Schlagworte: Lebensweisheiten, Mathematik, Teile
„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“
2126 Stimmen:
R.Wolf 15.11.2006, 14:13 Uhr
Eine Torte wiegt 1000 Gramm, ich schneide sie in
4 Teile, also 250 Gramm je Teil, das Ganze mal
4 ergibt wieder 1000 Gramm. Irgendwie steh' ich
auf der Leitung!!???
H. Smidt 15.11.2006, 14:19 Uhr
vielleicht hilft Dir das weiter:
Du bestehst aus ca. 200 Knochen, Haut, 2 Ohren, xx% Wasser, 1 Magen, 1 Herz etc. aber Du bist doch mehr als das. Deine Art zu denken, zu fühlen, zu handeln, Freundschaften zu pflegen etc. Das ist es was Dich ausmacht. Das ist so viel wichtiger... oder anders ausgedrückt: das wiegt viel mehr
eppi 07.12.2006, 16:33 Uhr
eine torte, z.b ne erdbeertorte besteht aus erdbeeren, kcuhen boden(der auch aus rezepten besteht) usw alles zusammen ergibt aber nicht gleich die erdbeertorte ...
Sophie 07.12.2006, 19:31 Uhr
super erklärt! ;-)
Lee 20.12.2006, 14:31 Uhr
jep.
Der heisere Hugo 29.01.2007, 15:25 Uhr
Also ich backe meinen Kuchenboden immer nur nach einem Rezept.
Amanda 12.02.2007, 19:55 Uhr
Der Spruch stammt allerdings von Christian von Ehrenfels...
Benno Berghammer 07.03.2007, 13:12 Uhr
Nach der historisch kritischen Exegese und der hermeneutischen Forschung auf diesem Gebiet stammt dieser Spruch doch aus dem hellenistisch-griechischen Gebiet. Somit ergibt sich doch ein vager Zusammenhang zwischen Aristoteles und dieser Aussage.
R.Müller 13.03.2007, 20:15 Uhr
Das Zitat von Aristoteles ist genial.Es ist die Urdefinition für die Mehrwertsteuer!
clemens 15.03.2007, 16:46 Uhr
also, ich wende dieses zitat gerade auf ein reli referat an.
Erfolg, Ansehn, XXX, Macht und so weiter sind alles Bausteine des Lebens.
Das Leben ist jedoch noch sehr viel mehr, als nur die addition dieser EInzelbausteine.
Irgendeiner 20.04.2007, 21:06 Uhr
Befremdlich, wie uninspiriert hier so Mancher glaubt sich äußern zu müssen - Dummheit muss man doch nicht als Selbstzweck zur Schau stellen, es genügt doch allein der Status.
Klugscheisser 25.04.2007, 06:19 Uhr
Die Quantenmechanik widerspricht hier wehement!
es ist eher so dass das ganze weniger als die summe seiner Teile ist
Vroni Hänggi Rüdiger 26.04.2007, 05:15 Uhr
Hier versagt mein weiblicher Verstand.
Alex 22.06.2007, 11:06 Uhr
@klugscheisser:
die quantenmechanik kann von mir aus wiedersprechen so lang sie will, sie wiederspricht damit ja auch der Relativitätstheorie, und die ist ja auch korrekt... :P
H. Smidt 22.06.2007, 13:19 Uhr
@ alex + @ klugscheisser
Ich glaube kaum, daß Aristoteles bei diesem Ausspruch an Quantenmechanik und Relativitätstheorie gedacht hat. Vielleicht kommen euch ja auch noch ein paar andere Überlegungen? :)
Texterminator 11.07.2007, 11:43 Uhr
Macht's euch doch nicht so schwer, Leute. Kauft euch ein Puzzle und ihr wisst, was Aristoteles meinte.
Madison 15.08.2007, 14:57 Uhr
Die Ide mit dem Puzzle ist nicht schlecht, aber wie wäre es mit einem Buch? Es besteht aus Worten, die jedes für sich keinen Sinn ergeben. Erst wenn man das Ganze betrachtet, offenbart sich dem Betrachter eine ganze Welt.
Außerdem finde ich es (ein bissi) blöd zu spekulieren, was einer mit dieser oder jener Äußerung gemeint haben könnte.
Was Aristoteles wirklich mit diesem Satz sagen wollte, das weis niemand anders als Aristoteles.
Keiner 04.09.2007, 12:58 Uhr
Dieses Zitat beschäftigt sich mit Emergenz. An einem Wassermolekül lässt sich keine Temperatur ermitteln. Erst ab einer gewissen Menge von Wassermolekülen kann die Temperatur ermittelt werden. Die Temperatur ist also die emergente Eigenschaft vieler Wassermoleküle (oder aber: das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile)
http://emergenz.hpfsc.de/html/node8.html
Tom 08.11.2007, 21:04 Uhr
Hi Leute
Die Erklärungen mit dem "Menschen" oder dem "Puzzle" waren schon sehr gut.
Das mit der Torte fand ich schon etwas lustig. (Manschmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht!)
Mit Torten kann man in der Mathematik viel erklären.
Bei philosophischen Fragen stößt die "gemeine Torte" jedoch (wie gesehen) schnell an ihre Grenzen. :-)
@ R. Wolf - Ist nicht böse gemeint!
Hier mein Versuch einer Erklärung:
Ich denke das bringts voll auf den Punkt.
Stellen wir uns vor, hier liegen eine Menge einzelne Teile vor mir auf dem Tisch.
Kleine Zahnräder, Achsen, Federn, Schrauben, Muttern ....
Schauen wir auf den Tisch, sehen wir was? -> Eine Menge Teile!
Nun fange ich an und setze die Einzelteile zusammen.
Ergebnis: Jetzt steht plötzlich eine Uhr vor mir.
Sie ist zwar nichts anderes als der Zusammenbau der Einzelteile, und doch ist Sie mehr.
Erst jetzt kann ich auf ihr die Zeit ablesen. Sie erfüllt nun also eine Funktion.
Ich habe also nur durch richtige Zusammenstellung von Einzelteilen zu einem Ganzen etwas Neues geschaffen!
Aristoteles hat das sicher im größeren Zusammenhang gesehen:
- Das Zusammenspiel von Elementen der Natur
- Das Leben an sich
....
Wer von Euch würde denn glauben, daß man einen "Menschen" aus Einzelteilen zusammenbauen kann?
Unser Baukasten, in dem alle Einzelteile enthalten sind ist das "Periodensystem der Elemente".
Wir fügen jetzt alle Teile richtig zusammen und schon ist der Mensch fertig!
Er atmet selbstständig, ist fähig Intelligenz zu entwickeln und kann sich reproduzieren (fortpflanzen)....
Haben wir hier jetzt einen Menschen, oder nur einen Zusammenbau aus "Wasserstoff, Sauerstoff, Kohlenstoff, Stickstoff, Natrium, Magnesium, Kalium, Calcium, Phosphor ...? Ja wir sind wirklich nicht viel mehr als das!
Und unsere wundervolle Natur bringt soetwas zustande!!!
Aber nur, weil viele "Zahnräder (Elemente)" richtig zusammengesetzt sind, wobei wir wieder bei unserer Uhr wären.
Entfernen wir nun eines der wichtigen Zahnräder unserer Uhr wieder, läuft Sie einfach nicht mehr.
Nehmen wir mal an, dieses "Zahnrad" ist Sauerstoff!
Was passiert dann in unserer Natur ohne Sauerstoff, mit den Tieren, Pflanzen und auch mit Uns???
+++++ Denkt also mal über "DAS GANZE" nach, nicht nur über "einzelne Teile"! +++++
Oder glaubt Ihr etwa, wenn wir eines Tages kein Trinkwasser mehr haben, ist das nicht so schlimm, weil die meisten Leute ja sowieso Cola trinken. :-)
Ich hoffe Ihr hattet ein bißchen Spaß beim Lesen und habt auch ein wenig dazugelernt. ;-)
Liebe Grüße
Tom
van Laer Walter 02.03.2008, 10:40 Uhr
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.
Dieses "Mehr* fasziniert mich ausserordentlich, darüber möchte ich gerne mehr wissen, und zwar nicht aus naturwissenschaftlicher sondern aus philosophischer Sicht.
Meine Fragen:
- Unter welchen Stichworten kann ich darüber mehr erfahren
Ich nenne als Beispiele die Begriffe Entelechie, Ontholgie, Erkenntnistheorie, Ganzheit, Heideggers Seyn oder Seyende (aus Gründen der Verständlichkeit lieber nicht) usw.
- Gibt es eine einfach verständliche, nicht zu umfangreiche Abhandlung, welche vom Gebiet her sich in umfassender Weise über dieses *Mehr“ auseinandersetzt?
Für entsprechende Hinweise wäre ich sehr dankbar (vanlaer.w@bluewin.ch).
Klaus 12.03.2008, 10:06 Uhr
Hallo Zusammen,
für mich ist das Zitat in der Teamarbeit wichtig geworden - jeder weiss etwas, alle Zusammen können durch gemeinsame Überlegungen zu völlig neuen Ergebnissen kommen, die der Einzelne für sich nie gefunden hätte.
liebe Grüße
Klaus
Vogelscheuche 15.04.2008, 09:56 Uhr
Richtig hätte es so lauten sollen:
„Das Ganze ist etwas anders als die Summe seiner Teile.“
Christoph Gurlitt 03.07.2008, 08:01 Uhr
Guten Morgen,
hier sind ja wunderschöne Beispiele zusammengestellt, die fast alle mit "Physik" zu tun haben. Deshalb noch ein physikalisches Beispiel:
Vor mir liegen 1) eine Feder 2) eine Masse 3) Befestigungsmaterial.
So weit so ...
Nun hänge ich die Feder auf, befestige daran die Masse und ziehe an ihr ein wenig: schon habe ich ein schwingendes System ...
Also:
Das Ganze ist mehr - und damit etwas anderes - als die Summe seiner Teile.
FreeRider 14.07.2008, 23:02 Uhr
Ich wollte nur mal anmerken, dass sehrwohl das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile, in quantenmechanischer Hinsicht. So sind die Spaltprodukte von Uran insgesamt leicher als das Ausgangsmaterial Uran an sich und zwar um etwa 0,1 wt.%.
Gruß
FreeRider
H. Smidt 28.07.2008, 11:54 Uhr
Das Zitiat ist leider nur verkürzt wiedergegeben. Vollständig lautet es
"Das was aus Bestandteilen so zusammengesetzt ist, daß es ein einheitliches Ganzes bildet, nicht nach Art eines Haufens, sondern wie eine Silbe, das ist offenbar mehr als bloß die Summe seiner Bestandteile."
Metaphysik 1041 b 10 (VII. Buch (Z))
error 16.09.2008, 18:50 Uhr
"Befremdlich, wie uninspiriert hier so Mancher glaubt sich äußern zu müssen - Dummheit muss man doch nicht als Selbstzweck zur Schau stellen, es genügt doch allein der Status."
das sollte auch als zitat verzeichnet werden xD
Wolfgang 16.09.2008, 20:07 Uhr
@error, der Uninspiriertheit hast du allerdings die Krone aufgesetzt.Und? Was trägst du zur Schau?
error 17.09.2008, 16:17 Uhr
die dummheit der anderen :P
H. Smidt 17.09.2008, 18:55 Uhr
@error Schade, daß dein Geist nicht ausreicht um die deine zu erkennen.
error 30.09.2008, 17:23 Uhr
ql das man hier mal richtig rumflamen kann, ohne dass gleich irgendwelche mods eingreifen^^
das, herr schmidt, ist ein Argument, dass komplett vom blickwinkel des betrachters abhängt und daher für andere unnachzuvollziehen
deshalb kann ich schlecht darauf eingehen, nicht wahr ;)
ich kann ja auch als gegenbeispiel behaupten, ihr Geist reiche nicht aus um meine Genialität in vollem Ausmaße zu erfassen
kk thx bye
H. Smidt 30.09.2008, 18:41 Uhr
@error nun ja, meine Augen sind nicht mehr die Besten - bitte reiche mir eine Lupe
H. Smidt 30.09.2008, 18:42 Uhr
...oder besser noch, leg sie unters Mikroskop
Wolfgang 30.09.2008, 19:55 Uhr
Tja, @error, an der Genialität bist du wohl knapp (was sind schon ein paar Kilometerchen) "vorbeigeschrammt". Aber steht "error" nicht auch für "Störung"? Was dich betrifft, fange ich eher an dieser Stelle an nachzudenken. Schon merkwürdig. Oder?
Marco 03.11.2008, 21:35 Uhr
Hach, hier angekommen und herrlich gelacht.
Prima. Danke :)
Svenja B 16.11.2008, 14:32 Uhr
Ich persönlich finde es erschreckend und unverschämt, dass es erwachsene Menschen wagen, in einem für jeden zugänglichen Chatroom mit einem solch dummen Streit ihre Oberflächlichkeit zum Ausdruck zu bringen! Ich an eurer Stelle würde mich in Grund und Boden schämen! Das ist asozial und gehört hier nicht hin!
Ich dachte, dieser Bereich existiert, um über das Zitat zu diskutieren und vielleicht sogar hinter seine Bedeutung zu kommen, und nicht um mit Beleidgungen um sich zu schmeißen und somit alle anderen User in ihrer Diskussion aufzuhalten!
Zurück zu den Beispielen und Argumenten die geannnt wurden:
Ich persönlich glaube, dass wir schon sehr nahe an der Lösung dran sind!
Hier wurde ja nicht selten darüber debattiert, für welchen Bereich dieses Zitat denn nun gilt und auf was genau Aristoteles es bezieht. Vielleicht hat Aristoteles dies ja bewusst gemacht? Einfach weil das Zitat für alle Bereiche und alle Dinge und Lebewesen gilt?
Oder weil jeder persönlich und selbst entscheiden muss, für was dieses Zitat nun gilt und für was nicht.
Da ich meine Aussage selbst irgendwie dämlich finde, gebe ich hier noch zum Besten, dass ich selbst glaube, Aristoteles meinte mit dem Zitat tatsächlich den Menschen.
Wie bereits gesagt: Wir bestehen aus Wasser, Fleisch, Organen usw.
Hat man all diese Zutaten benötigt man dann noch das "Rezept" um daraus einen Menschen zu machen.
Doch wir sind doch mehr als nur das, oder nicht? Wo bitte gibt es das Rezept für Gefühle, Persönlichkeit und Seele?
Und haben wir auch schon einmal an die Erfahrungen gedacht? Schließlich heißt es doch immer, Erfahrungen würden dich zu dem machen was du bist, oder nicht?
Das muss doch auch irgendwie in Zusammenhang mit dem Zitat stehen, oder nicht?
Falls ihr meine Aussagen unsinnig findet, bringt das bitte in einer gestittet Sprache zum Ausdruck und nicht in Form von Beleidigungen.
Das finde selbst ich* lächerlich!
Danke.
*Unter Umständen wundert ihr euch jetzt über das "selbst ich". Ich möchte nur darauf hinweisen, das ich erst 13 Jahre alt bin und viele Kinder Beleidigungen und Ähnliches "cool" finden.
Wolfgang 16.11.2008, 18:57 Uhr
Hallo @Svenja, bestimmt ist dir aufgefallen, dass beleidigende Formulierungen von einem Kommentator (@error) ausgingen und dann ist es vielleicht auch menschlich, etwas bissig-ironisch -wie in meinem Fall- zu antworten. Aber du hast recht, in der Sache kommen man so natürlich nicht weiter.
Ob das Ganze immer mehr ist als die Summe der Einzelteile?
Spontan würde ich erstmal fragen, was dieses "mehr" eigentlich bedeutet?
Wenn ich es materiell-physikalisch betrachte, dann füge ich mehrere Einzelteile zu einem Ganzen. Physikalische Gesamtgrößen (Anzahl der Einzelteile,Volumen , Gewicht, Masse) sind dann wohl als Summe der Einzelteile oder Einzelgrößen zu sehen. "Mehr" wir das Ganze erst dadurch, dass es als Ganzes eine Funktion erfüllt, die die Einzelteile allein nicht erfüllen können. Dazu sind ja eine ganze Reihe von Beispielen genannt worden. Die komplizierten physikalisch-chemischen Zusammenhänge, die die Gleichung: Die Summe ist die Addition von Einzelgrößen,außer Kraft setzen, lasse ich außer acht. Ich glaube,die hatte auch Aristoteles nicht im Blick. Dass die Einzelteile in einem anderen Bedeutungszusammenhang auch "Qualitäten" verlieren und damit unter einem bestimmten Blickwinkel aus "mehr" gar "weniger" wird, erwähne ich hier nur beiläufig (z.B.Erdbeeeren verlieren beim Backen Vitamine).
Bei den Beispielen (sie stellen uns ja etwas modellhaft dar)sollte vielleicht noch beachtet werden, dass -ich denke da an die Erdbeertorte- die Einzelteile im Grunde nicht nur gefügt werden, sondern -hier durch Backen- chemische Veränderungsprozesse erfahren.Das heißt, die Einzelteile werden nicht nur in einen neuen Bedeutungszusammenhang überführt, indem sie sich in ein System
fügen; sie erfahren auch als Einzelteile in einem System eine -hier materiell betrachtet- stoffliche Veränderung und sind damit unter Umständen als die Einzelteile, die sie Mal definiert waren,nicht mehr vorhanden und Aristoteles muss sich, ob er will oder nicht, nach einem treffenderen Sinnspruch "umschauen".
Kurz: Die oben genannte mathematische Gleichung ist für komplexere Zusammenhänge und Prozesse ein ungeeignetes Bild.
Bezogen auf das Menschsein ist schon allein die Vorstellung der Fügung von Einlteilen oder Elementen eine absurde Idee.Die mathematische Summe definiert sich in einem anerkannten System eindeutig.Den Menschen ganzheitlich als Summe von definierten "Einzelelementen", z.B., Körper (im umfassenderen Sinne und damit über die materiell/ chem. Beschaffenheit hinausgehend), Geist,Seele und Psyche, zu sehen, wäre nicht nur ein willkürliches "Erklärungsmodell", vermutlich auch ein falsches.
Wolfgang 16.11.2008, 19:08 Uhr
...in der Sache kommt man so natürlich nicht weiter.
...als die Einzelteile, so wie sie Mal definiert waren,...
Wolfgang 05.12.2008, 19:44 Uhr
Besteht allerdings dieses "mehr" im Erkennenwollen von Funktionszusammenhängen, muss auch schon Mal das Ganze wieder "zerlegt" werden.Ich kann nur Erkennen, wenn ich das Einzelne aus dem Gesamtzusammenhang löse. So ist z.B.für den, an biologischen Funktionen Interessierten, die isolierte Betrachtung der Schweineleber (nein, Ackermann stellt seine nicht zur Verfügung)zwangsläufig nur dann ein Gewinn, wenn sie aus dem Gesamtfunktionzusammenhang eines kommpletten Schweines herausgelöst ist. Das Schwein verliert, als vormals funktionierende "Gesamtheit", natürlich an Wert -erzwungenermaßen auch das Leben.Eine Ausnahme wären die suizidalen Motive von überfahrenen Wildschweinen im Ländlichen. Dieser Umstand wurde aber an anderer Stelle schon hinreichend beleuchtet. "Beleuchtet" ist allerdings im eben genannten Zusammenhang eine unglückliche Wortwahl, da die Wildschweine zwar von Scheinwerferlichtern angestrahlt wurden -im Ländlichen-, dem Borstenvieh es aber ziemlich schnell dunkel vor Augen geworden sein muss.Den Weg von der Finsternis zum Licht (und umgekehrt)führt uns direkt und unmittelbar zur Advendsszeit und zu dem mit ihr verbundenem Hang zur Licht-Finsternis-Phraseologie - Pardon Mythologie....
Fazit: Ob das Ganze immer mehr sein muss als die Summe seiner Teile, hängt nicht unwesentlich von dem jeweiligen handlungsleitendem Interesse der Beteiligten ab.
Svenja B. 12.12.2008, 20:10 Uhr
Und noch eine andere, blöde Theorie von mir:
Als Beispiel unsere kleine Diskussionsrunde hier: Wir sind im Grunde nur einzelne Gehirne, doch gemeinsam finden wir eine Lösung, auf die wir von ganz allein nicht gekommen wären.
Mit "Summe" ist wahrscheinlich nicht bloß simple Addition gemeint. Ich denke, "Verknüpfung" würde hier besser passen.
Wir verknüpfen (addieren) unsere einzelnen Ideen miteinander und schaffen so eine Lösung (das Ganze).
Oder was haltet ihr davon? o.O
Wir haben uns bisher sehr aufs "mehr" spezialisiert, den ebensowichtigen Begriff "Summe" jedoch außen vor gelassen.
Wolfgang 13.12.2008, 14:46 Uhr
@Svenja B., mathematisch ist die Summe das Ergebnis einer Addition. Wenn du an die Stelle der Summe den Begriff "Verknüpfung" setzt,dann hätte Aristoteles auch, "Das Ganze ist mehr als die Verknüpfungen seiner Teile", sagen können. Hat er aber nicht; denn damit hätte er ja auch den intendierten mathematischen Bezug aufgelöst. Und: Was wäre dann dieses "mehr"? Indem du die "Verknüpfung" als über die "simple Addition" hinausreichend begrifflich ins Feld führst, hast du den den mathematischen Summenbegriff eigentlich ja nur überhöhen wollen. Oder?
Bleibe ich im Zitatkontext, dann könnten unterschiedliche Gedanken (-Teile) miteinander -wie du schreibst- "verknüpft" werden. Sofern die Gedanken in einer dialektisch- antithetischen Beziehung zueinander stehen, wäre nunmehr die Synthese ( möglicherweise repräsentiert diese ganz neues "Gedankengut"), die konstitutiv aus den Gedanken-Teilen der miteinander Denkenden hervorgegangen ist,der neu erworbene Erkenntnisgewinn. Antithetische Elemente sind demnach konstitutiv und damit notwendige Vorraussetzung zu Bildung von Synthesen. Antithesen gehen in der Synthese auf und entfernen sich damit auch von ihrem Ursprungscharakter. Das heißt, die Antithesen sind nicht mehr als die ürsprünglichen Teile eines Ganzen zu betrachten. Sie haben sich im Verlaufe des Prozesses der Synthesenbildung "verformt" -ähnlich einem Backvorgang, wo die Einzelteile (Zutaten) einer Rezeptur im Verlaufe chemischer und formverändernder Prozesse ihre "Ursprünglichkeit" mehr oder weniger verlieren.
Ein Beispiel für diesen dialektischen Ansatz (Hegel) könnte der sogenannte "Dritte Weg", als Synthese aus der antithetischen Betrachtung kapitalistischer und sozialistischer Ordnungs- bzw. Gesellschaftssysteme, sein.
Dass das Erklärungsmodell von Aristoteles als Modell für menschliches Handeln ungeeignet scheint, habe ich an anderer Stelle schon "gesagt".
Anonym 28.01.2009, 09:03 Uhr
Ich arbeite im Rechnungswesen, und ich kann euch sagen: Immer wenn das Ganze mehr als die Summe seiner Teile ist, dann liegt ein fehler in der Software vor. Ob Aristoteles das meinte?
Diplomant 16.02.2009, 15:14 Uhr
Sehen wir auf ein Unternehmensnetzwerk: jedes einzelne Unternehmen in diesem Netzwerk hat eine gewisse Kompetenz, die nur dieses Unternehmen besitzt. Jedes Unternehmen ist also das beste auf seinem Gebiet und hat somit Wettbewerbsvorteile gegenüber seinen Konkurrenten. Kombiniert man die Kernkompetenzen, indem man die Unternehmen (wenn auch nur kurzfristig) zusammenschließt, so kann - bei einer richtigen Aufgabenverteilung - ein noch größerer Vorteil entstehen. Man kann auf einmal Produkte oder Dienstleistungen erstellen, die früher nicht hätten erstellt werden können.
Ergo: das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile!
Woody 16.02.2009, 15:41 Uhr
Diplomat: ein ganz wichtiger Teil fehlt, meines Erachtens, schliesslich noch. Es ist Woodys Kinnlade, die weit runterfällt, vor Staunen eines perfekt funktionierenden Unternehmensnetzwerks mit den sinnvollen Teilchen (Aufgabenkompetenzen). Nicht vergessen noch das alleretzte Teil, nämlich seine Kinnlade zuzumachen...
Oliver Sibila 23.03.2009, 20:33 Uhr
Baukasten Mensch:
Angenommen, wir hätten wirklich alle Teile beisammen, aus denen ein Mensch
besteht.
Auch so wichtige Bausteine wie der Stoff Seele stehen uns zur Verfügung.
Alles ist genau in der richtigen Menge vorhanden.
Wir kennen den richtigen Bauplan und setzen alles völlig korrekt zusammen.
Wer glaubt, dass es uns nun tatsächlich gelungen ist, einen Menschen aus all seinen einzelnen Bestandteilen zusammenzufügen?
Buchtabensalat:
Angenommen, wir haben ein ganz bestimmtes Wort und zerlegen es in seine
Bestandteile.
Diese geben wir einem Individuum, welches absolut keine Kenntnis von Sprache,
Schrift, Wörtern, Silben, Buchstaben hat, mit der Aufgabenstellung, daraus unser
ganz bestimmtes Wort zu bilden (wobei natürlich fraglich ist, wie wir dies' dem Individuum verständlich machen wollen).
Nun kann es passieren, dass dieses Individuum gar nichts daraus zustande bringt,
ein ganz anderes Wort bildet, ein unserem Wort ähnliches Wort bildet oder genau das Wort, welches wir zuvor zerlegt haben.
Und da freuen wir uns dann aber: schließlich ist es gelungen "das Ganze"
wiederherzustellen, oder?
Nur: für das Individuum ist es nicht ein "wie eine Silbe" sondern ein "nach Art eines Haufens" (in Anlehnung an das vollständige Zitat) zusammengefügtes "Ganzes" dem das "Mehr" fehlt!
Wenn wir uns mit diesem Individuum vergleichen, wo stehen wir dann?
Erschließt sich uns das "Mehr" des "Ganzen" oder bilden wir nur die "Summe seiner Teile", bei unseren Bemühungen mit dem "Baukasten Mensch"?
Ich denke, mit "das Ganze" meinte Aristoteles das Leben, die Schöpfung selbst; und seine Aussage bringt zum Ausdruck, dass uns trotz all unserer Kenntnisse in
Mathematik, Physik, Chemie, Biologie usw. allenfalls eine Annäherung an "das
Ganze" gelingt.
Auch Relativitätstheorie und Quantenmechanik sind nur eine weiter verfeinerte
Annäherung an "das Ganze"...
Wir können also etwas Ganzes (lebendiges) in all seine Bestandteile zerlegen,
herausfinden, wie es zusammengesetzt ist und im Einzelnen funktioniert:
„Wenn man eine Katze auseinandernehmen will, um zu sehen, wie sie funktioniert, hat man als erstes eine nicht funktionierende Katze in den Händen.“
Douglas Noël Adams (Werk: Lachs im Zweifel)
Und es wird uns nicht gelingen, daraus wieder eine "funktionierende" Katze zu
machen - auch wird es sich uns nicht erschließen, wie die Katze "im Ganzen
funktioniert" (hat)!!!
Somit sind dann unsere gesamten wissenschaftlichen Erkenntnisse für unsere Zeit
und unsere Bedürfnisse ausreichend!
Aber es werden neue, veränderte Erkenntnisse entstehen, die zukünftige
Bedürfnisse befriedigen und alte Theorien ablösen oder widerlegen.
Also ist unser Kenntnisstand annähernd richtig und somit nicht völlig richtig!
Etwas, das nicht völlig richtig ist, ist falsch, oder?
Aber das ist in Ordnung, denn Wissenschaft ist nicht Wissen, sondern das Streben
nach Wissen - kurz: Der Weg ist das Ziel!
Und: So es etwas göttliches (den Schöpfer, Gott) gibt, liegt ganz bestimmt
kein Softwarefehler vor...
Der wahre Wolfgang 23.03.2009, 22:21 Uhr
@Oliver Sibila, einen mathematischen Zusammenhang auf Leben oder Lebensbereiche zu übertragen ist problematisch. Leben ist nur Leben als komplexes und zusammenhängendes "Ereignis". Die mathematische Summe ist zerlegbar und mit der Addition fügen sich die Summenglieder umgekehrt wieder zum Ganzen. "Zerlegtes Leben" ist gedanklicher Nonsens und steht daher in keinem Zusammenhang zum lebendigen Ganzen. Leben ist weder "ausschnittsweise" noch mit Blick auf Elemente seiner Ganzheit betrachtbar.Die Vorstellung, dass das Ganze des Phänomens "Leben" elementar und zergliedert gedacht werden kann, ist schon unangemessen. Das mathematische Modell ist kein "Lebensmodell". Seele, Körper und Geist sind modellhafte Erklärungsversuche und Konstrukte lebendigem Seins und nicht konkrete Teile eines lebendigen Ganzen, die gefügt einen "Mehrwert" ergeben.
alex 24.03.2009, 00:11 Uhr
leute, ich finde, ihr habt es doch schon längst auf den . gebracht! wer soweit liest(wie ich jetzt leider) verschwendet seine zeit
eira 29.03.2009, 15:52 Uhr
Ich habe auch bis hierher gelesen, habe manchmal herzlich gelacht (Mehrwertsteuer und Rechnungswesen) und freue mich über die vielen ernsthaften Auseinandersetzungen und Verstehenweisen. Ehrenfels selbst bietet noch ein schönes Beispiel zum Verstehen, sinngemäß: Eine Melodie. Sie setzt sich aus einzelnen Tönen zusammen, aber wir nehmen sie als ein Ganzes wahr. Wir können alle Einzeltöne austauschen, z.B. indem wir die Melodie nicht in C-Dur, sondern in D-Dur spielen (transponieren), aber wir erkennen sie sofort wieder. Wir können Sie rhythmisch variieren, melodisch umspielen, harmonisch anders setzen, ein anderes Tempo wählen, sie in einem Orchesterklang verstecken, anders interpretieren usw.: Wir erkennen sie in alledem immer wieder. Sie ist ein Ganzes, sie ist als ein Ganzes wirksam, man könnte auch sagen, als eine Gestalt. Ehrenfels bezog den Gedanken auf den psychologischen Bereich, auf die Wahrnehmung und das Empfinden. Dabei ging es ihm auch weniger um ein "Mehr", sondern vor allem auch um das "Anders", zumindest war das "Mehr" nicht quantitativ gemeint.
Strubbel 29.03.2009, 17:00 Uhr
In dem Zitat steckt die Begründung der Soziologie als eigenständige Wissenschaft.
Eine Gruppe von Individuen ist mehr als die Summe ihrer einzelnen Kräfte, da diese Vergesellschaftungsformen und Regeln hervorbringen, die aus den Einzelexistenzen nicht mehr erklärbar sind und eine Eigendynamik entwickeln. Liberalphilosophie und politische Ökonomie sehen das anders...aber wem nutzt das?
Ikone 29.03.2009, 17:10 Uhr
@Strubbel: Du bist ein Spinner.
Strubbel 30.03.2009, 09:04 Uhr
Hauptberuflich...nebenberuflich Soziologe ;-)
Strubbel 30.03.2009, 09:16 Uhr
Was geschieht mit den Menschen, nach welchen Regeln bewegen sie sich, nicht insofern sie die Ganzheit ihrer erfaßbaren Einzelexistenzen entfalten, sondern sofern sie vermöge ihrer Wechselwirkung Gruppen bilden und durch diese Gruppenexistenz bestimmt werden? So darf sie [die Soziologie] die Geschichte der Ehe behandeln, ohne das Zusammenleben einzelner Paare zu analysieren, das Prinzip der Ämterorganisation, ohne einen Tag auf dem Büro zu schildern, die Gesetze und Resultate des Klassenkampfes [das nannte man um 1900 so...], ohne den Verlauf eines Streiks oder die Verhandlungenüber einen Lohntarif einzugehen. - Georg Simmel, Schriften zur Soziologie, in: Aufgaben und Gegenstand der Soziologie, Suhrkamp 1983: S.39-40
...und wie gern ich Spinner bin :)
Terrorkind 13.10.2009, 12:25 Uhr
„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“
ähm, ich find das das weder was mit quantenphysik noch sonstwas "speziell" aus dieser ecke zu tun hat, als beispiele ausgenommen.
würd eher behaupten das es was tiefgründiger liegt als das es mit matemathischen gleichungen oder chemischen verbindungen in bezug gebracht werden kann - da solche "theoretischen" dinge sich weder auf "das Ganze" noch die "Summe aller Teile" beziehen können zudem noch nichteinmal auf "mehr als", da diese unserer umwelt nach eher chaotisch ablaufen als geordnet.
das mit der erdbeertorte und dem kuchen fand ich schon passend erklärt, denn wenn ich mehrere teile habe die ein ganzes ergeben kann ich aus dem ganzen wieder mehrere teile machen..
...es ist vereinfacht ausgedrückt das geben und nehmen verschiedener elemente..
ähnliches beispiel:
wir haben einen kreis, nun teilen wir ihn in 4 gleichgroße od. auch ungleichgroße winkel, nun haben wir 4 "einzelteile" - fügen wir diese teile wieder zusammen, haben wir ein ganzes, und zwar genau das ganze das diese summer aller teile ergibt, aber wo bleibt das "ist mehr als.."?
also wenn ich zb. genug zum essen habe und es für mehrere leute langen würde es aber nicht mit diesen teile, würden diese leute hungern - summe aller teile (leute+ich+essen)..
würde ich dann teilen, hätte jeder etwas davon - ein ganzes das mehr ist als die summe seiner teile (zu essen+kein hunger+freunde)
schonmal daran gedacht das es was ganz banales sein könnte? es muss nicht immer etwas ganz kompliziertes zu bedeuten haben, es kann manchmal wirklich was so einfaches sein - zu einfach, so das man es so leicht übersieht und nicht merkt das es doch so nah liegt.
hab aber auch bei einigen comments herzhaft gelacht..war sehr amüsant ;)
daniel 08.01.2010, 16:18 Uhr
jopala
Hanswurst 04.02.2010, 19:32 Uhr
Endlich!
Bis hier runter musste ich lesen, und Terrorkind hat es endlich begriffen um was es geht. Die Lösung liegt entweder im Metaphysischen oder ganz einfach im Sozowissenschaftlichen Denken. Das der Satz bedeutet, kann jeder für sich selbst beantworten.
Alexander Berg 07.03.2010, 20:57 Uhr
Zum Thema Torte und Teile: Man möge die Urbestandteile, welche zum Herstellen einer Torte notwendig sind, jemandem mit verbundenen Augen einzeln essen lassen, um herauszubekommen, was am Ende dort herauskommen soll.
Alternativ kann man auch mal die Gesichter seiner Verwandtschaft anschauen, wenn an der wunderschönen Torte ein Stück fehlt. Es geht nicht um das was man sehen kann, sondern das was man nicht sehen kann. Emergenzen und Synergieffekte sich spontan entwickelnder Selbstorganisation. Qualität ist ebenfalls ein solches Phänomen.
Die Mehrheit der Menschen ist geprägt von der Philosophie des Reneé Descartes, einer Wahrnehmung der Welt in Teilen, welche über Generationen bis heute weitergegeben wurde. Diese Irrlehre führt zu den heutigen Phänomenen, welche u.a. Menschen Probleme überall dort lösen lassen möchte, wo sie sichtbar auftreten, statt den vernetzten Ursachen nachzugehen. Die Eigenschaft, welche man dazu in sich entwickeln muss sind u.a. Empathie und Intuition. Denn im Wesentlichen haben wir es, statt mit Teilen, mit dynamisch vernetzten Beziehungsmuster, wechselseitigen Abhängigkeiten, kybernetischen, symbiotischen, synergetischen und kausalen Wirkmechanismen zu tun.
Etwas, was Aristoteles versucht hat mit seiner Aussage zu beschreiben. Es geht ums Systemdenken.
Liebe Grüße in das Forum
Alexander Berg
ich 08.04.2010, 15:35 Uhr
In der Wirtschaft verwendet man den aristotelischen Ausdruck im Zusammenhang mit Synergieeffekten. Bsp: Unternehmen A besitzt die Rechte zur Ölförderungen in einem bestimmten ölreichen Gebiet, besitzt aber nicht die entsprechende Technik/Know How zur Bohrung. Die wiederum hat Unternehmen B, allerdings hat dieses nur Bohrrechte für wenig ertragreiche Fördergebiete. Klar könnten Unternehmen A und B isoliert ihren Bohrungen nachgehen, jedoch würde eine Kooperation oder gar eine Fusion der beiden Unternehmen deutliche Verbesserungen für BEIDE bringen. Synergien bzw. die Erwartung selbiger sind der häufigste Grund für den Zusammenschluss von Unternehmen. Doof nur: Leider erfüllen sich Synergieerwartungen häufig nicht :-)
Neumann 08.04.2010, 20:47 Uhr
Das erinnert mich an ein Zitat hier (war es Schopenhauer?): dass, wenn man eine Katze in ihre Einzelteile zerlegt, man zuerst eine kaputte Katze hat...das Ganze ist eben mehr als die Summe seiner Teile.
Jan-Heiko Tischler 04.05.2010, 00:19 Uhr
Ich habe die Antwort auf die Frage nach diesem heißdiskutierten "MEHR". Und zwar ist es die Information. Das, was Wissenschaftler erst vor kurzer Zeit herausgefunden haben, nämlich, dass die DNA gleich Information ist, steht übrigens schon in der Bibel: Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott WAR das Wort.
Fazit: Der Mensch/die Natur entstand/funktioniert dank einer genialen Informartionsquelle, welche wiederum mehr als dieses "Mehr" ist: Gott!
Gruß, Jan-Heiko Tischler
Harald 09.08.2011, 21:31 Uhr
Wenn man alle Teile eines Autos in eine Garage legt, dann ist das die Summe aller Teile. Werden die Teile zusammengefügt, dann ergibt sich das Ganze und darin liegt für mich das "mehr".
Gast 15.09.2011, 13:56 Uhr
Der Spruch trifft am Besten auf die heutige Informatik zu.
Eine Tabelle in der Sätze gespeichert sind. bsp.: Personen mit Eigenschaften: geschlecht alter usw..
Wenn man nun die Anzahl der "W" weiblichen ließt und danach die Anzahl der "M" männlichen ließt und
beide Ergebnisse zusammenzählt. Und danach die Anzahl der Sätze in dieser Tabelle ließt,
stellt man evtl. fest dass die Summen abweichen. Erfahrene Datenbänker kennen das Phänomen.
Darf sich bestimmt anhören wie dumm er ist 29.11.2011, 22:09 Uhr
Fakt ist auch ein Mensch ist mehr als die Summer seiner Teile in Bezug auf den Aufbau des Körpers..
ABER: wie sieht es aus mit der Persönlichkeit eines Menschen? Lässt sich das Zitat nicht auf darauf anwenden? Damit meine ich: ein Mensch kann noch so hübsch sein, intelligent, begabt in vieler Hinsicht doch wenn er kein guter Mensch ist, ist er doch auch weniger als die Summe seiner Teile oder nicht?
Der wahre Wolfgang 29.11.2011, 22:41 Uhr
Darf sich bestimmt anhören wie dumm er ist 29.11.2011, 22:09 Uhr oben.
Dazu fiel mir vor 3 Jahren folgendes ein:
Bezogen auf das Menschsein ist schon allein die Vorstellung der Fügung von Einlteilen oder Elementen eine absurde Idee.Die mathematische Summe definiert sich in einem anerkannten System eindeutig.Den Menschen ganzheitlich als Summe von definierten "Einzelelementen", z.B., Körper (im umfassenderen Sinne und damit über die materiell/ chem. Beschaffenheit hinausgehend), Geist,Seele und Psyche, zu sehen, wäre nicht nur ein willkürliches "Erklärungsmodell", vermutlich auch ein falsches.
Der wahre Wolfgang 29.11.2011, 23:12 Uhr
Korr.:Einzelteilen..
ElmarH 01.12.2011, 18:30 Uhr
@Der wahre Wolfgang,
>Den Menschen ganzheitlich als Summe von definierten "Einzelelementen", z.B., Körper [...], Geist,Seele und Psyche, zu sehen, wäre nicht nur ein willkürliches "Erklärungsmodell", vermutlich auch ein falsches.
Wäre es dann auch ein willkürliches, absurdes, wohlmöglich falsches Modell dem einzelnen Menschen "psychische Eigenschaften anzuhängen?
ElmarH 01.12.2011, 20:37 Uhr
Korr.: Anführungszeichen hinter 'Eigenschaften' anhängen.
Der wahre Wolfgang 01.12.2011, 21:44 Uhr
Wann ist ein Modell ein falsches? Die Psyche ist ein Konstrukt und spätestens dann falsch, wenn Aussagen sich als nicht falsifizierbar herausstellen. In der empirischen Forschung können wir allenfalls Beobachtbares beschreiben. Die Psyche als Konstrukt ist modellhaft. Modelle sind nicht die Wirklichkeit und insofern bleibt das "Eigentliche" ein Phänomen. Beschreibbar sind allenfalls die vorauslaufenden Bedingungen und das Verhalten, das daraus hervorgeht. Das "Eigentliche" verbirgt sich sozusagen in einer "black box" und entzieht sich damit den empirischen Wissenschaftsmethoden.
Kurz: Dass, wir das, was wir beobachten und nicht beobachten (black box) können,Psyche nennen, kann weder falsch noch richtig sein. Es ist ein "Arbeitsbegriff".
Das funktionale Zusammenspiel der beobachtbarer Elemente führt wahrscheinlich zu einem Emergenzprozess, dessen Ergebnis mehr -und hier kommt auch Aristotes zu seinem Recht- und anders ist als die Summe eben dieser Elemente.
Psychotherapie 01.12.2011, 22:13 Uhr
Manfred Globke-Wolf führt dauernd Selbstgespräche, höchste Zeit für die Psychocouch, Alfred.
Der wahre Wolfgang 01.12.2011, 22:20 Uhr
Guten Abend Anarchisterix! Heute Incognitorix?
Lester 04.12.2011, 02:09 Uhr
Wenn 2 Menschen je 1000 typische Legobausteine besitzen, in abgetrennten Räumen sitzen, kein Kontakt zueinander möglich ist, und einen Tag Zeit haben um aus allen Bausteinen das exakt gleiche wie ihr Nachbar zu bauen, werden sie es nicht schaffen, auch wenn es von der Zeit her möglich wäre.
Denn es fehlt ein Baustein, der erst vorhanden ist wenn das Bauwerk (Das Ganze) fertig ist, die Information über die Art der Zusammensetzung.
IT-Hotline 13.06.2012, 07:23 Uhr
Jo Mei - Aristoteles, Metaphysik VII
Mike 13.06.2012, 11:13 Uhr
„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner >>sichtbaren..!<< Teile.“
Ich glaube, Aristoteles wollte auf unsere beschränkte Wahrnehmung hindeuten.
Schlummi 19.07.2012, 13:25 Uhr
ich rall dieses Zitat seit 31 Jahren nicht, habs in der Schule oft gehört es leuchtet mir bis heute nicht ein..
... und ich lebe auch gut ohne diesen Satz und seine vermeidliche Bedeutung ( die sich mir ja konsequent entzieht)
Keinstein 24.07.2012, 18:08 Uhr
@Schlummi, dieses und ähnliche Zitate/Sprüche, erfüllen ihren Sinn, indem sie zum nach und weiter-denken anregen.
Nicht jeder wird helle davon und niemand ist gezwungen sich damit zu beschäftigen.
Man kann auch Tennis spielen.
AliMani 30.07.2012, 18:23 Uhr
Das Ganze ist unteilbar, sonst ist es nicht mehr ganz. Teile vom Ganzen können somit nie etwas anderes, als das Ganze selbst. Dieses "mehr" bezieht sich also auf die Eigenschaft des Ganzen durch seine Teile sich selbst als das "EINE" zu begreifen. Mit jedem Individum das in der Lage ist, das zu verstehen, mehrt sich das Bewusstein des Ganzen um die Summe von einem seiner Teile. Am besten lässt sich das vielleicht doch in einem Bild ausdrücken. Das Meer ist das Ganze. Wolken, Tropfen, Pfützen, Flüsse, Bäche und z.B. auch Tränen, sind Teile des Ganzen. Obwohl alle gemeinsam die Eigenschaft von Wasser haben sind die Teile des Wassers nicht das Meer. Nur das Meer ist mehr! Kommt die Träne nun ins Meer, ist die Träne ja auch keine Träne mehr sondern mehr Meer. Das Problem des Griechen war, dass er vergessen hat zu sagen, was er mit dem Ganzen meint. Betrachte ich das nun rein logisch, dann ist das Ganze das "mehr", also beziehe ICH (Individuum), das nur auf das was ICH kenne. Dann bedeutet das ICH BIN mehr, als die Summe meiner Teile. Da gebe ich dem Griechen Recht!
Leichtigkeit 01.08.2012, 12:12 Uhr
@AliMani: Ich bin das Meer!
Patrick 17.08.2012, 20:04 Uhr
BMW-Motorrad hat sich das Zitat zu eigen gemacht. Wenn man alle Teile zusammenfügt ist es ein Motorrad. Aber es ist halt eben mehr als das. Die Emotionen, der Sound die Vibrationen , der Service ... so eine Verbundenheit zu einer Marke kann man halt nicht beschreiben.
Gruß Patrick
Elektra Karaindrou 09.09.2012, 13:37 Uhr
"Ganzes und Teil" (unendliche Teilbarkeit, das Ganze qualitativ etwas Anderes als die Summe seiner Teile).
Das alles sind begriffliche Vorstellungen,in denen wir befangen und gefangen sind, über die wir nicht hinausdenken können,allenfalls meditieren. Weshalb von Wahrheit sprechen? Auch sie ein geistiges Konstrukt, das zu Paradoxien führt. Und auch alle diese Aussagen sind geistige Konstrukte.Ein permanenter circulus vitiosus!
Kant führte das Dilemma darauf zurück, dass man die Welt als Ganzes im Sinn des Intellektuell Undendlichen denke und sie dann mit den Kriterien empirischer Ereignisse ausstatten wolle. David Hume äußerte Skepsis gegenüber dem Geltungsbereich allgemeiner Aussagen. Leibniz hat all diese Dilemmata aus dem Begriff des Unendlichen hergeleitet.Alle philosophischen Probleme seien auf die begriffliche und daher von vornherein falsche Fragestellung zurückzuführen. Nach Kant sind Begriffe wie Gegenstand, Kausalität, Naturgesetz usw. lediglich Ordnungsbegriffe, die nicht Elemente der Erfahrung sein könnten. Der zwangsläufige Widerstreit der Denkgesetze stelle die allgemeine Menschenvernunft als den Kernbereich der Perfektibilität des Menschengeschlechtes infrage.
Bereits die antken Skeptiker waren an diese Grenze der Philosophie gelangt:
Parmenides ( ca. 540-480 v. Chr. ):
τῷ πάντ΄ ὄνομ΄ ἔσται, ὅσσα βροτοὶ κατέθεντο πεποιθότες εἶναι ἀληθῆ, γίγνεσθαί τε καὶ ὄλλυσθαι, εἶναί τε καὶ οὐχί, καὶ τόπον ἀλλάσσειν διά τε χρόα φανὸν ἀμείβειν
daher sind alles nur leere Namen, was die Sterblichen (durch die Sprache) festgesetzt haben, in dem Glauben, es liege ihnen eine Wirklichkeit zugrunde: „Entstehen“ und „Vergehen“, „Sein“ und „Nichtsein“, „Veränderung des Ortes“ und „Wechsel der leuchtenden Farbe“ ( 28 B 8,38-41 )
Protagoras ( 481 – 411 v. Chr. ):
δύο λόγους εἶναι περὶ παντὸς πράγματος ἀντικειμένους ἀλλήλοις
Über jede Sache gibt es zwei einander entgegengesetzte Aussagen ( DK80 B6a ).
Von zwei denkbaren Auffassungen, die man zu jeglichem Problem haben kann, ist jede in gleicher Weise wahr.
Über jedes und alles können zwei einander widersprechende Urteile gefällt werden, die gleichermaßen wahrscheinlich sind, gleichermaßen glaubhaft gemacht werden können und müssen, damit sozialer Konsens hergestellt wird.
Arkesílaos ( ca.315 bis 241/40 v. Chr.):
„Arcesilas negabat esse quicquam quod sciri posset, ne illud quidem ipsum quod Socrates sibi reliquisset, ut nihil scire se scieret.
… behauptete Arkesilaos, dass es nichts gebe, das erkannt werden könne, nicht einmal das, was Sokrates sich für seine Person übriggelassen habe, nämlich, dass er wisse, dass er nichts wisse.“ ( Cicero, Academici libri 1.45 )
Pyrrhon aus Elis ( 365/60-275 v.Chr. ):
περὶ ἑνὸς ἑκάστου λέγοντας ὅτι οὐ μᾶλλον ἔστιν ἢ οὐκ ἔστιν ἢ καὶ ἔστιν καὶ οὐκ ἔστιν ἢ οὔτε ἔστιν οὔτε οὐκ ἔστιν
über jeden einzelnen Gegenstand müsse man sagen, dass er nicht mehr “sei“ als „nicht sei“, oder: dass er sowohl „sei“ als „nicht sei“, oder: dass er weder „sei“ noch „nicht sei“ ( Aristokles bei Eusebius Praep. evang. 14.18.4 – Caizzi 53 )
Entweder also muß man alles als wahr oder alles als falsch bezeichnen. Ist aber einiges wahr (einiges dagegen falsch), durch welches Unterscheidungsmerkmal soll man das erkennen? ( DL IX 92 )
Altes Testament, Buch Kohelet ( ca. 200 v. Chr. ) :
Wahn, nur Wahn, spricht der Prediger, Wahn, nur Wahn, alles ist Wahn ( 1. Kap. ,Vers 2 ).
Wahn, nur Wahn, spricht der Prediger, alles ist Wahn ( 12. Kap., Vers 8 ) !
ich will es dabei belassen
Elektra
Höhere Wahrheit ist, was zugleich unwahr ist.
Fred-erick 12.09.2012, 21:59 Uhr
@Elektra Karaindrou "Ganzes und Teil" (unendliche Teilbarkeit, das Ganze qualitativ etwas Anderes als die Summe seiner Teile).
Das alles sind begriffliche Vorstellungen,in denen wir befangen und gefangen sind, über die wir nicht hinausdenken können,allenfalls meditieren."
Was bedeutet dies weiter, meditieren, kann uns das eigentlich was sagen, was aber, kann man das nun in Worte kleiden? kann ich meinen "Willen" handhaben oder kontrollieren oder beinflussen? Wenn ja, wäre die Frage (die durchaus eine Scheinfrage sein kann) gelöst, ob der Wille beienflusst frei ist. Also wann immer ich meditiere kann ich mich zu allem was so menschenmöglich ist entscheiden.
Ist es nicht auch so, mehr das Thema Emergenz eingebracht, das es dann falsch ist, betreffend da die Gesellschaft ja ein emergentes Phänomen gegenüber den Individuen ist. Wir können dann aber die wirkende Emergenz durchbrechen, wenn man selbst das meditieren (Selbsterkenntnis, mentale Reflexion usw.) einbringt, also sich das höhere und komplexer Strukturierte (die Gesellschaft) doch hier "machtlos" auf den Einzelnen in der Wirkung ausübt.
Ich hab hier nur ein bisschen oberflächlich rumgedacht, wäre nett wenn einem dazu was einfällt, das muss sicherlich nicht nur Elektra sein, die vielleicht sowieso mich hier gar nicht beachtet.
Schöne Grüße
ElektrasVater 13.09.2012, 09:00 Uhr
Mit Elektra hatte die Mutter von Elektra eine Mehrlingsgeburt.
Der wahre Wolfgang 13.09.2012, 13:11 Uhr
..."behauptete Arkesilaos, dass es nichts gebe, das erkannt werden könne, nicht einmal das, was Sokrates sich für seine Person übriggelassen habe, nämlich, dass er wisse, dass er nichts wisse.“
Arkesilaos negiert die menschlichen Erkenntnismöglichkeiten. Damit hat er -wie ich meine- natürlich etwas erkannt. Nun, dass auch das Sokrates`sche ", zu wissen, das er nichts wisse", nichts mit Erkenntnisgewinn zu tun haben kann, das weiß er allerdings -der brave Philosoph.
Nicherkennen als Faktum oder auch als Phänomen mit den logisch- intellektuellen menschlichen Denkvorausssetzungen der Erkennens erschließen zu wollen, ist ein -offensichtlich- nicht aufzulösender Widerspruch. Kurz: Die Regressionsspirale dreht sich weiter. Also: Alles olle Hüte, liebe Elektra.
Fred-erick 13.09.2012, 19:47 Uhr
@Der Wahre Wolfgang,
wie sehr schön ausgeführt, ergibt sich das Paradoxon rein wortlogisch :)
Fred-erick 13.09.2012, 19:53 Uhr
PS: Herrlich, da ist mir das Zitat ins Auge gesprungen, was ich noch vorherige gesagtem anlegen will:
„Wer einen Engel sucht und nur auf die Flügel schaut, könnte eine Gans nach Hause bringen.“
Georg Christoph Lichtenberg
Fred-erick 13.09.2012, 20:00 Uhr
Jetzt hab ich mich verirrt... das Zitat sollte in den Zusammenhang auf der Seite zu dem Zitat: „Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt.“ - Napoleon Bonaparte
und meinem Kommentar dort zum Determinismus und freien Willen.
Ich hoffe ich hab mich nit wieder vertran.
Der wahre Wolfgang 13.09.2012, 21:49 Uhr
@Fred-erick, nach deinem Kommentartiming kann man die Tagesschau-Uhr stellen.
Fred-erick 14.09.2012, 21:51 Uhr
@Der wahre Wolfgang, das ist eine feine Idee, aber so lange ich nicht der Zeitansage-Rolle,
siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Zeitansage
viel mehr: http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Zeitansage_1997_cropped.ogg
herhalten soll ist es mir noch ok und lieber als Twitter. *hust*
Guido Lipke 25.11.2012, 02:06 Uhr
Ich habe 2 arten von Rattengift und 100 Ratten, und gebe den 100 Ratten die dosis "LD1" von einem rattengift, darauf hin stirbt 1% aller ratten =)
Jetz habe ich wieder 100 Ratten, und gebe von beiden giften die Dosis "LD1" ... sie fressen es... und 100% aller Ratten sterben... (1% + 1% = 100%) xD
Synergie...
KevKev 14.01.2013, 22:19 Uhr
1 + 1 = 3
triffts am Besten finde ich ...
man könnte es am Menschen festmachen ...
das Werk zweier Künstler ist wenn sie voneinander getrennt arbeiten weniger von der Menge oder Qualität, als wenn diese besagten Künstler zusammenarbeiten ... schneller vorrankommen, sich gegenseitig inspirieren etc.
Kevin 30.11.2013, 05:12 Uhr
Ich denke das GANZE ist als eine Art Code zu verstehen. Die Buchstaben A B und C können schließlich mehr als nur ABC (Information) enthalten. Es kann ABC, CBA, BCA, ACB, BAC, CAB, Information enthalten...
ZEN 30.11.2013, 12:01 Uhr
Altes Testament, Buch Kohelet 1. Kap. ,Vers 2 >> Wahn, nur Wahn, spricht der Prediger, Wahn, nur Wahn, alles ist Wahn. <<
So is.
Nichts ist,
wie es scheint.
ZEN
ZEN 30.11.2013, 22:12 Uhr
@Cicero >> daß es nichts gäbe, das erkannt werden könne, nicht einmal ... daß er (Sokrates) wisse, daß er nichts wisse <<
...schreibt Cicero ~
Lieber Cicero,
der Sokrates hatte noch den Zusatz gemacht: „Auch das nicht.“
Er hat Recht!
Ganz egal, wie doll wir strampeln,
wir wissen nichts und wir werden niemals etwas wissen.
Die gute Nachricht:
Brauchen wir auch nicht :-)
Trotzdem kann ich gleich einen guten Kaffee aufbrühen und ein leckeres Frühstück vorbereiten.
Ich brauch´ ja nicht der fixen Idee folgen: „ICH bereite das Frühstück“, sondern kann ganz entspannt beobachten, wie es durch mich geschieht.
Was immer
wir glauben zu wissen,
wir sollten es nicht ernst nehmen ;-)
ZEN
ZEN 30.11.2013, 22:51 Uhr
Der
Mystiker Sokrates
war ein Mann der Wahrheit.
Hier ein Gegen-Beispiel:
„Über jedes und alles können zwei einander widersprechende Urteile gefällt werden, die gleichermaßen wahrscheinlich sind, gleichermaßen glaubhaft gemacht werden können und müssen, damit sozialer Konsens hergestellt wird.“ …schwafelt Protagoras -
Eine dumme Aussage eines Schein-Philosphen.
An sich ist Philosophie ein schönes Wort: Liebe zur Weisheit.
Und für die Weisheit ist die Liebe zur Wahrheit Voraussetzung !
Ein Schein-“Philosoph“ ist jemand, der so tut, als sei das, was er sagt, bedeutsam,
jemand, der in seine Logik verknallt ist, der unnütze intellektuelle Gymnastik betreibt,
aber... nicht im mindesten an der Wahrheit interessiert ist.
Um den Unterschied bemerken zu können, bedarf es der Liebe zur Wahrheit.
ZEN
ZEN 01.12.2013, 15:01 Uhr
Parmenides >> ...daher sind alles nur leere Namen, was die Sterblichen festgesetzt haben, in dem Glauben, es liege ihnen eine Wirklichkeit zugrunde: „Entstehen“ und „Vergehen“, „Sein“ und „Nichtsein“, „Veränderung des Ortes“ und „Wechsel der leuchtenden Farbe“ <<
Anhand dieses Satzes
läßt sich erahnen, daß der Autor weit tiefer
in die Wirklichkeit geschaut hat, als dies ein Denker je kann.
Wir müssen das Denken hinter uns lassen,
wollen wir tiefer in die Wirklichkeit sehen.
ZEN
ZEN 17.07.2016, 14:10 Uhr
@Aristoteles „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“ – Aristoteles
Das zeigte uns schon die erste Dampfmaschine; das zeigt uns jede Maschine.
Der Satz des Aristoteles gilt für die mechanische Abteilung unserer Welt.
Eine Maschine kann man komplett in ihre Einzelteile zerlegen,
ohne ihren Wert zu zerstören. Denn auf umgekehrtem Wege läßt
sie sich wieder zusammenfügen und damit... in Funktion setzen.
Die Natur und ihre Lebewesen sind aber
keine Maschinen, sondern... Organismen.
Wir wissen noch nicht, welch großen Schaden wir anrichten, wenn wir das
mechanistische Denken auch in der organischen Welt weiter anwenden.
ZEN
ZEN 17.07.2016, 14:22 Uhr
@Der wahre Wolfgang 01.12.2011, 21:44 Uhr >> Wann ist ein Modell ein falsches? <<
Ein Modell ist nur ein Modell. Was kann daran falsch sein?
Zum Beispiel kennen wir inzwischen einige Atommodelle.
Es stellt sich nicht die Frage nach „richtig“ und
„falsch“, sondern nach „brauchbar, oder nicht“.
In dem einen Forschungsbereich ist das eine
brauchbar und in einem anderen ein anderes.
Denn hier geht es nicht um Wahrheit (es ist übrigens
keins der Modelle „wahr“), sondern um Funktionalität.
Solange etwas aufgrund eines Modells oder einer Theorie
funktioniert, bewahren diese ihre Existenzberechtigung.
@Der wahre Wolfgang >> Modelle sind nicht die Wirklichkeit <<
Genau. Sondern sie sind... brauchbare Hilfskonstrukte.
@Der wahre Wolfgang >> Die Psyche ist ein Konstrukt <<
Nein, nicht die Psyche selbst ist ein Konstrukt, sondern das Wort, nur der Begriff.
Die Psyche – welchen ihrer Aspekte auch immer wir gerade betrachten – ist real.
@Der wahre Wolfgang >> was wir ... Psyche nennen ... ist ein "Arbeitsbegriff" <<
Nein. Theorien, Modelle, usw. sind – je nach Nützlichkeit – austauschbare Arbeitsbegriffe.
Aber nicht der Begriff „Psyche“. Der benennt bloß – und noch ganz allgemein – eine Gruppe
von Zuständen. Das Wort „Psyche“ ist nur eine Bezeichnung; keine Theorie, kein Modell.
ZEN
ZEN 17.07.2016, 14:41 Uhr
@Elektra Karaindrou 09.09.2012, 13:37 Uhr >> Das alles sind begriffliche Vorstellungen,in denen wir befangen und gefangen sind <<
Dann hast du dich ja selber gefangen genommen.
Was man nicht alles spielen kann . . . :-)
„Begriffliche Vorstellungen“ sind immer kleiner als wir selber.
Warum sollte sich das Große vom Kleinen einfangen lassen?? :-)
„Begriffliche Vorstellungen“ sind, wie ein Bleistifte: Unterstützende Konstrukte.
Warum sollten wir in Werkzeugen oder anderen Hilfskonstruktionen „gefangen sein“?
Wir benutzen sie...
und legen sie dann wieder beiseite.
Aber so tickt der Verstand:
Er kann Probleme schaffen, die keine sind :-)
@Elektra Karaindrou >> Von zwei denkbaren Auffassungen, die man zu jeglichem Problem haben kann, ist jede in gleicher Weise wahr. <<
Das ist nicht wahr.
@Elektra Karaindrou >> Höhere Wahrheit ist, was zugleich unwahr ist. <<
Das ist Quatsch.
So etwas kommt dabei heraus, wenn man sich Bedeutendem
– mit einem primitiven Werkzeug wie der LOGIK – auf Umwegen
zu nähern versucht, statt auf dem direkten Weg der eigenen WAHRnehmung.
Wohl, weil man ihr mißtraut,
der eigenen Wahrnehmung ?
ZEN
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