Schlagworte: Affekt, Sinnlichkeit, Gegenstand, Erregung
„Der Affekt gehört immer zur Sinnlichkeit, durch was für einen Gegenstand er auch erregt werden möge.“
347 Stimmen:
Chiara 17.06.2011, 08:58 Uhr
Humesche Theorie: Hume vertrat die These, die Vernunft sei die Sklavin der Affekte. Hume räumt den Affekten einen höheren Stellenwert - in seiner Philosophie - ein, als Philosophen vor und nach ihm dies getan haben.
Elektra 17.06.2011, 19:56 Uhr
Hirnorganische Forschungen haben die Abhängigkeit sowohl des Verstandes als auch der Vernunft von Affekten nachgewiesen. Die Wissenschaftsgeschichte bestätigt es. Sowohl in Glauben als auch in Ablehnung von Erkenntnissen.
Neumann 17.06.2011, 21:29 Uhr
Mann könnte auch sagen, jeder Affekt ist irgendwie auch sexuell. Und eine Vernunft, der keine Emotion und Kraft beiwohnt, ist verlogen. Aber Affekte können einen auch plagen, wenn einem z.B. Dinge auf die Nerven gehen gegen die man machtlos ist. Oder wenn man im Affekt dem Nächsten seinen Hals umdreht.
Ingrid Z 17.06.2011, 23:36 Uhr
@Neumann, wie wahr gesprochen:
wenn einem z.B. Dinge auf die Nerven gehen gegen die man machtlos ist.
Aber meist wird der Affekt durch die Sinnlichkeit des Alkohols erregt - täglich in unserer Tageszeitung nachzulesen.
Senftopf 01.12.2012, 12:23 Uhr
@Chiara, das mag in der Theorie ja alles so sein...mir reicht aber durchaus die praktische Erfahrung, die das Dasein lebendig, spannend, bereichernd und unendlich empfänglich für alles Schöne..., aber auch Traurige , macht - sowohl bei meinem Gegenüber als auch bei mir selbst...
Chiara 02.12.2012, 16:28 Uhr
Wunderschönen guten Abend, Senftopf!
Namhafte Persönlichkeiten haben sich (unter anderem) mit der Affektlehre auseinander gesetzt. Ein Gedankensplitter, aus der Hume'schen Theorie, war lediglich ein, beitragender, Kommentar zum Zitat.
Passend dazu, eine Metapher (Alfred Habdank Skarbek Korzybiski): Die Landkarte ist nicht das Gebiet.
Wäre, so gesehen, die Vernunft ein Sklave - Sklave der Gefühlswelt?
Sinnlich betörende Düfte, der (nicht nur) Lebkuchen-Herz-Adventzeit, locken mehr als Mund & Hirn ...
Geschreibsel zum 1. Advent 2012
Die Bretter abgeschnallt, eine Tüte, voller heisser Marroni, in den Händen, auf dem Tisch ein feiner Apfelpunsch, stupste Inika die Rote Nase ihres Gegenübers und fragte: Wann ist der Schnee weiss, 'Monsignore Tarskinzki'?...
Wie mein Geschreibsel weitergeht ist vollkommen unwichtig. So unwichtig, wie alles, was ich hier von/über mich posten könnte/würde. Meine Beiträge nehmen lediglich (bereits gedachte) Gedanken auf & stellen diese ein.
Eine Schneegeschichte, passend zur Jahreszeit, von Maria Reinecke:
Es schneit. Und schneit. Märchenhaft. Tage, an denen die Welt verzaubert scheint. Anne und Marie gehen mit dem kleinen Johannes im Tiergarten spazieren. Heerscharen von Schneeflocken taumeln aus den schweren Wolken herab, kommen grau aus dem milchigen Himmel angeflogen, legen sich blendend weiß auf alles, was dunkel ist; machen still, was sonst zu laut.
"Ich liebe Schnee!", ruft Anne begeistert aus und lässt sich in die sanfte Masse hineinfallen, Arme und Beine weit von sich gestreckt, die Augen geschlossen; dicke Flocken bedecken ihr Gesicht, zergehen auf ihren Lippen.
„Du wirst ja ganz nass“, sagt Marie.
„Ach, Marie!... Wenn auch nichts auf dieser Welt wahr ist, Schnee ist weiß: das ist wenigstens wahr, nicht wahr?“, seufzt Anne, greift in die glitzernde Pracht neben sich, reibt sich Stirn und Wangen damit ein.
„Gar nicht so einfach, die Sache mit der Wahrheit, nicht einmal mit der des Schnees“, erwidert Marie lächelnd.
"Du meinst, es gibt keine Wahrheit?“ Anne steht langsam auf, schüttelt den Schnee von den Sachen.
"Die Wahrheitsfrage führt auf jeden Fall zu erkenntnistheoretischen Problemen, die ziemlich unbequem sind", antwortet Marie, hakt sich bei der Freundin ein und beginnt von den Wiener Philosophen zu erzählen, die in den Dreißiger Jahren jegliche Beschäftigung mit metaphysischen Fragen als verzichtbaren Unsinn verwarfen. "Um die Wahrheitsfrage kamen jedoch auch diese Herren nicht ganz herum; immerhin mussten sie der Königin der Logik über ein semantisches Hintertreppchen doch noch irgendwie noch Einlass gewähren in die philosophischen Hallen."
Anne bleibt stehen. “Ich versteh’ das nicht. Schnee ist weiß, wo ist das Problem?“
"Ob Schnee weiß ist, interessiert diese modernen Empiristen gar nicht; für sie gilt nur eine widerspruchsfreie, klare Definition."
"Aber ‚Schnee ist weiß’ ist doch klar und widerspruchsfrei“, murmelt Anne vor sich hin, während sie mit Schneebällen einen Laternenpfahl zu treffen versucht.
"Nein, eine formal unantastbare Aussage entsteht erst durch einen meta-sprachlichen Trick, indem es heißt: Die Aussage 'Schnee ist weiß' ist wahr genau dann WENN Schnee weiß ist. Ob Schnee dann wirklich weiß ist, spielt dabei gar keine Rolle...“
Der kleine Johannes kommt mit seinem Schlitten angerannt, wirft sich in Maries Arme:
„Mama, Mama, der Schnee macht alles gaaanz weiß!“
Die Freundinnen lachen, nehmen Johannes in die Mitte und laufen mit ihm querfeldein durch den weißen, glitzernden, schneeweißen Schnee.
|Lachen, albern, leben, lieben, Herz, was begehrst du mehr|
Wir 02.12.2012, 17:03 Uhr
So kann es nur einen nachvollziehend sinnvollen Grund geben, um den wir in dieses kalte, dunkle, trostlose, Land einst zogen, wo wir für unser tropisches Herz dicke Kleidung und große Öfen brauchen, und selbst so etwas wie Ohren und Hände in freien Natur erfrieren können, so kann es nur der wunderschöne Schnee gewesen sein.
Senftopf 02.12.2012, 17:37 Uhr
Danke @Chiara! Deine kleine Geschichte! Ein Kleinod an diesem dumpfenlichtfressenden Wintertag! Falls das aus Deiner Feder sein sollte, so bitte ich um Nachschub...;-)
delphi 02.12.2012, 22:21 Uhr
@chiara......was/welches problem liegt vor?...muss mal kurz @senftopf recht geben...
Senftopf 03.12.2012, 08:25 Uhr
@,Chiara, beim wiederholten Verinnerlichen Deiner kleinen Story (weil so anheimelnd und geschmeidig und der momentanen meteoroloschen Situation angepasst - lesbar) stieß ich auf den Namen "Maria Reinecke" ..., ergo, von daher erübrigt sich meine Frage...aber danke dennoch!...
Senftopf 03.12.2012, 08:26 Uhr
...meteorologischen...
Chiara 03.12.2012, 10:00 Uhr
Puderwattenzuckergruss für dich, delphi
Problem? (Theorie & Praxis, oder .?. ) - meine Wenigkeit sieht das Problem nicht.
Chiara 03.12.2012, 10:01 Uhr
Glitzernder Schnee, klirrende Kälte mit schmeichelnden Sonnenstrahlen, dieser Wintergruss zu dir, Senftopf
Schön, dass du den Namen - Maria Reineck - entdeckt & ihre Geschichte dich erfreut!
Chiara 03.12.2012, 10:03 Uhr
Bei funkelndem Mondscheinschnee, befruchtet & schwanger, geboren eine Geschichte, an deren Anfang & Ende deine Worte: So kann es nur der wunderschöne Schnee gewesen sein. Hab Dank, für die Inspiration!
|So kann es nur der wunderschöne Schnee gewesen sein|
Martin 03.12.2012, 15:50 Uhr
@Chiara:
Scheinprobleme mächtig aufgeblasen, werden auch zu Problemen, ich versteh schon deine Sicht die ich ebenso teile. Dennoch kommen sich unsere Wenigkeiten mit den (wahrscheinlich überwogenen) nicht so sehenden Wenigkeiten in die dauernd kreuzende Laufrichtung (und das wohl immer häufiger). Wächst mit dem Wohlstand das Mitleid, oder nimmt es ab?
Frag ich mich an dieser Stelle dann gern.
Ludwig 04.12.2012, 08:28 Uhr
@Chiara.Tractatus Logico-Philosophicus."Im Einzelnen erhebt Wittgenstein überhaupt nicht den Anspruch auf Neuheit;und darum gebe ich auch keine Quellen an,weil es mir gleichgültig ist,ob das was ich gedacht habe,vor mir schon ein anderer gedacht hat."(Vorwort)
Geraldine 04.12.2012, 10:29 Uhr
Non coerceri maximo, contineri minimo, divinum est.
Zurückhaltend 04.12.2012, 12:59 Uhr
Sehr geehrter Immanuel Kant. Ist das aus Ihrer eigenen Lebenserfahrung. Dem stimme ich nicht zu.
uli 04.12.2012, 17:08 Uhr
o! haette ich doch nie gehandelt.
delphi 04.12.2012, 21:42 Uhr
@ Chiara "...zu erkenntnistheoretischen Problemen, die ziemlich unbequem sind..." ist für mein Empfinden schon einmal die verfehlte Art und Weise sich mitzuteilen. Bevor wir auf Philosophen zurückgreifen, sollte der Umgang miteinander geklärt werden. Ich bin durchaus der Meinung, dass man sich ergebnisorientiert streiten kann. Ohne persönlich zu laut zu werden.
Chiara 05.12.2012, 18:23 Uhr
An delphi
Pardon, aber ich kann dir nicht folgen.
Chiara 05.12.2012, 18:28 Uhr
Für Martin
Begegnung am Rande eines Dorfes
Ian & Sophia trafen sich in der Mitte einer Wegkreuzung, gingen eine Weile schweigend nebeneinander her. Irgendwo am Wegrand machten die Beiden Rast, zogen die Mantelkapuze aus der Stirn, blickten sich an & ertranken einen Augenblick lang in den Augen des Anderen - des nicht Fremdens. Schweigend, Seite an Seite erfreuten sie sich am Bad der Nähe. Irgendwann tauchte ein erregter - völlig mit sich selber beschäftigter - Wanderer auf. Ian & Sophia horchten auf. Es schien, als wiederholten sich die Sätze und Worte des Wanderers. Sein Murmeln war monoton & erfolgte ohne Unterbruch. So leise es auch war, man konnte sich ihm nicht entziehen. Selbst wenn man sich die Ohren zuhielt, so durchrieselte es einen dennoch & drang in den Kopf ein. Es schien sich zwischen den eigenen Gedanken einzunisten, um diese an den Rand zu drängen ... Hörst du das Raunen der Wolken, das Singen der Bäume? ... Hörst du das Schweigen des Mondes & das bunte Treiben zwischen den Sternen & den Schneeflocken? ... Verstehst du die Botschaft der Eule, die durch den dunklen Wald zieht? ... Kennst du die Absicht der Blume, die dir in deinen Träumen begegnet? ... Siehst du das Wirken der Zeiten, erkennst du die feinen Fäden des Schicksals? ... Spürst du ihr Zittern, ihr Bangen & Hoffen?
Dieses Murmeln, des Wanderers, drang bald auch aus dem grauen Wald, den bleichen Häusern und dem düsteren Himmel. Es raunte überall in diesem farblosen Land, leise, aber unüberhörbar. Viele Sätze waren nicht verständlich oder ergaben keinen Sinn. War ein wirrer Geist beheimatet, in diesem Land ohne Charakter & Identität?
Ian & Sophia sassen da und versuchten, sich in die Hülle des verwirrten Geistes zu versetzen - in den Strom seiner Empfindungen zu tauchen. Beide hielten ihre Augen geschlossen und blieben regungslos. Das Grau war allgegenwärtig. Nichts unterbrach die bleierne Stille, kein einziger Lufthauch, kein Flüstern des Baches. Plötzlich blähte sich der erregte Wanderer weit auf wie eine übergrosse Seifenblase und platzte. Danach war wieder das liebliche Summen der Einsamkeit der Bunten Vielfalt zu vernehmen. Ein kurzer Blick, spröde Schönheit, zum Abschied. Ian & Sophia zogen die Kapuze ihres Mantels noch etwas tiefer ins Gesicht.
ZEN 28.08.2018, 15:30 Uhr
„Die stärksten Antriebe der Natur [...] sind Liebe zum Leben und Liebe zum Geschlecht.“– Immanuel Kant
Zu Deutsch: Angst um das Leben, Lust
auf Essen & Trinken und Bock auf Sex!
ZEN
ZEN 28.08.2018, 15:51 Uhr
„Die stärksten Antriebe der Natur [...] sind Liebe zum Leben und Liebe zum Geschlecht.“ – Immanuel Kant
Ja, diese (An-)Triebe haben die Funktion, unter Vorgaukelung von Lust, die unbewußten
Wesen dazu zu bringen, sowohl das Individuum, als auch die Art erfolgreich zu erhalten.
Leckerlis
Sie täten es sonst nicht.
Warum solchen Aufwand,
wenn nix dabei rausspringt?
Gilt natürlich auch für uns Menschen.
ZEN
Anders Gheede 28.08.2018, 16:21 Uhr
WOW
Kants "Liebe zum Leben"
mit "Angst ums Leben" zu übersetzen (zenzi)
lässt erschauern.
"Liebe zum Geschlecht wird bei zenzi zu ...
Na lassma mal. Soweit kommt man also, wenn man angeblich selbständig denkt, weil man nicht lesen will, diese ganzen bösen Bücher mit "enger Weltsicht" (zenzi), und sich ausnahmslos an die eigene vermeintliche "goistige Roife" hält.
Pfui, zenzi. Erst das persönliche Eingeständnis (23.8.2018, 12:54) hier nur mit Geschwafel für Klicks und Geld zu sorgen, dann mal eben Kant den Hintern versohlen -
konsequent ekelig und idiotisch.
WOW
Anders Gheede 28.08.2018, 18:00 Uhr
WOW
Kants "Liebe zum Leben"
mit "Angst ums Leben" zu übersetzen (zenzi)
lässt erschauern.
"Liebe zum Geschlecht wird bei zenzi zu ...
Na lassma mal. Soweit kommt man also, wenn man angeblich selbständig denkt, weil man nicht lesen will, diese ganzen bösen Bücher mit "enger Weltsicht" (zenzi), und sich ausnahmslos an die eigene vermeintliche "goistige Roife" hält.
Pfui, zenzi. Erst das persönliche Eingeständnis (23.8.2018, 12:54) hier nur mit Geschwafel für Klicks und Geld zu sorgen, dann mal eben Kant den Hintern versohlen -
konsequent ekelig und idiotisch.
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09.03.2024, 20:08 Uhr
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Da hatte der Erich Kästner so eine eigenen Gedanken:
Einst haben die Kerls au...
11.10.2021, 10:56 Uhr
Kein tägliches Zit...
hsm:
Ich finde es auch schade, daß es z.Zt. kein tägliches Zitat gibt.
Aber man...
20.07.2021, 15:28 Uhr
Kein tägliches Zit...
Norbert:
Mir geht es auch so! Sind es rechtliche oder technische Probleme? :-(...
07.06.2021, 11:59 Uhr
Kein tägliches Zit...
wortarbeiter:
Sind die Probleme auch mal behoben? ich vermisse die Email-Benachrichtigung se...
01.03.2021, 11:52 Uhr
Kein tägliches Zit...
Günther Melzer:
Zur Zeit gibt es Probleme mit dem E-Mail-Versand über den Server, deswegen kan...