Schlagworte: Meister, Lehrer, Schüler, Humanität, Achtung
„Zur Humanität eines Meisters gehört, seine Schüler vor sich zu warnen.“
Friedrich Nietzsche (Werk: Morgenröte, Aph. 447)
287 Stimmen:
H. Smidt 17.10.2010, 08:34 Uhr
Gleich neben dem Praxisschild : 'Vorsicht Arzt'
Ingrid Z 18.10.2010, 00:40 Uhr
...vorallem wenn er ein Internist ist und 'Dr. Eisenbarth' heißt...
Das ließe sich beliebig fortsetzen.
ZEN 20.08.2015, 23:43 Uhr
@Friedrich Nietzsche >>Zur Humanität eines Meisters gehört, seine Schüler vor sich zu warnen.<<
Mal davon ausgehend, daß du keinen Schneidermeister oder
Tischlermeister meinst, sondern einen spirituellen Meister...
Warum, Friedrich, sollte ein Meister "seine" Schüler vor sich warnen?
Ein spiritueller Meister
richtet sein Verhalten nicht
nach der gesellschaftlichen Etikette.
Ein echter Meister ist nicht „nett“ – wenn es auch manchmal so scheinen mag.
Denn in seiner Funktion ist er nicht ein Teil der materiell orientierten Gesellschaft;
statt dessen ist er dem Schüler ein Helfer bei den ersten Schritten auf dem spirituellen Weg.
Wer Vorhersagbares sucht,
geht nicht zu einem Meister.
Ein Schüler, der in lauterer Absicht einen Meister aufsucht,
ist bereit, sich "blind" auf unbekanntes Terrain zu bewegen.
Er läßt sich auf Unberechenbares ein.
ZEN
Der Meister erfüllt
keine Erwartungen.
Das ist nicht sein Job.
Delphin 21.08.2015, 20:16 Uhr
@ZEN, vor einem Meister zu warnen, ist wahrlich das Gegenteil einer "gesellschaftlichen Etikette".
Da bekommst du, lieber @ZEN, wieder einmal begriffliche Differenzierungen nicht auf den Schirm.
In dieser Hinsicht ist Nietzsche eher ein Nonkonformist.
"Meister" ist für Nietzsche ein Synonym für "Wissenden", "Wahrhaftigkeit", "Lebenserfahrung","Autorität", "Weitsicht", etc..
Was sind denn zuletzt die Wahrheiten des Menschen? fragt Nietzsche:
"Es sind die unwiderlegbaren Irrtümer des Menschen."
Irrtum ist Regel und Norm, Wahrheit sind allenfalls in den widerlegbaren Irrtümern zu finden. Aber der Wunsch, Irrtümer zu widerlegen - der Wunsch nach "Redlichkeit" - ist selten, denn nicht die Wahrheit ist angenehm und erfreulich, sondern die Illusion - was selbst schon eine jener unangenehmen und unerfreulichen Wahrheiten ist. Regel und Norm ist also nicht nur der Irrtum, sondern auch die Lüge, vor allem das Sich-selbst-Belügen.
Folgerichtig nimmt eben auch der Meister im Sinne Nietzsches einen Gang heraus und relativiert irgendwelche Allmachtsfantasien.
Das finde ich recht sympatisch, @ZEN.
Und dein komischer Heiliger sollte auch mal auf den Boden der Tatsachen zurückfinden. Das wäre ganz im Sinne Nietzsches und danach nur allzu menschlich.
Deinen selbstgestrickten spirituellen Jägermeister kannst du, @ZEN, als Magenbitter verkaufen aber nicht im Sinne einer gottgleichen Überhöhung.
ZEN 05.08.2017, 10:32 Uhr
Delphin 21.08.2015, 20:16 Uhr >> ist Nietzsche eher ein Nonkonformist <<
In dem Sinne, daß der Schlips nicht ganz gerade sitzt? Ein bißchen
gegen den Mainstream ritzen, weist eher auf einen Pubertierenden.
Der Friedrich Nietzsche war ein ausgewachsener Spießer. Die
christkirchliche Konditionierung hatte ihn fest am Kragen :-)
Delphin 21.08.2015, 20:16 Uhr >> "Meister" ist für Nietzsche ein Synonym für... <<
„Meister“ ist seit Alters her eine aus dem Handwerk stammende Bezeichnung für einen
Lehrer. Im Westen wurde sie irgendwann auch auf den spirituellen Lehrer übertragen.
Delphin 21.08.2015, 20:16 Uhr >> Was sind denn zuletzt die Wahrheiten des Menschen?
fragt Nietzsche: "Es sind die unwiderlegbaren Irrtümer des Menschen." <<
Ja, nichts ist, wie es scheint. Wir können nichts wissen. Da hat er recht,
der Mann. Wir können das Leben nicht mittels Verstand ergründen.
Delphin 21.08.2015, 20:16 Uhr >> Irrtum ist Regel <<
Ja, wenn du das weißt...,
weißt du, daß du nichts weißt.
Delphin 21.08.2015, 20:16 Uhr >> der Wunsch nach "Redlichkeit" - ist selten <<
Das ist eine Frage der Reife.
Lauterkeit in der Absicht...
ist deshalb vergleichsweise selten, weil der damit
korrelierende Grad an Geistiger Reife eher selten zu beobachten ist.
Delphin 21.08.2015, 20:16 Uhr >> nicht die Wahrheit ist angenehm und erfreulich, sondern die Illusion <<
Hier ist dir in gewisser Weise zuzustimmen: Hat man sich in einer
Illusion erst gemütlich eingerichtet, tut das Platzen der Blase ziemlich weh.
Das gilt für die „normale“ gesellschaftliche Ebene.
Die Idee der Ehe ist z.B. eine solche Blase.
Für einen Mann der Wahrheit zeigen sich die Dinge
etwas anders. Er ist an Illusionen nicht interessiert.
Delphin 21.08.2015, 20:16 Uhr >> Regel und Norm ist ... auch die Lüge, vor allem das Sich-selbst-Belügen <<
Das machen wir doch ständig. Wir sehen die Welt nicht so wie sie ist, sondern wie
sie ein nicht-intellektueller Teil unseres Verstandes – wie einen Film – zusammenfügt.
Wir sehen nur, was wir sehen wollen.
Wir sehen nur, was wir sehen können.
Wir sehen nur, was unser Denkmodell
(„Weltbild“) erlaubt, daß wir´s sehen.
Es braucht schon einen ausgereiften Menschen,
um die Vorspiegelungen durchschauen zu können.
Und was die alltägliche Wahrhaftigkeit angeht: Da braucht´s Rückgrat.
ZEN
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