„Besser schweigen und als Narr scheinen, als sprechen und jeden Zweifel beseitigen.“
385 Stimmen:
zugeschickt von: Muttzier
Ingrid Z 11.10.2009, 23:25 Uhr
Ich glaube, dass kommt wohl auf die jeweilige Situation an, auf deren Brisanz.
Der wahre Wolfgang 11.10.2009, 23:30 Uhr
Was spricht denn grundsätzlich dagegen, mit Sprechen Zweifel zu beseitigen? Beim Zweifeln muss man doch nicht stehenbleiben.
Ingrid Z 11.10.2009, 23:31 Uhr
Sehe ich ja auch so!
Ingrid Z 11.10.2009, 23:36 Uhr
Höchsten bei irgendwelchen polit. Transaktionen oder auch wirtschaftlicher Art. Hat uns dieses Schweigen vielleicht in besagte Krise gestürzt, weil so mancher als Narr erscheinen wollte, als zu sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen?
Der wahre Wolfgang 11.10.2009, 23:48 Uhr
Das Schweigen bestand doch vornehmlich im Verschweigen von finanzwirtschaftlichen Misserfolgen und Schieflagen. Genau das war doch die Ausgangslage, um sich die Taschen bis zum Überquellen überhaupt füllen zu können. Schweigen gehörte also zum System der -zumindest parziellen- Gewinnmaximierung.
Der wahre Wolfgang 13.10.2009, 15:51 Uhr
Vikrom PANDIT , Chef der Citigroup, New York, strich seinen Mitarbeitern für 2008 den Bonus, weil die Bank mit Steuergeldern gerettet wurde. Zuvor hatte er selbst, ganz schweigsam -versteht sich, Aktienoptionen im Wert von 48.000.000 Dollar kassiert. Ein wahrer BANDIT dieser PANDIT. Analysten erwarten übrigens schon für das Jahr 2011 Boni-Zahlungen auf Rekordniveau. Die Rücklagen dafür befinden sich schon in den Schubkarren diverser Bankhäuser. Fast zinslose Geldbeschaffung bei den Zentralbanken und der bürgende und Rettungspakete bezahlende Steuerzahler haben beste Ausgangsvoraussetzungen geschaffen. Die Gier ist zurück an den Finanzmärkten und damit der Exess.
Zum Thema "Schweigen" ein Investmentbanker der Citigroup: "Wir sind doch dabei alles so wie früher zu machen. Nur soll es keiner merken." Also, nichts Neues auf dem Finanzmärkten und Lincoln`s Spruch vom Kopf auf die profanen Füße gestellt...
Ingrid Z 13.10.2009, 16:38 Uhr
Ja, manche Menschen tragen ihren Namen zurecht und im Fränkischen wird Pandit so ausgesprochen, was er seines Wesens her ist.
D.w.W. 13.10.2009, 22:35 Uhr
Korr.: Exzess
Ingrid Z 13.10.2009, 22:45 Uhr
@D.w.W., musst dich nicht korrigieren, ich/wir habe/n es so gelesen, wie es gemeint war. Die Hauptsache der Anfangsbuchstabe stimmt und der letzte, alles weitere ist lesbar. - Du kennst doch sicher diese diesbezügl. Texte?
Der wahre Wolfgang 13.10.2009, 23:00 Uhr
@Ingrid Z., ja, diese Texte kenne ich.
Im Übrigen muss ich ja im Alltag auch in orthographischer Hinsicht Vorbild sein.
Zudem ist mir gerade auch in diesem Forum aufgefallen, dass sich Kommentatoren mit schlechter Rechtschreibung ganz schnell auch wieder verabschieden. Warum wohl? Andererseits sollte natürlich der gute Gedanke im Vordergrund stehen. Würdest du einen Gedichtband von Rilke mit Rechtschreibfehlern lesen?
Ingrid Z 13.10.2009, 23:10 Uhr
Lesen oder nicht lesen - das ist hier die Frage! Muss allerdings gestehen, dass ich mich mit all der reformierten Rechtschreibreform schwer tue, nicht zuletzt, da ich keine Schulkinder mehr zu Hause habe, bei denen ich mitlernen könnte. Habe sicher in dieser Hinsicht sicher meinen eigenen Schreibstil.
Habe ja auch viel mit ältern Mitmenschen zu tun, die man grammatikalisch nicht allzu sehr verschrecken darf.
Ingrid Z 13.10.2009, 23:12 Uhr
In diesem Fall besser schweigen und darüber hinwegsehen, als korrigierend zu sprechen und betr. Personengruppe zu verunsichern. Oder?
Rattenkönig 13.10.2009, 23:15 Uhr
Zu Rilkes Zeit war die Rechtschreibung ja noch eine ganz andere: GIBT schrieb man / er zum Beispiel GIEBT. Das ist dem heutigen Leserauge zunächst fremd.
Ingrid Z 13.10.2009, 23:25 Uhr
Ich habe hier noch mein erstes Grimms Märchenbuch in alter deutscher Schrift und habe jetzt auch keine Schwierigkeit beim Lesen. Tja, was man mal gelernt hat!
Ingrid Z 13.10.2009, 23:31 Uhr
Was dem obigen Zitat nahekommt ist die Zusammenschreiberei und dadurch Sinn-Veränderung. So schrieb ein hiesiger Journalist, mit einem Preis für deutsche Sprachbewahrung ausgezeichnet (oder so ähnlich) folgendes nach einer Reform:
"Ich kann Jemand zusammenscheißen, aber ich muss nicht unbedingt mit ihm zusammen scheißen!" - Inwieweit sich das wieder reformiert hat und sprachlich wieder verständlicher, entzieht sich meiner Kenntnis.
Rattenkönig 13.10.2009, 23:46 Uhr
Ich trauere der alten Rechtschreibung nach. Habe extra einen alten Duden aufbewahrt. Für den Fall, dass jemand ein Einsehen hat und alles zurückgenommen wird. Aber zurzeit (zur Zeit) glaube ich nicht, dass (daß) das je passieren wird.
Ingrid Z 13.10.2009, 23:50 Uhr
Eigentlich müsste es in diesem Fall heißen: Besser sprechen und jeden Zweifel beseitigen, als schweigen, weil man sich nicht zum Narren der Rechtschreibreform entlarven möchte....oder so ähnlich.
Der wahre Wolfgang 13.10.2009, 23:54 Uhr
In NRW spielte die Rechtschreibung in den Grundschulen und auch in den weiterführenden Schulen jahrelang eine untergeordnete Rolle. Die Schüler sollten eben angstfrei und "unbefangen" und ohne Rücksicht auf die Orthographie kreativ Texte verfassen. Das hielt unsere Kultusadministration für wichtiger als korrekte Rechtschreibung. Die Pisa-Studien belegen, dass sich unsere Schüler in Sachen "Leseverständnis" im internationalen Vergleich im unteren Drittel befinden.Insofern war diese "wohlgemeinte Vernachlässigung" wenig hilfreich. Mittlerweile bekommt die Rechtschreibung bei der Bewertung von Deutscharbeiten wieder einen -was ich begrüße- höheren Stellenwert. @Ingrid Z., ältere Menschen sind in der Rechtschreibung oft sicherer als jüngere. Gelernt ist eben gelernt. Von der Rechtschreibung allerdings auf Intelligenz zu schließen, ist allerdings heikel -auch bei mir.
D.w.W. 13.10.2009, 23:58 Uhr
heikel allerdigs ohne "allerdings"
Ingrid Z 14.10.2009, 00:04 Uhr
@D.w.W. Stimme dir zu! - Die Hauptsache wir können hier verständlich kommunizieren und kommentieren ;-) und müssen nicht schweigen, weil wir unsicher sind, uns verständlich zu machen, auch schriftlich.
H. Smidt 14.10.2009, 09:13 Uhr
"Von der Rechtschreibung allerdings auf Intelligenz zu schließen..."
Moin Moin @Wolle! : Von dir kann man gelegentlich wohl eher so sagen: "Gewaltig kommt das Wort daher..." :-D
Der wahre Wolfgang 14.10.2009, 10:23 Uhr
Gelegentlich? Schließlich nutzt der Gelegenheitsraucher ja auch jede sich bietende Gelegenheit zum Rauchen. Der Gelegenheitsdieb vielleicht auch -der Nichtrauchende natürlich. Man muss ja nicht gleich allen Lastern frönen.
Apropos: Laster. Als Kind wollte ich immer Fernfahrer oder Lokomotivführer werden. Hätte ich`s mal getan.
Der wahre Wolfgang 14.10.2009, 10:28 Uhr
Habe meine (Loko)Motive immer verschwiegen. Ich Narr!
Senftopf 14.10.2009, 10:35 Uhr
Laut Lincoln (er)scheinst Du ja nur als Narr, musst aber nicht zwangsläufig auch einer sein ..@. d.w. W....
H. Smidt 14.10.2009, 10:37 Uhr
Nun, lieber @Wolle! Du hast zwar geschrieben, daß du deine (Loko)Motive immer verschwiegen hast, aber du hast sie jetzt auch nicht genannt. Also pack mal Butter bei die Fische! ;-D
Als Kind wollte ich immer Lehrerin werden. Hat aber auch irgendwie nicht geklappt.
Der wahre Wolfgang 14.10.2009, 10:47 Uhr
@ H.Smidt, Lehrerin in Zeiten wie heute? Naja,dazu wüsste ich allerlei zu sagen.Bleibe aber lieber ein Narr -heute zumindest.
@Senftopf, Narr, ja oder nein? Wer trägt da eigentlich die Beweislast?
Senftopf 14.10.2009, 10:56 Uhr
@Niemand d.w.W.--- Weder die Beweis -last,noch -not ,noch -pflicht , zum Glück!
H. Smidt 14.10.2009, 10:57 Uhr
@Wolle vergiß nicht, meine Haare sind schon friedhofsblond. Ich würde wohl schon am Horizont meine Pensionierung erblicken.
Vielleicht ist es auch ganz gut so, daß ich es nicht geworden bin. Wenn ich vor versammelter Mannschaft sprechen muß/mußte, ist das auch heute noch für mich ein Angang und kostet Überwindung. Auch wenn ich das im Laufe der Jahre 'geübt' habe.
H. Smidt 14.10.2009, 11:29 Uhr
aber nun mal zum Zitat:
Wenn ich zu einem Thema/bei einer Diskussion mich einer Äußerung enthalte können die Mitmenschen nur darüber spekulieren, daß diese närrischer Natur gewesen wäre.
Spreche ich allerdings meine Gedankengänge aus....
Nun, nicht jeder Gedankengang trägt die Narrenkappe.
Der wahre Wolfgang 14.10.2009, 14:30 Uhr
Die Frage ist , ob ich, weil ich nichts gesagt habe als Narr erscheine oder das Gesagte vielleicht "närrischer Natur gewesen wäre".
Bei Lincoln "scheint" die Intention darin zu liegen, dass man vom Schweiger glaubt, er hätte, da er vielleicht unterbelichtet ist, nichts zu sagen. Eine Ausssage, die eh` närrischer Natur gewesen wäre, darf durchaus verschwiegen werden. Dafür hätte auch ich Verständnis. Wer nichts weiß und das auch weiß und darüber wenig Worte verliert, der ist kein Narr, sondern steht in der Tradition von Sokrates`s.
Steht Obama auch in der Tradition von Lincoln? Obama hat die US- Armee für den Afghanistan -Einsatz von geplanten 21.000 Soldaten auf 34.000 Mann aufgestockt. Darüber hat er bisher geschwiegen. Hätte er nicht zumindest dem Friedensnobelpreis-Komitee etwas sagen können? Ist er ein Narr? Andererseits bleiben dafür 17 Millionen Amerikaner und 8 Millionen illegale Einwanderer weiterhin ohne Krankenversicherungsschutz und das trotz Gesundheitsreform, die Obama lauthals und wenig schweigsam verkündet hatte.Ist er kein Narr? Verschwiegenheit und Täuschung liegen wohl eng beieinander. Kurz: Der Lautstärke täuscht und der Verschwiegene auch. Einen Schweiger nehme ich hier bewusst aus: Til Schweiger. Und Taubstumme natürlich.
D.w.W. 14.10.2009, 14:33 Uhr
Sokrates -ohne alles
Der wahre Wolfgang 14.10.2009, 14:46 Uhr
@H.Smidt, "vor versammelter Mannschaft zu sprechen" müsste der Kollegin @ Ingrid Z. ja ganz gut gelingen. Mit Freunden und Freundinnen, dem Mann und ihren neun Töchtern hatte sie ja fast eine mittlere Schulklasse zu "befehligen". So weit ich weiß, hat bei ihr -vor allem in Zeiten geburtenschwächerer Jahrgänge -öfter das Lehrerausbildungsseminar hospitiert. Man hört da so einiges...Praxisschock und so...
Der wahre Wolfgang 14.10.2009, 14:58 Uhr
Besser so: Verschwiegenheit, Lautstärke und Täuschung liegen wohl eng beieinander.
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