Schlagworte: Gott, Wesen, Glaube, Religion
„Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, nicht selbst zu existieren braucht.“
314 Stimmen:
Hakan Altug 17.04.2010, 14:19 Uhr
C.B ,mit dir werde mich Intensiv befassen!
Hakan Altug 17.04.2010, 14:26 Uhr
...B.E hat dich gemocht,und mogte wiedrrum B.E!
Hakan Altug 17.04.2010, 14:40 Uhr
C.S.T ,schaetze ich SEHR (von ihm sehr gepraegt).Er mochte auch C.B (!)
Neumann 11.08.2010, 14:18 Uhr
Kluge Einsicht. Nachdem die aufklärende Vernunft auf den Trichter kam, dass es mit den höheren Ordnungsmächten rein gar nichts auf sich hat, muss der "tolle Mensch" erstmal damit fertig werden, dass die über Jahrtausende kultivierte Funktion in Hirn und Psyche, die sich einem Höheren (als Heimat) unterwerfen will, eine Fehlfunktion ist - gleichsam ticken wir alle falsch wider besseres Wissen. So wird aus der "Gott ist tot!"-Erkenntnis die fortwährende Aufgabe, die Gottfunktion in sich selbst auszumärzen ("Mörder" Gottes zu sein): quasi zum "Übermensch" zu werden, der keinen Göttern mehr dient, sondern nur noch dem "Leben", wie Nietzsche sagt. Schwer genug, denn heute dienen die meisten um so mehr wieder neuen Göttern: Lifestyle und Fitness-Göttern...allen normierten Werbevorbildern, die diese Gottfunktion erneut bedienen.
Marinne 11.08.2010, 15:53 Uhr
Nietzsche war Pfarrerssohn und ein durchaus bibelfester Protestant. Sein klassischer "Gott -ist-tot"- Satz ist mehr Anklage als als wünschenswerte und grundsätzliche Ablehnung einer Existenz Gottes.
"Gott bleibt tot und wir haben ihn getötet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder? Das Heiligste und das Mächtigste , was die Welt besaß, ist unter unserm Messer verblutet- wer wischt das Blut von uns ab?" Nietzsche stellt hier lediglich den Tod Gottes fest. Seine existenzielle Leugnung nimmt er nicht vor. Was er negiert, sind die christlichen Moralvorstellungen. Seine fundamentale Ablehnung des Christentum ist keine atheistische. @Neumann, das wird Nietzsche nur allzuoft unterstellt. Was er betreibt, ist keine Religionskritik (wie z.B. Feuerbach), sondern eine Moralkritik. Die Elimination von Gottesvorstellungen ist demnach nur schwerlich über Nietzsche herzuleiten.
Neumann 11.08.2010, 19:07 Uhr
Nett gemeint, @Marianne, aber leider herzlich falsch. "Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet! [...] Diese Tat ist ihnen immer noch ferner als die fernsten Gestirne – und doch haben sie dieselbe getan!"...soll heißen: auch wenn "sie" sich immer noch betrügen um ihre eigene Erkenntnis, dass Gott nicht existiert, installieren "sie" Ersatzgötter (weil sie die Konsequenz ihrer Erkenntnis nicht ertagen können). Der "tolle Mensch" aber, der das sagt, ist der, der diese Gott-Funktion überwinden will. Nietzsche spricht jeder Transzendenz, jeder Metaphysik das Existenzrecht ab (egal ob christlich oder pantheistisch oder sonstwie). Das tragische Werden und Vernichten - als Lebensimpuls (ohne Ziel und Sinn) - ästhetisch (im Schein) zu bewältigen (Wert zu setzen und immer wieder überwinden), ist Nietzsches Vorgabe: Religion ist tot, das sagt er; nur ein ästhetisches Lebensbejahen des Ungeheuren (Leben als Kunst-Schaffen), ist legitim...so Nietzsche. Auf keinen Fall will Nietzsche wieder einen Gott!! Empfehle dazu: Gunter Gebauer: "Der Leib nach dem Tode Gottes", ein Aufsatz im Nietzsche-Jahrbuch (Nr. 10 oder so).
Neumann 11.08.2010, 19:08 Uhr
@Marinne, ...
Marinne 11.08.2010, 21:35 Uhr
Der Antichrist
Friedrich Nietzsche
Der Antichrist
Nachgelassene Schriften
(August 1888-Anfang Januar 1889)
Fluch auf das Christenthum.
Vorwort.
Dies Buch gehört den Wenigsten. Vielleicht lebt selbst noch Keiner von ihnen. Es mögen die sein, welche meinen Zarathustra verstehn: wie dürfte ich mich mit denen verwechseln, für welche heute schon Ohren wachsen? - Erst das übermorgen gehört mir. Einige werden posthu<m> geboren.
Die Bedingungen, unter denen man mich versteht und dann mit Nothwendigkeit versteht <, -> ich kenne sie nur zu genau. Man muss rechtschaffen sein in geistigen Dingen bis zur Härte, um auch nur meinen Ernst, meine Leidenschaft auszuhalten. Man muss geübt sein, auf Bergen zu leben - das erbärmliche Zeitgeschwätz von Politik und Völker-Selbstsucht unter sich zu sehn. Man muss gleichgültig geworden sein, man muss nie fragen, ob die Wahrheit nützt, ob sie Einem Verhängniss wird ... Eine Vorliebe der Stärke für Fragen, zu denen Niemand heute den Muth hat; der Muth zum Verbotenen ; die Vorherbestimmung zum Labyrinth. Eine Erfahrung aus sieben Einsamkeiten. Neue Ohren für neue Musik. Neue Augen für das Fernste. Ein neues Gewissen für bisher stumm gebliebene Wahrheiten. Und der Wille zur Ökonomie grossen Stils: seine Kraft, seine Begeisterung beisammen behalten ... Die Ehrfurcht vor sich; die Liebe zu sich; die unbedingte Freiheit gegen sich ...
Wohlan! Das allein sind meine Leser, meine rechten Leser, meine vorherbestimmten Leser: was liegt am Rest? – Der Rest ist bloss die Menschheit. - Man muss der Menschheit überlegen sein durch Kraft, durch Höhe der Seele, - durch Verachtung ...
Friedrich Nietzsche
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1.
- Sehen wir uns ins Gesicht. Wir sind Hyperboreer, - wir wissen gut genug, wie abseits wir leben. "Weder zu Lande, noch zu Wasser wirst du den Weg zu den Hyperboreern finden": das hat schon Pindar von uns gewusst. Jenseits des Nordens, des Eises, des Todes - unser Leben, unser Glück ... Wir haben das Glück entdeckt, wir wissen den Weg, wir fanden den Ausgang aus ganzen Jahrtausenden des Labyrinths. Wer fand ihn sonst? - Der moderne Mensch etwa? "Ich weiss nicht aus, noch ein; ich bin Alles, was nicht aus noch ein weiss" - seufzt der moderne Mensch ... An dieser Modernität waren wir krank, - am faulen Frieden, am feigen Compromiss, an der ganzen tugendhaften Unsauberkeit des modernen ja und Nein. Diese Toleranz und largeur des Herzens, die Alles "verzeiht", weil sie Alles "begreift", ist Scirocco für uns. Lieber im Eise leben als unter modernen Tugenden und andren Südwinden! ... Wir waren tapfer genug, wir schonten weder uns, noch Andere: aber wir wussten lange nicht, wohin mit unsrer Tapferkeit. Wir wurden düster, man hiess uns Fatalisten. Unser Fatum - das war die Fülle, die Spannung, die Stauung der Kräfte. Wir dürsteten nach Blitz und Thaten, wir blieben am fernsten vom Glück der Schwächlinge, von der "Ergebung" ... Ein Gewitter war in unsrer Luft, die Natur, die wir sind, verfinsterte sich - denn wir hatten keinen Weg. Formel unsres Glücks: ein Ja, ein Nein, eine gerade Linie, ein Ziel ...
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2.
Was ist gut? - Alles, was das Gefühl der Macht, den Willen zur Macht, die Macht selbst im Menschen erhöht.
Was ist schlecht? - Alles, was aus der Schwäche stammt.
Was ist Glück? - Das Gefühl davon, dass die Macht wächst, dass ein Widerstand überwunden wird.
Nicht Zufriedenheit, sondern mehr Macht; nicht Friede überhaupt, sondern Krieg; nicht Tugend, sondern Tüchtigkeit (Tugend im Renaissance-Stile, virtù, moralinfreie Tugend)
Die Schwachen und Missrathnen sollen zu Grunde gehen: erster Satz unsrer Menschenliebe. Und man soll ihnen noch dazu helfen.
Was ist schädlicher als irgend ein Laster? - Das Mitleiden der That mit allen Missrathnen und Schwachen - das Christenthum ...
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3.
Nicht, was die Menschheit ablösen soll in der Reihenfolge der Wesen, ist das Problem, das ich hiermit stelle (- der Mensch ist ein Ende -): sondern welchen Typus Mensch man züchten soll, wollen soll, als den höherwerthigeren, lebenswürdigeren, zukunftsgewisseren.
Dieser höherwerthigere Typus ist oft genug schon dagewesen: aber als ein Glücksfall, als eine Ausnahme, niemals als gewollt. Vielmehr ist er gerade am besten gefürchtet worden, er war bisher beinahe das Furchtbare; - und aus der Furcht heraus wurde der umgekehrte Typus gewollt, gezüchtet, erreicht: das Hausthier, das Heerdenthier, das kranke Thier Mensch, - der
Christ ...
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4.
Die Menschheit stellt nicht eine Entwicklung zum Besseren oder Stärkeren oder Höheren dar, in der Weise, wie dies heute geglaubt wird. Der "Fortschritt" ist bloss eine moderne Idee, das heisst eine falsche Idee. Der Europäer von Heute bleibt, in seinem Werthe tief unter dem Europäer der Renaissance; Fortentwicklung ist schlechterdings nicht mit irgend welcher Nothwendigkeit Erhöhung, Steigerung, Verstärkung.
In einem andren Sinne giebt es ein fortwährendes Gelingen einzelner Fälle an den verschiedensten Stellen der Erde und aus den verschiedensten Culturen heraus, mit denen in der That sich ein höherer Typus darstellt: Etwas, das im Verhältniss zur Gesammt-Menschheit eine Art Übermensch ist. Solche Glücksfälle des grossen Gelingens waren immer möglich und werden vielleicht immer möglich sein. Und selbst ganze Geschlechter, Stämme, Völker können unter Umständen einen solchen Treffer darstellen.
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5.
Man soll das Christenthum nicht schmücken und herausputzen: es hat einen Todkrieg gegen diesen höheren Typus Mensch gemacht, es hat alle Grundinstinkte dieses Typus in Bann gethan, es hat aus diesen Instinkten das Böse, den Bösen herausdestillirt, - der starke Mensch als der typisch Verwerfliche, der "verworfene Mensch". Das Christenthum hat die Partei alles Schwachen, Niedrigen, Missrathnen genommen, es hat ein Ideal aus dem Widerspruch gegen die Erhaltungs-Instinkte des starken Lebens gemacht; es hat die Vernunft selbst der geistigstärksten Naturen verdorben, indem es die obersten Werthe der Geistigkeit als sündhaft, als irreführend, als Versuchungen empfinden lehrte. Das jammervollste Beispiel - die Verderbniss Pascals, der an die Verderbniss seiner Vernunft durch die Erbsünde glaubte, während sie nur durch sein Christenthum verdorben war! -
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6.
Es ist ein schmerzliches, ein schauerliches Schauspiel, das mir aufgegangen ist: ich zog den Vorhang weg von der Verdorbenheit des Menschen. Dies Wort, in meinem Munde, ist wenigstens gegen Einen Verdacht geschützt: dass es eine moralische Anklage des Menschen enthält. Es ist - ich möchte es nochmals unterstreichen - moralinfrei gemeint: und dies bis zu dem Grade, dass jene Verdorbenheit gerade dort von mir am stärksten empfunden wird, wo man bisher am bewusstesten zur "Tugend", zur "Göttlichkeit" aspirirte. Ich verstehe Verdorbenheit, man erräth es bereits, im Sinne von décadence: meine Behauptung ist, dass alle Werthe, in denen jetzt die Menschheit ihre oberste Wünschbarkeit zusammenfasst, décadence - Werthe sind.
Ich nenne ein Thier, eine Gattung, ein Individuum verdorben, wenn es seine Instinkte verliert, wenn es wählt, wenn es vorzieht, was ihm nachtheilig ist. Eine Geschichte der "höheren Gefühle", der "Ideale der Menschheit" - und es ist möglich, dass ich sie erzählen muss - wäre beinahe auch die Erklärung dafür, weshalb der Mensch so verdorben ist.
Das Leben selbst gilt mir als Instinkt für Wachsthum, für Dauer, für Häufung von Kräften, für Macht - wo der Wille zur Macht fehlt, giebt es Niedergang. Meine Behauptung ist, dass allen obersten Werthen der Menschheit dieser Wille fehlt, - dass Niedergangs-Werthe, nihilistische Werthe unter den heiligsten Namen die Herrschaft führen.
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7.
Man nennt das Christenthum die Religion des Mitleidens. - Das Mitleiden steht im Gegensatz zu den tonischen Affekten, welche die Energie des Lebensgefühls erhöhn: es wirkt depressiv. Man verliert Kraft, wenn man mitleide<t>. Durch das Mitleiden vermehrt und vervielfältigt sich die Einbusse an Kraft noch, die an sich schon das Leiden dem Leben br<ingt.> Das Leiden selbst wird durch das Mitleiden ansteckend; unter Umständen kann mit ihm eine Gesammt-Einbusse an Leben und Lebens-Energie erreicht werden, die in einem absurden Verhältniss zum Quantum der Ursache steht (- der Fall vom Tode des Nazareners) Das ist der erste Gesichtspunkt; es giebt aber noch einen wichtigeren. Gesetzt, man misst das Mitleiden nach dem Werthe der Reaktionen, die es hervorzubringen pflegt, so erscheint sein lebensgefährlicher Charakter in einem noch viel helleren Lichte. Das Mitleiden kreuzt im Ganzen Grossen das Gesetz der Entwicklung, welches das Gesetz der Selection ist. Es erhält, was zum Untergange reif ist, es wehrt sich zu Gunsten der Enterbten und Verurtheilten des Lebens, es giebt durch die Fülle des Missrathnen aller Art, das es im Leben festhält, dem Leben selbst einen düsteren und fragwürdigen Aspekt. Man hat gewagt, das Mitleiden eine Tugend zu nennen (- in jeder vornehmen Moral gilt es als Schwäche -); man ist weiter gegangen, man hat aus ihm die Tugend, den Boden und Ursprung aller Tugenden gemacht, - nur freilich, was man stets im Auge behalten muss<,> vom Gesichtspunkte einer Philosophie aus, welche nihilistisch war, welche die Verneinung des Lebens auf ihr Schil<d schr>rieb. Schopenhauer war in seinem Rechte damit: durch das Mit<leid> wird das Leben verneint, verneinungs-wü<rdiger> gemacht, - Mitleiden ist die Praxis des Nihilismus. Nochmals gesagt: dieser depressive und contagiöse Instinkt kreuzt jene Instinkte, welche auf Erhaltung und Werth-Erhöhung des Lebens aus sind: er ist ebenso als Multiplikator des Elends wie als Conservator alles Elenden ein Hauptwerkzeug zur Steigerung der décadence - Mitleiden überredet zum Nichts! ... Man sagt nicht "Nichts": man sagt dafür "Jenseits"; oder "Gott"; oder "das wahre Leben"; oder Nirvana, Erlösung, Seligkeit ... Diese unschuldige Rhetorik aus dem Reich der religiös-moralischen Idiosynkrasie erscheint sofort viel weniger unschuldig, wenn man begreift, welche Tendenz hier den Mantel sublimer Worte um sich schlägt: die lebensfeindliche Tendenz. Schopenhauer war lebensfeindlich: deshalb wurde ihm das Mitleid zur Tugend ... Aristoteles sah, wie man weiss, im Mitleiden einen krankhaften und gefährlichen Zustand, dem man gut thäte, hier und da durch ein Purgativ beizukommen: er verstand die Tragödie als Purgativ. Vom Instinkte des Lebens aus müsste man in der That nach einem Mittel suchen, einer solchen krankhaften und gefährlichen Häufung des Mitleides, wie sie der Fall Schopenhauers (und leider auch unsrer gesammten litterarischen und artistischen décadence von St. Petersburg bis Paris, von Tolstoi bis Wagner) darstellt, einen Stich zu versetzen: damit sie platzt ... Nichts ist ungesunder, inmitten unsrer ungesunden Modernität, als das christliche Mitleid. Hier Arzt sein, hier unerbittlich sein, hier das Messer führen - das gehört zu uns, das ist unsre Art Menschenliebe, damit sind wir Philosophen, wir Hyperboreer! - - -
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8.
Es ist nothwendig zu sagen, wen wir als unsern Gegensatz fühlen - die Theologen und Alles, was Theologen-Blut im Leibe hat - unsre ganze Philosophie ... Man muss das Verhängniss aus der Nähe gesehn haben, noch besser, man muss es an sich erlebt, man muss an ihm fast zu Grunde gegangen sein, um hier keinen Spaass mehr zu verstehn (- die Freigeisterei unsrer Herrn Naturforscher und Physiologen ist in meinen Augen ein Spaass,- ihnen fehlt die Leidenschaft in diesen Dingen, das Leiden an ihnen -) jene Vergiftung reicht viel weiter als man denkt: ich fand den Theologen-Instinkt des Hochmuths überall wieder, wo man sich heute als "Idealist" fühlt, - wo man, vermöge einer höheren Abkunft, ein Recht in Anspruch nimmt, zur Wirklichkeit überlegen und fremd zu blicken ... Der Idealist hat, ganz wie der Priester, alle grossen Begriffe in der Hand (- und nicht nur in der Hand!), er spielt sie mit einer wohlwollenden Verachtung gegen den "Verstand", die "Sinne", die "Ehren", das "Wohlleben", die "Wissenschaft" aus, er sieht dergleichen unter sich, wie schädigende und verführerische Kräfte, über den<en> "der Geist" in reiner Für-sich-heit schwebt: - als ob nicht Demuth, Keuschheit, Armut, Heiligkeit mit Einem Wort dem Leben bisher unsäglich mehr Schaden gethan hätten als irgend welche Furchtbarkeiten und Laster ... Der reine Geist ist die reine Lüge... So lange der Priester noch als eine höhere Art Mensch gilt, dieser Verneiner, Verleumder, Vergifter des Lebens von Beruf , giebt es keine Antwort auf die Frage: was ist Wahrheit? Man hat bereits die Wahrheit auf den Kopf gestellt, wenn der bewusste Advokat des Nichts und der Verneinung als Vertreter der "Wahrheit" gilt...
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9.
Diesem Theologen-Instinkte mache ich den Krieg: ich fand seine Spur überall. Wer Theologen-Blut im Leibe hat, steht von vornherein zu allen Dingen schief und unehrlich. Das Pathos, das sich daraus entwickelt, heisst sich Glaube: das Auge Ein-für-alle Mal vor sich schliessen, um nicht am Aspekt unheilbarer Falschheit zu leiden. Man macht bei sich eine Moral, eine Tugend, eine Heiligkeit aus dieser fehlerhaften Optik zu allen Dingen, man knüpft das gute Gewissen an das Falsch-sehen, - man fordert, dass keine andre Art Optik mehr Werth haben dürfe, nachdem man die eigne mit den Namen "Gott" "Erlösung" "Ewigkeit" sakrosankt gemacht hat. Ich grub den Theologen-Instinkt noch überall aus: er ist die verbreitetste, die eigentlich unterirdische Form der Falschheit, die es auf Erden giebt. Was ein Theologe als wahr empfindet, das muss falsch sein: man hat daran beinahe ein Kriterium der Wahrheit. Es ist sein unterster Selbsterhaltungs-Instinkt, der verbietet, dass die Realität in irgend einem Punkte zu Ehren oder auch nur zu Worte käme. So weit der Theologen-Einfluss reicht, ist das Werth-Urtheil auf den Kopf gestellt, sind die Begriffe "wahr" und "falsch" nothwendig umgekehrt: was dem Leben am schädlichsten ist, das heisst hier "wahr", was es hebt, steigert, bejaht, rechtfertigt und triumphiren macht, das heisst "falsch" ... Kommt es vor, dass Theologen durch das "Gewissen" der Fürsten (oder der Völker -) hindurch nach der Macht die Hand ausstrecken, zweifeln wir nicht, was jedes Mal im Grunde sich begiebt: der Wille zum Ende, der nihilistische Wille will zur Macht ...
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10.
Unter Deutschen versteht man sofort, wenn ich sage, dass die Philosophie durch Theologen-Blut verderbt ist. Der protestantische Pfarrer ist Grossvater der deutschen Philosophie, der Protestantismus selbst ihr peccatum originale. Definition des Protestantismus: die halbseitige Lähmung des Christenthums - und der Vernunft ... Man hat nur das Wort "Tübinger Stift" auszusprechen, um zu begreifen, was die deutsche Philosophie im Grunde ist - eine hinterlistige Theologie ... Die Schwaben sind die besten Lügner in Deutschland, sie lügen unschuldig ... Woher das Frohlocken, das beim Auftreten Kants durch die deutsche Gelehrtenwelt gieng, die zu drei Viertel aus Pfarrer- und Lehrer-Söhnen besteht -, woher die deutsche Überzeugung, die auch heute noch ihr Echo findet, dass mit Kant eine Wendung zum Besseren beginne? Der Theologen-Instinkt im deutschen Gelehrten errieth, was nunmehr wieder möglich war ... Ein Schleichweg zum alten Ideal stand offen, der Begriff "wahre Welt", der Begriff der Moral als Essenz der Welt (- diese zwei bösartigsten Irrthümer, die es giebt!) waren jetzt wieder, Dank einer verschmitzt-klugen Skepsis, wenn nicht beweisbar, so doch nicht mehr widerlegbar ... Die Vernunft, das Recht der Vernunft reicht nicht so weit ... Man hatte aus der Realität eine "Scheinbarkeit" gemacht; man hatte eine vollkommen erlogne Welt, die des Seienden, zur Realität gemacht ... Der Erfolg Kant's ist bloss ein Theologen-Erfolg: Kant war, gleich Luther, gleich Leibnitz, ein Hemmschuh mehr in der an sich nicht taktfesten deutschen Rechtschaffenheit - -
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11.
Ein Wort noch gegen Kant als Moralist. Eine Tugend muss unsre Erfindung sein, unsre persönlichste Nothwehr und Nothdurft: in jedem andren Sinne ist sie bloss eine Gefahr. Was nicht unser Leben bedingt, schadet ihm: eine Tugend bloss aus einem Respekts-Gefühle vor dem Begriff "Tugend" wie Kant es wollte, ist schädlich. Die "Tugend", die "Pflicht", das "Gute an sich", das Gute mit dem Charakter der Unpersönlichkeit und Allgemeingültigkeit - Hirngespinnste, in denen sich der Niedergang, die letzte Entkräftung des Lebens, das Königsberger Chinesenthum ausdrückt. Das Umgekehrte wird von den tiefsten Erhaltungs- und Wachsthums-Gesetzen geboten: dass jeder sich seine Tugend, seinen kategorischen Imperativ erfinde. Ein Volk geht zu Grunde, wenn es seine Pflicht mit dem Pflichtbegriff überhaupt verwechselt. Nichts ruinirt tiefer, innerlicher als jede "unpersönliche" Pflicht, jede Opferung vor dem Moloch der Abstraktion. - Dass man den kategorischen Imperativ Kant's nicht als lebensgefährlich empfunden hat! ... Der Theologen-Instinkt allein nahm ihn in Schutz! - Eine Handlung, zu der der Instinkt des Lebens zwingt, hat in der Lust ihren Beweis, eine rechte Handlung zu sein: und jener Nihilist mit christlich-dogmatischen Eingeweiden verstand die Lust als Einwand ... Was zerstört schneller als ohne innere Nothwendigkeit, ohne eine tief persönliche Wahl, ohne Lustarbeiten, denken, fühlen? als Automat der "Pflicht"? Es ist geradezu das Recept zur décadence, selbst zum Idiotismus ... Kant wurde Idiot. - Und das war der Zeitgenosse Goethes! Dies Verhängniss von Spinne galt als der deutsche Philosoph, - gilt es noch! ... ich hüte mich zu sagen, was ich von den Deutschen denke ... Hat Kant nicht in der französischen Revolution den Übergang aus der unorganischen Form des Staats in die organische gesehn? Hat er sich nicht gefragt, ob es eine Begebenheit gebt, die gar nicht anders erklärt werden könne als durch eine moralische Anlage der Menschheit, so dass mit ihr, Ein-für-alle Mal, die "Tendenz der Menschheit zum Guten" bewiesen sei? Antwort Kant's: "das ist die Revolution." Der fehlgreifende Instinkt in Allem und jedem, die Widernatur als Instinkt, die deutsche décadence als Philosophie - das ist Kant.
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12.
Ich nehme ein Paar Skeptiker bei Seite, den anständigen Typus in der Geschichte der Philosophie: aber der Rest kennt die ersten Forderungen der intellektuellen Rechtschaffenheit nicht. Sie machen es allesammt wie die Weiblein, alle diese grossen Schwärmer und Wunderthiere, - sie halten die "schönen Gefühle" bereits für Argumente, den "gehobenen Busen" für einen Blasebalg der Gottheit, die Überzeugung für ein Kriterium der Wahrheit. Zuletzt hat noch Kant, in "deutscher" Unschuld, diese Form der Corruption, diesen Mangel an intellektuellem Gewissen unter dem Begriff "praktische Vernunft" zu verwissenschaftlichen versucht: er erfand eigens eine Vernunft dafür, in welchem Falle man sich nicht um die Vernunft zu kümmern habe, nämlich wenn die Moral, wenn die erhabne Forderung "du sollst" laut wird. Erwägt man, dass fast bei allen Völkern der Philosoph nur die Weiterentwicklung des priesterlichen Typus ist, so überrascht dieses Erbstück des Priesters, die Falschmünzerei vor sich selbst, nicht mehr. Wenn man heilige Aufgaben hat, zum Beispiel die Menschen zu bessern, zu retten, zu erlösen, wenn man die Gottheit im Busen trägt, Mundstück jenseitiger Imperative ist, so steht man mit einer solchen Mission bereits ausserhalb aller bloss verstandesmässigen Werthungen, - selbst schon geheiligt durch eine solche Aufgabe, selbst schon der Typus einer höheren Ordnung! ... Was geht einen Priester die Wissenschaft an! Er steht zu hoch dafür! - Und der Priester hat bisher geherrscht! Er bestimmte den Begriff "wahr" und "unwahr"! ...
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13.
Unterschätzen wir dies nicht: wir selbst, wir freien Geister, sind bereits eine "Umwerthung aller Werthe", eine leibhafte Kriegs- und Siegs-Erklärung an alle alten Begriffe von "wahr" und "unwahr". Die werthvollsten Einsichten werden am spätesten gefunden; aber die werthvollsten Einsichten sind die Methoden. Alle Methoden, alle Voraussetzungen unsrer jetzigen Wissenschaftlichkeit haben Jahrtausende lang die tiefste Verachtung gegen sich gehabt, auf sie hin war man aus dem Verkehre mit "honnetten" Menschen ausgeschlossen, - man galt als "Feind Gottes", als Verächter der Wahrheit, als "Besessener". Als wissenschaftlicher Charakter war man Tschandala ... Wir haben das ganze Pathos der Menschheit gegen uns gehabt - ihren Begriff von dem, was Wahrheit sein soll, was der Dienst der Wahrheit sein soll: jedes "du sollst" war bisher gegen uns gerichtet ... Unsre Objekte, unsre Praktiken, unsre stille vorsichtige misstrauische Art - Alles schien ihr vollkommen unwürdig und verächtlich. - Zuletzt dürfte man, mit einiger Billigkeit, sich fragen, ob es nicht eigentlich ein ästhetischer Geschmack war, was die Menschheit in so langer Blindheit gehalten hat: sie verlangte von der Wahrheit einen pittoresken Effekt, sie verlangte insgleichen vom Erkennenden, dass er stark auf die Sinne wirke. Unsre Bescheidenheit gieng ihr am längsten wider den Geschmack ... Oh wie sie das erriethen, diese Truthähne Gottes - -
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14.
Wir haben umgelernt. Wir sind in allen Stücken bescheidner geworden. Wir leiten den Menschen nicht mehr vom "Geist", von der "Gottheit" ab, wir haben ihn unter die Thiere zurückgestellt. Er gilt uns als das stärkste Thier, weil er das listigste ist: eine Folge davon ist seine Geistigkeit. Wir wehren uns anderseits gegen eine Eitelkeit, die auch hier wieder laut werden möchte: wie als ob der Mensch die grosse Hinterabsicht der thierischen Entwicklung gewesen sei. Er ist durchaus keine Krone der Schöpfung, jedes Wesen ist, neben ihm, auf einer gleichen Stufe der Vollkommenheit ... Und indem wir das behaupten, behaupten wir noch zuviel: der Mensch ist, relativ genommen, das missrathenste Thier, das krankhafteste, das von seinen Instinkten am gefährlichste<n> abgeirrte - freilich, mit alle dem, auch das interessanteste! - Was die Thiere betrifft, so hat zuerst Descartes, mit verehrungswürdiger Kühnheit, den Gedanken gewagt, das Thier als machina zu verstehn: unsre ganze Physiologie bemüht sich um den Beweis dieses Satzes. Auch stellen wir logischer Weise den Menschen nicht bei Seite, wie noch Descartes that: was überhaupt heute vom Menschen begriffen ist, geht genau so weit als er machinal begriffen ist. Ehedem gab man dem Menschen als seine Mitgift aus einer höheren Ordnung den "freien Willen": heute haben wir ihm selbst den Willen genommen, in dem Sinne, dass darunter kein Vermögen mehr verstanden werden darf. Das alte Wort "Wille" dient nur dazu, eine Resultante zu bezeichnen, eine Art individueller Reaktion, die nothwendig auf eine Menge theils widersprechender, theils zusammenstimmender Reize folgt: - der Wille "wirkt" nicht mehr, "bewegt" nicht mehr ... Ehemals sah man im Bewusstsein des Menschen, im "Geist", den Beweis seiner höheren Abkunft, seiner Göttlichkeit; um den Menschen zu vollenden, rieth man ihm an, nach der Art der Schildkröte, die Sinne in sich hineinzuziehn, den Verkehr mit dem Irdischen einzustellen, die sterbliche Hülle abzuthun: dann blieb die Hauptsache von ihm zurück, der "reine Geist". Wir haben uns auch hierüber besser besonnen: das Bewusstwerden, der "Geist", gilt uns gerade als Symptom einer relativen Unvollkommenheit des Organismus, als ein Versuchen, Tasten, Fehlgreifen, als eine Mühsal, bei der unnöthig viel Nervenkraft verbraucht wird, - wir leugnen, dass irgend Etwas vollkommen gemacht werden kann, so lange es noch bewusst gemacht wird. Der "reine Geist" ist eine reine Dummheit: rechnen wir das Nervensystem und die Sinne ab, die "sterbliche Hülle", so verrechnen wir uns - weiter nichts! ...
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15.
Weder die Moral noch die Religion berührt sich im Christenthume mit irgend einem Punkte der Wirklichkeit. Lauter imaginäre Ursachen ("Gott", "Seele", "Ich" "Geist", "der freie Wille" - oder auch "der unfreie"); lauter imaginäre Wirkungen ("Sünde", "Erlösung", "Gnade", "Strafe", "Vergebung der Sünde"). Ein Verkehr zwischen imaginären Wesen ("Gott" "Geister" "Seelen"); eine imaginäre Naturwissenschaft (anthropocentrisch; völliger Mangel des Begriffs der natürlichen Ursachen) eine imaginäre Psychologie (lauter Selbst- Missverständnisse, Interpretationen angenehmer oder unangenehmer Allgemeingefühle, zum Beispiel der Zustände des nervus sympathicus mit Hülfe der Zeichensprache religiös-moralischer Idiosynkrasie, - "Reue", "Gewissensbiss", "Versuchung des Teufels", "die Nähe Gottes"); eine imaginäre Teleologie ("das Reich Gottes", "das jüngste Gericht", "das ewige Leben"). - Diese reine Fiktions-Welt unterscheidet sich dadurch sehr zu ihren Ungunsten von der Traumwelt, dass letztere die Wirklichkeit wiederspiegelt, während sie die Wirklichkeit fälscht, entwertete, verneint. Nachdem erst der Begriff "Natur" als Gegenbegriff zu "Gott" erfunden war, musste "natürlich" das Wort sein für "verwerflich", - jene ganze Fiktions-Welt hat ihre Wurzel im Hass gegen das Natürliche (- die Wirklichkeit! -), sie ist der Ausdruck eines tiefen Missbehagens am Wirklichen ... Aber damit ist Alles erklärt. Wer allein hat Gründe sich wegzulügen aus der Wirklichkeit? Wer an ihr leidet. Aber an der Wirklichkeit leiden heisst eine verunglückte Wirklichkeit sein ... Das Übergewicht der Unlustgefühle über die Lustgefühle ist die Ursache jener fiktiven Moral und Religion: ein solches Übergewicht giebt aber die Formel ab für décadence ...
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16.
Zu dem gleichen Schlusse nöthigt eine Kritik des christlichen Gottesbegriffs. - Ein Volk, das noch an sich selbst glaubt, hat auch noch seinen eignen Gott. In ihm verehrt es die Bedingungen, durch die es obenauf ist, seine Tugenden, - es projicirt seine Lust an sich, sein Machtgefühl in ein Wesen, dem man dafür danken kann. Wer reich ist, will abgeben; ein stolzes Volk braucht einen Gott, um zu opfern ... Religion, innerhalb solcher Voraussetzungen, ist eine Form der Dankbarkeit. Man ist für sich selber dankbar: dazu braucht man einen Gott. - Ein solcher Gott muss nützen und schaden können, muss Freund und Feind sein können, - man bewundert ihn im Guten wie im Schlimmen. Die widernatürliche Castration eines Gottes zu einem Gotte bloss des Guten läge hier ausserhalb aller Wünschbarkeit. Man hat den bösen Gott so nöthig als den guten: man verdankt ja die eigne Existenz nicht gerade der Toleranz, der Menschenfreundlichkeit ... Was läge an einem Gotte, der nicht Zorn, Rache, Neid, Hohn, List, Gewaltthat kennte? dem vielleicht nicht einmal die entzückenden ardeurs des Siegs und der Vernichtung bekannt wären? Man würde einen solchen Gott nicht verstehn: wozu sollte man ihn haben? - Freilich: wenn ein Volk zu Grunde geht; wenn es den Glauben an Zukunft, seine Hoffnung auf Freiheit endgültig schwinden fühlt; wenn ihm die Unterwerfung als erste Nützlichkeit, die Tugenden der Unterworfenen als Erhaltungsbedingungen in's Bewusstsein treten, dann muss sich auch sein Gott verändern. Er wird jetzt Duckmäuser, furchtsam, bescheiden, räth zum "Frieden der Seele", zum Nicht-mehr-Hassen, zur Nachsicht, zur "Liebe" selbst gegen Freund und Feind. Er moralisirt beständig, er kriecht in die Höhle jeder Privattugend, wird Gott für Jedermann, wird Privatmann, wird Kosmopolit ... Ehemals stellte er ein Volk, die Stärke eines Volkes, alles Aggressive und Machtdurstige aus der Seele eines Volkes dar: jetzt ist er bloss noch der gute Gott ... In der That, es giebt keine andre Alternative für Götter: entweder sind sie der Wille zur Macht - und so lange werden sie Volksgötter sein - oder aber die Ohnmacht zur Macht - und dann werden sie nothwendig gut...
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17.
Wo in irgend welcher Form der Wille zur Macht niedergeht, giebt es jedes Mal auch einen physiologischen Rückgang, eine décadence. Die Gottheit der décadence, beschnitten an ihren männlichsten Tugenden und Trieben, wird nunmehr nothwendig zum Gott der physiologisch-Zurückgegangenen, der Schwachen. Sie heissen sich selbst nicht die Schwachen, sie heissen sich "die Guten" ... Man versteht, ohne dass ein Wink noch Noth thäte, in welchen Augenblicken der Geschichte erst die dualistische Fiktion eines guten und eines bösen Gottes möglich wird. Mit demselben Instinkte, mit dem die Unterworfnen ihren Gott zum "Guten an sich" herunterbringen, streichen sie aus dem Gotte ihrer Überwinder die guten Eigenschaften aus; sie nehmen Rache an ihren Herrn, dadurch dass sie deren Gott verteufeln. - Der gute Gott, ebenso wie der Teufel: Beide Ausgeburten der décadence. - Wie kann man heute noch der Einfalt christlicher Theologen so viel nachgeben, um mit ihnen zu dekretiren, die Fortentwicklung des Gottesbegriffs vom "Gotte Israels", vom Volksgotte zum christlichen Gotte, zum Inbegriff alles Guten sei ein Fortschritt? - Aber selbst Renan thut es. Als ob Renan ein Recht auf Einfalt hätte! Das Gegentheil springt doch in die Augen. Wenn die Voraussetzungen des aufsteigenden Lebens, wenn alles Starke Tapfere, Herrische, Stolze aus dem Gottesbegriffe eliminirt werden, wenn er Schritt für Schritt zum Symbol eines Stabs für Müde, eines Rettungsankers für alle Ertrinkenden heruntersinkt, wenn er Arme-Leute-Gott, Sünder-Gott, Kranken-Gott par excellence wird, und das Prädikat "Heiland", "Erlöser" gleichsam übrig bleibt als göttliches Prädikat überhaupt: wovon redet eine solche Verwandlung? eine solche Reduktion des Göttlichen? - Freilich: "das Reich Gottes" ist damit grösser geworden. Ehemals hatte er nur sein Volk, sein "auserwähltes" Volk. Inzwischen gieng er, ganz wie sein Volk selber, in die Fremde, auf Wanderschaft, er sass seitdem nirgendswo mehr still: bis er endlich überall heimisch wurde, der grosse Cosmopolit, - bis er "die grosse Zahl" und die halbe Erde auf seine Seite bekam. Aber der Gott "der grossen Zahl", der Demokrat unter den Göttern, wurde trotzdem kein stolzer Heidengott: er blieb Jude, er blieb der Gott der Winkel, der Gott aller dunklen Ecken und Stellen, aller ungesunden Quartiere der ganzen Welt! ... Sein Weltreich ist nach wie vor ein Unterwelts-Reich, ein Hospital, ein Souterrain-Reich, ein Ghetto-Reich ... Und er selbst, so blass, so schwach, so décadent ... Selbst die Blassesten der Blassen wurden noch über ihn Herr, die Herrn Metaphysiker, die Begriffs-Albinos. Diese spannen so lange um ihn herum, bis er, hypnotisirt durch ihre Bewegungen, selbst Spinne, selbst Metaphysicus wurde. Nunmehr spann er wieder die Welt aus sich heraus - sub specie Spinozae -, nunmehr transfigurirte er sich ins immer Dünnere und Blässere, ward "Ideal", ward "reiner Geist", ward "absolutum", ward , Ding an sich ... Verfall eines Gottes: Gott ward "Ding an sich"...
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18.
Der christliche Gottesbegriff - Gott als Krankengott, Gott als Spinne, Gott als Geist - ist einer der corruptesten Gottesbegriffe, die auf Erden erreicht worden sind; er stellt vielleicht selbst den Pegel des Tiefstands in der absteigenden Entwicklung des Götter-Typus dar. Gott zum Widerspruch des Lebens abgeartet, statt dessen Verklärung und ewiges Ja zu sein. In Gott dem Leben, der Natur, dem Willen zum Leben die Feindschaft angesagt! Gott die Formel für jede Verleumdung des "Diesseits", für jede Lüge vom "Jenseits"! In Gott das Nichts vergöttlicht, der Wille zum Nichts heilig gesprochen!
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19.
Dass die starken Rassen des nördlichen Europa den christlichen Gott nicht von sich gestossen haben, macht ihrer religiösen Begabung wahrlich keine Ehre, um nicht vom Geschmacke zu reden. Mit einer solchen krankhaften und altersschwachen Ausgeburt der décadence hätten sie fertig werden müssen. Aber es liegt ein Fluch dafür auf ihnen, dass sie nicht mit ihm fertig geworden sind: sie haben die Krankheit, das Alter, den Widerspruch in alle ihre Instinkte aufgenommen, - sie haben seitdem keinen Gott mehr geschaffen! Zwei Jahrtausende beinahe und nicht ein einziger neuer Gott! Sondern immer noch und wie zu Recht bestehend, wie ein ultimatum und maximum der gottbildenden Kraft, des creator spiritus im Menschen, dieser erbarmungswürdige Gott des christlichen Monotono-Theismus! dies hybride Verfalls-Gebilde aus Null, Begriff und Widerspruch, in dem alle Décadence-Instinkte, alle Feigheiten und Müdigkeiten der Seele ihre Sanktion haben! - -
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Aus : Der Antichrist . 20)
Mit meiner Verurtheilung des Christenthums möchte ich kein Unrecht gegen eine verwandte Religion begangen haben, die der Zahl der Bekenner nach sogar überwiegt, gegen den Buddhismus. Beide gehören als nihilistische Religionen zusammen - sie sind décadence-Religionen -, beide sind von einander in der merkwürdigsten Weise getrennt. Dass man sie jetzt vergleichen kann, dafür ist der Kritiker des Christenthums den indischen Gelehrten tief dankbar. - Der Buddhismus ist hundert Mal realistischer als das Christenthum, - er hat die Erbschaft des objektiven und kühlen Probleme-Stellens im Leibe, er kommt nach einer Hunderte von Jahren dauernden philosophischen Bewegung, der Begriff "Gott" ist bereits abgethan, als er kommt. Der Buddhismus ist die einzige eigentlich positivistische Religion, die uns die Geschichte zeigt, auch noch in seiner Erkenntnisstheorie (einem strengen Phänomenalismus -), er sagt nicht mehr "Kampf gegen Sünde", sondern, ganz der Wirklichkeit das Recht gebend, "Kampf gegen das Leiden". Er hat - dies unterscheidet ihn tief vom Christenthum - die Selbst-Betrügerei der Moral-Begriffe bereits hinter sich, - er steht, in meiner Sprache geredet, jenseits von Gut und Böse.
Marinne 11.08.2010, 21:51 Uhr
@Neumann, wollte eigentlich nur die S. 20 kopieren.
Nietzsches Religionskritik ist also keine grundsätzliche. Er wendet sich vehement gegen das Christentum, ohne gleichsam eine atheistische Postion einzunehmen.In der oben zitierten Textpassage werden Transzendenzmotive (was anderes hat ja auch Religion nicht zum Inhalt) nicht geleugnet. Allerdings entwickelt Nietzsche auch keine dezidiert antichristlichen Transzendenzmotive.Indem er aber christliche Moralvorstellungen (keinesfall Jesus selber) an den Pranger stellt, schimmert- so sehe ich das- der "Gegenentwurf", vielleicht auch das das nichtausgedrückte Ideal einer Transzendenzvorstellung, durch.
Die Widersprüchlichkeit seiner Werke -vor allem aufgrund seiner apodiktischen Setzungen- erschwert natürlich einen objetiven Zugang.
Marinne 11.08.2010, 22:25 Uhr
Nietzsches Polarisierung: Macht, Wille zur Macht, Stärke oder Übermensch auf der einen Seite und Missratene, Schwache etc. auf der anderen Seite, sind schon zutiefst inhumane Irrlichter. Ich sehe wenig Gründe, Nietzsches Philosophie insgesamt zu "veredeln".
Andreas 11.08.2010, 22:39 Uhr
Ich finde das Zitat gut, frage mich allerdings inwiefern daraus hervorgehen muss, dass Gott tot ist.
Was ich mir zu Nietzsches Zitat denke:
Wie kann man Gott töten? Durch Wissenschaft? Nein! Dadurch, dass man nicht an ihn glaubt? Schon eher, aber warum soll der Glaube an eine Existenz Gottes weniger taugen, als der Glaube an eine Nicht-Existenz ?
(Was ist Gott überhaupt? Welcher? Deiner, seiner, meiner?)
Unter
http://www.zitate-online.de/literaturzitate/allgemein/15630/gott-ist-das-einzige-wesen-das-um-zu-herrschen.html
ist das Zitat nicht aus dem Zusammenhang gerissen und klingt für mich danach, dass Gott nur tot ist, wenn keiner an ihn glaubt, daher sagt der tolle Mensch auch, dass er zu früh kommt, als das Gelächter verstummt.
Andreas 11.08.2010, 22:41 Uhr
Mist falschen Link kopiert:
http://www.zitate-online.de/literaturzitate/allgemein/18625/gott-ist-tot-gott-bleibt-tot-und-wir-haben-ihn-getoetet.html
Marinne 11.08.2010, 22:55 Uhr
@Neumann, das von mir um 15.53 Uhr angefürte Nietzsche-Zitat steht exakt so in: "Der tolle Mensch" -etwa im mittleren Teil (aus: Die fröhliche Wissenschaft).
@Andreas,du verweist auf die letzten Zeilen vom "...tollen Mensch". Mir fällst es auch schwer, diesen Text gänzlich "gottlos" zu betrachen. Das gibt zumindest dieser Text nicht her.
Marinne 11.08.2010, 23:27 Uhr
Kleiner Nachtrag zur Diesseits-Jenseits- Vorstellung von Nietzsche: Vielleicht wollte er als "toller" aber religiös desillusionierter Mensch erreichen, dass die Menschen nicht mehr das Imaginäre, sondern das Immanente transzendierten, letztlich mit dem Ziel, sich selbst zu überwinden, über ihren eigenen Zustand, ihr eigenes Sein hinaus, zum Besseren: hin zum sog. Übermenschen?
ZEN 12.08.2010, 08:38 Uhr
@Andreas
>> warum soll der Glaube an eine Existenz Gottes weniger taugen, als der Glaube an eine Nicht-Existenz ?
Beide...
der, welcher an die Existenz Gottes glaubt
und der, der an seine Nichtexistenz glaubt... sitzen im gleichen Boot.
Beide
sind auf ihre
Weise Gott-gläubige,
haften an der Idee von "Gott".
Gott ist tot...,
weil er nie existierte.
Wenn wir vergessen haben, wer wir sind und Angst haben,
neigen wir dazu, uns Vorstellungen von einem lieben Daddy zu machen,
von einem Erlöser, einem Retter in der Not, von einem lieben Gott - wie Kinder im Dunkeln.
Wir
machen
uns ein Bildnis.
Und die Gott-gläubigen Religionen
greifen diese Angst auf und bieten uns ein jeweils einheitliches Bild von Gott.
Die
Menge der Gläubigen
schafft dann noch zusätzliches Vertrauen.
GOTT
ist eine Idee.
Sind wir
erwachsen genug,
können wir sie fallen lassen.
ZEN
Marinne 12.08.2010, 18:40 Uhr
Karl Jaspers sieht in der Gottlosigkeit Nietzsches ein Indiz für eine "sich steigernde Unruhe" eines sich selbst nicht mehr verstehenden Gottessuchers. Zu seiner eigenen Rettung hat er sich in eine Art Selbsvergottung hineingeflüchtet.
Nicht selten ist im Zusammenhang mit Nietzsches Schaffen von "Masken unter Masken" die Rede. Befindet sich unter der Maske des Antichristen nicht vielleicht doch ein Gesicht, gezeichnet von einer starken , leidenschaftlichen Sehnsucht nach Gottglauben? Oder sehen wir hier nur eine weitere Maske? Bei Nietzsche ist auch das möglich.
Marinne 12.08.2010, 18:44 Uhr
Ja, @Ingrid Z., ist ja schon gut! Ich bin keine Maske -auch nicht der Henry Maske.
Wo @Marinne draufsteht, ist auch Marinne drinne!
Katja 12.08.2010, 21:43 Uhr
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, nicht selbst zu existieren braucht.
Wir müssen lernen, mit etwas verbunden zu sein,
dass größer ist als wir selbst,
ob wir es das Gesetz der Natur,Dharma,Gott,oder Tao nennen.
Es gibt eine tiefe Strömung der Wahrheit, die wir hören können,
wenn wir darauf horchen und in Übereinstimmung mit dieser Wahrheit handeln,
wird das, was wir tun, das Richtige sein.
-Jack Kornfield-
So ist es.
Marinne 12.08.2010, 23:11 Uhr
Gut gesagt, Jack Kornfield. Gott muss nicht tot sein. @Zen, auch aus buddhistischer Sicht besteht kein Grund ihn fallen zu lassen. Warum? Weil wir erwachsen sind? Was ist mit den Kindern?
Die Nähe zwischen der personalen – also gottbezogenen- Mystik des Christentum und der apersonalen Mystik im Buddhismus ist durchaus gegeben. Gott als letzte personale Wirklichkeit im Christentum gar im Wettstreit gegen die apersonalen letzten Geheimnisse im Buddhismus.Warum? Der Nietzsche hat -wie oben zu sehen- diesen Gegensatz genüsslich zelebriert. Für mich allerdings nicht einleuchtend und schon gar nicht erleuchtend genug. Die Problematik liegt nicht zuletzt auch darin, dass die zu beschreibende „Wirklichkeit“ christlicher wie buddhische Mystik-Erfahrungen
die Kategorien menschlicher Sprache (ein anderes Werkzeug haben wir nicht) beanspruchen.
Wir wissen: Die mystische Erfahrung als gegenstandslose „Innenschau“ ist sinnlich nicht erfahrbar
und daher auch nicht kommunizierbar..
Insofern lässt sich auch die Frage, ob diese Erfahrungsbereiche identisch oder unterschiedlich sind,
nicht beantworten.
Dass die Beschreibungsversuche dieser „Wirlichkeit“ traditiongebunden sind und von daher schon divergieren, widerspricht der eben genannten Sichtweise keinesfalls.
Nietzsches „ Transzendenzferne“, die @Neumann oben sinngemäß angesprochen hat, relativiert sich schon an dieser Stelle erheblich -schließlich stellt er u.a. den Buddhismus gegenüber dem Christentum positiv heraus. Allerdings auch, weil er ihn von (christlich verbrämten) Gottesvorstellungen befreit sieht. So weit musste er aber nicht gehen, denn die Unzulänglichkeiten sprachlicher Ausdrucksmöglichkeiten zur Beschreibung der mystischen Wirklichkeite lässt -wie ich meine- die These zu, dass es in letzter Konsequenz nur – und jetzt kommt es- nur ein letztes Geheimnis geben kann.
Das heißt, christliche wie buddhistische Mystiker gelangen zu „Tiefenbegegnungen“ mit ein und derselben „Wirklichkeit“. Das nichtkommunizierbare „letzte Geheimnis“ passiert - mit oder ohne Gott. Wir können es nicht sagen.
Das war`s -erstmal. @Marinne muss sich jetzt um die Bügelwäsche kümmern.
Marinne 12.08.2010, 23:16 Uhr
Mystik des Christentums /traditionsgebunden
Neumann 14.08.2010, 01:57 Uhr
Jo, Nietzsche findet die Buddhisten natürlich aus zwei Gründen interessant: 1) weil sie keinen Gott haben und 2) weil Schopenhauer den Buddhismus "entdeckte" für seine Philosophie. Aus eben letzterer feilt Nietzsche ja seine eigene. Die ist aber lebensbejahend, aktiv, kämpferisch, das Leiden im Schaffen überwindend...und nicht ruhig in sich versunken, lebensverneinend. Schnarchend. Gute Nacht dann mal für heute.
ZEN 17.08.2010, 08:52 Uhr
@Neumann
Niemand muß
vom anderen lesen & abschreiben.
Für jeden einzelnen ist überreichlich Intelligenz vorhanden.
>> und nicht ruhig in sich versunken, lebensverneinend. Schnarchend.
Jesus ist ruhig
und in sich versunken.
Wenn
du dein eigenes
Schnarchen beobachtest,
bist auch du ruhig und in dir versunken.
Aktionismus ohne bewußt zu sein ist die Flucht - vor sich selbst.
ZEN
Bea 17.08.2010, 11:08 Uhr
Es gibt noch ein Zitat dazu:
Gott ist tot - Nietzsche
Nietzsche ist tot - Gott
Jede/r muss selbst entscheiden, ob Gott tot ist oder nicht. Da nützen mir alle Philosophen dieser Welt nixh, ich muss selbst wissen, wer fur mich gestorben ist und lebt.
Peter 18.08.2010, 17:59 Uhr
@ZEN: Dem kann ich nur zustimmen. Wann bin ich gut? Wann fühle ich mich wohl und bringe die von mir erwünschte Leistung? Genau dann. Manche Menschen können beruflich einen Haufen Geld verlieren, sind sie nicht in sich, ruhig, souverän bei der Sache.
Zu kämpfen kann auch heißen gutes zu wollen, für sich, für andere, und das dann ruhig durchdacht nach seinen Vorstellungen zu leben, also durchzuziehen. Sich (wie auch immer) durchgehend zu boxen oder zu versuchen sein Leiden im Schaffen überwinden zu wollen ist etwas oberflächlich und schädlich. Zweiteres ist sicher zunächst wesentlich einfacher. Im 1zu1 merkt man dann wer was lebt.
Sich zu verheddern und zu keinem Fazit für sich selbst zu gelangen ist sicher SEHR schädlich, erstrecht wenn man sich in diesem Zustand noch X-Seiten philosophischen Stoff reinzieht.
Stefan Wehmeier 04.06.2011, 12:18 Uhr
(Genesis 2,15-17) Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte. Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben.
Wer nicht weiß, was Gerechtigkeit ist, darf auch nicht wissen, was Ungerechtigkeit ist, um eine Existenz in "dieser Welt" (zivilisatorisches Mittelalter) ertragen zu können. Zu diesem Zweck gibt es die Religion, die so erfolgreich war, dass sie die systemische Ungerechtigkeit der Erbsünde bis heute aus dem allgemeinen Bewusstsein der halbwegs zivilisierten Menschheit ausblenden konnte, während das Wissen seit langer Zeit zur Verfügung steht, um diese "Mutter aller Zivilisationsprobleme" endgültig zu eliminieren.
(NHC II,3,21) Diejenigen, die sagen: "Der Herr ist zuerst gestorben und dann auferstanden", sind im Irrtum. Denn er ist zuerst auferstanden und dann gestorben. Wenn jemand nicht zuerst die Auferstehung erwirbt, wird er sterben.
Bis heute ist unsere "moderne Zivilisation" auf der Religion aufgebaut, und mit einem hatte Karl Marx Recht, auch wenn er als Ökonom keine Leuchte war: Die Religion ist das "Opium des Volkes". Doch der "Unglaube" ist gegenüber dieser schlimmsten aller Drogen wirkungslos, weil Gott existiert – als Programm in Ihrem Unterbewusstsein. Die Bewusstwerdung der Programmierung nennt sich "Auferstehung".
(NHC II,2,108) Jesus sagte: Wer von meinem Mund trinken wird, wird werden wie ich; ich selbst werde er werden, und die verborgenen Dinge werden sich ihm offenbaren.
Der Weisheit letzter Schluss: www.deweles.de/willkommen.html
H. Smidt 06.06.2011, 01:13 Uhr
O Schreck, wieder so ein religiöser Eiferer, der anderen Leuten mit der Bibel unter der Nase herumfuchtelt!
Damit will er doch eigentlich nur einen überzeugen. Nämlich sich selber.
Das hier ist ein ZITATE-Forum!
Ausgiebige religiöse Diskussionen sind doch in einem entsprechenden Forum mit Gläubigen und Glaubens-Interessierten eher angebracht.
Ingrid Z 06.06.2011, 01:21 Uhr
Weise auf folgenden Linkhin und derer gibt es noch mehrerer, dank 'Tante' Google.
Stefan Wehmeier 02.09.2011, 22:39 Uhr
Was ein religiöser Mensch falsch verstehen kann, das versteht er auch falsch, wenn man ihm dabei helfen will, sich von der Religion zu befreien.
beunique 26.02.2014, 16:29 Uhr
Charles Baudelaire sieht auf vielen Fotos sehr grimmig aus. Ob er ein glücklicher Mensch war? Ein Glück, dass er nicht mehr lebt, so lernt er wenigstens, dass Herrschen ohne Existenz nie sein kann...Naja, irren ist menschlich.
Zenpoetin 26.02.2014, 19:04 Uhr
Es ist kein GOTT, der herrscht, sondern herrschsüchtige Menschen, die sich auf eine ominöse Gottheit berufen, um die damit angemaßte Macht zu missbrauchen.
ZEN 24.10.2017, 13:34 Uhr
@Marinne 11.08.2010, 21:35 Uhr
Warum eigentlich, hast du diesen Schmarrn
(F.N.: „Der Antichrist“) hier rein gestellt?
ZEN 24.10.2017, 13:37 Uhr
@Jack Kornfield: >> Wir müssen lernen, mit etwas verbunden zu sein, das größer ist als wir selbst <<
Warum „lernen“, mit etwas verbunden zu
sein, mit dem wir schon immer EINS sind?
Es geht hier nicht um „erreichen“ und auch
nicht um „lernen“: Es genügt die Erinnerung.
Es genügt die Erinnerung..., uns zu erinnern.
Es gibt eine tiefe Strömung der Wahrheit, die
wir hören können, wenn wir darauf horchen.
– Jack Kornfield
Dem ist so.
ZEN
Bernhard Hotz 25.02.2018, 08:46 Uhr
Und wer gibt denn vor - die Vorgegebenheit?
Sascha Hubert 17.10.2020, 14:21 Uhr
Das Zitat ergibt für einen Pantheisten keinen Sinn.
Wir alle sind Teil von Gott, und wir alle existieren.
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