Prof. Dr. Uwe Hillebrand 30.04.2007, 20:04 Uhr
De fakto ist es aber wohl nicht so. Eigentlich müsste ein Gläubiger, der auch nur einfache Fragen stellt, in Anbetracht der totalen Unlogik der kirchlichen (Schein-)Argumente sofort aus der Kirche austreten. So musste z.B. der Vatikan inzwischen zugestehen, dass die Evolution der Ursprung unseres Lebens ist. Mit anderen Worten: das Paradies, Adam und Eva als erste Menschen, der Sündenfall, die dadurch bedingte Erbsünde, alles ein Märchen. Nur hat die Kirche das ungefähr 2000 Jahre lang behauptet, sich immer wieder darauf bezogen. Wer als Mensch ein Mindestmaß an Grundsätzen hat, für den sollte es nur eine Konsequenz geben: Austritt! Aber, das ist für die Menschen alles nicht wichtig, auch wenn sie es wissen. Denn sie wollen glauben, sie wollen glauben, dass es nach dem Tod erst richtig anfängt, und das garantiert ihnen die Kirche. Sonst können viele schon nachdenken über den Sinn einer Handlung, über den logischen Sinn einer Äußerung und anderes mehr. Sie können also wohl nachdenken, aber bei der Religion ist alles anders. Die stille Angst, zumal am Lebensende, dass da vielleicht doch was ist ....., lässt sie brav in der Kirche bleiben.
H. Smidt 30.04.2007, 21:51 Uhr
Oh Gott!
Peter 01.05.2007, 09:11 Uhr
Herr Professor, aber es ist doch besser, die Leute sitzen brav in der Kirche, als das sie in Kriege ziehen. Es ist besser, wenn Ihnen ein Glaube Hoffnung gibt, anstatt das sie an der Welt verzweiflen. Ich halte es da mehr mit Voltaire der gesagt hat: "Wenn es Gott nicht gäbe, müsste man ihn erfinden."
Mela 01.05.2007, 10:57 Uhr
Voltaire hat aber auch gesagt: "Je weniger Aberglaube, desto weniger Fanatismus, und je weniger Fanatismus, desto weniger Unheil."
Marc Fülöpp 01.05.2007, 19:26 Uhr
Es hat allerdings einen üblen Hauch von Fanatismus, und sei es auch nur der Kern eines bloßen, jeglicher Redlichkeit entbehrenden Gutgläubigkeitssynkrets des Materialismus, über eine, der Bildung des eigenen Menschenbildes derart unerlässlichen Frage wie der Gottesfrage, die, wie uns die Geschichtsforschung bescheinigt, Menschen zu allen Zeiten stell[t]en, das Paradigma der Hirnrissigkeit aufzuoktroyieren... da wünsche ich mir als Christ schon eher eine radikale Demissionierung des wissenschaftlichen Materialismus, wie er hierzulande immer noch mit einer Mischung aus Arroganz und Dummheit herumprotzt.
H. Smidt 01.05.2007, 19:38 Uhr
Was ist das Wichtigste im Leben?
Wenn wir jemanden fragen der Hunger hat , wird er antworten "Essen".
Wenn wir jemanden fragen der friert, wird er antworten "Wärme".
Aber wenn alle diese Bedürfnisse befriedigt sind,
gibt es dann noch etwas was die Menschen brauchen?
Die Philosophen meinen "Ja".
"Wir brauchen eine Antwort darauf wer wir sind, warum wir leben*
aus dem Film 'Sopies Welt'
Vroni Hänggi Rüdiger 02.05.2007, 03:20 Uhr
Ich verstehe den Prof. Dr. Uwe Hillebrand. Es ist aber wohl weniger die Angst vor dem Jenseits, als mehr die Hoffnung auf Trost hienieden, die uns glauben lässt. Wenns mir gut geht, möchte ich danken, wenns mir schlecht geht möchte ich klagen, "bitte hilf mir" sage ich ins All hinaus und dieses Tun tröstet mich, gibt mir inneren Frieden. In manchen Lebenssituationen, wenn einem gar nichts mehr einfällt, tut es gut, mit Gott zu reden. Ich bin in keiner Kirche. Diese Vereine mit ihrem Anspruch zu wissen, gehen mir ungemein auf die Nerven. Für mich ist Gott das grosse Unbekannte, das, was sich mit dem menschlichen Geist nicht erschliessen lässt. Wir Menschen wissen einfach nicht! Kann sein, kann nicht sein. Was ist so schlimm an diesem Gedanken? Müssen wir für alles Garantien haben? Mir fällt grad das jüdische Sprichwort ein "Der Mensch denkt und Gott lenkt, der Mensch macht und Gott lacht"
Geben wir uns doch einfach Mühe freundliche Menschen zu sein, der Rest wird sich finden.
Prof. Dr. Uwe Hillebrand 02.05.2007, 17:24 Uhr
Die Antwort von Herrn Marc Fülöpp ist typisch für einen theologisch ausgebildeten Christen, wie ich sie schon öfter auch von Pastoren oder sogar Bischöfen gehört habe. Zu der Sache selbst sagen sie nichts, da diese ja absolut richtig dargestellt worden ist. Aber mit ihren pseudowissenschaftlichen Worten wollen sie den Eindruck vermitteln, dass die Theologie als Wissenschaft dem normalen Verstand überlegen sei. Dabei ist die eigentliche Aussage ihrer Worte gleich null. Aber leider ist es so, dass in fast allen Gesellschaften solche Menschen, die in der Position eines Pastors o.Ä. sind, für diese leeren Worte auch noch von der Gesellschaft bezahlt werden. Das geht dann bis zum Papst. Herrn Fülöpp sei noch einmal deutlich gesagt: Hier geht es um Logik und nicht um Materialismus. Auch Herr Fülöpp ist offensichtlich einer von den Menschen, die glauben wollen. Denn wissen kann er nichts! Aber wen kann solche Einstellung wundern, wenn man erfährt, dass es in den Vereinigten Staaten ernsthafte Bestrebungen gibt, die Evolutionstheorie abzuschaffen und wieder die Schöpfung eines Gottes zu propagieren, in einer Welt, die nur einige tausend Jahre alt sein soll. Es leben die Gebrüder Grimm!
rwa 29.05.2007, 00:59 Uhr
Ich möchte mal mich kurz als kleiner Gast in diese Diskusion einlassen.
*Zwinkert* Bitte zerfetzt mich nicht mit euren Worten.
Als erstes möchte ich meinen das manche das Leben zu ernst nehmen, lebend kommen wir alle nichtmehr hier raus oder?
Also warum diese zu ernste, zu fixirte Diskosion um die frage des Glaubens und um die fragen "Gibt es einen Gott? ; "Warum existieren wir?" ; "Ist das und Jenes falsch oder richtig?"
Ich für meinen Teil denke das das Thema Christentum ein sehr Bildliches Werk ist, eine Philosophie für sich, an die man glauben kann, welche Weisheiten in Bildern fasst und Extreme aufzeigt, um zu verstehen. Leider von einigen Leuten ausgenutzt, missbraucht, verdreckt, verändert und geschändet, sodas man den größtenteil dieser Weisheiten eigentlich in die Tonne kloppen kann.
Das Thema Gott ... ich würde sagen Gott ist einfach eine Personifizierung von allem. Sogesehen ist Gott alles und doch irgentwo eins. Manche teilen ihn auch auf in einzelne Götter, andere machen sonnstwas, um es anders zu sagen: Ich würde nciht so viel darin interpretieren. Gott ist jemand zu dem man immer reden kann, wenn man niemanden hat, das ist der trost für viele.
glaube: Glauben ist wie ein Blatt an einem Baum, viele sehen nur die blätter, den stamm aber kaum.
Das ist meine Ansicht zu diesen Sachen, die ich als Themen dieser kleinen Diskusion gesehen habe. Wie gesagt nur meine Ansichten es müssen nicht eure sein, das will ich hier niemandem weiß machen, ich fand nur das diese Diskusion sinnlos ist, da sie zu ernst genommen wurde.
Zum Schluss wollte ich noch Volgendes Zitat euch nah liegen:
„Für eine gelungene Rede gebrauche gewöhnliche Worte und sage ungewöhnliche Dinge.“
Arthur Schopenhauer
Einige Kommentare musste man fast studieren um sie zu verstehen, das finde ich etwas belassten, wäre netter wenn man jenes leichter lesen kann, wenn nicht dann ist das auch nicht so schlimm *Lächelt*.
In dem Sinne einen freundlichen Gruß und auf eine positive resonanz auf meinen Kommentar
R"W"A
P.S.: Entschuldigt meine schreckliche Linksschreibung
P.P.S.: Nein ich bin kein Christ
Andrea H. Warmuth 08.03.2008, 08:18 Uhr
Auch wenn man ein gläubiger Mensch ist, kann man zu manchen Dingen eine kritische Meinung haben!!!!!
Ich bin übrigens röm.-kath. Christ.
Ingrid Z 08.03.2008, 13:50 Uhr
So, wie der Ausspruch da steht, ist er ein Schmarrn. Falls er aus einem Zusammenhang gerissen wurde, so müsste man diesen erst kennen, um darüber zu diskutieren.
Allenbach 05.04.2008, 12:31 Uhr
"Gott sagte mir: George beende die Tyrannei im Irak!
Drei mörderisch-göttliche Geschichten, sind sie wahr oder sind sie alle erlogen?
Der amerikanische Erweckungsprediger Billy Graham (7.11.1918) war Berater und Beichtvater aller US-Präsidenten und damit neben dem Papst wohl der einflussreichste Kirchenmann der Welt. Er war einer der Hauptverantwortlichen für die Bombardierung von Ländern, ihrer Armeen und der Zivilbevölkerung durch die Armee der USA.
So beriet Graham Präsident Lyndon B. Johnson (1963-1969), der den Vietnamkrieg begann, und er war der Vertraute von Präsident Richard Nixon (1969-1974), der diesen Krieg fortsetzte. Jeweils zu Weihnachten 1966, 1967 und 1968 reiste Graham selbst nach Vietnam, um die Soldaten dort zum Weiterkämpfen zu ermutigen.
Billy Graham hatte auch den amerikanischen Präsidenten Georg W. Bush von seiner Alkoholsucht geheilt und zu Gott bekehrt. Doch seither hört Bush eine Stimme "von Gott", die ihm jeweils einflüstert, welchen Krieg er beginnen soll. Z. B. 2001: "George, geh los und bekämpfe diese Terroristen in Afghanistan!" Und dann 2003: "George, geh los und beende die Tyrannei im Irak!"
War das so, oder waren das noch Spaetnachwirkungen vom Alkohol?
Als sie noch mit der Schärfe des Schwertes kämpften, hat das der liebe Gott ganz anders gemacht, wenn er ein anderes Volk vernichten wollte, so zum Beispiel das Koenigreich von Ahab in Samaria. Jeh sandte einen Brief an die Ältesten der Stadt: „So ihr mein seid und meiner Stimme gehorcht, so nehmet die Häupter von den Männern, eures Herrn Söhnen, (siebzig Mann, alles Kandidaten für den Königsessel) und bringt sie zu mir morgen um diese Zeit gen Jesreel“.
„Da nahmen sie des Königs Söhne und schlachteten die siebzig Männer und legten ihre Häupter in Körbe und schickten sie zu ihm gen Jesreel.“ Und dann murksten sie auch alle Einwohner ab “Also schlug Jehu alle übrigen vom Hause Ahab zu Jesreel, alle seine Großen, seine Verwandten und seine Priester, bis daß ihm nicht einer übrig blieb“
Jehu wird dabei noch fürstlich belohnt: „Darum, dass du willig gewesen bist zu tun, was mir gefallen hat, und hast am Hause Ahab getan alles, was in meinem Herzen war, sollen dir auf dem Stuhl Israels sitzen deine Kinder ins vierte Glied“ (2. Könige Kapitel 10)
(Eben, hat eigentlich der Bush auch Kinder?)
Damals hatten sie noch genügend Körbe, doch heute sind die Korbmacher am Aussterben. Für solche Aktionen hat man heute Bomben.
Bush trinkt nicht mehr und ist ein gottesfürchtiger Christ und betet jeden Tag.
Wie er das tut, könnte man sich so vorstellen:
Er gibt den Befehl, eine Bombe zu zuenden, abends betet er:
<Lieber Gott im Himmel,
Hab’ ich Unrecht heut getan,
rechn’ es mir o Gott nicht an,
deine Gnad und Christi Blut,
macht ja alles wieder gut!>
Dann gibt er wieder den Befehl für den nächsten Bombenabwurf.
http://www.tagesschau.de/aktuell/mel...F1_BAB,00.html
(Focus online, 8.10.2005; zit. nach http://www.das-weisse-pferd.com/2005.html#Bush
http://www.allenbach-ufo.com
http://www.cuttingedge.org/NEWS/n1463.cfm
Anarchisterix 06.04.2008, 15:29 Uhr
@ Ingrid: Der Zusammenhang besteht lediglich aus dem Descartes-Zitat "Ich denke, also bin ich.", das Karlheinz Deschner nur wenig geistreich ergänzt, oder richtiger: eingeschränkt, hat. Im übrigen ist der Verschwörungstheoretiker Deschner durchaus kein Denker.
Kowalski 19.08.2008, 19:54 Uhr
Also ich für meinen Teil halte mich da an ein Gespräch mit meiner Oma (als sie noch lebte) in dem sie mir sagte: "Das es den lieben Gott nicht gibt ist weiß ich, bin ja nicht doof, aber wenn Du schonmal nen Krieg mitgemacht hast und es kracht neben oder über dir dann ist es einfach leichter wenn du dich irgendwo dran klammern kannst." ... Ich vermute einfach mal so für mich (zugunsten aller Gläubigen) das es vielen einfach nur um dieses "etwas zum festhalten" geht und weniger um das was nach dem Tod kommt.
und an Peter: Aber bedenke mal wie viele dieser Kriege im Namen der Religion geführt worden/werden.
Prof. Dr. Uwe Hillebrand 01.11.2008, 18:30 Uhr
Dass es einen Gott nicht gibt oder nicht gab, kann man m.E. nicht sagen. Denn man weiß es nicht. Was es aber sicherlich nicht gibt, das ist der Gott der Kirche. Denn dieser soll auf vielfältige Weise Einfluss auf das Leben der Menschen nehmen. Das sagt sie, und viele Menschen glauben das. Dabei wollen sie einfach nicht wahrhaben, dass alles, was sie meinen zu wissen, stets nur aus dem Mund der Kirchenvertreter stammt. Und woher wissen die das? Näheres und mehr enthält meine Webseite www.warumglaubstdunoch.de .
Anarchisterix 02.11.2008, 18:09 Uhr
Was? Gott ist tot? Nein, das ist sie nicht!
Hillebrand-Tot 01.07.2009, 04:14 Uhr
Prof. Hillebrand wird es erst wissen, wenn er Gott gegenübersteht und nach Beweisen für Gottes Existenz verlangt.
Neumann 01.07.2009, 14:32 Uhr
@Marc Fülöpp: Leidest Du unter Zwangsgenitivisierung?
Knut Hacker 21.07.2009, 19:36 Uhr
Fragen an einen Christenmenschen
1) Warum gibt es Gott?
Warum gerade den, an den die Christen glauben?
Gibt es denn überhaupt etwas? Und wenn ja: Warum gibt es etwas und nicht nichts?Und warum gibt es gerade das, was es gibt und nichts anderes?
Könnte es auch nichts geben, obwohl das Nichts dann doch etwas wäre?Wenn es aber das Nichts nicht geben kann, ist es dann überhaupt sinnvoll, von einem Sein zu sprechen (ohne Dunkelheit gäbe es kein Licht)?
Ist der Gottesglaube nicht lediglich eine Ausflucht aus den Aporien unseres (selbstbezüglichen) Denkens ins Undenkbare?
Geht nicht die Frage, ob es einen Gott gibt oder nicht, von der selbstbezüglichen Prämisse aus, dass es Gott nur geben kann oder nicht? Und schließt sie daher nicht die außerhalb des Verstandes liegende Möglichkeit aus, dass es einen Gott weder gibt noch nicht gibt, oder dass es einen Gott sowohl gibt als auch nicht gibt, das heißt dass Gott über Sein und Nichtsein erhaben ist? Wird daher Gott nicht durch den Verstand vergewaltigt?
Haben denn nicht sogar die verstandesdefinierten Naturwissenschaften längst (seit der Quantentheorie zu Beginn des letzten Jahrhunderts) erkannt, dass die von unserer alltäglichen Sinneserfahrung geprägten Vorstellungen und Begriffe unseres Verstandes kein geeignetes Erkenntnismittel für Forschungsbereiche außerhalb dieser unmittelbaren Wahrnehmung (nämlich hinsichtlich des Mikro – und des Makrokosmos) sind, insbesondere unser kontradiktorisches Denken versagt (Ein Elektron ist sowohl überall als auch nirgends)?Muss nicht diese in den Wissenschaften gewonnene Erkenntnis der Strukturdeterminiertheit unseres Denkens erst recht im Glaubensbereich gelten (nicht nur für Begriffe wie Sein und Nichtsein, sondern auch für die weiteren glaubensrelevanten Begriffe wie Wahrheit – Unwahrheit, Sinn – Sinnlosigkeit, Gut – Böse usw.)?
2) Stellt ein personifizierter Gott nicht lediglich eine Extrapolation unserer Vorstellungswelt ins Unvorstellbare dar? Liegt der Grund für den Glauben an einen solchen Gott nicht lediglich in der Verabsolutierung unserer Vorstellungen, insbesondere darin, dass wir uns das Nichts und das Unendliche nicht vorstellen können und in allem einen Sinn sehen (wollen)? Welchen Sinn sollte im übrigen Sinn haben?
Kann ein personifizierter Gott seinen Ursprung in sich selbst tragen, obwohl er als ein Wesen auf apriorische Eigenschaften angewiesen ist wie Allmacht, Allwissenheit ,Willen und Güte?
Widersprechen dabei nicht insbesondere die Willensunterlegenheit und das Attribut der Güte der Allmacht, indem sie Gott transzendieren (überbestimmen)?Ergeben sich dann denn nicht paradoxe Fragen wie diejenige, ob Gott in seiner Allmacht auch nicht allmächtig sein kann? Wird Gott durch Allmacht und Allwissenheit nicht mitschuldig an den Sünden der Menschen, indem er in seiner Allmacht die Möglichkeit hierzu geschaffen hat und in seiner Allwissenheit jede Sünde voraussieht?
3) Kann Gott allmächtig sein, wenn er existiert und daher selbst nur Teil des Seins ist (Dietrich Bonhoeffer: „Einen Gott, den es gibt, gibt es nicht.“)?
Kann er in seiner Allmacht auch nicht existieren und daher nicht allmächtig sein?
Ist nicht die Allmacht letztlich lediglich Synonym für das Sein überhaupt?
4) Woran soll eine letzte Wahrheit als solche erkannt werden können, obwohl über ihr ja keine noch höhere Wahrheit mehr als Kriterium stehen kann?
Warum soll es überhaupt eine Wahrheit geben, und wenn es eine gibt: Warum gibt es dann gerade die, die es gibt?
Was soll an einer Wahrheit wahr sein?
Warum muss man sie erst suchen?
Wie kann man sie finden, wenn man sie nicht kennt?
5) Warum sollte der Unterschied zwischen Sein (unter Einschluss von uns selbst mit unserem Denken und Wahrnehmen) und Nichtsein, Wahrheit und Unwahrheit, Subjekt und Objekt, Teil und Ganzem, Sinn und Chaos usw. nicht nur in unserer Vorstellung (kontradiktorisches Denken) existieren?
Warum sollte es außerhalb unseres Gehirns etwas geben, wenn es genügt, dass wir es uns nur einbilden?
6) Wie kann unser raumzeitliches Universum eine Schöpfung Gottes sein, obwohl eine Schöpfung (Ursache – Wirkung) bereits Raum und Zeit voraussetzt?
Wer hat überhaupt das Sein und damit auch Gott geschaffen?
Wofür hat Gott das 14 Milliarden Jahre alte, unendliche Universum geschaffen, wenn es überhaupt erst seit 4 Millionen Jahren (nämlich durch das Leben, das sich seitdem entwickelt hat) wahrgenommen werden kann und auch heute noch sogar von der „Krone der Schöpfung“, dem Menschen, nur in einem quantitativ und qualitativ verschwindend winzigen Bereich mit ihren Sinnen erfasst und verstandesmäßig letztlich überhaupt nicht begriffen wird, obendrein als unvollkommen (Naturkatastrophen usw.) und ungerecht erlebt wird?
Warum hat Gott die Zeit geschaffen, um etwas zu verwirklichen (zum Beispiel die Evolution), statt das Ziel einfach sofort wirklich sein zu lassen?Warum bedarf es erst der Erlösung, statt dass es das Leid überhaupt gar nicht gibt?
Warum hat Gott diesen Aufwand einer ungeheueren Schöpfung für die wenigen Winzlinge im unendlichen All, die überhaupt über das Bewusstsein, dass es ein solches gibt, verfügen, betrieben, obwohl es genügt hätte, sie sich das All nur einbilden zu lassen und – hinsichtlich der Vortäuschung einer objektiven Realität -das Unwerturteil „Betrug“ erst gar nicht in die Schöpfung einzuführen?
7) Warum ist die Schöpfung Gottes so unvollkommen?
Warum wird sie immer wieder durch Naturkatastrophen beschädigt? Warum lassen sich Lebewesen täuschen?Warum täuschen sie sich untereinander und fressen sich gegenseitig auf? Warum leben sie in ständiger Angst um ihr Leben? Warum sind Computer dem menschlichen Gehirn partiell überlegen? Warum ist die Evolution noch längst nicht abgeschlossen und führt immer wieder in Sackgassen?
Hätte Gott überhaupt eine vollkommene Welt schaffen können, ohne dadurch sich selbst als das Vollkommene aufzugeben? Wäre nicht, wenn Gott eine perfekte Welt geschaffen hätte, diese er selbst, nicht mehr seine Schöpfung
Du lässt uns Gott trotz seiner Allmacht und seine Güte unschuldig leiden (Theodizeefrage; siehe gesonderte Abhandlung)? Ist er glücklicher als seine Geschöpfe; hat er diese also trotz seiner Güte weniger glücklich geschaffen?
8) Warum hat Gott das Böse geschaffen ? ((Jes.45.7;Jer.45.5;Ps.88.7;Kl.3.36,37,38;Spr,16.4;Am3.6;;Sach.3.1Hiob1.6,2.1;Mat5.45 10.29;Luk.12.6;1.Kor.4.7;Rö.8.20,22),
Warum hat er es geschaffen, obwohl er es nicht will und daher vom Menschen das Gute erwartet?
Warum hat er die Willensfreiheit des Menschen geschaffen, sich zwischen Gut und Böse zu entscheiden? Hat er nicht dadurch, dass er das Böse und die Willensfreiheit geschaffen hat, auch die menschliche Entscheidung für das Böse geschaffen? Wenn er in seiner Allmacht den Gegensatz von Gut und Böse und unsere Freiheit der Wahl zwischen beiden geschaffen sowie in seiner Allwissenheit jede Entscheidung für das Böse vorausgesehen hat, ist er an diesem dann nicht mitschuldig?
Warum verlangt Gott vom Menschen, das Gute zu tun, wenn er ihm das Böse (bei Reue) dann doch vergibt? Wie verträgt sich diese Allgütigkeit mit dem „Jüngsten Gericht“?Wie kann Gott die Menschen für etwas bestrafen, was er selbst erst ermöglicht hat?
Ist nicht auch die Unterscheidung zwischen Gut und Böse nur ein geistiges Konstrukt des Menschen? Eine Wertung?Warum wird sie in der außermenschlichen Natur nicht getroffen?Leben nicht die Tiere wertneutral?Ist nicht das Geschehen der unbelebten Natur (Naturkatastrophen usw.) wertneutral?
Im unermesslichen, unergründlichen Universum soll das winzig kleine bisschen Menschenleben auf dem Sandkorn „Erde“ für Gott so wichtig sein, dass er von ihm das Gute verlangt, obwohl sich im kosmischen Maßstab betrachtet selbst dann überhaupt nichts ändert, wenn der Mensch vor lauter Bosheit sich selbst und seine Erde zerstört?
9) Warum offenbart sich Gott nicht jedem jederzeit zumindest entsprechend dessen Erkenntnisfähigkeiten?
Warum verleiht er nur bestimmten Menschen religiöse Erfahrung, für die dann der Glaube natürlich nicht mehr schwer ist?
Warum hat er Wunder nötig? Ist ein darauf gestützter Glaube das, was er auch von denen verlangt, die nicht durch ein Wunder förmlich mit der Nase auf ihn gestoßen werden?Verlangt er blinden Glauben, obwohl er den Menschen mit einem sich dagegen sträubenden Verstand ausgestattet hat?
Warum verlangt er den Glauben an sich?
Warum gerade den anthropomorphen Glauben an einen personifizierten Gott? Widerspricht dieser Glaube nicht dem Zweiten Gebot, sich von Gott (und übrigens auch der Welt) kein Bildnis zu machen?
Warum verlangt Gott den Glauben an sich, obwohl er auch die Nichtgläubigen erlöst?
Warum hat er den Menschen mit dem Willen zum Guten und dem Drang zur Welterkenntnis ausgestattet, ohne ihm hierfür ausreichende Fähigkeiten verliehen zu haben? Warum lässt er ihn nach einem Lebenssinn suchen, der mikro – und makrokosmisch betrachtet offenbar nicht vorhanden ist (Welchen Sinn sollte ein solcher Sinn auch haben)?
Wenn man Gott nicht erfragen kann, warum lässt er uns dann fragen?
Wenn man ihn aber doch erfragen kann, warum gibt er uns keine Antwort?
Ist nicht überhaupt jede Frage sinnlos, weil sie lediglich der von der Vorstellungswelt unserer beschränkten Sinne geprägte Struktur unseres Denkens entspringt und Antworten erwartet, die ebenfalls dieser Struktur entsprechen ( Selbstbezüglichkeit des Denkens)?
Warum hat uns Gott mit dem Drang ausgestattet, nach dem „Warum“ zu fragen, obwohl wir nie eine letzte Antwort finden können, weil auch dann noch zu fragen bliebe, warum es eine solche Antwort gibt und warum gerade diese?
10) Hatte es Gott bei seiner Allmacht nötig, einen Erlöser auf die Erde zu schicken?
Offenbart nicht das Scheitern der Mission Christi – auch 2000 Jahre danach sind die Menschen nicht besser geworden – Gottes Ohnmacht?
Hat Christus denn nicht nur nichts bewirkt, sondern sogar viel Unheil gebracht?Haben wir ihm nicht die Glaubenskriege, die Verfolgung Nicht- oder Andersgläubiger, die in der Vergangenheit machtgierigen und blutrünstigen, heute noch überwiegend im Gegensatz zur Botschaft Jesu aufseiten der in Politik und Wirtschaft Mächtigen stehenden Kirchen zu verdanken?
Hatte es Gott nötig, sich überhaupt und erst durch Christus zu offenbaren?
Ist nicht auch diese Offenbarung Gottes durch seinen Sohn gescheitert, weil sich die „Missgeschöpfe“ Gottes, denen die Offenbarung gelten sollte, um diesen Sohn bis ins kleinste erbittert streiten (Zersplitterung des christlichen Glaubens)?
Warum hat Gott nicht für eine gesicherte Verbreitung des Evangeliums gesorgt, zum Beispiel durch eine schriftliche Niederlegung seiner Lehre durch Christus selbst? Warum hat er sich in Jesu nicht für die Nachwelt zweifelsfrei offenbart? Glaubenssache war Gott doch schon vorher! Der Glaube wird auch noch dadurch erschwert, dass die Berichte über Jesus und sein Wirken sowie seinen Tod und die Auferstehung insbesondere in den Evangelien unterschiedlich, widersprüchlich und nur zu einem geringen Teil authentisch sind.
Warum hat sich Gott in Jesu irrtümlich eschatologisch offenbart (Naherwartung des Reiches Gottes)?
Ist die Heilsbotschaft Christi nicht ungerecht adressiert? Sind nicht die Menschen, die vor Christus gelebt haben, diejenigen, die nicht von ihm erfahren, und überhaupt alle, die ihn nicht selbst erlebt haben, benachteiligt?
Ist es nicht ungerecht, dass Gott den wenigen Augenzeugen, denen der auferstandene Christus nach den Berichten von drei der vier Evangelien erschienen ist, den Glauben an diese Auferstehung durch diese Erscheinung so leicht gemacht hatte und von allen anderen Menschen fordert, diesen – zudem so wenig abgesicherten und widersprüchlichen – Augenzeugenberichten zu glauben?Warum brauchten die Menschen, die vor Christus gelebt hatten, nicht an einen Sohn Gottes glauben?
Warum war das Erscheinen Jesu einmalig und wiederholt sich nicht?
Warum bedarf es erst der Erlösung, statt dass das, wovon wir erlöst werden sollen, überhaupt nicht geschaffen worden ist?
11) Ist der Tod weniger Wunder als die Auferstehung?
Ist für uns nicht beides unbegreiflich, letztlich überhaupt alles? Bliebe nicht, selbst wenn alles erklärbar wäre, immer noch die Frage, warum und warum gerade so?
Warum ist der Auferstehungsglaube so zentral für die christlichen Religionen? Gibt es nicht ständig überall auf der Welt ähnliche und sogar noch besser verbürgte Wunder?Warum ist diese wichtige Botschaft Gottes so wenig abgesichert? Macht man es sich nicht zu leicht, nur aufgrund eines Wunderglaubens und der Erwartung einer Überwindung des Todes zu einer ethischen Überzeugung zu gelangen? Ähnlich wie eine Krankenhilfe in Erberwartung vordergründig ist?
Warum sind die biblischen Auferstehungsberichte so unterschiedlich und widersprüchlich? Zum Beispiel ist die Erscheinung des Auferstandenen nach dem ältesten Evangelium des Markus – 16. 9ff – nicht ursprünglicher Bestandteil dieses historischen Dokumentes. Magdalena hat der Auferstandene verboten, ihn zu berühren, Thomas hat er dazu aufgefordert. Der Fels vor dem Grab war zur Seite geschoben, die Wächter waren durch Blendung überwältigt worden: Hatten die Jünger den Leichnam nach Überwältigung der Wächter gestohlen? Der Fels war kein Hindernis, sonst hätte es der Wache nicht bedurft. Aber: wie lange hätte die Bewachung dauern sollen?Warum sollte der Auferstandene den Fels von innen mit seiner göttlichen Kraft zur Seite geschoben haben, statt einfach durch ihn hindurchzugehen, wie er später durch Wände hindurchwandelte?Dann wäre der Verdacht der Befreiung durch die Jünger vermieden worden!Die Evangelien unterscheiden sich vor allem auch darin , wer wie wann und wo dem Auferstandenen begegnet ist.
12) Ist der Glaube an das „Ewige Leben“ nicht lediglich eine naive Konsequenz aus der Unvorstellbarkeit des eigenen Nichtseins für sich ihrer selbst bewusste Lebewesen?
Fußt die Vorstellung vom „Ewigen Leben“ nicht lediglich auf einer Extrapolation der Vorstellung, dass es nur etwas geben kann oder nicht, in das Unvorstellbare, obendrein noch auf einer naiven Apriorisierung von Raum und Zeit (strukturdeterminiertes Denken)? Hat nicht die Quantenphysik gezeigt,dass Sein und Nichtsein nur zwei Aspekte Ein- und Desselben beziehungsweise nur zwei von unendlich vielen Grunddimensionen sind ?
Warum wird an ein ewiges Leben nach dem Tod und nicht auch vor der Geburt geglaubt?
Wieso quält uns Gott durch ein leidvolles Leben, über das wir uns dann doch durch die Verheißung eines paradiesischen ewigen Lebens hinwegtrösten sollen?
13) Entspringt die Bejahung der menschlichen Willensfreiheit denn nicht lediglich unserem kontradiktorischen Denken in den Gegensatzkategorien von Freiheit und Notwendigkeit?Ist dieses Denken denn nicht sogar in der Naturwissenschaft bereits längst überholt (Quantenphysik)?
Wie lässt sich die Willensfreiheit mit den kognitionswissenschaftlichen Erkenntnissen vereinbaren, wonach bereits circa eine Sekunde, bevor wir uns einer „Entscheidung“ bewusst sind, alle hierfür erforderlichen Gehirnaktivitäten abgeschlossen sind?
Ist denn nicht jede „freie“ Entscheidung das subjektiv zwingende Ergebnis einer Abwägung(aufgrund genetischer Prägung, Erfahrung, Erziehung usw.)? Wovon soll denn der Wille frei sein?Doch nicht von den willensbildenden Faktoren ! Nach Schopenhauer können wir zwar etwas tun wollen, aber nicht etwas wollen wollen. Seinen Willen kann man sich nicht aussuchen, ohne ihn bereits zu haben .
Wäre andererseits nicht in einer determinierten Welt Gott alles und daher nur Synonym für das Universum?Wäre nicht die Zeit überflüssig, wenn das Ergebnis einer Entwicklung bereits von vornherein feststünde?
Widerspricht aber nicht die Willensfreiheit der Allmacht Gottes?
Machte sich Gott durch die Schaffung der Willensfreiheit und des Gegensatzes zwischen Gut und Böse nicht mitschuldig an der Sünde?
Warum verlangt Gott von uns etwas, was er ohne weiteres selbst verwirklichen könnte? Wozu bedarf er unser? Wozu bedarf er überhaupt der Schöpfung? Warum will er sie und uns?
Warum will er keine Sünden, die er dann aber doch vergibt?
Warum soll der Mensch so wichtig für ihn sein, obwohl dieses Geschöpf doch im All vollkommen bedeutungslos erscheint?
14) Warum hält die Kirche immer noch an so naiven Glaubensinhalten wie Riten (Beispiel: Sakramente usw.), anthropomorphen Vorstellungen (Beispiel: ewiges Leben für unendlich viele verstorbene Menschen, nicht auch für Tiere) fest?
Warum verabsolutiert sie die menschliche Vorstellungswelt, was seit den Erkenntnissen der Quantenphysik nicht einmal mehr die „realen“ Naturwissenschaften tun?
Ist es nicht naiv, von unseren Vorstellungen und mit unseren Denkstrukturen – beides von den Erfahrungen unserer beschränkten Sinne geprägt – auf eine „Wahrheit“ „außerhalb“ dieser Konstrukte zu schließen, die noch dazu diesen entsprechen soll (Beispiel: personifizierter Gott)?
Beweisen nicht die seit Zenon aufgedeckten Paradoxien unseres Denkens – auch die in die vorstehenden Fragen gekleideten – die Sinnlosigkeit von Überzeugungen?
Wie verträgt sich der Einmaligkeitsanspruch der Lehre Christi mit nahezu identischen vorchristlichen Religionen und Kulten?
Wie verträgt sich der Absolutheitsanspruch des christlichen Glaubens mit seiner Spaltung und der Existenz anderer Religionen, die ja entweder ebenfalls gottgewollt sind oder der Allmacht Gottes widersprechen?
Wie verträgt sich dieser Anspruch mit den Erkenntnissen der modernen Naturwissenschaften, wonach es keine absolute Wahrheit gibt (komplementärer Wahrheitsbegriff in der Quantenphysik, relativer in der Relativitätstheorie, komplexer in der Chaostheorie, selbstbezüglicher in der Kognitionswissenschaft)?
Knut Hacker 24.07.2009, 15:19 Uhr
Wo bleibt das Echo der Christen?
Felix 24.07.2009, 15:39 Uhr
Christen haben keine Zeit zum Denken, denn sie müssen arbeiten.
171
Chiara 25.07.2009, 09:17 Uhr
<< Wenn es der gewöhnliche Mensch gut meint mit seinen Gefühlen, so knüpfet er, wie sonst jeder Christ es tat, das feiste Leben geradezu einem zweiten ätherischen nach dem Tode glaubend an, welches eben zu jenem wie Geist zu Körper passet, nur aber so wenig durch vorherbestimmte Harmonie, Einfluss, Gelegenheit mit ihm verbunden ist, dass anfangs der Leib allein erscheint und waltet, hinterher der Geist. Je weiter ein Wesen vom Mittelpunkte absteht, desto breiter laufen ihm dessen Radien auseinander; und ein dumpfer hohler Polype müsste, wenn er sich ausspräche, mehr Widersprüche in der Schöpfung finden als alle Seefahrer.
Und so findet man denn innere und äussere Welt, Zeit und Ewigkeit als fortgesetzten Gegensatz, nur mit wechselnder Vernichtung der einen Welt durch die andere, wechselndes Verfinstern wie zwischen Mond und Erde. Bald ist am Janus-Kopfe des Menschen, welcher nach entgegengesetzten Welten schauet, das eine Augen-Paar, bald das andere zugeschlossen oder zugedeckt. Wenn es aber Menschen gibt, in welchen der Instinkt des Göttlichen deutlicher und lauter spricht als in anderen, wenn er in ihnen das Irdische anschauen lehrt (anstatt in andern das Irdische ihn), wenn er die Ansicht des Ganzen gibt und beherrscht: so wird Harmonie und Schönheit von beiden Welten widerstrahlen und die zu einem Ganzen machen, da es vor dem Göttlichen nur eines und keinen Widerspruch der Teile gibt. Und das ist der Genius; und die Aussöhnung beider Welten ist das sogenannte Ideal. Nur durch Himmelskarten können Erdkarten gemacht werden; nur durch den Standpunkt von oben herab (denn der von unten hinauf schneidet ewig den Himmel mit einer breiten Erde entzwei) entsteht uns eine ganze Himmelskugel, und die Erdkugel wird zwar klein, aber rund und glänzend darin schwimmen. Daher kann das blosse Talent, das ewig die Götterwelt zum Nebenplaneten oder höchstens zum Saturn-Ring einer erdigen Welt erniedrigt, niemals ideal runden und mit dem Teil kein All ersetzen und erschaffen. Wenn hingegen der Genius über das Schlachtfeld des Lebens führt, so sehen wir frei hinüber als mit zurückflatternden Fahnen; und neben ihm gewinnt die Dürftigkeit wie vor einem Paar Liebenden eine arkadische Gestalt. Auf seiner Kugel sehen wir, wie auf dem Meer, die tragenden Segel früher als das schwere Schiff. Auf diese Weise versöhnet er, ja vermählet er wie die Liebe und die Jugend, das unbehülfliche Leben mit dem ätherischen Sinn, so wie am Ufer eines stillen Wassers der äussere und der abgespiegelte Baum aus einer Wurzel nach zwei Himmeln zu wachsen scheinen. >>
<Jean Paul, Vorschule der Ästhetik>
@ Knut Hacker: Interessante Fragen, über die früher oder später wohl jeder Mensch einmal nachdenkt. Lese ich mich theologisch dumm und dämlich? Wieso wurde Gott Mensch? Wieso wurde Gott Fleisch, korrumpierte sich aus seinem status integritatis in einen status corruptionis, übers Kreuz sich erniedrigend zum Menschen, um den Menschen zu erhöhen zu Gott? Ich könnte, so ich die Theologie bemühen wollte, in Ratlosigkeit in die Geschichte spitz versteigen auf die berühmtberüchtigte scholastische Spitzenfrage: Wieviele Engel haben auf einer Nadelspitze Platz? ... Fragen und Antworten sich kreuzend wie Parallelen im Unendlichen der Endlichkeit unserer Stimmen, uns erniedrigend und erhebend zugleich, Quantenkreations- und Annihilationsoperatoren im Nunc stans des Nun, in der Apokalypse des Lebens und des Todes, sowie in der Passionsgeschichte unserer Passionsleidenschaft, mittels des medialen Mediumäthers in einer fluidalen Transsubstantationswandlung und in einem pneumatischen Eucharestiehauch in die Verklärung des Menschen zum Engel und des Engels zum Menschen, im eschatologischen Pleroma? - Credo quia absurdum, credo ut intelligam, reductio ad absurdum. <Etymologisch, versichert mir der Google, kommt absurdus von surdus, was umschrieben ist mit: Qui auditum caret, aut totum aut partim, also taub, zu jetzt: Vocem amoris numquam audio, unsere Stimmen sind taub, wie sie vormals sehend waren.
Helmut Betzen 10.06.2010, 20:57 Uhr
Ich glaube an Gott, wie ein Blinder an die Sonne glaubt
nicht weil er sie sieht, sondern weil er sie spürt.
Leute wie Deschner oder Dawkins, oder noch schlimmer Prof. Dr. Hillebrand, wissen doch gar nicht was im Leben wichtig ist, sind allemal Wichtigtuer und Schwätzer, haben NICHTS zu sagen, jedenfalls mir nicht.
Helmut Betzen 10.06.2010, 21:03 Uhr
Hallo, Knut Hacker, was schreibst Du für ein Blödsinn, wen willst Du mit Deinem angekugelten Wissen beeindrucken?
Auf Deine Fragen gibt es keine Antworten.
Glaube oder Glaube nicht.
Katja 10.06.2010, 21:21 Uhr
>Glaube oder Glaube nicht.<
In dem Moment, in dem Du weißt,
brauchst Du keinen Glauben.
Der wahre Wolfgang 10.06.2010, 21:34 Uhr
...nicht Siddhartha Gautama hatt das "Erweckungserlebnis", nein, @Katja.
Ingrid Z 10.06.2010, 23:14 Uhr
@Katja, dem stimme ich nicht zu, was meinen relig. Glauben angeht.
Sicher, in dem Moment, wo ich etwas weiß, wovon ich zuvor nur glaubte, es zu wissen, da mag es stimmen.
Fritz Stakelies 28.06.2010, 13:23 Uhr
Ich denke, also bin ich, also Glaube ich...!!!
Zwangsläufig glaube ich wenn ich denn nun denke, und feststelle, dass mein Denken so sehr begrenzt ist wie es eben ist.
Selbst die allerallerallergrößten Denker verstehen von der Welt, von dieser unergründbar großen, schönen und unbegreiflichen, wunderbaren Welt doch so gut wie nichts. Das Wunder der Welt kann z.Zt. kein Mensch mit seinem Verstand verstehen.
Die Welt ist da, und uns ist ein kleines Etwas davon geschenkt...., von dem an den und an das ich glaube.
Das alles hat mit der Organisation Kirche überhaupt nichts zu tun, und natürlich auch nichts mit den Menschen der Kirche.
Wer nicht glauben kann, kann in der Regel nur nicht in bestimmten Mustern glauben. Wirklich frei und selbstbestimmt glaubt jeder denkende Mensch.
Prof. Dr. Uwe Hillebrand 30.06.2010, 17:55 Uhr
Dass ich in Herrn Betzens Augen schlimmer als Deschner und Dawkins sein soll, ehrt mich, dass wir allesamt nur Schwätzer sein sollen, wie er sich ausdrückt, zeigt jedem Leser ganz klar, was er von Herrn Betzen zu halten hat. Dass wir ihm nichts zu sagen haben, ist wohl ein Faktum. Als Naturwissenschaftler könnte ich zwar meiner Oma den Atombau erklären, aber sie würde es natürlich überhaupt nicht verstehen, könnte sie auch nicht. Aber Herr Betzen wird das ja kennen, ich meine das Nichtverstehen.
Ich darf Herrn Betzen auf meine Schwätzer-Webseite www.warumglaubstdunoch.de hinweisen, auf der ich an vielen Beispielen zeige, dass 1 und 1 in der Addition 2 ergibt. Aber das ist sicherlich die Rechenregel eines, na ja, der Leser wird es schon erahnen, Schwätzers.
Franz Buggle hat ein Buch geschrieben mit dem Titel "Denn sie wissen nicht, was sie glauben". Ich finde, zutreffender kann man den Zustand eines Gläubigen nicht beschreiben. Aber Herr Buggle ist sicherlich auch ein Schwätzer, nur Helmuth Betzen nicht.
Sam 04.07.2010, 09:41 Uhr
Kommentare wie die von Prof. Hillebrand sind irgendwie putzig.
Gut der Mann hat studiert, weiss in seinem Fachgebiet bestimmt eine Menge.
Aber rechtfertigt das seine intelektuelle Überheblichkeit?
Man stelle sich mal vor die 1.000 begabtesten Naturwissenschaftler würden für 1 Jahr versammelt mit der Aufgabe, einen Schmetterling zu schaffen.
Dieser wäre sicherlich aus Papier, Metall oder Plastik. Mit der Schöpfung Gottes hätte er nichts zu tuen.Es ist ein wenig amüsant zu lesen dass einige Naturwissenschaftler von ihrer Logik selbst so begeistert sind, dass sie glauben Gläubige in die Ecke von Deppen rücken zu müssen.
Herr Prof. Hillebrand etwas mehr Demut würde ihnen gut tuen.
Wenn Gott ihrer Logik unterworfen wäre, dann wäre er Ihr Kollege aber nicht Gott.Das 70 jährige "Mütterchen" in der Kirche hat mehr verstanden als Sie.
Prof. Dr. Uwe Hillebrand 04.07.2010, 11:16 Uhr
Wenn gläubige Menschen erkennen, wenn sie es können, dass ihre Argumente für den Glauben sich bei logischer Betrachtung in Nichts auflösen, reagieren sie immer so wie Herr Betzen oder ein Gläubiger namens Sam. Sams Beispiel mit dem Schmetterling lässt unzweideutig den Schluss zu, dass der Schreiber die - 1996 vom Vatikan anerkannte, es ging nicht mehr anders - Evolutionslehre überhaupt nicht verstanden hat. Das hat er übrigens mit dem Vatikan gemeinsam. Außerdem scheint er sich selbst, ich habe das nie gesagt und würde so etwas auch nie sagen, für einen, wie er schreibt, Deppen zu halten. Ferner gibt er bereitwillig zu, dass sein Gott unlogisch reagiert, womit sich der Kreis schließt. Sam sei empfohlen, sich einmal Gedanken über die Bedeutung der von ihm gewählten Worte zu machen.
sam 04.07.2010, 17:19 Uhr
Herr Professor Sie weichen aus.Sie sind von Ihrer Intelligenz so beeindruckt, dass Sie sich von ihr blenden lassen.Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der cleverste Prof. im ganzen Land.Gott ist von Ihrer Logik ganz bestimmt nicht abhängig.
Gott kennt sie ganz genau.Er hat ihnen alles gegeben,kann es aber auch wieder nehmen.Es gibt zahlreiche namhafte Naturwissenschaftler die längst erkannt haben, dass alles einen Schöpfer hatte.Die Naturgesetze sind so aufeinander abgestimmt, das Zufall ausscheidet.Ohne Gott hätten Sie nichts zu erforschen und zu lehren. Nichts gar nichts.
Im übrigen haben Naturwissenschaftler ebenso wie Politiker keinerlei Expertenwissen, das sie besonders befähigt auf tranzendenten Fragen richtige Antworten zu geben. Gott ist auch nicht Ihr Student, dem Sie Noten bzgl. seiner
logischen Fähigkeiten zu geben haben. Gott ist von Ihnen völlig unabhängig.
DAS GILT ABER KEINESFALLS UMGEKEHRT.
Sie tragen Ihren Unglauben wie eine Monstranz vor sich her ohne zu erkennen wie
armselig das wirkt.Herr Prof., gehen Sie noch mal zurück auf Los und überdenken Sie alles noch mal in Ruhe, ohne Vorurteil, Wut und akademische Spielchen.
Sie werden erkennen, dass es Fragen gibt, die sich nicht so einfach lösen lassen wie eine kleine mathematische Aufgabe.
Wenn Sie mit Ihrer Logik Gott beweisen oder widerlegen könnten dann wären Sie
wirklich eine ganz grosse Nummer. Aber davor bewahre uns Gott.
Senftopf 22.10.2010, 19:37 Uhr
Muß -i.d.F.(!) - @Anarchisterix. v. 6.4.2008 recht geben. Herr Deschner: belassen Sie es doch bitte bei Descartes` These, das reicht...
theKaine 23.11.2010, 08:49 Uhr
je frommer ein mensch ist
desto mehr glaubt er
je mehr ein mensch glaubt
desto weniger weiß er
je weniger ein mensch weiß
desto dümmer ist er
je dümmer ein mensch ist
desto leichter ist er zu beeinflußen
Bea 23.11.2010, 10:23 Uhr
1Kor 3,19 Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott. Denn es steht geschrieben (Hiob 5,13): »Die Weisen fängt er in ihrer Klugheit«
ZEN 23.11.2010, 16:54 Uhr
@Bea
>> 1Kor 3,19 Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott. <<
Liebe Bea,
warum nimmst du nicht
deine eigenen Worte, um etwas zu sagen, statt
die von diesem Herrn Paulus von Tarsus, die er vor 1.950 Jahren
in einem Brief an ein paar Kumpels in seinem griechischen Ferienort schrieb?
Aber, der hat schon Recht!
Denn - warum sollte sich "Gott" für Weisheit interessieren?
Weisheit ist wie Medizin.
Beide haben keinen Wert aus sich selbst heraus.
Medizin wird nur und so lange gebraucht, wie "Krankheit" vorliegt.
Weisheit
wird nur gebraucht,
solange jemand in Unbalance zu sein scheint,
"ein Problem hat", oder es zwischen einzelnen Menschen
oder Menschengruppen so etwas gibt, das wir "Probleme" nennen.
Gibt es
kein "Problem",
gibt es auch keine Weisheit.
Weisheit
verschwindet
mit den Problemen...,
wie Medizin mit der Gesundheit.
@Paulus von Tarsus:
Gott
interessiert sich
aber auch nicht für unsere Torheiten.
ZEN
ZEN 23.11.2010, 17:10 Uhr
pardon, es muß heißen:
Weisheit
ist ein Notbehelf.
Sie
verschwindet
mit den Problemen,
wie Medizin bei Gesundheit.
ZEN
Bea 23.11.2010, 22:43 Uhr
Ja sorry, ich hatte einen laaaaangen Sermon mit meinen eigenen Worten geschrieben und dann hab ich den passenden Bibelvers gesucht, gefunden, kopiert, eingesetzt als Schlußwort und zack - war alles weg.... buhuhu, was sollte ich machen? Also hab ich nur den Bibelvers reinkopiert - aber der drückt eigentlich alles aus, was ich sagen wollte mit meinen eigenen schönen Worten ;-) und soweit ich weiss, war Paulus nie in Urlaub in Griechenland, lieber ZEN, und das solltest Du auch wissen... und mach's ned komplizierter als es is... und unterstelle Gott keine unlauteren Verhaltensarten, er ist kein Mensch.
ZEN 23.11.2010, 23:41 Uhr
@Bea
>> und zack - war alles weg.... buhuhu, was sollte ich machen? <<
nix.
wat wech is, is wech.
>> soweit ich weiss, war Paulus nie in Urlaub in Griechenland <<
Ich zähle aber mindestens 9 (!) Urlaubsorte, die dieser Türk aus Tarsus
in Griechenland (nicht nur 1x) genossen hat und einer davon war Kórinthos.
>> und mach's ned komplizierter als es is... <<
Dazu neige ich nicht; bin viel zu faul dazu. Ich mag´s gern so einfach wie möglich.
>> unterstelle Gott keine unlauteren Verhaltensarten <<
Das hast du diesem Touristen aus Tarsus aber nicht vorgeworfen - oder hab ich das überlesen?
Hatte der nicht gesagt, daß die Weisheit dieser Welt für Gott nichts als Torheit wäre?
Und
ich hatte dem Paul
lediglich zugestimmt und ergänzt,
daß ihm aber auch unsere Torheit schnurz ist.
Und wenn ich ihm wirklich was "unterstellen" würde..., er pellt sich doch ein Ei darauf ;-)
kalhnucta
(gute nacht)
ZEN
ZEN 24.11.2010, 00:00 Uhr
@Karlheinz Deschner
>> Ich denke, also bin ich kein Christ. <<
Karlheinz, allein
diese Formulierung offenbart doch schon,
daß du unrettbar mit dem Christentum verbandelt bist.
Ein
Gegner wie Saulus
ist genau so verstrickt, wie ein Anhänger.
Selbst die
erbittersten Gegner in einem Kampf
sind auf geheimnisvolle Weise miteinander verwandt.
ZEN
Bea 24.11.2010, 15:04 Uhr
daß du unrettbar mit dem Christentum verbandelt bist. -- das ist ja ein Widerspruch in sich selbst, ZEN, denn Christus ist ja gekommen, um uns zu retten :-)
Ja, Du zählst HEUTE Urlaubsorte, damals waren sie das mit Sicherheit ned. Und ein Türk war Paulus auch ned. Ach ZEN, es war ja ziemlich spät gestern nacht, wer weiss, was Du gegessen und getrunken hattest, es sei Dir nachgesehen...
Roland 05.10.2011, 21:35 Uhr
ich bin erst jetzt auf dieses Forum gestoßen.
Falls nicht zu spät, möchte ich sagen, daß der Beitrag von Knut Hacker 21.07.2009, 19:36 Uhr
Fragen an einen Christenmenschen
von mir mit großer Freude aufgenommen wurde. So eine reichhaltige, ausführliche, prägnante Infragestellung des Christentums findet man selten mal in einem Internetforum. Man kann für die aufgebrachte Mühe, die einem so kleinen Kreis von Diskutanten zuteil wird nur danken.
Ruth 06.10.2011, 22:32 Uhr
Warum schreibt Prof. Dr. Uwe Hillebrand so viel und macht sich so viele Gedanken über etwas das es doch seiner Meinung gar nicht gibt? Oder gibt es doch einen Gott? Es werden einmal alle Knie sich vor Gott beugen und bekennen, dass es einen Gott gibt. Doch dann ist es zu spät, die Hölle ist ihnen gewiss!!!
Roland 16.12.2011, 23:55 Uhr
@Ruth 06.10.2011, 22:32 Uhr
>>Warum schreibt Prof. Dr. Uwe Hillebrand so viel und macht sich so viele Gedanken über etwas das es doch seiner Meinung gar nicht gibt? Oder gibt es doch einen Gott?<<
Weil einige Milliarden Menschen noch heute den missionarisch verbreiteten Gotteslehren der Religionen folgen. Es handelt sich dabei um Gottesvorstellungen, die erfunden wurden als man noch frei erfinden konnte, weil es gar nicht möglich war, seine Geistprodukte (die angeblichen Selbstbezeugungen der jeweiligen Götter) an der Wirklichkeit zu prüfen. Seit vor rund 400 Jahren einige Menschen dazu übergingen, nicht den schriftlichen Offenbarungen zu trauen, sondern die Schöpfung des vermeintlichen Gottes – seine Urschrift gewissermaßen - selbst zu befragen, stellte sich immer mehr heraus, wie sehr die in heiligen Büchern niedergelegten Aussagen den an der Schöpfung ermittelten Tatsachen widersprachen. Sie somit nichts anders als reine fantasievolle Behauotungen sind.
Klar, daß sich die Weltmacht Kirche gegen die ihre Position untergrabenden Verkünder der neuen Erkenntnisse entschieden und grausam wehrte. Aber es half nichts. Waren es zunächst nur Erkenntnisse aus dem Bereich der Astronomie, die der kirchlichen Lehre widersprachen, erfolgte mit der von Darwin begründeten Evolutionslehre ein ganz schwerer Schlag, weil die kirchliche These von der Erschaffung der Arten durch Gottes unmittelbares schöpferisches Wirken nicht nur erschüttert, sondern unwiderlegbar ausgeschaltet wurde.
Nur dem Umstand, daß die Kirchen seit Jahrhunderten es vermochten mit bereits in frühkindlichem Alter einsetzender und möglichst ein Leben lang anhaltender Indoktrination in weiten Teilen der Bevölkerung das kritische Denkvermögen in dem speziellen Bereich religiösen Glaubens zu blockieren ist es erklärbar, daß die im christlichen Glaubensbekenntnis fixierten Schmankerln weiterhin im Gottesdienst von den Kirchgängern bezeugt werden.. Eigentlich erstaunlich ist, daß zumindest die an theologischen Fakultäten der staatlichen Universitäten zu Theologen für den Einsatz an der seelsorgerischen Front – also den Gemeinden - ausgebildet werdenden Theologen mit den Ergebnissen der sogenannten historisch-kritischen Methode bekannt gemacht werden, aber der von ihnen zelebrierte Gottesdienst dennoch weiterhin unter Beibehaltung der Schmankerln des Glaubensbekenntnisse abläuft. Dies kommt übrigens demBedürfnis der meisten Kirchgänger entgegen, die sich in ihrem tradierten unveränderten Glauben zu Hause fühlen und nicht von neuen Erkenntnissen verunsichert werden möchten. Das beharrende Wirken der Meme bei den Kirchenmitglidern und die Furcht vor den politischen, sozialen, wirtschaftlichen und moralischen Konsequenzen eines schnellen Zusammenbruchs kirchlichen Seins sowohl bei den Kirchenoberen wie auch bei den Politikern dürfte sich vermutlich in dem gemeinsamen Bemühen treffen, den Zusammenbruch christlichen Glaubens und Lebens sachte ablaufen zu lassen. Und es sollte zwischenzeitlich eine mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen nicht Kollidierende, sondern vielmehr aus deren naturphilosophischer Duchdenkung hervorgehende und religiöse Bedürfnisse befriedigende, sinnvermittelnde und zu Ethikgenerierung fähige und das Gemüt labende Weltanschauung bereitstehen. Da das Sein der Natur auf unserem Planeten überall in gleicher Weise tickt, führt die Konstruktion einer darauf aufbauenden Weltanschauung überall auf unserem Globus letztendlich zu einer übereinstimmenden Sinnlehre – einer guten Voraussetzung für Weltfrieden. Das näher auszuführen würde leider zu viel Platz beanspruchen, abgesehen davon, daß gewöhnlich bei den meisten Forenteilnehmern die Bereitschaft, längere Beitträge zu lesen, nicht sonderlich hoch ist.
Um nochmals auf die Eingangsfrage von Ruth zu kommen: Ich kann zwar nicht für Professor Hillebrand sprechen, aber ich vermute, es geht ihm wie wir: Man möchte helfen, die Augen zu öffnen für die wahren Schönheiten des Seins und zur Befreiung des Geistes von unwahren sogenannten Glaubenswahrheiten, die nicht selten mit erheblicher Intoleranz verfochten werden.
Roland
Adrian 13.08.2016, 10:54 Uhr
"Prof. Dr. Uwe Hillebrand 30.04.2007, 20:04 Uhr" bespricht nicht die Gottesfrage, sondern die Glaubensfrage. Deswegen kann ich als Christ dies alles so stehen lassen. Kein Problem!
Richtig Klasse ist das von Hacker. Da werde ich mich mal dran geben. Jetzt nur mal zur sicherheit zitiert, damit es erhalten bleibt: "Knut Hacker 21.07.2009, 19:36 Uhr
Fragen an einen Christenmenschen
1) Warum gibt es Gott?
Warum gerade den, an den die Christen glauben?
Gibt es denn überhaupt etwas? Und wenn ja: Warum gibt es etwas und nicht nichts?Und warum gibt es gerade das, was es gibt und nichts anderes?
Könnte es auch nichts geben, obwohl das Nichts dann doch etwas wäre?Wenn es aber das Nichts nicht geben kann, ist es dann überhaupt sinnvoll, von einem Sein zu sprechen (ohne Dunkelheit gäbe es kein Licht)?
Ist der Gottesglaube nicht lediglich eine Ausflucht aus den Aporien unseres (selbstbezüglichen) Denkens ins Undenkbare?
Geht nicht die Frage, ob es einen Gott gibt oder nicht, von der selbstbezüglichen Prämisse aus, dass es Gott nur geben kann oder nicht? Und schließt sie daher nicht die außerhalb des Verstandes liegende Möglichkeit aus, dass es einen Gott weder gibt noch nicht gibt, oder dass es einen Gott sowohl gibt als auch nicht gibt, das heißt dass Gott über Sein und Nichtsein erhaben ist? Wird daher Gott nicht durch den Verstand vergewaltigt?
Haben denn nicht sogar die verstandesdefinierten Naturwissenschaften längst (seit der Quantentheorie zu Beginn des letzten Jahrhunderts) erkannt, dass die von unserer alltäglichen Sinneserfahrung geprägten Vorstellungen und Begriffe unseres Verstandes kein geeignetes Erkenntnismittel für Forschungsbereiche außerhalb dieser unmittelbaren Wahrnehmung (nämlich hinsichtlich des Mikro – und des Makrokosmos) sind, insbesondere unser kontradiktorisches Denken versagt (Ein Elektron ist sowohl überall als auch nirgends)?Muss nicht diese in den Wissenschaften gewonnene Erkenntnis der Strukturdeterminiertheit unseres Denkens erst recht im Glaubensbereich gelten (nicht nur für Begriffe wie Sein und Nichtsein, sondern auch für die weiteren glaubensrelevanten Begriffe wie Wahrheit – Unwahrheit, Sinn – Sinnlosigkeit, Gut – Böse usw.)?
2) Stellt ein personifizierter Gott nicht lediglich eine Extrapolation unserer Vorstellungswelt ins Unvorstellbare dar? Liegt der Grund für den Glauben an einen solchen Gott nicht lediglich in der Verabsolutierung unserer Vorstellungen, insbesondere darin, dass wir uns das Nichts und das Unendliche nicht vorstellen können und in allem einen Sinn sehen (wollen)? Welchen Sinn sollte im übrigen Sinn haben?
Kann ein personifizierter Gott seinen Ursprung in sich selbst tragen, obwohl er als ein Wesen auf apriorische Eigenschaften angewiesen ist wie Allmacht, Allwissenheit ,Willen und Güte?
Widersprechen dabei nicht insbesondere die Willensunterlegenheit und das Attribut der Güte der Allmacht, indem sie Gott transzendieren (überbestimmen)?Ergeben sich dann denn nicht paradoxe Fragen wie diejenige, ob Gott in seiner Allmacht auch nicht allmächtig sein kann? Wird Gott durch Allmacht und Allwissenheit nicht mitschuldig an den Sünden der Menschen, indem er in seiner Allmacht die Möglichkeit hierzu geschaffen hat und in seiner Allwissenheit jede Sünde voraussieht?
3) Kann Gott allmächtig sein, wenn er existiert und daher selbst nur Teil des Seins ist (Dietrich Bonhoeffer: „Einen Gott, den es gibt, gibt es nicht.“)?
Kann er in seiner Allmacht auch nicht existieren und daher nicht allmächtig sein?
Ist nicht die Allmacht letztlich lediglich Synonym für das Sein überhaupt?
4) Woran soll eine letzte Wahrheit als solche erkannt werden können, obwohl über ihr ja keine noch höhere Wahrheit mehr als Kriterium stehen kann?
Warum soll es überhaupt eine Wahrheit geben, und wenn es eine gibt: Warum gibt es dann gerade die, die es gibt?
Was soll an einer Wahrheit wahr sein?
Warum muss man sie erst suchen?
Wie kann man sie finden, wenn man sie nicht kennt?
5) Warum sollte der Unterschied zwischen Sein (unter Einschluss von uns selbst mit unserem Denken und Wahrnehmen) und Nichtsein, Wahrheit und Unwahrheit, Subjekt und Objekt, Teil und Ganzem, Sinn und Chaos usw. nicht nur in unserer Vorstellung (kontradiktorisches Denken) existieren?
Warum sollte es außerhalb unseres Gehirns etwas geben, wenn es genügt, dass wir es uns nur einbilden?
6) Wie kann unser raumzeitliches Universum eine Schöpfung Gottes sein, obwohl eine Schöpfung (Ursache – Wirkung) bereits Raum und Zeit voraussetzt?
Wer hat überhaupt das Sein und damit auch Gott geschaffen?
Wofür hat Gott das 14 Milliarden Jahre alte, unendliche Universum geschaffen, wenn es überhaupt erst seit 4 Millionen Jahren (nämlich durch das Leben, das sich seitdem entwickelt hat) wahrgenommen werden kann und auch heute noch sogar von der „Krone der Schöpfung“, dem Menschen, nur in einem quantitativ und qualitativ verschwindend winzigen Bereich mit ihren Sinnen erfasst und verstandesmäßig letztlich überhaupt nicht begriffen wird, obendrein als unvollkommen (Naturkatastrophen usw.) und ungerecht erlebt wird?
Warum hat Gott die Zeit geschaffen, um etwas zu verwirklichen (zum Beispiel die Evolution), statt das Ziel einfach sofort wirklich sein zu lassen?Warum bedarf es erst der Erlösung, statt dass es das Leid überhaupt gar nicht gibt?
Warum hat Gott diesen Aufwand einer ungeheueren Schöpfung für die wenigen Winzlinge im unendlichen All, die überhaupt über das Bewusstsein, dass es ein solches gibt, verfügen, betrieben, obwohl es genügt hätte, sie sich das All nur einbilden zu lassen und – hinsichtlich der Vortäuschung einer objektiven Realität -das Unwerturteil „Betrug“ erst gar nicht in die Schöpfung einzuführen?
7) Warum ist die Schöpfung Gottes so unvollkommen?
Warum wird sie immer wieder durch Naturkatastrophen beschädigt? Warum lassen sich Lebewesen täuschen?Warum täuschen sie sich untereinander und fressen sich gegenseitig auf? Warum leben sie in ständiger Angst um ihr Leben? Warum sind Computer dem menschlichen Gehirn partiell überlegen? Warum ist die Evolution noch längst nicht abgeschlossen und führt immer wieder in Sackgassen?
Hätte Gott überhaupt eine vollkommene Welt schaffen können, ohne dadurch sich selbst als das Vollkommene aufzugeben? Wäre nicht, wenn Gott eine perfekte Welt geschaffen hätte, diese er selbst, nicht mehr seine Schöpfung
Du lässt uns Gott trotz seiner Allmacht und seine Güte unschuldig leiden (Theodizeefrage; siehe gesonderte Abhandlung)? Ist er glücklicher als seine Geschöpfe; hat er diese also trotz seiner Güte weniger glücklich geschaffen?
8) Warum hat Gott das Böse geschaffen ? ((Jes.45.7;Jer.45.5;Ps.88.7;Kl.3.36,37,38;Spr,16.4;Am3.6;;Sach.3.1Hiob1.6,2.1;Mat5.45 10.29;Luk.12.6;1.Kor.4.7;Rö.8.20,22),
Warum hat er es geschaffen, obwohl er es nicht will und daher vom Menschen das Gute erwartet?
Warum hat er die Willensfreiheit des Menschen geschaffen, sich zwischen Gut und Böse zu entscheiden? Hat er nicht dadurch, dass er das Böse und die Willensfreiheit geschaffen hat, auch die menschliche Entscheidung für das Böse geschaffen? Wenn er in seiner Allmacht den Gegensatz von Gut und Böse und unsere Freiheit der Wahl zwischen beiden geschaffen sowie in seiner Allwissenheit jede Entscheidung für das Böse vorausgesehen hat, ist er an diesem dann nicht mitschuldig?
Warum verlangt Gott vom Menschen, das Gute zu tun, wenn er ihm das Böse (bei Reue) dann doch vergibt? Wie verträgt sich diese Allgütigkeit mit dem „Jüngsten Gericht“?Wie kann Gott die Menschen für etwas bestrafen, was er selbst erst ermöglicht hat?
Ist nicht auch die Unterscheidung zwischen Gut und Böse nur ein geistiges Konstrukt des Menschen? Eine Wertung?Warum wird sie in der außermenschlichen Natur nicht getroffen?Leben nicht die Tiere wertneutral?Ist nicht das Geschehen der unbelebten Natur (Naturkatastrophen usw.) wertneutral?
Im unermesslichen, unergründlichen Universum soll das winzig kleine bisschen Menschenleben auf dem Sandkorn „Erde“ für Gott so wichtig sein, dass er von ihm das Gute verlangt, obwohl sich im kosmischen Maßstab betrachtet selbst dann überhaupt nichts ändert, wenn der Mensch vor lauter Bosheit sich selbst und seine Erde zerstört?
9) Warum offenbart sich Gott nicht jedem jederzeit zumindest entsprechend dessen Erkenntnisfähigkeiten?
Warum verleiht er nur bestimmten Menschen religiöse Erfahrung, für die dann der Glaube natürlich nicht mehr schwer ist?
Warum hat er Wunder nötig? Ist ein darauf gestützter Glaube das, was er auch von denen verlangt, die nicht durch ein Wunder förmlich mit der Nase auf ihn gestoßen werden?Verlangt er blinden Glauben, obwohl er den Menschen mit einem sich dagegen sträubenden Verstand ausgestattet hat?
Warum verlangt er den Glauben an sich?
Warum gerade den anthropomorphen Glauben an einen personifizierten Gott? Widerspricht dieser Glaube nicht dem Zweiten Gebot, sich von Gott (und übrigens auch der Welt) kein Bildnis zu machen?
Warum verlangt Gott den Glauben an sich, obwohl er auch die Nichtgläubigen erlöst?
Warum hat er den Menschen mit dem Willen zum Guten und dem Drang zur Welterkenntnis ausgestattet, ohne ihm hierfür ausreichende Fähigkeiten verliehen zu haben? Warum lässt er ihn nach einem Lebenssinn suchen, der mikro – und makrokosmisch betrachtet offenbar nicht vorhanden ist (Welchen Sinn sollte ein solcher Sinn auch haben)?
Wenn man Gott nicht erfragen kann, warum lässt er uns dann fragen?
Wenn man ihn aber doch erfragen kann, warum gibt er uns keine Antwort?
Ist nicht überhaupt jede Frage sinnlos, weil sie lediglich der von der Vorstellungswelt unserer beschränkten Sinne geprägte Struktur unseres Denkens entspringt und Antworten erwartet, die ebenfalls dieser Struktur entsprechen ( Selbstbezüglichkeit des Denkens)?
Warum hat uns Gott mit dem Drang ausgestattet, nach dem „Warum“ zu fragen, obwohl wir nie eine letzte Antwort finden können, weil auch dann noch zu fragen bliebe, warum es eine solche Antwort gibt und warum gerade diese?
10) Hatte es Gott bei seiner Allmacht nötig, einen Erlöser auf die Erde zu schicken?
Offenbart nicht das Scheitern der Mission Christi – auch 2000 Jahre danach sind die Menschen nicht besser geworden – Gottes Ohnmacht?
Hat Christus denn nicht nur nichts bewirkt, sondern sogar viel Unheil gebracht?Haben wir ihm nicht die Glaubenskriege, die Verfolgung Nicht- oder Andersgläubiger, die in der Vergangenheit machtgierigen und blutrünstigen, heute noch überwiegend im Gegensatz zur Botschaft Jesu aufseiten der in Politik und Wirtschaft Mächtigen stehenden Kirchen zu verdanken?
Hatte es Gott nötig, sich überhaupt und erst durch Christus zu offenbaren?
Ist nicht auch diese Offenbarung Gottes durch seinen Sohn gescheitert, weil sich die „Missgeschöpfe“ Gottes, denen die Offenbarung gelten sollte, um diesen Sohn bis ins kleinste erbittert streiten (Zersplitterung des christlichen Glaubens)?
Warum hat Gott nicht für eine gesicherte Verbreitung des Evangeliums gesorgt, zum Beispiel durch eine schriftliche Niederlegung seiner Lehre durch Christus selbst? Warum hat er sich in Jesu nicht für die Nachwelt zweifelsfrei offenbart? Glaubenssache war Gott doch schon vorher! Der Glaube wird auch noch dadurch erschwert, dass die Berichte über Jesus und sein Wirken sowie seinen Tod und die Auferstehung insbesondere in den Evangelien unterschiedlich, widersprüchlich und nur zu einem geringen Teil authentisch sind.
Warum hat sich Gott in Jesu irrtümlich eschatologisch offenbart (Naherwartung des Reiches Gottes)?
Ist die Heilsbotschaft Christi nicht ungerecht adressiert? Sind nicht die Menschen, die vor Christus gelebt haben, diejenigen, die nicht von ihm erfahren, und überhaupt alle, die ihn nicht selbst erlebt haben, benachteiligt?
Ist es nicht ungerecht, dass Gott den wenigen Augenzeugen, denen der auferstandene Christus nach den Berichten von drei der vier Evangelien erschienen ist, den Glauben an diese Auferstehung durch diese Erscheinung so leicht gemacht hatte und von allen anderen Menschen fordert, diesen – zudem so wenig abgesicherten und widersprüchlichen – Augenzeugenberichten zu glauben?Warum brauchten die Menschen, die vor Christus gelebt hatten, nicht an einen Sohn Gottes glauben?
Warum war das Erscheinen Jesu einmalig und wiederholt sich nicht?
Warum bedarf es erst der Erlösung, statt dass das, wovon wir erlöst werden sollen, überhaupt nicht geschaffen worden ist?
11) Ist der Tod weniger Wunder als die Auferstehung?
Ist für uns nicht beides unbegreiflich, letztlich überhaupt alles? Bliebe nicht, selbst wenn alles erklärbar wäre, immer noch die Frage, warum und warum gerade so?
Warum ist der Auferstehungsglaube so zentral für die christlichen Religionen? Gibt es nicht ständig überall auf der Welt ähnliche und sogar noch besser verbürgte Wunder?Warum ist diese wichtige Botschaft Gottes so wenig abgesichert? Macht man es sich nicht zu leicht, nur aufgrund eines Wunderglaubens und der Erwartung einer Überwindung des Todes zu einer ethischen Überzeugung zu gelangen? Ähnlich wie eine Krankenhilfe in Erberwartung vordergründig ist?
Warum sind die biblischen Auferstehungsberichte so unterschiedlich und widersprüchlich? Zum Beispiel ist die Erscheinung des Auferstandenen nach dem ältesten Evangelium des Markus – 16. 9ff – nicht ursprünglicher Bestandteil dieses historischen Dokumentes. Magdalena hat der Auferstandene verboten, ihn zu berühren, Thomas hat er dazu aufgefordert. Der Fels vor dem Grab war zur Seite geschoben, die Wächter waren durch Blendung überwältigt worden: Hatten die Jünger den Leichnam nach Überwältigung der Wächter gestohlen? Der Fels war kein Hindernis, sonst hätte es der Wache nicht bedurft. Aber: wie lange hätte die Bewachung dauern sollen?Warum sollte der Auferstandene den Fels von innen mit seiner göttlichen Kraft zur Seite geschoben haben, statt einfach durch ihn hindurchzugehen, wie er später durch Wände hindurchwandelte?Dann wäre der Verdacht der Befreiung durch die Jünger vermieden worden!Die Evangelien unterscheiden sich vor allem auch darin , wer wie wann und wo dem Auferstandenen begegnet ist.
12) Ist der Glaube an das „Ewige Leben“ nicht lediglich eine naive Konsequenz aus der Unvorstellbarkeit des eigenen Nichtseins für sich ihrer selbst bewusste Lebewesen?
Fußt die Vorstellung vom „Ewigen Leben“ nicht lediglich auf einer Extrapolation der Vorstellung, dass es nur etwas geben kann oder nicht, in das Unvorstellbare, obendrein noch auf einer naiven Apriorisierung von Raum und Zeit (strukturdeterminiertes Denken)? Hat nicht die Quantenphysik gezeigt,dass Sein und Nichtsein nur zwei Aspekte Ein- und Desselben beziehungsweise nur zwei von unendlich vielen Grunddimensionen sind ?
Warum wird an ein ewiges Leben nach dem Tod und nicht auch vor der Geburt geglaubt?
Wieso quält uns Gott durch ein leidvolles Leben, über das wir uns dann doch durch die Verheißung eines paradiesischen ewigen Lebens hinwegtrösten sollen?
13) Entspringt die Bejahung der menschlichen Willensfreiheit denn nicht lediglich unserem kontradiktorischen Denken in den Gegensatzkategorien von Freiheit und Notwendigkeit?Ist dieses Denken denn nicht sogar in der Naturwissenschaft bereits längst überholt (Quantenphysik)?
Wie lässt sich die Willensfreiheit mit den kognitionswissenschaftlichen Erkenntnissen vereinbaren, wonach bereits circa eine Sekunde, bevor wir uns einer „Entscheidung“ bewusst sind, alle hierfür erforderlichen Gehirnaktivitäten abgeschlossen sind?
Ist denn nicht jede „freie“ Entscheidung das subjektiv zwingende Ergebnis einer Abwägung(aufgrund genetischer Prägung, Erfahrung, Erziehung usw.)? Wovon soll denn der Wille frei sein?Doch nicht von den willensbildenden Faktoren ! Nach Schopenhauer können wir zwar etwas tun wollen, aber nicht etwas wollen wollen. Seinen Willen kann man sich nicht aussuchen, ohne ihn bereits zu haben .
Wäre andererseits nicht in einer determinierten Welt Gott alles und daher nur Synonym für das Universum?Wäre nicht die Zeit überflüssig, wenn das Ergebnis einer Entwicklung bereits von vornherein feststünde?
Widerspricht aber nicht die Willensfreiheit der Allmacht Gottes?
Machte sich Gott durch die Schaffung der Willensfreiheit und des Gegensatzes zwischen Gut und Böse nicht mitschuldig an der Sünde?
Warum verlangt Gott von uns etwas, was er ohne weiteres selbst verwirklichen könnte? Wozu bedarf er unser? Wozu bedarf er überhaupt der Schöpfung? Warum will er sie und uns?
Warum will er keine Sünden, die er dann aber doch vergibt?
Warum soll der Mensch so wichtig für ihn sein, obwohl dieses Geschöpf doch im All vollkommen bedeutungslos erscheint?
14) Warum hält die Kirche immer noch an so naiven Glaubensinhalten wie Riten (Beispiel: Sakramente usw.), anthropomorphen Vorstellungen (Beispiel: ewiges Leben für unendlich viele verstorbene Menschen, nicht auch für Tiere) fest?
Warum verabsolutiert sie die menschliche Vorstellungswelt, was seit den Erkenntnissen der Quantenphysik nicht einmal mehr die „realen“ Naturwissenschaften tun?
Ist es nicht naiv, von unseren Vorstellungen und mit unseren Denkstrukturen – beides von den Erfahrungen unserer beschränkten Sinne geprägt – auf eine „Wahrheit“ „außerhalb“ dieser Konstrukte zu schließen, die noch dazu diesen entsprechen soll (Beispiel: personifizierter Gott)?
Beweisen nicht die seit Zenon aufgedeckten Paradoxien unseres Denkens – auch die in die vorstehenden Fragen gekleideten – die Sinnlosigkeit von Überzeugungen?
Wie verträgt sich der Einmaligkeitsanspruch der Lehre Christi mit nahezu identischen vorchristlichen Religionen und Kulten?
Wie verträgt sich der Absolutheitsanspruch des christlichen Glaubens mit seiner Spaltung und der Existenz anderer Religionen, die ja entweder ebenfalls gottgewollt sind oder der Allmacht Gottes widersprechen?
Wie verträgt sich dieser Anspruch mit den Erkenntnissen der modernen Naturwissenschaften, wonach es keine absolute Wahrheit gibt (komplementärer Wahrheitsbegriff in der Quantenphysik, relativer in der Relativitätstheorie, komplexer in der Chaostheorie, selbstbezüglicher in der Kognitionswissenschaft)?"
ZEN 13.08.2016, 23:17 Uhr
Bea 24.11.2010, 15:04 Uhr >> das ist ja ein Widerspruch in sich selbst <<
„Religion“ und „Widerspruch“... :-)
Der größere Widerspruch ist, die Logik in die religiöse Sprache einzuführen.
Religiosität bezieht sich ja eben auf die Sphäre oberhalb oder jenseits des Materiellen,
oberhalb oder jenseits unseres Denkens, oberhalb oder jenseits unserer Möglichkeiten des Begreifens.
Ob etwas in sich schlüssig ist oder nicht,
im religiösen Bereich... ist das irrelevant.
ZEN
Im Religiösen...
ist die Logik impotent.
ZEN 14.08.2016, 00:28 Uhr
Zum Verständnis...
Ein Werkzeug ist niemals
per se... von Wichtigkeit.
Werkzeuge sind immer
unterstützende Elemente.
Erst und nur durch den Bezug auf
etwas bekommen sie ihre Wichtigkeit.
Die Logik ist ein Modul; sie ist nur ein
Unterwerkzeug des Verstandes. Also:
Die Logik selbst
ist nicht wichtig.
Zu allem, was über den Verstand hinaus geht, hat die Logik
nun mal keinen Zugang. Ihr fehlt einfach die Kompetenz :-)
Ein berühmter Wissenschaftler unterschied
zwischen trivialen und großen Wahrheiten.
Das ist sehr hilfreich!
Eine detaillierte Differenzierung
des Begriffs „Wahrheit“ ist dringend erforderlich.
Zum Reich
der trivialen Wahrheiten
hat die Logik eine Zugangsberechtigung,
das Reich der großen Wahrheiten bleibt ihr verschlossen.
ZEN
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