Schlagworte: Mord, Kind, Schule
„Die Schule an sich sei der Mörder des Kindes.“
Thomas Bernhard (Werk: Ein Kind)
379 Stimmen:
Der wahre Wolfgang 18.12.2008, 21:18 Uhr
Eine vernichtende Kritik an der "Sozialisationsagentur" Schule. Nun, so ganz Unrecht hat Herr Bernhard wohl nicht. Schule ist eine staatlich verordnete Zwangseinrichtung, in der 32 Kinder auf 50 m² ruhiggestellt und mit den Lerninhalten vollgestopft werden, die abgeprüft und größtenteils wieder vergessenen werden. Den zugrundeliegendenden Leistungsprinzipien einer Leistungsgesellschaft glaubt man damit Rechnung zu tragen. Wer in diesem System der operationalisierten, fremdbestimmten Wissensvermittlung (nicht zu verwechseln mit wirklichen Bildungsinhalten)erfolreich ist,erwirbt Zukunftschancen und damit die Partizipation an den "Erfolgsparametern" einer "Leistungsgesellschaft".Die Schule ist damit das grobmaschige Sieb einer Gesellschaft und Misserfolge sind selbstverschuldet.Schule ist Sozialisations- und Selektionsagentur gleichermaßen.Das Prinzip der schulischen Leistungsbewertung orientiert sich an den Gesetzen der "Normalverteilung". Was auch immer Schüler objektiv leisten, es wird immer gute, mittlere und schwächere Leistungsbeurteilungen geben.Das ist systemimmanent. Schlimm genug, dass dieses Prinzip fast als naturgegeben hingenommen wird. Nicht wenige Kinder und junge Menschen haben gerade deshalb große Zweifel an ihren Fähikeiten und an ihrem Können weil es Schule gibt. Bernhard hat nicht einmal bedenken müssen, dass die Suizidrate bei Kindern und Jugendlichen höher ist als die der tödlich verunglückten Verkehrsopfer hier in Deutschland.
"Diese" Schule ist ein Relikt vergangener Zeiten und ihre antidemokratischen und autoritären Strukturen sind nach wie vor sichtbar.
Ein Zitat an anderer Stelle sagt sinngemäß , dass "Erziehung ein Verbrechen am Kindsein" bedeutet.Darüber darf man ruhig nachdenken - auch oder gerade im Zusammenhang mit Schule.
Der wahre Wolfgang 18.12.2008, 21:52 Uhr
...So ließ Thomas Bernhard in : "Ein Kind", seinen Großvater, der zumindest in der Theorie die Anarchie, den Widerspruch und die Revolution schäzte und nichts davon hielt, Kinder streng zu erziehen, sagen: "Nein, das Kind muss neugierig sein, dann ist es gesund, und man muss seiner Neugierde freien Lauf lassen. Es fortwährend anzubinden, ist verbrecherisch und eine gemeine Dummheit! Das Kind soll seinen Ideen nachgehen, nicht den Ideen seiner Erzieher." An anderer Stelle schreibt Bernhard: "Wir schicken Kinder in die Schule, damit sie so widerwärtig werden, wie wir Erwachsenen."
Der wahre Wolfgang 18.12.2008, 21:54 Uhr
Revolution schätzte...
ich selbst 19.12.2008, 13:33 Uhr
schon ganz richtig. aber aucvh nur einseitig betrachtet. kindern brauchen nicht nur die freiheit, sich zu entwickeln, ihre neugier zu entfalten, sondern sie brauchen auch grenzen. die ihnen von erwachsen gesetzt und gezeigt werden. diese grenzen an sich sicn nicht abzulehnen, höchstens die art und weise, in der das passiert.
nörgler 18.09.2013, 17:38 Uhr
Und das besondere daran ist, er meint das völlig ernst.
_______________
Wer hat uns belogen? Sozialpädadogen!
"In den Kindern begegnen die Eltern ihrem Schatten." Kafka
"Es gibt überhaupt keine Eltern, es gibt nur Verbrecher als Erzeuger von neuen Menschen." Th. Bernhard
Michael Sack 20.09.2013, 10:02 Uhr
Lieber Wolfgang, und lieber 'ich selbst', meinen Respekt an Euch, ihr Lieben! Wolfgang, Du sprichst mir aus dem Herzen und die Ergänzung von 'ich selbst' ist trefflich nötig und richtig, aber Wolfgang dachte auch daran. Ich möchte deshalb vorschlagen, das Zitat abzuändern und somit zu verbessern; wenn man das darf - ansonsten ist dieses Zitat schon zu kritisieren.
Also: Die argen Schulen - ihre argen Lehrer, Direktoren, Schulbehörden; die Eltern, die ihre Kinder in die argen Schulen bringen, das sind die ganz normalen Schulen - diese sind für Kinder mörderisch, zumindest sehr beschädigend. Es gibt aber die Lehrer, davon bin ich überzeugt, die vieles Arge nicht mitmachen wollen, es zumindest aber ablehnen und abzubiegen wissen, und den Willen GOTTES tun. Und da der Ewige auf dem Plan ist, wirkt ER diesem vielen Schlimmen auch auf SEINE Weise entgegen.
Ganz herzliche Grüße, Michael Sack
Walnuss 19.08.2015, 13:49 Uhr
"Schule ist jenes Exil, in dem der Erwachsene das Kind solange hält, bis es imstande ist, in der Erwachsenenwelt zu leben, ohne zu stören."
(Maria Montessori)
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