Schlagworte: Zeit, Hindernis, Pessimismus
„Verbringe die Zeit nicht mit der Suche nach einem Hindernis, vielleicht ist keins da.“
710 Stimmen:
Annkk 21.06.2007, 13:25 Uhr
Kennt jemand die genaue Quellenangabe zu diesem Zitat?
Karsten 20.09.2009, 15:40 Uhr
Habe soeben in meiner Kafka-Ausgabe dieses Zitat gefunden. Es stammt nicht aus einer Erzählung oder einem Roman Kafkas, es gehört vielmehr zu einem eigenständigen Fragment. Hier die Quellenangabe aus meiner Kafka-Ausgabe: (aus „Hochzeitsvorbereitungen auf dem Lande und andere Prosa aus dem Nachlass“, „Fragmente aus Heften und losen Blättern“ S. 220; Franz Kafka „Gesammelte Werke“, herausgegeben von Max Brod, Taschenbuchausgabe in acht Bänden, Fischer Taschenbuch Verlag, 41.-50. Tausend: September 1989) Hier noch ein passender Link zu dem Zitat. Die Textstelle befindet sich ziemlich weit unten auf der Seite und ist am leichtesten an dem einleitenden Datum 16. September 1920 zu erkennen: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn
Karsten 20.09.2009, 15:49 Uhr
Okay, habe gerade gemerkt, dass mein angegebener Link lediglich zur Startseite der Uni Bonn führt. Hier also der Pfad zum Zitat: Werke --> Nachlaß --> 1918-1922 --> ("Es war der erste Spatenstich")<br>
Dort dann wie gesagt ziemlich weit unten. Aber, wer sich die Mühe macht, kann dort die gesamte Textstelle lesen.<br>
Oder auch auf meiner kleinen, bescheidenen Website Schreibseite
Senftopf 17.01.2010, 14:28 Uhr
Ist einfach wunderbar und lebensnah...
Senftopf 17.01.2010, 17:26 Uhr
Danke, @Karsten, für den "hint" auf die "Schreibseite", habe sie gerade "eingespeichert"!
Ein echtes KLeinod.
Senftopf 17.01.2010, 17:38 Uhr
@ Karsten -Zauberhaft und beeindruckend auch der Brief an seinen (Kafkas) Vater (in Deinem ersten Link). Frage: allerdings ist mir der Begriff:"fiktive Schriften und Briefe" noch nicht ganz klar.Vielleicht könntest Du ihn bei bei Gel. mal erläutern... ?
ZEN 17.01.2010, 18:14 Uhr
Mit der Suche
nach Hindernissen entkomme ich
für einen Moment der Leichtigkeit des Seins.
ZEN
Senftopf 17.01.2010, 18:25 Uhr
Hallöchen @Zen, ich weiß zwar, was du meinst. Aber - könnte man für das Wort "entkommen" nicht was positiveres einsetzen (du möchtest doch sicher nicht die"Leichtigkeit des Seins" missen - oder?
Neumann 18.01.2010, 17:22 Uhr
@Senftopf: Finde es auch immer reichlich übertrieben, Kafkas Briefe als "fiktive" zu bezeichnen..., besonders, weil damit gesagt werden soll, dass sie mehr literarische Inszenierungen sind, als dass sie "echt" Persönliches preisgeben. Als ob nicht jeder Brief und jede ehrliche Selbstaussage nicht auch etwas von "Konstrukt" und auch "Fiktion" hat. Jedenfalls hat Kafka den Vater-Brief nie abgeschickt an selbigen..., gab ihn zwar einer Freundin zum Lesen und dann sogar seiner Mutter..., aber eben nicht dem Vater. Da kommen jetzt diese Schlaumeier daher, die sagen, der Brief sei deshalb "fiktiv" und also reine Literatur (Kafka nannte ihn selber einen "Advokatenbrief"). Man kann Kafkas literarische Fiktionen und seine Selbstzeugnisse gar nicht auseinander dividieren; sie sind immer beides.
ZEN 30.01.2010, 13:54 Uhr
@Senftopf
>> du möchtest doch sicher nicht die"Leichtigkeit des Seins" missen - oder?
Es ist
eine Frage
des sich Erinnerns.
ZEN
Senftopf 30.01.2010, 14:05 Uhr
Ah, ich versteh @ZEN, dann wae das eine rein SUBJEKTIVE und keine generelle Empfindensäußerung ...
Katja 30.01.2010, 14:10 Uhr
jetzt bin ich mal auf die Erklärung gespannt...lach!
A.S. 08.07.2012, 10:22 Uhr
jedenfalls recht untypisch
the kain 08.07.2012, 18:43 Uhr
Wenn man mal an die große kafkaeske Selbstsicherheit erinnert, dann scheint das ganze doch mit der tragischen Ironie der (@zen) "unerträglichen" Leichtigkeit des Seins versehen
Der wahre Wolfgang 08.07.2012, 23:24 Uhr
Aus Kafkas Tagebüchern: „16. September 1920. Manchmal scheint es so: Du hast diese Aufgabe, hast zu ihrer Ausführung soviel Kräfte als nötig sind (nicht zu viel, nicht zu wenig, du mußt sie zwar zusammenhalten, aber nicht ängstlich sein), Zeit ist dir genügend frei gelassen, den guten Willen zur Arbeit hast du auch. Wo ist das Hindernis für das Gelingen der ungeheueren Aufgabe? Verbringe nicht die Zeit mit dem Suchen des Hindernisses, vielleicht ist keines da.“
@ZEN, Arbeit und das Überwinden von Hindernissen stehen bei Kafka im Zusammenhang mit dem Gelingen "ungeheuerer" Aufgaben. Die vorhandenen Hindernisse werden gesehen und -so verstehe ich Kafka- auch bewältigt aber nicht unbedingt gesucht. Das ist doch ein Unterschied. Oder?
Die überflüssige Hindernissuche steht also nicht im Gegensatz zur "Leichtigkeit des Seins". Denn diese hat mit dem ökonomischen,ressourcenschonenden und zielgerichteten Einsatz von persönlichen Kräften nichts zu tun. So "leicht" macht es sich da Kafka nun auch wieder nicht.
delphi 25.01.2014, 23:08 Uhr
...nöö, endlich habe ich @Zens Lebensanschauung verstanden...hat ein bisserl länger gedauert...bis ich hinein ließ....
Ingrid Z 26.01.2014, 01:01 Uhr
„Verbringe die Zeit nicht mit der Suche nach einem Hindernis, vielleicht ist keins da.“
Um es einmal realistisch auszudrücken: Es sind die Pessimisten, die immer irgendwelche Hindernisse sehen und direkt suchen, die aich beispielsweise irgendwelche Krankheiten einbilden und dergleichen mehr.
Ich als Optimist freue mich, wenn es keine Hindernisse gibt und wenn doch, dann gibt es Wege und Möglichkeiten, sie zu umgehen, zu überwinden...sich nicht von ihnen aufhalten zu lassen.
Hepra 16.10.2014, 09:57 Uhr
@ Ingrid Z: Ingrid, du hast mit deinem Kommentar den Nagel auf den Kopf getroffen, und zwar punktgenau!
ZEN 16.10.2014, 15:05 Uhr
"Verbringe die Zeit nicht mit der Suche nach einem Hindernis, vielleicht ist keins da", ...scherzt Franz Kafka.
Gut möglich.
Zumindest kann es gar nicht so viele Hindernisse
geben, wie wir in der Lage sind, uns vorzustellen.
Interessant, wie schnell
unsere Vorstellungskraft die Grätsche macht,
wenn es darum geht, sich aktiv, positiv an Gestaltung zu beteiligen.
Aber in Sachen „Hindernisse“ und „Probleme“...
fährt unser Vorstellungsvermögen zu Höchstleistungen auf.
ZEN
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