Schlagworte: Tradition, Fortschritt
„Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme.“
690 Stimmen:
Günther Melzer 29.10.2007, 10:07 Uhr
Diesen Spruch haben, leicht abgewandelt, auch andere von sich gegeben:
Benjamin Franklin: "Tradition heißt nicht, Asche zu bewachen, sondern die Glut anzufachen".
Jean Jaurès: "Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern das Schüren der Flamme."
Gustav Mahler: "Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche."
Ricarda Huch: "Tradition ist Weiterreichen der Glut, nicht der kalten Asche."
Johannes XXIII.: "Tradition heißt: Das Feuer hüten und nicht die Asche aufbewahren."
Wulf Reinshagen 27.11.2007, 17:30 Uhr
Schön ist aber auch die Version von Tatort-Prof. Boerne:
"Tradition ist nicht das Aufbewahren der Asche, sondern die Weitergabe der Streichhölzer."
dab 20.12.2008, 21:22 Uhr
was ist die Quelle dieser Aphorismen? Man findet haufenweise Zuschreibungen an Morus, Mahler, Huch usw., aber niemand scheint zu wissen *wo* das geschrieben sein soll.
Bernd Hildebrand 27.01.2009, 00:50 Uhr
Ich kenne das Zitat von Gustav Mahler etwas anders als hier dargebracht.
Ich habe ein Foto des warscheinlichlichen Originals einer Inschrift.
Ich kann aber nicht sagen, wo die Aufnahme gemacht wurde.
Sie lautet wie folgt:
"Tradition ist nicht
die Anbetung der Asche,
sondern die Weitergabe
des Feuers"
..... Gustav Mahler
Die Schrift ist Alt-Deutsch.
Alle Worte beginnen mit einem roten Anfangsbuchstaben.
Die ..... stehen für etwas unlesbares, weil Blumen im Vordergrund diesen Teil verdecken.
Mir hat dieser Spruch sehr gefallen, weil er aus meiner Sicht besonders von allen Deutschen, vor allen von den sehr weit "rechts" orientierten, zu Herzen genommen werden sollte.
Dirk 04.06.2009, 12:22 Uhr
Der Duden "Zitate und Ausprüche" rechnet das Zitat dem franz. Philosophen und Politiker Jean Jaurés (1859-1914) zu: Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern das Schüren der Flamme. Jaurés war Zeitgenosse von Mahler (1860-1911). Das Wort Anbetung macht im Zusammenhang mit Asche eigentlich nicht viel Sinn, weil niemand die Asche, sondern wohl eher Madonna oder die Madonna (oder sonstwen oder was) anbetet. Das Wort Bewahren ist da näherliegender, zumal Traditionalisten sich auch gern als Bewahrer sehen. Schon aus diesem Grund scheint mir die Urheberschaft von Jaurés näherliegend als die von Mahler.
John P. 03.09.2009, 19:30 Uhr
Tradition ist nicht das bewahren der Asche sondern das weitergeben des Feuers.
So finde ich es am besten.
Ingrid Z 03.09.2009, 22:00 Uhr
@Wulf Reinshagen scheint TatortFan zu sein, speziell wenn 'Prof. Boerne' mitermittelt. - Diese Version damals gefiel mir auch sehr gut:
"Tradition ist nicht das Aufbewahren der Asche, sondern die Weitergabe der Streichhölzer."
moon 13.09.2009, 18:17 Uhr
[quote]Der Duden "Zitate und Ausprüche" rechnet das Zitat dem franz. Philosophen und Politiker Jean Jaurés (1859-1914) zu: Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern das Schüren der Flamme.[/quote]
Ich frage mich gerade, wieso der Duden nicht die älteste (400 jahre vorher) scheinbare Quelle anführt: Thomas Morus, Politiker * 07. 02. 1478 - London,† 06. 07. 1535 - London.
Dorothea 23.09.2009, 17:18 Uhr
Ich interessiere mich für des Zitat vin Ricarda Huch:"Tradition heißt nicht, die Asche aufhebe,, sondern die Flammr weitergebenb" Weiß jemand in welchem Zusammenhang sie das geschrieben hat?
Pyromane 23.09.2009, 19:17 Uhr
Ja, @Dorothea, ich weiß es!
Dorothea 23.09.2009, 21:42 Uhr
Lieber Pyromane, bitte erzähle mir, was Du weißt.
Wilfried 26.10.2009, 18:37 Uhr
In seiner schlichten Form und in seinem Alter spricht doch sehr viel für Thomas Morus. Die tiefe Wahrheit, die es birgt, macht es lohnenswert, das Wort zu zitieren.
Jens 12.02.2010, 11:38 Uhr
Kann jemand mit dem Original (ENglish oder Latein??) dienen?
Danke.
Der wahre Wolfgang 12.02.2010, 11:39 Uhr
Ja, kann ich! Was zahlst du?
Der wahre Wolfgang 12.02.2010, 11:48 Uhr
"Halte" nicht nur das Zitat, zudem auch die Urnen-Asche meiner Oma.
In diesem Zusammenhang ist mir mal ein kleines Missgeschick passiert:In der Folge eines Hustenanfalls ("trockener" Husten) habe ich einen Teil dieser Asche leider "verblasen". Der Restfamilie zuliebe musste ich die Urne mit Grillkohle "angereichern".
Senftopf 12.02.2010, 11:50 Uhr
@Wolle - immer noch besser als die Grillkohle mit Urnenasche anreichern ... (Alaaf!)
Der wahre Wolfgang 12.02.2010, 11:53 Uhr
Was tut man nicht alles für `ne gute Flamme!
H. Smidt 12.02.2010, 12:03 Uhr
...und für ein anständigee Aroma!
FeliXL 12.02.2010, 14:13 Uhr
>Was tut man nicht alles für `ne gute Flamme!<
@D.w.W. Ist denn deine Flamme erlöschen oder Karneval abgewandert?
>Ja, kann ich! Was zahlst du?<
Und wo ist da dein Helfersyndrom?
Der wahre Wolfgang 12.02.2010, 15:10 Uhr
@FeliXL, Tradition ist nicht nur das Halten des Arsches. Die Flamme wird erst weitergereicht, wenn sie zur Asche geworden ist. Dann kann auch nichts mehr anbrennen.
Zu Teil 2:
Die meisten Nachhilfestunden leisten nicht die Lehrer der Allgemeinbildenden Schulen.
In Studien- und Nachhilfekreisen werden meist Lehrer oder andere "Fachleute" beschäftigt (und schlecht bezahlt), die nicht im Schuldienst sind. Dazu kommen im privaten Bereich noch Hilfkräfte, wie Oberstufenschüler,Studenten, ausgediente Naturwissenschaftler,arbeitslose Dipl.-Mathematiker etc., die sich auf dem Nachhilfemarkt tummeln.
Die Diskussion über das Leistungsniveau unserer Schüler ist zu komplex, um hier angemessen "bearbeitet" zu werden. Aber im Augenblick tun`s ja auch Klischees...Sie "unterhalten" zumindest und Zustimmung gibt`s in der Regel auch -im Vorübergehen.
mark 04.03.2010, 21:36 Uhr
Ob Sir Thomas More wirklich sagte:
"Tradition is not to preserve the ashes but to pass on the flame"
scheint mir zweifelhaft - lt. gooogle scheinen nur die Deutschen das zu glauben.
Auf English gibt es aber ein altes Zitat dazu:
They but preserve the Ashes, thou the Flame,
True to his Sense, but truer to his Fame.
Sir John Denham
1615-1669
Da der Autor fast vergesses ist, das "Zitat" aber so wunderbar,
wurde evtl. der heilige Thomas genommen ... ?
In his Preface to Ovid's Epistles (1680), his first discussion of translation, Dryden indicates but does not explicitly acknowledge the impact Denham had on him. Several times he refers to Denham's theories, twice quoting from him at some length. The first quotation comes as he reiterates the Horatian warning against word for word translation: "Too faithfully is indeed pedantically: 'tis a faith like that which proceeds from Superstition, blind and zealous: Take it in the Expression of Sir John Denham, to Sir Rich. Fanshaw, on his Version of Pastor Fido." He then quotes the relevant lines from Denham's poem:
That servile path, thou nobly do'st decline,
Of tracing word by word and Line by Line;
A new and nobler way thou do'st pursue,
To make Translations and Translators too:
They but preserve the Ashes, thou the Flame,
True to his Sense, but truer to his Fame. (1:115)
William 02.04.2010, 20:09 Uhr
Bei den Slaven ist das Zitat (natürlich von niemand anderem als Jaurès) über den sozialistischen Unterricht als Aufruf eingedrungen: "Von der Vergangenheit übernimm die Flamme, nicht die Asche." So auch die amerikanische Pädagogik: "Follow the flame, not the ashes." Übrigens scheint es mir fragwürdig ob der Ursprung des Zitates bei Denham zu suchen ist: "In einem alten Herd musst du Feuer erst suchen" (N. Gerov. Rechnik na bulgarski ezik, Bd. 4, S. 23. Plovdiv 1901) zeigt doch wohl, dass die Metapher unabhängig ganz unabhängig aufkommen konnte.
Roland 27.01.2011, 19:42 Uhr
Hallo
"Das Feuer hüten und nicht die Asche bewahren" (oder wie auch immer..) bedeutet, das man die Sache (Weisheiten z.Bsp.) weitergibt, bevor es nutzlos wird.
Hoffe Ihr könnt was damit anfangen.
Gruss
Lekaro
S. Schmidt 14.03.2012, 22:29 Uhr
Es war nicht Prof. Boerne, sondern HK Thiel ;)
Eva Scholl 01.05.2012, 12:21 Uhr
Mir scheint, hier wird bald Asche angebetet.
"Nicht die Asche anbeten, sondern das Feuer weitertragen. Das gilt auch für geschehene/s Unglück, Unrecht, Missetat, Fehler." (Eva Scholl, 1. Mai 2012, frei nach Thomas Morus, Benjamin Franklin, Gustav Mahler, Ricarda Huch & al., ohne Anspruch auf Vollständigkeit in Bezug auf Inhalt und Urheber)
Phöni-x 07.05.2012, 11:50 Uhr
Das Schöne an (weisen)Zitaten, jeder kann sie individuell interpretieren.Für mich steht das Feuer hier für alles Lebendige, Wahrhaftige, unendlich transformierend Ewige,...Hingegen "bei der Anbetung der Asche" symbolisch "Festhalten alter Strukturen"(toter Energien), Gefilterte Wahrnehmung(Angst&Ego), Vergänglichkeit und Stagnation gemeint scheint!Abaklababa "Nichts ist wie es scheint"!
(Betreff:Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche.,)
durchschaut 07.05.2012, 16:55 Uhr
(Betreff:Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche.,)
Sowohl als auch, trallala. :)
jpl 23.11.2012, 07:15 Uhr
Altes journalistisches Gesetz. „Tradition heißt nicht: die Asche bewahren“, sagt Konfuzius, „Tradition heisst: die Glut weitertragen.“ Höchst bedenkenswert heutzutage, auch wenn Konfuzius die Weisheit schon 500 Jahre vor Christi Geburt gebar. Wenn nun Mahler oder Morus auch als Quellen genannt werden, so zeigt das doch die Qaulität des Spruchs, der 2'500 Jahre beeindruckte… Es ehrt zwar den Erfinder, aber noch mehr ehrt es ihn, dass sein Nachdenken von anderen erkannt und aufgenomen worden ist. So ist das eben, mit der Glut, wenn sie weitergetragen wird. Ich hoffe von den Journalisten, dass sie diese Weisheit nicht als Plagiat oder Alltagsspruch abtun, sondern der Metapher Folge leisten - mit anderen Worten und vor allem Taten!
Marco 01.04.2016, 22:26 Uhr
Kann das einer verifizieren? ...konnte online nichts finden.
"Die Bewahrung der Tradition ist nicht die Verehrung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers"
(Friedrich der Große, König von Preußen)
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