Walnuss 27.03.2019, 11:45 Uhr
Das große Brexit-Finale wird's zeigen.
Wer braucht noch Dschungelcamp, wenn uns jede Woche die Seifenoper "Brexit-Final Countdown" geboten wird?
Herrlich, wie Theresa May im Parlament von einer Dschungelprüfung in die nächste stiefelt - und John Bercow als Mr. Speaker der Dame von Downing-Street immer wieder einen Strich durch die Rechnung macht - echt großes Kino!
In solchen Seifenopern ist alles möglich. Was kommt noch? Tritt Britanien den Vereinigten Staaten von Trumpania bei oder geweinnt May die Herzen im Parlament, indem sie Shakespeare zitiert:
"Obs edler im Gemüt, die Pfeil und Schleudern des wütenden Geschicks erdulden..."?
Wir sind gespannt!
Walnuss 01.12.2019, 13:42 Uhr
Großbritannien wird great again
Großbritannien hat ja nun auch offiziell die Scheidung von der EU beantragt. Ohne die EU, meint die britische Premierministerin Theresa May optimistisch, werde das Königreich sein wahres Schicksal als „globale Handelsmacht“ finden.
Der britische Außenminister Boris Johnson glaubt, dass die „Staaten Schlange stehen“, um Abkommen mit Großbritannien zu schließen. Doch womit wird die Insel handeln? Die Industrie produziert wenig, die Banken machen mit viel heißer Luft Geschäfte. Apropos heiße Luft: Großbritannien ist weltweit der siebtgrößte Erzeuger von Kohlenstoffdioxid-Emissionen, aber ob für diese Erzeugnisse Staaten Schlange stehen, ist fraglich.
Was also wollen die Briten exportieren? Autos, die das Lenkrad auf der falschen Seite haben? Tassen von heißem Wasser mit einem Tropfen von Milch? Schirm, Charme und Melonen? Britische Melonen sind aus Filz und ziemlich trocken. Immerhin stellen die Briten Feinkost her wie Nierenpudding, Essigchips, Orangenschalenmarmelade oder Frühstückswürstchen, die vermutlich mit Spachtelmasse gefüllt sind – man weiß es aber nicht genau. Rosinen werden traditionell gepickt. Das Ritual des Rosinenpickens ist auf der Insel noch beliebter als das Schlangestehen.
Allerdings stellen die Briten selbst kaum Rosinen her, sondern müssen sie importieren. Doch vielleicht wird Donald Trump, der London eine „fantastische Beziehung“ versprochen hat, Rosinen liefern und dafür britische Filzmelonen und Nierenpuddinge importieren, und die Mexikaner müssen beides bezahlen – und auch aufessen. Das könnte funktionieren.
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