Schlagworte: Fortschritt, Arbeit
„Aus dem Wort »Fortschritt« hören die meisten Menschen »weniger Arbeit« heraus.“
329 Stimmen:
pfu 08.04.2008, 17:53 Uhr
aber ist das nicht auch der zweck des fortschritts, dass das leben bequemer und damit z.t. auch weniger arbeitsreich wird???
Ingrid Z 09.04.2008, 17:37 Uhr
Zweck des Fortschritts ist schon eine gewisse Arbeitserleichterung, aber sicher nicht weniger Arbeit; diese wird nur "umverteilt". Was früher mühsam per Hand hergestellt wurde, übernehmen jetzt Maschinen, aber deswegen gibt es nicht weniger Arbeit.
pfu 09.04.2008, 17:40 Uhr
aber für den menschen bedeutet das dann doch wohl weniger arbeit, wenn die arbeit von seelenlosen maschienen gemacht wird. (was natürlich nicht immer von vorteil ist, s. arbeitslosigkeit etc.)
Ingrid Z 09.04.2008, 17:52 Uhr
Schon, aber es werden dann mehr Teile hergestellt, siehe Fließbandarbeit, was ja wirklich eine Knochenarbeit ist. Es gibt andere Arbeitsfelder. Konnte sich ein Handwerker früher Zeit nehmen für sein(e) Produkt(e), muss jetzt alles schnellstens gehen, trotz hilfreicher Maschinen oder ähnliches. Time is money!
H. Smidt 09.04.2008, 17:53 Uhr
@ Hallo pfu: Ich sehe das so:
Wenn ein Mensch ein Werkstück in Handarbeit herstellen würde, bräuchte er z. B. dafür 1 Tag. Anschließend geht er angeln oder anderem Freizeitvergnügen nach.
Jetzt legt er sich eine Maschine zu. Mit Hilfe dieser Maschine verkürzt sich die Fertigstellung dieses Werkstücks auf 1 Stunde. Er hätte jetzt also nach 1 Arbeitsstunde bereits seine Arbeit für 1 Tag erledigt und hätte (theoretisch) Feierabend.
So läuft das aber nicht. Er arbeitet jetzt nicht nur 1 Werkstück, sondern 8. (bei einem 8-Std.-Tag.) Die Arbeitszeit verändert sich nicht, sondern die Produktionsmenge erhöht sich.
Ich weiß, jeder Vergleich hinkt..;.)...
pfu 09.04.2008, 18:07 Uhr
dass jeder mensch eine gewisse zeit zu arbeiten hat ist ja klar. und vielleicht ist fließbandarbeit auch uangenehmer als das arbeiten in einer heimwerkstatt. wenn es die arbeit aber nicht erleichtern würde, so wäre es doch gar nicht möglich etwas in einer stunde herzustellen, wofür früher ein tag benötigt wurde..
ich dachte anfangs aber auch vor allem an die maschienen, die zum beispiel die arbeit im haushalt erleichtern, wie eine waschmaschiene und ähnliches.
Ingrid Z 09.04.2008, 18:10 Uhr
@ H. Smidt: Dieser Vergleich hinkt überhaupt nicht. So wird das Niederreuther gemeint haben. Er ist schließlich sehr alt geworden und hatte da schon diesbezüglich einiges in Erfahrung gebracht.
H. Smidt 09.04.2008, 18:15 Uhr
Natürlich erleichtern auch Haushaltsmaschinen die Arbeit. Aber z.B. gab es früher 1 x die Woche oder alle 14 Tage den Waschtag. An diesem Tag wurde dann die Wäsche gewaschen etc. Andere Arbeiten wurden nicht erledigt oder nur 'nebenbei'. Zum Mittagessen gab's Eintopf. Am Tag vorher vorbereitet mußte er nur noch aufgewärmt werden. Das Waschen erledigt heute die Maschine. Aber legt die Wäscherin stattdessen die Beine hoch und sieht zu wie sich die Wäsche sauber turnt?
Ingrid Z 09.04.2008, 18:17 Uhr
Da es sich um T. N. um einen Mann handelt, glaube ich nicht, dass er an die angenehmen, fortschrittlichen Erfindungen im Haushalt gedacht hatte. Er war ja ursprünglich Kaufmann und so um die 1909 geboren. Da war Haushalt reine Frauenarbeit. Wäre es anders gewesen, vielleicht wären die Frauen eher in den Genuss des Fortschritts gekommen.
pfu 09.04.2008, 18:20 Uhr
natürlich gibt es immer wieder andere tätigkeiten denen man nachgehen kann. dass es früher nur höchstens einmal in der woche einen waschtag gab zeigt doch, wie groß der arbeitsaufwand im vergleich zu heute war. man hat damals den alltag zwar auch gemeistert, aber er ist durch den fortschritt doch wesentlich angenehmer geworden.
H. Smidt 09.04.2008, 18:20 Uhr
Noch als kleine Ergänzung. Körperlich leichter ist in vielen Fällen die Arbeit sicher geworden. Aber dadurch, daß sie zwar leichter aber nicht weniger geworden ist, ist sie halt doch wieder schwer und anstrengend.
Ingrid Z 09.04.2008, 18:22 Uhr
@ H. Smidt: So wie du das erzähltest, so kenne ich das auch noch. Musste immer die Wäsche auswringen....Puh...danach hatte ich Blasen an den Händen.
So, ich verabschiede mich für heute und wünsche euch noch interessante Plauderei.
Tschüs, Franken macht einen Aflug.
pfu 09.04.2008, 18:28 Uhr
insgesamt finde ich auf jeden fall, dass die arbeit durch den fortschritt erleichtert wird und vor allem effizienter wird. man kann hier natürlich auch anmerken, dass es durch den fortschritt viel mehr möglichkeiten zu arbeiten gibt, so zum beispiel in der medizin. mit neuen behandlungsmethoden, neuen medizinische gerätschaften, gibt es auch neue möglichkeiten, patienten zu therapieren. aber diese zusätzliche arbeit kann man wahrnehmen - muss man aber nicht. denn es gibt auch viele berufe, in denen der fortschritt die arbeit erleichtert hat (z.b. ist der computer kaum noch wegzudenken: man rennt weniger zur post, um briefe einzuwerfen, man kann schriftstücke abspeichern und sortieren, ohne die ganzen regale vollstehen zu haben,...)
H. Smidt 09.04.2008, 18:35 Uhr
Das ist richtig, was du sagst. Mit einem Computer erleichterst du dir die Arbeit. Aber wenn du mal vergleichst: bei gleichem Zeitaufwand: was hast du früher geschafft? Was schaffst du jetzt? Im Falle, daß die Menge der Briefe und die damit verbundene Arbeit sich nicht erhöht hat: Hast du jetzt mehr Freizeit weil du ja eher fertig bist?
pfu 09.04.2008, 22:18 Uhr
ja, solange es um private dinge geht habe ich dann durchaus mehr freizeit. dass das aber im beruf nicht funktioniert ist ja klar. man muss schließlich für sein geld arbeiten - damals wie heute.
deine mutter 12.06.2012, 10:14 Uhr
"Aus dem Wort »Fortschritt« hören die meisten Menschen »weniger Arbeit« heraus."
ich auch
ugur 12.06.2012, 10:22 Uhr
ich auch
Mike 12.06.2012, 15:53 Uhr
„Aus dem Wort »Fortschritt« höre ich »humane Arbeitsbedingungen« heraus."
Und »Wohnqualität«
Walnuss 18.10.2017, 14:24 Uhr
"Nächste Ausfahrt Zukunft: Geschichten aus einer Welt im Wandel" von Ranga Yogeshwar, Verlag Kiepenheuer & Witsch:
In Kürze:
Dieses Buch kommt zur rechten Zeit.
Wir befinden uns inmitten eines epochalen Wandels:
Die digitale Revolution, Fort-schritte in der Gentechnik oder die Entwicklungen der künstlichen Intelligenz greifen auf fundamentale Weise in unser Leben ein und verändern ganze Branchen, aber auch Lebensmodelle und ganz konkret unseren Alltag.
Das Smartphone ist erst zehn Jahre alt, aber hat von Amazon bis WhatsApp, von Airbnb bis Uber unser Leben umgekrempelt.
Und was mag da noch alles kommen, und wie rasch? Viele fürchten sich vor einer Welt, die so anders sein wird als alles, was wir kennen.
Bin sehr gespannt auf dieses Buch, das ich als nächstes lesen werde, wenn ich K.R. Popper's "Alles Leben ist Problemlösen" 'verinnerlicht' habe.
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