufriedenheit zu.
ZEN 04.05.2018, 09:23 Uhr
Jemand kann uns von Außen auf etwas hin-
weisen, aber sehen... können wir nur selber.
Zeigen ist öffentlich,
Sehen... Privatsache.
Information ist allgemein,
Weisheit NUR Privatsache.
Weisheit ist nicht tradierbar.
Weisheit ist nichts Erdachtes.
Weisheit kann nicht erworben werden.
Meinungen können geteilt werden, Weisheit nicht.
Meinung, Klugheit, Cleverness, Gewitztheit,
Fähigkeiten, hoher IQ... sind nicht Weisheit.
Verstandesaktivitäten sind nicht Weisheit.
Weisheit ist keine ! mentale Angelegenheit.
Weisheit kann weder gelernt, noch gelehrt werden.
Weisheit verlangt – ohne zu verlangen.
Weisheit hat nichts mit Zufriedenheit oder
Unzufriedenheit zu tun und... sie gewährt nichts.
ZEN
Anders Gheede 04.05.2018, 11:39 Uhr
zenzi, ja ich kann vielem zustimmen, was Du hier schreibst. Vieles bestätigt auch, was ich weiter oben geschrieben habe.
Richtig, der Weg zur Weisheit ist individuell verschieden.
Ja, vielmehr als das analytische 'Sehen' ist das eigene 'Schauen' gefragt.
Auch ist Cleverness nicht weise, das habe ich bereits anklingen lassen, es heißt nur so im allgemeinen Sprachgebrauch.
Nur - warum bist du so negativ, warum nur das Schwarz einer s/w-Denke?
Der einzig positive Satz von dir zur Klärung, was 'Weisheit' deiner Meinung nach ist, lautet:
"Weisheit verlangt".
All deine anderen Sätze sind Verneinungen.
Ich denke, mit verneinenden Abgrenzungen läßt sich Weisheit nicht fassen.
Ich habe einige Vorschläge gemacht, wie man den Begriff "Weisheit" vielleicht verstehen könnte. Du aber lässt nicht zu, verneinst ausschließend, und flüchtest Dich letztlich in das krude Paradox, Weisheit verlange ohne zu verlangen.
Wenn die Worte nicht klar sind, ist das Gesagte nicht das Gemeinte. - Zuerst müssen die Begriffe geklärt sein.
Ich denke der Begriff Weisheit - eine Kardinaltugend, die etymologisch eng mit 'Wissen' und übrigens seltsamerweise auch mit 'Gewitzheit' verwandt ist - ist dir nicht völlig klar.
Mir auch nicht!
Doch gibt es einen Unterschied: Du willst Scherenschnitt-artig beharren, ich will Möglichkeiten aufzeigen.
Zum Beispiel über das Lehren von Weisheit. Es ist, wie ich oben schon schrieb, nur teilweise möglich. Du verneinst, es sei überhaupt nicht möglich. Abgesehen davon, daß dies erklärt, warum du meinst, Lesen mache dumm, ist dies eine sehr einseitige Sicht der Dinge, und führt nur weiter ins Dunkel.
Denn im Gegenteil ist es so, daß Weisheit und Philosophie seit Jahrtausenden auch im Austausch miteinander blühen.
Ich habe vorgeschlagen Weisheit mit Erkenntnis zu verbinden, und ich habe vor allem den Bezug der Weisheit zur Wahrheit vorgeschlagen. Ich möchte den Vorschlag ergänzen, daß es außer dem weisen Handeln auch weises Reden und es vielleicht auch weise Gedanken gibt.
Das Verhalten ist immer individuell verschieden, insofern Privatsache, um dieses banale Wort noch ein letztes Mal des leichteren Verständnisses halber aufzunehmen.
Doch warum wir dies Verhalten dann 'weise' nennen, liegt nicht am Tun selbst, sondern am Bezug zur jeweilig (zu dieser Zeit, an diesem Ort) gültigen Wahrheit. Und das wiederum ist nichts Spezielles, individuell definiertes. Es ist allgemein.
Deshalb, finde ich, gibt es einen Unterschied von Weisheit und Meinung.
Soweit ich es bei dir lesen kann, schätzt du den Wert der Weisheit zu Recht enorm hoch ein, wahrscheinlich auch verbunden mit dieser ominösen goistigen Reufe, die ja ebenso plakativ - ein wankelmütig scharfes Gerechtigkeitsschwert - undefiniert bleibt.
Es ist aber nötig - wenn man auffordert zu weisem Verhalten, Gerechtigkeit und geistiger Reife - einen Begriff wie Weisheit zu fassen. Zumindest versuchsweise, naturgemäß nicht endgültig. Aber mit Negativa kommste da nicht weiter.
Die Deutungshoheit zu beanspruchen, die Bedeutung dagegen im Unklaren lassen, klingt nach 'Rotem Hut'. Man sollte einen einigermaßen klaren Begriff von Weisheit haben.
Andernfalls kann es sein - wie in der Welt schon häufig geschehen - daß im Namen einer unklar gelassenen 'Weisheit' Tyrannei durchgesetzt wird.
Falls du einwenden solltest, Wörter wie "geistige Reife" oder "Weisheit" müsse man nicht begreifen, es würde genügen zu "wissen", was sie nicht sind, tja dann würde ich Dir ernstig scherzhaft zurufen:
Nimm den roten Hut ab.
ZEN 04.05.2018, 16:02 Uhr
Anders Gheede 04.05.2018, 11:39 Uhr >> der Weg zur Weisheit ist individuell verschieden. <<
🙂 Nein, der „Weg“ ist nicht verschieden. Weisheit „verlangt“ z.B. Offenheit,
Unvoreingenommenheit. Wenn du für sie offen bist und jemand anderes, wo
ist da „Verschiedenheit“? Es ist die selbe Unvoreingenommenheit.
Anders Gheede >> vielmehr als das analytische 'Sehen'... <<
Mit Analysen hat die Weisheit nichts zu tun. Die sind Sache des Verstandes.
Anders Gheede >> ...ist das eigene 'Schauen' gefragt <<
Da wird es schon wärmer.
Anders Gheede >> Auch ist Cleverness nicht weise <<
Weil ebenfalls eine Angelegenheit des Verstandes.
Anders Gheede >> es heißt nur so im allgemeinen Sprachgebrauch <<
Der interessiert nicht (wenn es denn um Weisheit geht).
Anders Gheede >> warum bist du so negativ <<
Es gibt Dinge, über die kannst du (fast) nur „negativ“ sprechen.
Beispiel Weisheit: Mit der Auflistung all dessen, was Weisheit NICHT ist,
kannst du ein Buch füllen. Aber du wirst dich schwer tun, auch nur einen
einzigen „positiven“ Satz zu formulieren, der noch der Wahrheit entspricht.
Du hättest es längst getan.
Anders Gheede >> mit verneinenden Abgrenzungen läßt sich Weisheit nicht fassen <<
Weisheit läßt sich überhaupt nicht „fassen“.
Anders Gheede >> Ich habe einige Vorschläge gemacht, wie man den Begriff "Weisheit" vielleicht verstehen könnte <<
Da braucht es keine Worte.
Und niemand muß „den Begriff Weisheit verstehen“.
Die Bereitschaft für sie genügt.
Die Weisheit erschließt sich jedem, der für sie offen ist, auch dem Nicht-Akademiker,
selbst dem An-Alphabeten, der nicht einmal weiß, wie „Weisheit“ geschrieben wird.
Anders Gheede >> flüchtest Dich letztlich in das krude Paradox, Weisheit verlange ohne zu verlangen. <<
Wer bewertet, ob ein Paradox „krude“ ist, oder nicht?
Ich unterstelle mal, du hast es verstanden. 😉
Anders Gheede >> Zuerst müssen die Begriffe geklärt sein. <<
Du kannst fragen, wenn du etwas nicht verstehst.
Wenn du verstehst, braucht nichts geklärt zu werden.
Anders Gheede >> der Begriff Weisheit - eine Kardinaltugend <<
Weisheit ist keine Tugend.
Anders Gheede >> mit 'Gewitzheit' verwandt ist - ist dir nicht völlig klar <<
Du kannst dich „über“ Weisheit nicht schlau machen, das ist
ein beliebter Irrweg. Du liest zu viel. 😉 Das macht nur konfus.
Weisheit bedarf keiner intellektueller Voraussetzung !
Für einen sich als intellektuell Verstehenden ist das
eigentlich inakzeptabel, ich weiß, aber: Et is, wiet is.
Anders Gheede >> Zum Beispiel über das Lehren von Weisheit <<
Weisheit ist weder lehr-, noch lernbar.
Anders Gheede >> du meinst, Lesen mache dumm <<
An der einen und anderen Stelle gibst du dir jedenfalls Mühe,
es zu beweisen. 🤗 Scherz beiseite. Nein, Lesen macht schlau.
Bloß kann man der Weisheit nicht mit Schläue kommen.
Weisheit ist einfach.
Anders Gheede >> daß Weisheit und Philosophie seit Jahrtausenden auch im Austausch miteinander blühen. <<
Von dieser Blüte habe ich nichts mitbekommen. Ihr Duft wäre
mir nicht entgangen! Für so etwas... habe ich eine gute Nase.
Weisheit hat nichts...
mit Austausch zu tun.
Ausgetauscht werden nur Buchstaben oder Worte. Wenn du eine weise Sekunde
hast, brauchst du dich mit niemandem austauschen. Die Sache ist dir völlig klar.
Anders Gheede >> Weisheit mit Erkenntnis zu verbinden, und ich habe vor allem den Bezug der Weisheit zur Wahrheit vorgeschlagen. <<
1. Weisheit, Erkenntnis und Wahrheit müssen nicht miteinander verbunden werden.
2. Weisheit, Erkenntnis und Wahrheit können nicht miteinander verbunden werden.
Denn diese drei Eminenzen sind nicht handhabbar, man kann ihrer nicht habhaft werden.
3. Weisheit, Erkenntnis und Wahrheit sind bereits aufs Engste miteinander „verbunden“.
Anders Gheede >> daß es außer dem weisen Handeln auch weises Reden und es vielleicht auch weise Gedanken gibt. <<
Dem ist vorbehaltlos zuzustimmen.
Anders Gheede >> Das Verhalten ist immer individuell verschieden, insofern Privatsache <<
Nicht deshalb, sondern weil Weisheit nur individuell
erfahrbar ist, habe ich sie „Privatsache“ genannt.
Oder hast du schon mal von einer „weisen Gruppe“ gehört, die irgendwo
irgendeinen Raum verließ, weil sie gerade gelernt hatte..., weise zu sein?
Anders Gheede >> Wahrheit. Und das wiederum ist nichts Spezielles, individuell definiertes. Es ist allgemein. <<
Bezüglich Weisheit, Erkenntnis und Wahrheit, sind
NUR (!) die Wörter allgemein, nicht ihre Erfahrung.
Anders Gheede >> Deshalb, finde ich, gibt es einen Unterschied von Weisheit und Meinung <<
Ohne „deshalb“: Meinung ist Sache des Ego-Verstandes.
Weisheit hat mit Meinung nichts zu tun.
Anders Gheede >> Weisheit … verbunden mit dieser ominösen goistigen Reufe <<
Ja, auch da besteht ein enges Verhältnis.
Anders Gheede >> Es ist aber nötig ... einen Begriff wie Weisheit zu fassen <<
Was nicht geht, geht nun mal nicht. Da
kann ich nichts machen. Ich bin hilflos.
Falls du die Tür nicht findest, bleibt dir noch das Beten:
„Wenn es jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so
bitte er Gott, der jedermann gern gibt und niemanden
schilt, so wird sie ihm gegeben werden.“ ~ Jakobus 1,5
Die Existenz geizt nicht mit Weisheit; wir verschließen uns bloß.
Anders Gheede >> Man sollte einen einigermaßen klaren Begriff von Weisheit haben <<
Sag mir Bescheid, wenn du ihn hast! 😃 Scherz.
Du brauchst keinen Begriff, um – gelegentlich – weise zu sein.
Du brauchst keinen Begriff, um zu lieben. Jedes Kind kann das.
Anders Gheede >> daß im Namen einer unklar gelassenen 'Weisheit' Tyrannei durchgesetzt wird <<
Hast du in Sachen „Tyrannei“ ein Trauma?
Anders Gheede >> Nimm den roten Hut ab. <<
Gerne. Er ist grau und jetzt deiner. 🕵️
Aber denk dran: Er ist nicht alles !
ZEN
hsm 04.05.2018, 18:00 Uhr
Da fragt sich Frau doch: Wieviele rote Hüte brauche ich denn? Und welches Rot?
Hellrot, Dunkelrot, Karmesinrot, Backsteinrot, Weinrot, Granatapfelrot, Tomatenrot,
Braunrot, Lachsrot, Krapprot.... ach, es gibt sooo viele Rottöne.
Ich sollte mir von jedem Rot einen Hut kaufen!
Anders Gheede 05.05.2018, 03:17 Uhr
zenzi, wenn Du mich zitierst, dann bitte sinnvoll und vollständig.
Ich hatte geschrieben: "Es ist nötig - wenn man schon auffordert zu weisem Verhalten, Gerechtigkeit und goistiger Reufe - einen Begriff wie Weisheit zu fassen. Zumindest versuchsweise, naturgemäß nicht endgültig."
Somit gibt es keinen Grund zur herablassenden Anmerkung, Weisheit könne man nicht fassen, oder es werde "schon warm". Du bist leider offensichtlich nicht auf Augenhöhe, deine Argumentation erschöpft sich durchgehend in kindischem Widerspruch à la "et is, wiet is".
Ja, es braucht, um zu begreifen, oft keine Wörter. Aber zu glauben, sie schaden von vornherein, ist eine stählerne Scheuklappe des Geistes. Dann, wenn die Worte gut gewählt sind, kann dich ein Satz - gesprochen, oder geschrieben - lichterloh anzünden. Oder um mehr in deinem Wortschatz zu bleiben: Erleuchten. "Ein Buch ist die Axt, um das Eis in uns zu brechen" - so sah es Kafka. Wer noch nie vom Wort begeistert, also im Wortsinn: inspiriert wurde, kann einem leid tun. Sprache ist Kunst, ganz wie Musik und Bild.
Obendrein willentlich und wissentlich aber das Lesen und den Austausch zu unterlassen, um nur ja mit einer numerierten Weltanschauung nicht durcheinander zu kommen, die du für alogisch und reif hält, das ist schlicht dämlich. Ich hab Neuigkeiten: Das Chaos birgt die Ordnung. Lass es zu, lies ein gutes Buch, komm durcheinander und finde Dich neu. Niemand muss ein Analphabet, ein Kind sein, um sich weise zu verhalten. Dieser Zug ist für die meisten eh abgefahren. Es kann helfen ungebildet zu sein, muss aber nicht.
Du musst den Verstand, den Intellekt, die Logik, die Klugheit, die Schläue und alles was Du so ausgiebig mit simpler Häme überschüttest, nicht wegwerfen um Weisheit, geistige Reife, Mitgefühl, Gerechtigkeit und Zufriedenheit zu erreichen. Nein zenzi, das ist als ob Du die Sonne ablehnst, weil nur die Nacht Erholung bringt. Es reicht und es ist notwendig, beides zu tun: Denken und Empfinden. Und ich nehme übrigens an, daß das Empfinden den ersten Schritt macht.
Wenn Du also hier Bezug zu Zitaten nimmst, diese verbesserst und verdrehst mit einem Sammelsurium an Worten, dann - ja dann, solltest Du zumindest versuchen diese Worte zu begreifen. Wenn du Begriffen wie Weisheit, Erkenntnis, Wahrheit hier nicht näher kommen willst, sie nicht versuchen willst zu beschreiben, jeden Ansatz in dieser Richtung ablehnst, tja dann kannst du auch mit 'blublublub' weiterschreiben. Deine kategorische Ablehnung, ja Hass auf Worte und Logik ist, sicher hier!, völlig fehl am Platz. Schweigen wäre dann deutlich schöner.
Du bleibst negativ und kannst keinen fremden Gedanken im geringsten gelten lassen. Das ist ein deutliches Zeichen für deinen kleinen Geist, der sich scheut Großes zu empfinden, Ordnungen zu finden, etwas versuchen zu Ende zu denken. Du begründest Deine Negativität mit: "Es gibt Dinge, über die kannst du (fast) nur „negativ“ sprechen." Nein, das ist analytisch und schwarz/weiß gedacht. Ich glaube, es war Wittgenstein der sinngemäß formuliert hat: Von diesen Dingen muß man schweigen. Unter anderem der Begriff der 'Weisheit' jedoch, gehört von jeher zu den Themen in der Philosophie (sic!), welche besprochen werden.
Anders Gheede "Man sollte einen einigermaßen klaren Begriff von Weisheit haben".(wenn man schon die Deutungshoheit beansprucht)
zenzi "Sag mir Bescheid, wenn du ihn hast! 😃 Scherz." und "Aber du wirst dich schwer tun, auch nur einen
einzigen „positiven“ Satz zu formulieren, der noch der Wahrheit entspricht. Du hättest es längst getan."
Hatte ich schon vesucht und vorgeschlagen: "Die Weisheit ist das Handeln aufgrund einer hier und jetzt gültigen Wahrheit." und "warum wir (ein) Verhalten 'weise' nennen, liegt nicht am Tun selbst, sondern am Bezug zur jeweilig (zu dieser Zeit, an diesem Ort) gültigen Wahrheit."
zenzi "Oder hast du schon mal von einer „weisen Gruppe“ gehört, die irgendwo
irgendeinen Raum verließ, weil sie gerade gelernt hatte..., weise zu sein?"
Ja, habe ich. Der Schweizer Nationalstaat war weise genug, sich nie an einem Krieg zu beteiligen. Noch eins? Als die Wissenschaftler die Atombombe ermöglichten, lernten die Menschen nach einigen wenigen grauenhaften Erfahrungen weise genug zu sei, sie nicht mehr anzuwenden. Noch eines: Zu allen Zeiten versuchten Eltern ihre Erfahrungen, die für sie als weise galten, ihren Kindern zu lehren. Und ja, es gelang - teilweise. Es gibt demnach keinen Grund zu behaupten, Weisheit liesse sich überhaupt nicht tradieren.
Was die "Privatsache" der Weisheit angeht, die dir so wichtig ist, so kann ich mich darauf einigen, daß es wohl unterschiedliche Auffassungen davon gibt. Dazu gehört auch die Ansicht, Weisheit sei eine Kardinaltugend. Immerhin gilt es das wenigstens zu bedenken, nachdem dieser Denkansatz seit Jahrhunderten währt, und die Frage, was Tugend sei, sehr erhellend sein kann. Du kannst aber auch gar nicht sinnieren wollen und dich derjenigen Meinung anschließen, die schon glaubt zu wissen, was Weisheit bedeutet, dies aber nicht begründet, weil es nicht zu begründen sei. Die Leute mit dieser Meinung können mir gestohlen bleiben.
Denn es sind diese Leute, die das harte Holz der Sturheit haben, aus denen Diktaturen geschaffen werden. Nicht ich habe ein "Trauma in Sachen Tyrannei": die Welt hat es, und natürlich in jüngerer Vergangenheit speziell Deutschland. Die politischen Ansichten, die Du anderswo in Kommentaren äusserst, verbunden mit einer denkfeindlichen Esoterik, nach Gutsherren-Art präsentiert, ohne auch nur ein klein wenig nachdenken zu wollen, weil, wie du sicher dich beeilst zu zustimmen, nicht das Denken entscheidend ist, sondern Erfahrung (ich meine dagegen: beides); diese Ansichten sage ich, sind gefährlich und entstellen diese Web-Seite.
Anders Gheede "...daß Weisheit und Philosophie seit Jahrtausenden auch im Austausch miteinander blühen."
zenzi. "Von dieser Blüte habe ich nichts mitbekommen. Ihr Duft wäre
mir nicht entgangen! Für so etwas habe ich eine gute Nase."
Vielleicht wäre das einsame Näschen mal zu schneuzen.
Senftopf 05.05.2018, 10:06 Uhr
Mir gefallen die teilweise skurrilen (aber geschliffenen) Dialoge zwischen @ZEN und @Anders Gheede, geben sie dem Ganzen hier doch eine gewisse Würze..., entbehren aber nicht einer Prise Humor und liebgemeintem Zynismus Sie sind immer wert über das Geschriebene und die unterschiedlichen Gedankengänge nachzudenken, selbst, wenn es einem schwerfällt, sie komplett nachzuvollziehen.Bitte weiter so! Gruß/Senftopf
Anders Gheede 10.05.2018, 12:00 Uhr
Für alle denen es schwerfällt den Unterschied zu sehen oder das alles zu lang ist, hier die tldr-Fassung:
zenzi ist weise, braucht nicht denken, klaubt aber glaubt nicht an Wörter, weiß die Antwort und herrscht gern. Ihr Motto ist "Nein". Das Ziel: zentausend Wortmeldungen.
anders ist anders und geht gern tanzen mit Schmetterlingen. Das umstoßbare Prinzip heißt: Viel. Leicht. Das Ziel: weniger. schwer.
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