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Schlagworte: Medien, Krieg, Streit, Konflikte
„Die meisten Medienmacher mit ihrer kryptopropagandistischen Grundstimmung glauben, dass Krieg oder Streit die beste Unterhaltung sei. Das gehört zum Amüsierfaschismus, auf dem unsere Gesellschaft aufgebaut ist. Auch bei friedlichen, scheinbar demokratischen Moderatoren ist die Überzeugung verbreitet, dass nur der Kampf, der Konflikt unterhält. In meinen Augen eine der größten Dummheiten, aber charakteristisch für unsere Zeit. Die besten Augenblicke sind doch die, wenn jemand einen Gedanken weitergedacht hat.“
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13 Kommentare zum Zitat
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Wolfgang 04.08.2008, 20:49 Uhr
Werter Herr Sloterdijk,die Gesellschaft ist auf "Amüsierfaschismus" aufgebaut und sie sind der Betrachter auf der Metaebene? So weit ich sehe, haben sie doch ihr molliges Plätzchen im "faschistoiden Medienkarrussell" gefunden.Die Rotationen scheinen ihnen allerdings nicht zu bekommen.Was wissen sie als "Nischenmensch" eigentlich von Gesellschaft? Sie ist - und schon garnicht in ihrer Gesamtheit(?)- weder freiwillig noch erzwungenermaßen auf Amüsement aufgebaut. Das Amüsement -welches auch immer- ist konstituierendes Merkmal der heutigen Gesellschaft? Nichts gegen die "Leichtigkeit des Seins" aber diese ist im realen Leben -was durchaus auch zu bedauern ist- wohl eher von marginaler Bedeutung.Da dürfen sie, bitteschön,durchaus mal genauer hinschauen. Findet der mediale Amüsierbetrieb- und da sind sie doch persönlich involvierter,als es das o.g. Zitat vermuten läßt- wirklich eine Entsprechung im realen Leben? Vielleicht haben sie , Herr Sloterdijk, (gegen den von ihnen angesprochenen Trend gerichtet) gar alle fünf Jahre einen "neuen" Gedanken aber sind nicht auch Plausibilität und "Sehschärfe" Qualitätskriterien innovativer gedanklicher "Schöpfungen"?
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Wolfgang 23.10.2008, 17:15 Uhr
Herr SLOTERDIJK, selbst ihr medialer Amüsierkoch A.Biolek wird in diesem Forum wie folgt zitiert: "Das Volk ist nicht so blöd, wie die Unterhaltungsmacher glauben."
Da hat der Kollege wohl doch -im engeren Sinne des Wortes- über den Tellerrand geschaut. Oder? -
Neumann 15.07.2009, 23:31 Uhr
Na @(wahrer?) Wolfgang: Ich finde ja, er hat nicht sehr unrecht. Natürlich ist die Gesellschaft und wie sie sich am Funktionieren hält ein großer Amüsierbetrieb: Was wäre die Autoindustrie ohne die Menschenmassen, die in ihrer Freizeit nichts Blöderes zu tun haben, als sich Gedanken zu machen, welches Auto wie irgendwie am coolsten, schicksten und besten ist? Oder ohne den ganzen Hype der Werbung, die uns völlig umgibt überall??...wer würde da gut verkaufen und produzieren, ohne das ganze Amüsiertheater (und jeder Joghurtbecher verspricht ja ekstatische Ausbrüche im Werbebeschall). Und überhaupt die ganzen Medien- und Werbefuzzies...wie wichtig die nicht nur sich nehmen, sondern auch genommen werden...in der Gesellschaft...ist doch alles ein großes (allerdings armeselig verblödetes) Theater...kann ihn verstehn, den Herrn Sloterdingsda..., der vom "Amüsierfaschismus" spricht. Und dann noch diese Johannes B. Kerners...und Günther Jauchs...mir ist jetzt schlecht. Ich hör auf.
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Zenpoetin 05.02.2010, 18:48 Uhr
Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen...!
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Hakan Altug 21.03.2010, 01:24 Uhr
Hr.Sloterdijk freue mich jedesmal auf ihre Erscheinung (Sendung)wenn Sie eine andre (geeignete partner)haetten wuerde mich glatt 30% mehr freuen...
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Der wahre Wolfgang 03.01.2012, 00:25 Uhr
Wolfgang 04.08.2008, 20:49 Uhr
"Werter Herr Sloterdijk,die Gesellschaft ist auf "Amüsierfaschismus" aufgebaut und sie sind der Betrachter auf der Metaebene? So weit ich sehe, haben sie doch ihr molliges Plätzchen im "faschistoiden Medienkarrussell" gefunden.Die Rotationen scheinen ihnen allerdings nicht zu bekommen.Was wissen sie als "Nischenmensch" eigentlich von Gesellschaft?"
@Neumann, du nennst die Produzenten und Macher des "Amüsierfaschismus`". Ich seh` den Schlotterteich da mittendrin. Wenn die Gesellschaft aber insgesamt auf diesem Amüsierfaschismus aufgebaut ist -wie er es sagt, dann gehörst du ja dazu. Ich bin geneigt, genau das zu bezweifeln.
Wolfgang oben -wie wahr!
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Chiara 03.01.2012, 12:38 Uhr
Flippiges, foppiges, floppiges, verschlüsseltes, propogandieren. Sensationslust und Abhängikeit-en der Gesellschaft 'kitzeln'. Im besten Fall wird man nicht zum 'Medienkonsument'. Unter dem Strich: (Selbst-)Darstellung.
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H. Smidt 18.05.2012, 09:23 Uhr
Ergibt Krieg jemals einen Sinn?
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Der wahre Wolfgang 18.05.2012, 12:48 Uhr
In der altindischen Literatursprache Sanskrit bedeutet Krieg: "Wunsch nach mehr Kühen".
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Bernhard Hotz 04.12.2017, 09:11 Uhr
Das ist eine Teil-Beschreibung des künstlichen Gewässers zwischen Zeitgeist und Reflexion.
PS.: Man vergesse jedoch dabei nicht den betonierten Boden aus stahlhartem Mammon... -
Capricornus 04.12.2017, 11:00 Uhr
Ist das jetzt ein Zitat oder doch schon fast eine ganze Rede?
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ZEN 04.12.2017, 15:58 Uhr
@Peter Sloterdijk >> Die meisten Medienmacher ... glauben, dass ... Streit die beste Unterhaltung sei <<
Es ist einfach so, Peter. Das ändert sich nicht dadurch, daß dir das nicht gefällt.
Dieses Bedürfnis nach lebhaftem Entertainment läßt sich ganz einfach an den
Einschalt-Diagrammen ablesen – die von den Medienmachern (aus monetären
Gründen) sehr genau beobachtet werden.
Peter Sloterdijk >> Medienmacher mit ihrer kryptopropagandistischen Grundstim-
mung ... Das gehört zum Amüsierfaschismus, auf dem unsere Gesellschaft aufgebaut ist <<
Hanebüchener Blödsinn.
Wenn du mental in der Lage bist, dich in die Situation der Macher zu versetzen, wirst du
sofort wissen, warum sie tun, was sie tun und anderes unterlassen (zunächst einmal ganz
unabhängig von dem, was wir uns von ihnen wünschen).
Peter Sloterdijk >> ist die Überzeugung verbreitet, dass nur der Kampf, der Konflikt unterhält <<
Warum wird ein Thriller als spannend empfunden? Er fungiert als Stellvertreter-
Abenteuer: Das Wagnis liegt bei Null, aber der Emotional-Körper fährt auf 100%.
Peter Sloterdijk >> eine der größten Dummheiten, aber charakteristisch für unsere Zeit <<
Nein, das ist nicht typisch „für unsere Zeit“. Es gab auch früher schon das Wissen um die
dekadenten Bedürfnisse nach „Brot & Spiele“, womit man die Masse bei Laune zu halten vermochte.
Peter Sloterdijk >> Die besten Augenblicke sind doch die, wenn jemand einen Gedanken weitergedacht hat <<
Nein, lieber Peter, die
besten Augenblicke sind die der Stille.
Es sind die Augenblicke, in denen wir bewußt sind.
Aber die sind nicht spannend, nicht amüsant, nicht unterhaltsam,
also für den Verstand überhaupt nicht interessant. Es gibt einen in
einem Schweige-Kloster gedrehten Dokumentar-Film unter dem Na-
men: „Die große Stille“. Etwas Langweiligeres wird man kaum finden.
Unterhaltsamkeit setzt den aktiven Verstand voraus und setzt mindestens so
viel an Unbewußtheit voraus, daß wir uns im jeweiligen Film verlieren können.
Peter Sloterdijk >> wenn jemand einen Gedanken weitergedacht hat <<
Weiterdenken ist nur für sehr wenige attraktiv: Ein Nischen-Interesse.
Aber ja, solches ist dennoch genau so wünschenswert wie der Zugang zur allgemeinen
schulischen Bildung. Und wie diese sind auch derartige öffentliche Foren nur jenseits
des finanziellen Interesses und mittels gemeinschaftlicher Unterstützung durchführbar.
Mit deiner exaltierten Sprache unterstützt du... eine weitere Verengung dieser Nische ;-)
ZEN -
Zenpoetin 05.12.2017, 01:49 Uhr
Da geb ich ihm voll und ganz Recht.
Wer schickt das Zitat an die Intendanten der Fernsehanstalten?
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