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Von der Überzeugung
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Von der Überzeugung
Als ich noch jung war, hatte ich wie jedermann Überzeugungen, seien es gute oder schlechte gewesen. Waren es nicht die einen, so waren es andere. Aber im Laufe der Jahre hat sich bei mir gezeigt, daß jede Überzeugung nur so lange Bestand hatte, wie sie nicht durch neue Erfahrungen oder Einsichten ersetzt und abgelöst wurde. Aus diesem Grunde fällt es mir heute recht schwer, überhaupt eine Idee oder einen Gedanken, sei er eigens oder fremd, als revolutionär, genial oder als Maßstab für die Welt zu erachten. Das Moment der Täuschung des unvollkommenen Menschen wird auf lange Zeit gesehen deutlich erkennbar. Es kann daher für uns im Denken und Handeln keine Sicherheit geben, selbst wenn wir tausend Jahre leben sollten.
25.11.2006, 15:04 Uhr - Klaus Zankl
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Re: Von der Überzeugung
»Als ich noch jung war, hatte ich wie jedermann Überzeugungen >>> klar, wenn man jung ist, ist man besonders schnell mit Überzeugungen zur Stelle, die einem zu allem Überfluss auch noch felsenfest und definitiv erscheinen.
Mit der Zeit wird man kritischer, skeptischer, analytischer. Und dennoch: Überzeugungen sind die Grundlage von Entscheidungen und um die kommt keiner drumrum. Es muss sich ja niemand anmaßen zu behaupten, DEN Grundgedanken schlechthin oder den Sinn des Lebens erkannt zu haben. Denn DER Grundgedanke kann niemals nur einer sein, sondern ist immer ein Geflecht aus verschiedenen Ideen, geprägt von unterschiedlichen Sichtweisen und Denkgewohnheiten.
Unsicherheit und Unvollkommenheit ist das, was uns nach vorn treibt, über alles ganz sicher zu sein, wäre doch monoton :o).
Jede überdachte Überzeugung führt zu einer neuen und gibt in gewisser Hinsicht das Gefühl, wieder etwas gereift zu sein, etwas erreicht zu haben, aber auch den Impuls, das Rad weiter zu drehen, was dann wieder zu neuen Überlegungen und Überzeugungen führt. Es lebe die Unvollkommenheit! ;-)
Jeannette
09.12.2006, 18:35 Uhr - Jeannette Giuliano
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