Schlagworte: Buch, lesen, aufrütteln
„Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.“
531 Stimmen:
zugeschickt von: Alex
christof b. 24.10.2008, 01:08 Uhr
klasse zitat, damit wird gesagt, wie wichtig es ist bücher zu lesen und welchen einfluss die dabei stattfindenden prozesse auf uns haben. nun gut, ich find bücher lesen schwul, aber ich hab wenigstens mit dem fernsehen aufgehört
Ingrid Z 24.10.2008, 22:23 Uhr
@ christof b.: Du findest Bücherlesen schwul? Dann müsste ich lesbisch sein ;-O
Bei mir kommt es erst gar nicht zu gefrorenen Meeren in mir, da die Axt des Buches täglich Eisbildung verhindert ;-)
H. Smidt 24.10.2008, 22:39 Uhr
Auch ich bekenne, daß ich gerne und viel in meinen Büchern lese. Das hält mich innerlich so lebendig, daß das Meer in mir angenehme Badetemperatur hat.... und die Axt wird zum Holzhacken benutzt.
H. Smidt 24.10.2008, 22:41 Uhr
ach ja, ich bin weder schwul noch lesbisch durchs Lesen geworden
Ingrid Z 25.10.2008, 00:15 Uhr
@ H. Smidt: Wir Bücherwürmer und Leseratten verstehen uns und bleiben schön hetero ;-D und die Axt kommt höchstens in sehr blutigen Krimis vor...aber da ich die psychologischen bevorzuge, kommt die da aucxh nicht mehr vor.
Muttzier 29.10.2008, 00:26 Uhr
@ christof.b.: ...ich find bücher lesen schwul, aber ich hab wenigstens mit dem fernsehen aufgehört...
Du bist also jetzt ein Bücher lesender unfreiwilliger Schwuler, der nicht mehr fernsieht? Oder was machst du jetzt stattdessen? (Kicher...Kicher)
Ingrid Z 29.10.2008, 00:45 Uhr
Also, wenn alle Bücherleser homosezuell sein sollten, lesbisch, wie schwul...wie würde es möglich sein, dass sich die Bevölkerung vermehrt? Wo es doch so viele Leser in der Welt gibt? Bitte um Aufklärung @ christoph.b.
Phil 30.12.2008, 19:49 Uhr
Es würde erklären, warum es noch solche Idioten gibt wie christoph.b.
Ich werde lieber schwul, als mit lesen aufzuhören.
Das Leben ist ganz schön, aber was macht man damit, wenn man es nicht mit Inhalt, sondern mit Barbara Salesch füllt...
H. Smidt 30.12.2008, 20:09 Uhr
@Phil sei gnädig - schließlich sind es seine eigenen Gedanken. Mehr ist halt nicht da...
Neumann 10.02.2009, 01:17 Uhr
Ah. Muss man das Buch dazu eigentlich lesen...oder auf das Eismeer in uns damit einschlagen?
Nixus 10.02.2009, 11:17 Uhr
Zuerst gilt der zweite Satz, dann läuft alles von sich selbst...
Ingrid Z 10.02.2009, 13:51 Uhr
>Neumann, Bücher sind normalerweise zum Lesen da, aber du kannst sie auch zweckentfremden , sie stapeln und dich darauf stellen, damit du größer erscheinst. Allerdings klappt das mit dem geistigen Potential nicht.
Calle Hackenberg 02.03.2009, 17:19 Uhr
Wie gut das ihr das Zitat weder auf seine "Psychischenaltlasten" aus seiner Jugend hingehend interpretiert oder gar versucht es in Bezug zu seinen Werken zu setzen. HerRvorragende arbeit die Damen & Herren Vorredner.
Ingrid Z 03.03.2009, 17:04 Uhr
Tja @Calle Hackenberg, wir sind ein hervorragendes Vorredner-Team ;-)
Schließ dich uns doch an und lass öfter mal was von dir hören.
Chiara 19.06.2009, 11:49 Uhr
Pinwand Ingrid, vollgepint.
Esther 22.08.2009, 15:08 Uhr
könnte man mal beim thema bleiben worum es hier eigentlich geht . es geht ja nicht darum das man von bücher lesen schwul wird . und da seine aussage denk ich mal nicht ernst gemeint ist sondern dass er nur damit sagen will das er halt viel zu cool für bücher ist .
achja schoen das du aufgehört hast fehrnsehen zu gucken ... du chattest warscheinlich jetzt lieber oder ...
achja ich find die these von franz kafka etwas schleppend..
Neumann 22.08.2009, 16:51 Uhr
Hier meine Deutung: Das Buch muss bewirken, dass unsere alltägliche Sicht auf die Dinge - und wie wir sie uns kausal zurecht gelegt haben - in Frage gestellt wird. Das Buch soll uns einen Einblick gewähren in die (unbewussten) Tiefen des Daseins...also in den grausigen ewigen WILLEN nach Schopenhauer oder das Dionysische nach Nietzsche oder die Triebkämpfe des Unbewussten nach Freud...das Buch soll den Schein der alltäglichen Wahrnehmung aufhacken...zugunsten einer tieferen Wahrheit.
Neumann 22.08.2009, 17:01 Uhr
...Schopenhauer und Nietzsche hat Kafka gelesen...Freud eher aus Vorträgen mitbekommen...in manchen seiner Erzählungen sind Bücher und Kunstwerke auch dazu da, die Leute zu erschrecken (Beim Bau der chinesischen Mauer u. Die Abweisung II.).
Anarchisterix 22.08.2009, 17:15 Uhr
Neumann, schonmal von Otto Gross gehört oder gar - gelesen?
Neumann 22.08.2009, 17:18 Uhr
@Anarchisterix, ja, Kafka kannte Gross sogar persönlich...ein Freudscher Anarchist...Matriarchiatstheoretiker...aber schwerst drogenabhängig...wieso?...worauf läuft Deine Deutung hinaus?
Andrew Turner 21.12.2009, 19:20 Uhr
Ein Buch muss stechen und beissen, das Axt für das gefrorene Meer in uns sein heißt:
Ein Buch ist es nur wert, gelesen zu werden, wenn dieses tiefste Emotion uns weckt, das Schreckliche, Grausame, Trauer. Ein Buch, dass uns glücklich und fröhlich macht, ist es nicht wert, gelsen zu werden. Wenn man nicht lernt, was für einen Wert unser Leben hat, durch beispielsweise Seine Prosa, dann ist unser Leben verwirkt.
Der wahre Wolfgang 21.12.2009, 22:53 Uhr
Der @Anarchisterix schickt großmäulig den Otto Gross ins Rennen und dann schweigt er. Warum wohl?
H. Smidt 21.12.2009, 23:02 Uhr
Aber @Wolle - du weißt doch, Anarchisterix ist Nietzsche-Fän:
„Garnicht von sich zu reden, ist eine sehr vornehme Heuchelei.“
Der wahre Wolfgang 21.12.2009, 23:45 Uhr
Ja, und der Otto Gross war ein "richtiger" Anarchist. Allerdings kein "Freudscher" -@Neumann" . Gross ging eher seinen eigenen "psychotherapeutischen" Weg. Er setzte sich vor allem von der alleinigen Ursache der Sexualität im Zusammenhang mit Neurosen ab. Freud und Jung hielten Gross gar für einen Irren. Nun ja, dieser Mann hatte ja auch allerlei Probleme. Seine wahren Qualitäten hat man erst ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod zu schätzen gewusst. Sehr "modern" war vor allem sein ganzheitliches Menschenbild. Er sah den Menschen immer in seiner körperlich-seelischen Ganzheit und immer auch im gesellschaftlichem Kontext. Die psychischen Erkrankungen waren für Gross immer auch Ausdruck einer regressiven Gesellschaft.
Neumann 22.12.2009, 14:33 Uhr
Ein gewisser Einspruch,@ wahrer Wolfgang: Gross war zunächst - neben Jung - DER Lieblingsschüler Freuds..., bevor sich dann die Wege trennten (letztlich ja von beiden). Der Vater Ottos, Hans Gross, war übrigens Juraprofessor in Prag und Kafka studierte bei selbigem sein unliebsames Fach. Berühmt wurde der Konflikt zwischen Vater Gross und Sohn als besagter Juraprofessor seinen Sohn als Irren in eine Anstalt stecken wollte - gewaltsam - und diverse expressionistische Kreise (in denen Otto schon berühmt geworden war) sich öffentlich dagegen wehrten. Der Vater musste den Sohn wieder ziehen lassen...allerdings in die Drogensucht.
Nebenbei bemerkt ist das obige Kafka-Zitat eines der wenigen authentischen hier bei zitate-online. Kafka schrieb es bereits 1904 an seinen damaligen Freund Oskar Pollak, den er sehr verehrte (fast umgekehrt, wie später Max Brod seinen Kafka verehrte). Der Adressat des Zitates - er wurde Kunsthistoriker und Archäologe - starb seinerseits bereits 1914 an der Front.
Der wahre Wolfgang 22.12.2009, 16:20 Uhr
@Neumann,ich dachte, du würdest den Anarchisten Gross in einen Zusammenhang mit Freud als Anarchismusvertreter bringen wollen. So war`s wohl nicht gemeint.
아름다운 죽음 22.04.2013, 23:56 Uhr
Ich glaube manche schlagen mit voller Absicht vorbei am gefrorenen, dafür schlagen sie auf weiche Herzen oder Schädel ein...
delphi 23.04.2013, 22:46 Uhr
Mit einer Axt kann niemand ein gefrorenes Meer aufschlagen. Dies ist Fakt. Naturgegebenes viel mehr...
Sollten wir mehr Wissen einsetzen, wird uns der nächste Schritt einfach erscheinen...
ZEN 19.01.2014, 12:46 Uhr
@Franz Kafka... „Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.“
Es ist nicht
die Axt, lieber Franz, die befreit,
es ist die Wahrheit, die das Eis schmelzen läßt.
Aber so lange wir nicht bereit sind,
radikal wahr zu sein, nützen uns auch keine Bibliotheken.
Wir könnten „das weiseste Buch der Welt“ lesen....,
so lange wir es nicht im Wahrheitsmodus lesen, wird es uns nichts nützen.
Umgekehrt...
Demjenigen, der bereit ist für die Wahrheit,
werden sich unweigerlich die Tore der Weisheit von ganz allein
und sehr weit öffnen, ohne daß er auch nur ein einziges Buch lesen müßte.
Die Axt eignet sich bestens für´s Holzhacken!
Und das Buch..., zum Feuer machen.
ZEN
Walnuss 23.04.2017, 16:18 Uhr
Ein gutes Buch ist wie Medizin zum Blättern.
Ein gutes Buch kann helfen, mit einer schlimmen Diagnose zu leben, es lindert die Angst vor dem Alter, stemmt sich gegen Depressionen, es kann "die Axt sein für das gefrorene Meer in uns", wie Franz Kafka feststellte.
Warum Literatur besänftigend auf die Seele wirkt, verrät Erich Kästner: "Es tut wohl, den eignen Kummer von einem anderen Menschen formulieren zu lassen. Formulierung ist heilsam."
Walnuss 18.08.2018, 14:55 Uhr
"Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.“ - so forderte Franz Kafka.
Bücher, die das Wort 'Eis' im Titel tragen werbe wiederum inderheißen Jahreszeit um Leser. In diesem Sommer etwa die Romane "Das Leben schmeckt nach Erdbeereis" oder "Ein Sommer wie Limoneneis", "Männer sind wie Erdbeereis", "Erdbeereis und Sahnekuss" oder "Der Sommer schmeckt wie Himbeereis" - und ähnliche Titel.
Ich habe das alles nicht erfunden, diese Bücher gibt es wirklich. Franz Kafka hatte schon recht:
Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Erdbeer-, Himbeereis... in uns.
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