Schlagworte: Wissen, Inteligenz, Buch
„Je mehr sich unsere Bekanntschaft mit guten Büchern vergrössert, desto geringer wird der Kreis von Menschen, an deren Umgang wir Geschmack finden.“
Ludwig Feuerbach (Werk: Abälard und Heloise)
344 Stimmen:
zugeschickt von: Pia
Senftopf 14.10.2009, 16:25 Uhr
Das Zitat ist vom Sinn her stimmig, allerdings ist die Ausdrucksweise etwas irreführend. aames nicht heissen:<"...mit welchen wir Geschmack am Umgang finden..."?
Experte für Grammatik gesucht!!!
Senftopf 14.10.2009, 16:28 Uhr
Korr.: natürlich "MUSS es nicht heissen..."
H. Smidt 14.10.2009, 17:11 Uhr
@Senftopf
Laß man den Feuerbach so wie er da steht.
Das ist schon richtig so.
Du sollst doch Geschmack am Umgang mit den Menschen finden; und nicht mit Menschen den Umgang am Geschmack.
Senftopf 14.10.2009, 17:17 Uhr
@H. Smidt - danke für deine Hilfe. Dennoch stolpere ich über "AN deren Umgang..." Mich interessiert nicht wie die Menschen mit anderen umgehen, sondern ob ICH mit ihnen umgehen möchte, also nicht AN sondern MIT ... oder Im stehe ich auf dem Schlauch??
Wäre ja nicht das erste Zitat, das verbesserungswürdig ist :-((((
H. Smidt 14.10.2009, 17:22 Uhr
Ich verbessere keine Zitate. Meist kommt nur ein Verschimmbessern dabei raus.
Wenn er er so gesagt hat, hat er es so gesagt.
Senftopf 14.10.2009, 17:28 Uhr
Du sagst es @H. Smidt :" WENN - ER es so gesagt hat..."Bei manchen Wiedergaben habe ich meine (berechtigten?) Zweifel, sorry!!
Senftopf 14.10.2009, 17:34 Uhr
Um das Thema abzuschliessen: Ich glaube mein "HILferuf" war ohnehin naiv, denn das Ganze ist ja schlechthin Interpretationssache !
Senftopf 21.12.2009, 12:09 Uhr
Dies ist (für mich) das erste - der hier aufgeführten Zitate des Autors - dem ich vollends zustimmen kann...(vielleicht fehlt es mir aber auch nur an der exakten Interpretationsfähigkeit selbiger)
Neumann 21.12.2009, 18:04 Uhr
Finde hier kein grammatisches Problem mit "an"...wohl aber mit den Kommas...besonders das zweite macht doch keinen Sinn.
Dewr wahre Wolfgang 21.12.2009, 22:43 Uhr
Bei selbständigen (auch selbstständigen) Sätzen darf man das Komma setzen, um den Satz zu gliedern. Komma vor "an" würde ich akzeptieren -wenn man mich fragen würde. Allerdings: "vergrößern" und ,@Senftopf, "heißen". "ß" auf jeden Fall nach langem Vokal (z.B. auch "Gruß" u. "Grüße") und entsprechendem Umlaut.
Senftopf 21.12.2009, 23:26 Uhr
So ist es @d.w.W, was die grammatikalische Sicht angeht: die Kommata nach Reflexivpronomina dürfen sein, wie Du schon sagtest, (um den Satz zu gliedern)
Auch der Hinweis auf das "ß" nach langem Vokal ist berechtigt. Werde es zu beherzigen wissen. danke sehr!
Der wahre Wolfgang 22.12.2009, 00:06 Uhr
Feuerbachs Satz ist schon ein bisschen "verkonstruiert".Dem Bücherwurm geht ja nicht der Geschmack an den Menschen verloren, die Umgang mit dem geringer werdenden Kreis von Menschen pflegen. Gemeint ist wohl: Der Kreis derer, an deren Umgang wir Geschmack finden,verringert sich. Es geht also nicht um den Umgang (eine weitere Menschengruppe also), den die sich verringende Menschengruppe selber hat und an denen man selber -umgangsmäßig- keinen Geschmack mehr hat. Klare Geschichte. Oder?
H. Smidt 22.12.2009, 00:29 Uhr
@Wolle - Dann wäre es also deiner Meinung nach so, daß durch's Lesen auch wir uns selbst verändern (oder auch reifen) und dadurch auch unsere Mitmenschen und unsere Umwelt anders wahrnehmen. Die Folge davon wäre der von dir genannte veränderte Geschmack bezüglich des des Umgangs mit bestimmten Menschengruppen.
H. Smidt 22.12.2009, 00:32 Uhr
....Die Interessen verlagern sich.
Siebenkäs 22.12.2009, 16:17 Uhr
Ich denke, dass sich gute Bücher dadurch auszeichnen, dass ich von diesen Büchern lernen kann, dass ich Zusammenhänge begreife und dass ich zu neuen Erkenntnissen gelange. Kurz gesagt: Diese guten Bücher vertreiben mir die Langeweile. Der Kreis der Menschen, von denen ich Gleiches erwarten kann, wird nach der Lektüre wohl geringer. Insbesondere wenn diese Menschen die gleichen Bücher gelesen haben.
Ingrid Z 22.12.2009, 21:30 Uhr
Und wer urteilt über die Bücher, ob sie gut oder schlecht sind?
Oftmals kann ich das erst nach dem Auslesen eines solchen sagen/beurteilen. Zudem sind die Geschmäcker verschieden: Was der eine für interessant hält, ist für den anderen langweilig.
Die Hauptsache, es werden Bücher gelesen - und nicht täglich die BILD-Zeitung.
H. Smidt 22.12.2009, 21:34 Uhr
Duhuuu @Ingrid - ich will ja kein Besserwessi sein - aber heißt das nicht BLÖD-Zeitung? :-D
Senftopf 22.12.2009, 21:36 Uhr
@Genau Ingrid! Endlich wird mal der Begriff "gutes Bich" in die Mangel genommen. Was ist eigentlich ein gutes Buch? Ich habe unzählige schmackhafte Rezepte gefunden , natürlich sind auch das g. B., wenn man so will, oder?" Möglicherweise ist ein Kriterium - der Autor, aber selbst das kann unterschiedlich bewertet werden. Interessante Aufgabe, diesen Begriff zu definieren..
Ingrid Z 22.12.2009, 21:45 Uhr
@H.Smidt, 'Wer wohl wähnt, dem ist wohl'. Schön dich hier wohl zu wähnen ;-)
Was besagte Zeitung angeht, so kenne ich z.B. den Begriff BLUTBILD.
@Senftopf, das ist genau das, was ich meine. Einstein nannte das relativ.
H. Smidt 22.12.2009, 21:55 Uhr
@Ingrid - danke, mir ist auch schon ganz wohl vom vielen Wähnen. ;-)
Ingrid Z 22.12.2009, 22:00 Uhr
@H.Smidt, hoffe, du hast zwischenzeitlich die Backbücher studiert und schamckhafte Resultate erziehlt. Dann wähne ich mich wohl mit dir & Co ;-)
Senftopf 22.12.2009, 22:01 Uhr
@H. Smidt, immer noch besser "Wähnen", als Gähnen, was ja auch sehr schnell passieren kann....
H. Smidt 22.12.2009, 22:10 Uhr
@Ingrid - da man vom Rezeptelesen allein nichts gebacken kriegt, haben wir diese nach Großmutterart mit Butter, Zucker, Mehl, Quark etc. pp. angereichert. Das Ergebnis ist ansprechend. Der auserwählte Kreis der Verkoster wird sich auf wenige Menschen beschränken.
Ingrid Z 22.12.2009, 22:27 Uhr
@H.Smidt, da erging es dir ja besser als meiner Tochter in Finnland. Wollte ein Lebkuchenhausrezept. Habs ihr telefon. durchgegeben. War wohl ein bisschen ruinenhaft das Resultat. Sie meinte, sie sei Schreinerin und mit Holz hätte sie das besser hinbekommen ;-D
Ingrid Z 22.12.2009, 22:29 Uhr
@Senftopf, über das Zitat kann man wirklich nur gähnen....jetzt, wo ich es ausgesprochen habe....gäääääähhhhnnnnn! Nichts ist ansteckender, nicht mal die Schweinegrippe :-o
H. Smidt 22.12.2009, 22:31 Uhr
Nun @Ingrid - das Hexenhaus war doch sowieso ganz bestimmt ein wenig alt und windschief - und kein moderner Plattenbau :-) Eines aus Holz wäre doch eh nur für die Würmer und wenn es noch so schön wäre.
Ingrid Z 22.12.2009, 22:36 Uhr
@H.Smidt, weiß nicht, welche Bauweise bevorzugt wurde...die Hauptsache, es ist essbar ;-D
ZEN 18.08.2016, 19:43 Uhr
@Ludwig Feuerbach >> Je mehr sich unsere Bekanntschaft mit guten Büchern vergrößert, desto geringer wird der Kreis von Menschen, an deren Umgang wir Geschmack finden. <<
Das liegt nicht an den („guten“) Büchern, Ludwig, sondern
das Phänomen steht in direktem Zusammenhang mit der
Geistigen Reife. Sie bestimmt, womit du dich beschäftigst.
Je mehr du in deiner Reife wächst, desto weiser wirst du und desto mehr
wird sich in der Folge der Kreis deiner Bekannten und Freunde lichten.
Das ist der Preis der Weisheit, sie vereinzelt.
Du taugst nicht mehr für die großen Gruppen.
Wie ich eben las, bist du „in großer Armut gestorben“. Waren wohl alle verschwunden,
die Freunde und Bekannten. Wie ich ebenfalls las, waren sie bei deiner Beerdigung alle
wieder da :-) Bist du erst tot, sind sie „außer Gefahr“.
Weisheit individualisiert...
Sie bedarf keiner Zustimmung.
ZEN
ZEN 18.08.2016, 20:05 Uhr
"Bücher sind Brillen, durch welche die Welt betrachtet wird, schwachen Augen freilich nötig, zur Stütze, zur Erhaltung. Aber der freie Blick ins Leben erhält das Auge gesunder", sagt Ludwig Feuerbach
Mein Reden!
Wer selber gesunde Augen hat zu sehen,
warum sollte dieser... trübe Linsen davor setzen?
Warum die Welt durch den verengten Schlitz anderer betrachten?
ZEN
Anfangs hilft das Lesen...
bei der Förderung der Intelligenz.
Später ist Lesen ein Indiz dafür,
daß es scheints nicht geklappt hat.
Sadiki 20.06.2017, 13:24 Uhr
Ludwig Feuerbach: „ …desto geringer wird der Kreis von Menschen, an deren Umgang wir Geschmack finden.“
Fakt: an deren Umgang
Beispiel: an deren Umgang mit Lebenssituationen, bzw. dem Leben generell.
Sadiki 20.06.2017, 13:30 Uhr
Der wahre Wolfgang 22.12.2009, 00:06 Uhr
… Klare Geschichte. Oder?
@Kommentare – ein paar Leser, ein paar Gedanken. Ein Kommentator, der zu lesen versteht und über den nötigen Durchblick verfügt @Der wahre Wolfgang!
Walnuss 20.06.2017, 14:23 Uhr
Ludwig Feuerbach:
"...Geistiges in sich aufnehmen, heißt nichts andres, als es verstehen, und verstehen heißt nichts andres, als etwas in und aus uns selbst, in Übereinstimmung mit unserm eignen vernünftigen Wesen erkennen. Es kann nichts in uns von Außen hineinkommen, was nicht zugleich aus uns selbst herauskommt, in unserm eignen Wesen gegründet ist.
So können wir auch nichts aus den Büchern schöpfen, was wir nicht zugleich, wenigstens seinem allgemeinen wesentlichen Sinn und Verstand nach, aus uns selbst schöpfen; das Wasser, das in den öffentlichen Brunnen der Bücher läuft, ist aus derselben Quelle, aus der das Wasser in unserm eignen Haus- und Küchenbrunnen fließt.
Das Buch ist das wahre zweite Gesicht des Menschen, der Spiegel, in dem er die Anschauung seiner selbst hat, das 'Erkenne dich selbst' des Sokrates..."
ZEN 04.11.2017, 10:14 Uhr
@Ludwig Feuerbach: >> Geistiges in sich aufnehmen <<
„Geistiges“
ist nicht etwas, das wir – wie eine Speise – in uns aufnehmen können, lieber Ludwig.
@Ludwig Feuerbach: >> verstehen heißt nichts andres, als etwas in und aus uns
selbst, in Übereinstimmung mit unserm eignen vernünftigen Wesen erkennen <<
Ja, so ist es... in etwa. Kleine Einschränkung: Alles was allein über die Vernunft, über
den logischen Verstand begriffen werden kann, ist banal, hat nur wenig „geistigen Wert“.
Es geht hier um eine Art... In-Resonanz-kommen. Denn wir verstehen
nicht nur via Verstand. Das wäre ein bißchen wenig :-) Das wäre armselig!
@Ludwig Feuerbach: >> Es kann nichts in uns von Außen hineinkommen, was
nicht zugleich aus uns selbst herauskommt, in unserm eignen Wesen gegründet ist <<
So ist es.
Es ist bereits alles vorhanden.
@Ludwig Feuerbach: >> So können wir auch nichts aus den Büchern schöpfen, was wir nicht zugleich,
wenigstens seinem allgemeinen wesentlichen Sinn und Verstand nach, aus uns selbst schöpfen <<
Ja.
Wir können aus Büchern nichts schöpfen. Es ist bereits alles da.
Es wird uns allenfalls etwas – durch einen äußeren Reiz ausgelöst – bewußt.
Und umgekehrt:
Wir können nichts verstehen, was nicht schon vorhanden ist.
Alles kann Auslöser sein: Ein Satz, ein Kinderlachen, ein Unfall...
Das Sehen und Erkennen können wir (mit nichts) erzwingen.
Einsicht kommt...,
wenn sie geschieht.
@Ludwig Feuerbach: >> Das Buch ist das wahre zweite Gesicht des Menschen, der Spiegel,
in dem er die Anschauung seiner selbst hat, das 'Erkenne dich selbst' des Sokrates..." <<
Das ist Quatsch.
Selbsterkennung... geschieht nicht mit einem Brett/Buch vorm Kopf.
Das Buch ist nicht mehr als ein Kommunikationsmittel. Es ist kein Erkenntnis-Werkzeug.
Wäre es anders, wir könnten uns vor Weisheit nicht retten. Denn der Bücher gibt’s genug.
Daß alles Aufgeschriebene – von der täglichen Gazette bis zu den Heiligen Schriften –
ein Spiegel des Geistes des Menschen sei, ok., das kann man so sagen. Dieser Spiegel
könnte übrigens der Grund sein, warum uns die Außerirdischen ignorieren :-)
ZEN
Senftopf 19.04.2018, 11:23 Uhr
Wow... très bien!
Walnuss 19.04.2018, 11:46 Uhr
@Senftopf ich hoffe, du meinst das Zitat und nicht das Geschwafel von @ZEN!
Senftopf 19.04.2018, 20:17 Uhr
@Walnüsschen.....ich meinte natürlich das Zitat als solches, sonst hätte ich ZEN persönlich angesprochen. Aber abgesehen davon, woher weißt Du denn, dass ZEN`s Betrag "Geschwafel" ist. Hast Du es etwa doch gelesen? (hahaha)
Walnuss 20.04.2018, 17:02 Uhr
Sagte das doch schon, dass ich dieses Geschwafel nicht mehr lese, aber beim Wegscrollen ist ja wegschauen kaum möglich - bei der Länge von Blabla!
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