Christiane Marshall 08.09.2009, 21:38 Uhr
... versteh`ich nicht, was der (offensichtlich unbekannte)Verfasser damit andeuten will... oder - wollte ...
Ach ja, wahrscheinlich bereitet B. den Glühwein zu und V. muss sich - ob ihrer kärglichen Bekleidung - am Feuer wärmen...
Ralf 08.09.2009, 22:09 Uhr
Er hat den Wein mitgebracht und sie ihre körperlichen Reize. Aber als sie dann besoffen am Ofen lehnten, kam es nicht mehr zur Annäherung. Oder nur so weit, dass sie einander eine göttliche Salbe auf die Brandblasen gaben.
Christiane Marshall 08.09.2009, 22:37 Uhr
.. also gehört das Zitat weder in die Rubrik "amourös", noch "kulinarisch" sondern in die Abteulung "Erste Hilfe" ...
Neumann 08.09.2009, 23:50 Uhr
Der Spruch ist doch ausgesprochener Unfug, oder?...Bacchus/ Dionysos steht doch nicht nur für den Wein, sondern auch für Ekstasen jederart...auch die erotische...nicht zuletzt stammt ja die Orgie aus dem Dionysoskult...die Römer in Neapel wurden derart Unzüchtig (im Zeichen des Dionysos), dass es sogar eine Massenhinrichtung gab von der Staatsmacht aus..., weil ihr die Gewalt entglitt über die Berauschten...186 v.Chr. war das, die Bacchanalien-Niederschlagung.
Marion 09.09.2009, 09:32 Uhr
Wenn Bacchus das Feuer (die Ekstase) schürt, so sitzt Venus (als Liebesgöttin) beim Ofen.“
ICh verstehe den Spruch so:
Ekstase führt auch zu starken erotischen und emotionalen Erlebnissen.
Ralf 09.09.2009, 17:45 Uhr
Wenn man unter wikipedia Bacchus eingibt, @Neumann, so erhält man die Information, er sei der Gott des Weines und der Vegetation; erst nach Anklicken seiner griechischen Entsprechung Dionysos erfährt man, dass er in seiner göttlichen Amtsstube zusätzlich für Fruchtbarkeit und Ekstase zuständig war - oder ist, Götter sterben ja nur ganz selten...
Findet Dionysos nicht häufiger Erwähnung in Nietzsches Philosophie, @Neumann? Ich glaube, Du hast da mal was erwähnt, das flüchtig mein Kurzzeitgedächtnis gestreift hat. (Habe mir gestern meinen ersten Nietzsche gekauft: Jenseits von Gut und Böse.)
Neumann 10.09.2009, 14:15 Uhr
Unfreiwillig, lieber @Ralf, hast Du hier bereits eines der wesentlichen Attribute des Gottes hervorgehoben: "Götter sterben ja nur ganz selten"...Dionysos aber schon: er ist der einzige antike Unsterbliche, der trotzdem sterben konnte...ein Paradox..., das sich vor allem im Mysterienkult abspielte. Hier ging es dem Griechen und Römer darum, ein besseres, seliges Los im Jenseits zu ergattern...dank der Dionysosweihen...das Ganze setzte sich fort bis zum Untergang der Antike...denn gerade bei den Römern finden sich auf den Sarkophagen Unmengen an Dionysos- bzw. Bacchusmotiven...soweit, so gut. Die Ekstasen, die Dionysos verschafft, haben also mit einer Art "anderer Wirklichkeit" zu tun: Er ist der Gott der Mysterien, des Weines, der Erotik, der Maske, des Jenseits...und nicht zu vergessen - des Theaters (keine Tragödie ohne Dionysos, dem zu Ehren sie überhaupt aufgeführt wurden). Nietzsche nahm das Wissen um den Gott zum Anlass, das was Schopenhauer mit den Einblick in den Ur-Willen des Lebens, das grausig anonyme ewige Werden und Sterben, neu zu bewerten...nicht mehr als pessimistische Ohnmachts-Erfahrung..., sondern als eine ekstatische,...Grausen und Entzücken vermischen sich bei Nietzsche...das Individuum löst sich auf in der berauschten Erfahrung des ewigen Lebensstromes...so in etwa wird Dionysos gebraucht bei Nietzsche...eben gerade weil er die Erfahrung des Sterbens und des ewigen Lebens zugleich vermittelt...Natürlich kein Zufall, dass Christus eine Art Kopie des sterblichen Unsterblichen bildet...zumal auch der Wein (als Blut) hier eine Rolle spielt.
Ralf 10.09.2009, 20:56 Uhr
Vielen Dank für das Schließen einer meiner unzähligen Bildungslücken, @Neumann. Drei Jahre auf dieser Internetseite und ich kann problemlos promovieren. - Wie mein Onkel immer sagte: "Wer zehn Jahre lang jeden Tag BILD liest, hat automatisch Abitur."
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