„Ich habe das Herz gefühlt, die große Seele in deren Gegenwart ich mir schien mehr zu sein, als ich war, weil ich alles war, was ich sein konnte.“
Johann Wolfgang von Goethe (Werk: Die Leiden des jungen Werthers)
512 Stimmen:
ZEN 11.12.2010, 13:10 Uhr
@Johann Wolfgang
Ich habe das Herz gefühlt,
die große Seele, in deren Gegenwart
ich mir schien mehr zu sein als ich war,
weil ich alles war, was ich sein konnte.
Yes,
und dennoch...
in nur vier kurzen Zeilen 5 x ich.
Wir
können es
nicht so leicht lassen,
das egozentrische Weltbild.
ZEN
weiss 11.12.2010, 13:46 Uhr
Die Leiden des jungen Werthers. Ein wunderbares Buch und ich kenne kein vergleichbares, in dem Gefühle so schön beschrieben sind als dieses.
Hier wurde eine Erfahrung beschrieben. Wer hatte diese Erfahrung ? Jemand muss es erlebt haben und das zu beschreiben ist schwer ohne das Wort ich.
Tobias 11.12.2010, 14:43 Uhr
Ein egozentrisches Weltbild nur anhand des Wortes „ich“ interpretieren zu wollen, halte ich auch für äußerst fragwürdig. Tatsächlich ist es doch in unserer Gesellschaft so, dass das Selbstwertgefühl durch unsere Ideologien und ich denke auch speziell durch den christlichen Glauben in Mitleidenschaft gezogen wurde. Ich weiß auch noch, dass man uns in der Schule beigebracht hat, in Sätzen oder gerade am Satzanfang, nicht so häufig das Wort „ich“ zu verwenden, weil es angeblich auf Egoismus schließen lässt. Welch Schwachsinn kann ich dazu nur sagen. Die einzig nachvollziehbare Erscheinung ist, dass Sätze (individuell wahrnehmbar) „doof“ klingen, wenn immer das gleiche Wort verwendet wird
Wie „weiss“ schreibt, um aus eigener Erfahrung sprechen zu können, ist das Wort „ich“ unabdingbar. Aber in den Schulen lehrt man uns ja auch nicht, eigene Erfahrungen zur Grundlage unseres Wissens und unserer Weisheit zu machen. Nein, stattdessen lehrt man uns, ohne zu hinterfragen, vorgefertigtes Wissen anzunehmen, um in der Gesellschaft möglichst gut zu „funktionieren“...
Goethe hat erfahren, dass es auch noch außerhalb des „Ichs“ etwas gibt, was wir ebenfalls sind. Er hat es mit sich verbunden... und das ist das Wesentliche.
Katja 13.12.2010, 11:56 Uhr
>des „Ichs“ etwas gibt, was wir ebenfalls sind <
Ich erkenne meine Persönlichkeit als Konstruktion.
Rose 28.11.2014, 07:53 Uhr
Nun...vielleicht ist genau dies jenes ewige Wirken mancher Dichter, was uns bis heute erreicht: Durch Worte das Unsagbare *HerunterZuReduzieren*, ohne es auch nur zu berühren.
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