„Zu leben heißt zu kämpfen.“
Lucius Annaeus Seneca (Werk: Moralische Briefe an Lucilius (Epistulae morales ad Lucilium), XVI, XCVI, 5)
440 Stimmen:
mutti 17.08.2008, 23:13 Uhr
Wer im leben nicht kämpft,verliert immer das beste und das beste verlieren heisst immer allein da stehen!!
Doris 18.08.2008, 01:31 Uhr
Wer im Leben nicht kämpft, verliert sich selbst
Pat 18.08.2008, 11:23 Uhr
wer kämpft kann verlieren... aber wer nicht kämpft hat schon verloren.
J.o.h.n 18.08.2008, 11:42 Uhr
Es gibt Dinge im Leben eines Menschen, da lohnt es sich zu kämpfen und für andere eben nicht. Wer kannte noch nie das Gefühl irgendwie stehen zu bleiben, im Leben nicht mehr voran zukommen. Manchmal hat man keine Kraft mehr, fühlt sich ausgelaugt und gibt sich dem Stillstand hin. Wer sowas mal erlebt hat, weiß vielleicht wie schwer es ist, aus dieser Antriebslosigkeit wieder rauszukommen. Warum fallen wir, um zu lernen wieder aufzustehen....
Doris 18.08.2008, 14:12 Uhr
Manchmal hat man keine Kraft mehr, fühlt sich ausgelaugt und gibt sich dem Stillstand hin. Wer sowas mal erlebt hat, weiß vielleicht wie schwer es ist, aus dieser Antriebslosigkeit wieder rauszukommen. Warum fallen wir, um zu lernen wieder aufzustehen....
Es lohnt aus meiner Sicht immer, für sich selbst zu kämpfen, um sich selbst zu kämpfen. Und ja, ich weiss wie schwer es sein kann, diese Antriebslosigkeit, dieses Fragen: Warum soll ich denn überhaupt und da beginnt das was ich in meinem ersten Beitrag schrieb, wer da nicht kämpft der verliert sich selbst, auch wenn es mehr als schwerfällt, nach dem 100. hinfallen, wieder auf zu stehen und weiter zu kämpfen. Für wen, wenn denn nicht für sich selbst.
Felix 18.08.2008, 14:38 Uhr
Zu leben heißt, genießen zu können.
Zu leben heißt, verzichten zu können.
Zu leben heißt, vertrauen zu können.
Zu leben heißt, warten zu können.
Zu leben heißt, ........
Es ist nicht immer der Kampf, um leben zu können. Der Egoist kämpft und verkrampft. Derjenige, der dem Leben mehr abgewinnen will als der andere, kämpft darum.
Ist es wirklich der Kampf, der einen aus der Antriebslosigkeit heraus bringt? Ist es nicht eher das Lernen der Gelassenheit? Um meinen Kopf frei zu machen, muß ich nicht kämpfen.
Um zu leben muß ich nicht kämpfen. Es gibt zwar erstrebenswerte Ideale und Ziele, für die es sich lohnt zu leben, manchmal auch zu kämpfen, aber das ist dann nicht unbedingt ein erstrebenswertes Leben.
Doris 18.08.2008, 15:52 Uhr
Sich nicht auf zu geben, heisst aber kämpfen, denn sonst bleibst du liegen - im bildlichen oder übertragenen Sinne, sonst lässt du dir die Butter vom Brot nehmen, lässt dich treten, wirst getreten. Darum schrieb ich für sich selbst kämpfen, um sich nicht als Mensch zu verlieren.
Kampf heisst hier für mich, nicht gegen einen anderen kämpfen, sondern hier sich motivieren, auch eine Art Kampf. Um seine Würde als Mensch zu kämpfen und nicht zu boden zu gehen.
Ein Mensch ohne Mut, ohne Perspektive, ohne Lebensinhalt kämpft und zwar um sich und für sich selbst, ist er deswegen ein Egoist, nur weil er sich nicht aufgeben kann oder will?
Gelassenheit bringt einen nicht aus der Antriebslosigkeit, der Sinnlosigkeit, die man oftmals fühlt, die einen nicht mehr loslässt.
Wenn ich als Mensch wieder aufrecht stehen kann, sicher stehen kann, erst dann ich allem mehr oder weniger gelassen ins Auge blicken, wenn ich in mir wieder erstarkt bin.
Wenn ich mich selbst aufgegeben habe, mich selbst verloren habe, dann mann bedeutet es kämpfen zu müssen.
Doris 18.08.2008, 15:57 Uhr
*rauft sich die Haare* man entschuldige meine etwas verworrene Schreibweise.
Ich korrigiere:
Wenn ich als Mensch wieder aufrecht stehen kann, sicher im Leben stehen kann, erst dann kann ich allem mehr oder weniger gelassen ins Auge blicken, wenn ich in mir wieder erstarkt bin.
Wenn ich mich selbst aufgegeben habe, mich selbst verloren habe, dann bedeutet es kämpfen zu müssen.
Felix 18.08.2008, 16:27 Uhr
ach Doris, wenn du dich fast aufgeben hast, dann hast du auch keine Kraft mehr zu kämpfen. Du erhälst dann keine Adrenalin-Spritzen, sondern Tranquilizerzum Aufbau.
Was du meinst, ist ein kleiner Teilaspekt des Lebens bei Grenzerfahrung. Wenn du deinen normalen Alltag betrachtest, bist du da nur am kämpfen? Leben heißt zu kämpfen -"Wer kämpft lebt?"- sehr fragwürdig.
Ich kämpfe mich nicht aus dem Bett,
ich kämpfe nicht mit der Kaffeemaschine,
ich kämpfe mich nicht durch den Stau,
ich kämpfe nicht mit meinen Kolleginnen,
ich kämpfe nicht am Buffet,
ich kämpfe nicht gegen meinen Vorgesetzten,
ich kämpfe nicht .......
Ich genieße es wenn mogens die Sonne scheint,
schütte mir einen wohlduftenden Kaffee auf,
lasse die Autos im Stau an mir gelassen vorbei ziehen, lassen meinen Kolleginnen den Vortritt und halte ihnen sogar die Tür auf, etc.
Den einzigen Kampf den du verlieren kannst, ist der, den du mit dem Tod ringst und den verlierst du über kurz oder lang immer.
Felix 18.08.2008, 18:36 Uhr
Überleben zu wollen, heißt kämpfen.
in vielen Regionen dieser Erde, aber kaum in den Industrienationen. Überleben, wenn du aufwachst und nicht weißt, woher du etwas zu essen bekommst, wenn du dich gegen Kindersoldaten schützen mußt, etc.
Doris 18.08.2008, 21:11 Uhr
Was du meinst, ist ein kleiner Teilaspekt des Lebens bei Grenzerfahrung. Wenn du deinen normalen Alltag betrachtest, bist du da nur am kämpfen? Leben heißt zu kämpfen -"Wer kämpft lebt?"- sehr fragwürdig.
Ich habe schon geschrieben, was ich gemeint habe. Und was sich für dich als Teilaspekt des Lebens bei Grenzerfahrung darstellt, schon einmal daran gedacht, das so etwas für andere der normale Alltag ist?
Fast aufgeben heisst eben nur f a s t und kämpfen muss ich dann, um wieder dahin zu kommen, wo ich einmal gestanden habe, als Mensch gestanden habe.
Wenn ich meinen normalen Alltag betrachte, so kann ich Deine Frage mit Ja beantworten. Ja, ich bin jeden Tag am kämpfen.
Ich geniesse auch die Morgensonne und freu mich, wenn ich einen frisch aufgebrühten Kaffee trinke.Und ja, ich freue mich und geniesse es, wenn mir die hübsche und kompetente Mitarbeiterin vom Amt, versucht noch die letzte Würde zu nehmen und sich dabei noch gut fühlt.
Du brauchst nicht in die andere Regionen dieser Erde schweifen, wie üblich liegt *das Gute* auch hier bei uns in Deutschland so nah. Überleben, wenn du aufwachst und nicht weisst, woher du etwas zu essen bekommst, meinst du das gibt es nur anderswo? Dann sind all die Tafelläden, die Essensausgaben an Schulen und für Bedürftige nur geträumt? Dann haben wir in Deutschland auch keine Kinderarmut? Dann sind die Angebote in Tafelläden, die Erstausstattung für Erstklässler auch nur geträumt? Dann kämpfen all diese Leute auch nicht?
Aus gesicherter Lebensposition kann ich auch allem gelassen entgegensehen. An manchen Tagen, wenn ich die fast schon selbstherrlichen Aussagen der Herren Politiker lese, wenn die Armut im eigenen Land fast schon verleugnet wird und somit auch der Kampf, dann fällt mir ein Zitat von Max Liebermann ein: Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte.
Doris 18.08.2008, 21:42 Uhr
In Deutschland ist jedes fünfte Kind arm, diese Aussage tätigte der Wochenbericht des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung.
Jedes sechste Kind in Deutschland ist von Armut betroffen ...
Jeder Vierte zwischen 16 und 24 Jahre alte Jugendliche lebt in materieller Not oder ist davon bedroht ...
14 % aller Kinder gelten offiziell als arm ...
Mit 2,7 Prozentpunkten ist Kinderarmut in Deutschland seit 1990 stärker gestiegen als in den meisten anderen Industrienationen.
... so viel zu deiner Äusserung Felix - in vielen Regionen dieser Erde, aber kaum in Industrienationen -
Rund 17 Prozent aller deutschen Kinder leben in Familien, die Hartz-IV-Leistungen erhalten, besonders Alleinerziehende drohen zu verarmen.
Frag jene Menschen doch mal, wie ihr normaler Alltag aussieht? Ob sie den Dingen, dem Leben auch so gelassen gegenüberstehen wie deine Person.
Sie kämpfen, um sich, um ihr Leben, um ihr Überleben und ja, sie kämpfen jeden Tag um ihre Würde als Mensch - DAS ist ihr normaler Alltag und auf jene trifft deine als fragwürdig dargestellte Aussage zu: Leben heisst zu kämpfen.
Merkwürdig, wenn ich Worte wie die deinigen so lese, warum denke ich auch da oft genug an das Zitat von Max Liebermann.
Felix 19.08.2008, 16:20 Uhr
Kommentar gelöscht!!!!
Xarcy 15.02.2013, 10:38 Uhr
Es gibt eben Situationen im Leben, da muss mann kämpfen, ansonsten hast du verloren, aber nicht immer drehtsich alles ums kämpfen, denn auch Gelassenheit ist wichtig, sehr wichtig.Erst wenn beides, das Bedürfnis zu kämpfen und die Gelassenheit, zusammen funktionieren, dass ist erstrebenswert im Leben, denn es gibt positives und negatives im Leben und beides ist sehr wichtig in unserem Leben.
Xarcy 15.02.2013, 10:47 Uhr
Nur weil man nicht viel Geld hat, heisst ex nicht, jeden Tag aufs neue Kämpfen zu müssen, glaub mir ich weiß das sicher besser als andere.In meiner Kindheit hatten wir damit zutun, dass wir Typen die nun wirklich keiner vorm Haus haben will ,,beruhigen´´ konnten aber genau deshalb, ja haben wir gekämpft, aber was für ein Mensch wäre man, wenn mann nicht Gelassen ist? - Man wäre mit sicherheit ein Rücksichtsloses, egoistisches Monster!
Kernkraftgegner 15.02.2013, 14:48 Uhr
Kämpft es sich denn nicht am besten gelassen, so wollen es uns auch die alten Griechen sagen, durch ihren Mythos von Achillis, ein gelassener großer Kämpfer, doch als ihn seine Gefühle zerissen, wurde er rücksichtslos, er demütigte.
delphi 16.02.2013, 01:23 Uhr
...Jupp, @Kernkraftgegener....das war ein Akt der Zweiflung...
Kernkraftgegner 16.02.2013, 14:37 Uhr
@delphi, ja durchaus, die Griechen nannten es Hybris, Selbst-überhebung
Senftopf 16.02.2013, 15:18 Uhr
tja...die berühmte Achilles- Ferse...exakt @Kernkraftgegener... (grins)
delphi 16.02.2013, 20:53 Uhr
@felix, was Du hast sind die richtigen Einsichten, die Dir in dieser Gesellschaft aber als Schwäche ausgelegt werden.
Insofern wird Dein Weg immer steiniger und schwerer... Ich glaube nicht, das man "Schmach auf Dauer" aushalten kann...Manche Menschen muß man die Position erklären und sich ganz stark hinstellen. Ein "Nein" äußern können?
nörgler 27.09.2013, 22:15 Uhr
"Kämpft es sich denn nicht am besten gelassen, ..." so schrieb @Kernkraftgegner, dazu will ich gern eine bekannte Szene aus Berthold Brechts "Me-ti - Buch der Wendungen" zitieren:
"Zu Me-ti kommt sein Schüler Tu, der
von ihm lernen möchte, am Kampf der Klassen teilzunehmen.
»Me-ti lachte und sagte: sitzt du gut? Ich
weiß nicht, sagte Tu erstaunt, wie soll ich anders sitzen?
Me-ti erklärte es ihm. Aber, sagte Tu ungeduldig,
ich bin nicht gekommen, sitzen zu lernen. Ich
weiß, du willst kämpfen lernen, sagte Me-ti geduldig,
aber dazu mußt du gut sitzen, da wir jetzt eben
sitzen und sitzend lernen wollen. Tu sagte: wenn
man immer danach strebt, die bequemste Lage einzunehmen
und aus dem Bestehenden das Beste herauszuholen,
kurz, wenn man nach Genuß strebt, wie
soll man da kämpfen? Me-ti sagte: wenn man nicht
nach Genuß strebt, nicht das Beste aus dem Bestehenden
herausholen will und nicht die beste Lage einnehmen
will, wie sollte man da kämpfen?"
ZEN 28.09.2013, 11:42 Uhr
Wer kämpft,
hat schon verloren.
ZEN
delphi 28.09.2013, 21:59 Uhr
ähm @nörgler, ich gebe offen zu, dass ich Deine Beiträge manschmal 3 Mal lesen muss. Diese sind sehr tiefgründig und für mich nicht leicht zu erfassen. Wie oben von Dir genannt (nach Brecht) ist jede Handlung zunächst eine Überlegung wert, ob nicht auch manchmal eine defensive Haltung weitaus lohnender ist als der "totale Krieg" (boar, dies erinnert mich an etwas Schreckliches...)...., mal so ausdrücke...
Dei delphi
nörgler 29.09.2013, 19:50 Uhr
@delphi,"ist jede Handlung zunächst eine Überlegung wert, ob nicht auch manchmal eine defensive Haltung weitaus lohnender ist" Ganz richtig: Überlegte Devensivität (auch sinnvoll).
Um auf @ZEN pauschalen Satz pauschal zu antworten: Halte ich das für stark unüberlegt devensiv.
Genauer: Es gibt solche und solche. Kämpfer die siegen, welche die verlieren; so wie es auch Leute gibt die Gutes tun und im Wohlstand leben, und solche die im Wohlstand leben und schlechtes tun, das kann man ja ignorieren, ist aber m.E. unweise.
(Übrigens wird in dem Satz das Kämpfen gegen das Verlieren ausgespielt, es entsteht eine unvereinbare Feindschaft in dem Satz, zwischen Sieg und Niederlage: eines von beiden muss so siegen... macht der Satz sich so nicht selbst die Kampfansage!? Das fänd ich sogar toll: verliert der Kämpfer, so siegt die Niederlage. Wir kommen numal aus dem Begriffsdualismus [den wir ja eben auch begreifbar einem darstellen wollen, es sind/ist also mehr als Worte] nicht heraus, nicht Poetisch [alogisch] und auch nicht mit formaler Sprachanalytik. Das erwähnt mir der Zen nur zu selten bis gar nicht, gerade dann, wenn es wichtig wäre.
[Ich weiß dass ich das mit dem Begriffsdualismus und wie ich es meine hier zu kurz/abstrakt dargestellt habe, igendwann will ich das auch noch deutlicher sagen, einerseits fehlt mir aber die Zeit und andererseits weiß auch der ein oder vllt. andere was ich schon meine]).
_____________________
Rechtschreibfehler sind beabsichtigt... und dienen der konzentrationsförderung des Lesers.
Senftopf 29.09.2013, 22:17 Uhr
@nörgler, das mit den beabsichtigten Rechtschreibfehlern sollte Schule machen, denn so entgehst Du/ man jeglicher Kritik...und die Synapsen des Lesers werden darüberhinaus noch trainiert..;-) einfacher geht`s nicht... bravo!
Katja 29.09.2013, 22:40 Uhr
@ Senftopf
vielleicht ist auch nur seine Spracherkennung kaputt:-)
und außerdem sieht der ganze Text auch mit Fehlern irgendwie so unlesbar aus :-)
nörgler 04.10.2013, 00:03 Uhr
Zu den Vorurteilen gegen mich, die wohl nicht mehr aus der Welt zu schaffen sein werden... gehört die Vermutung, dass ich den Rotstift schon hierher mit schleppen würde, »um etwas zu finden«,woran ich Anstoß nehmen könnte, während ich in Wahrheit im virtuellen Blätterwald so für mich hingehe und nichts zu suchen mein Sinn ist... aber da will ich nun nicht abschweifen.
Aber im Angesicht dessen, dass wir hier alle Theorie vortragen, finde ich die Antitheoretiker dementsprechend schon beachtlich.
Nee, nicht "einfacher geht`s nicht", sondern "unsinniger gehts nicht" soll der Schluss daraus sein.
Wer nämlich dieses wirklich als Maxime zum konzentrationsfördernden Lesen, für die eigene bessere Rechtschreibregelung benutzt, handelt unsinnig.
Demjenigen ist jedenfalls noch nicht aufgefallen, wie man selbst Sklave unsinniger Sprach- und Schreibgewohnheiten ist, ohne
diese Möglichkeit jedoch auch nur im mindesten in Betracht zu ziehen.
Gewiss habe auch ich mir zur Rechtschreibung schon einige Gedanken gemacht, die ich mal hier auftragen will:
Das mit den beabsichtigten Rechtschreibfehlern sollte auf jeden Fall Schule machen, denn natürlich eröffne ich damit die Kritik und verteidige die Sprache vor ihrer Selbstüberschätzung und will mit dem letzten ironischen Satz nur Normkritik an schwachsinnigen Grammatikregeln äussern, - so wie die sich darauf berufene Satzung der Vernunft demaskieren, als Willkür, der die Einsicht in das Ganze nur um so mehr fehlt...
...der Duden die Quellen des Unsinns... das Komma die diktatorische Rhythmenlehre der Herzen ...Buchstabe und Mensch werden Opfer ein- und desselben Prinzips...
Mehr oder weniger halte ich die Rechtschreibung für noch sinnvoll, um unter gegebenen Umständen, die wir nunmal haben, sich mitteilen zu "dürfen";
aber das Komma und -vieles andere- dient vielen Zwecken unsinniger Kür und Pflicht, ja und leider auch Gewohnheit die einem nur noch richtige erscheinen will. Das gilt es aber nicht noch zu bekräftigen.
Der "Unsinn" vieler Reglungen besteht darin, dass die Orthographie nicht auf eine Otographie, also eine Graphie nach dem Gehör, zu reduzieren wäre.
Die "Gesetze" der Orthographie werden immer noch rein von phonematischen Prinzipien abgeleitet, aber den Mensch so monofunktional zu reduzieren ist unvernünftig und absurd, gerade in diesem Bereich: Da unsere Augen anders dekodieren als die Ohren,
so zu sagen, unser Auge ist von Natur aus taub, und unser Ohr blind (Bsp.: Das stumme "h", in vielen Worten fand man es früher noch, der Author, die That usw.. Es kann sich aber durchaus äußern, denn stumm ist es nur auf der phonemischen Ebene, auf der graphemischen dagegen ist es zuhause). So läßt sich letzteres kaum, durch den Ersatz zur vernünftigen
Grundlage allgemeiner Rechtschreibung brauchen. Aussprache und Schrift bleiben in dem Fall vorerst unverträgliche Größen.
Mit anderen Worten: die graphematische Ebene ist nach eigenen Prinzipien organisiert. Es geht also erstmal nicht um die Ablehnung des phonematischen Prinzips zugunsten etwa des visuellen oder etymologischen Prinzips. Es sollte sich aber vorerst mehr gegen jeden Reformvorschlag wenden, solange nicht ein angemessenes Verhältnis zwischen Aussprache und Schrift sich behaupten darf.
Wenn Sprache auch Vernunft symbolisieren kann, dann wäre eine solche, nach den jeweiligen Grammatikregeln, eine sehr instrumentelle, überanstrengte Vernunft die hinter ihrem Anspruch von Vernunft nur wieder zurückfallen würde und unvernünftig wird.
Ungerecht einfach wird es sich von den Herstellern der Schreibverbesserung gemacht, wenn ein Regelkatalog von Normen und die Orthographie im allgemeinen, zum Gradmesser für die Vernünftigkeit des Menschen Anspruch bekommen soll. Was mich aufbringt, ist der mit dieser Forderung gleichzeitig vorgebrachte Anspruch, das eine "vernünftige Orthographie" das mindeste sei, was ein aufgeklärter Mensch auszuführen imstande sein soll.
Einfach ist es hingegen eher, jenes haltgebende Auswendiglernen, wie es sein soll und somit wie es ist zu belassen, ohne dabei weiter zu bemerken, dass man es sich zu einfach macht, wenn man davon ausgeht, diese Reglung sei schon als verkörpertes Denken bestmöglichster Ordnung anzunehmen. Wer das ABC einer Sprache kennt,kennt noch lange nicht ihre Bedeutung, ihren Sinn.
Das Selbstmissverständnis der Vernunft besteht darin, in dem sie Sprachregeln so daher befiehlt, der Sprache Regeln vorgeben
zu wollen. Und erst die unsinnigen Sprachreinigungsprogramme der Akademien die seit Jahrhunderten vollzogen werden.
Da lobe ich mir die vermeintliche ,Unordnung der Natur' und die Unordnung der Sprache sind all den Normen und Regeln vorzuziehen, die im Namen der gesunden Menschenvernunft übereilt gesetzt, ja bzw. gesatzt werden.
...wenn, Schreiben, wie, Gehen, ist, dann, sind, mir, die,
Kommata, Fußfesseln, meines, Weges, - der, Art, wie, man, am, schönsten, zu, gehen, hat... Vorsicht ich bin hier mit Rollator unterwegs :-)
katja,
für dich ist also jemand entweder schwer verständlich oder präzise? schon mal dran gedacht, dass beides zusammen geht!?
...präzises gerade deswegen schwer verständlich ist und andersherum.
Katja 05.10.2013, 17:45 Uhr
katja,
für dich ist also jemand entweder schwer verständlich oder präzise? schon mal dran gedacht, dass beides zusammen geht!?
...präzises gerade deswegen schwer verständlich ist und andersherum.
Der Punkt ist eher, ob Du diesen ganzen Müll glaubst, den Du hier schreibst.
Und, wer das lesen soll? Viel reden/schreiben und nichts aussagen.
Die 3 o.g. Sätze genügen schon. Danke.
nörgler 05.10.2013, 18:59 Uhr
"vielleicht ist auch nur seine Spracherkennung kaputt:-)"
Wieso? Weil es etwa nur einen dieser Verwandschaft geben soll.
Meine Spracherkennung geht übrigens auch wieder!
Dass "wer das lesen soll? Viel reden/schreiben und nichts aussagen.
Die 3 o.g. Sätze genügen schon.“, ist das Komplement zu den Strömen intoleranten Blutes, durch welches man watet, wenn man Katjas Lieblingsgedanken nicht zu den eigenen erklärt.
Im pauschalen Verkümmern deiner Aussprache bist du gut, ein verschweigender Feind des offenen Denkens dazu.
Der Punkt -dem du ja immer geschwind ausweichst- ist nicht mehr und nicht weniger, wieder einer:
Der Punkt, anders gesagt, ist ja, dass es eine beliebte Methode ist, eine Frage die schwierig ist zu beantworten (weil ja alles schon in 2-3 Sätzen gesagt werden kann - so wie uns z.B. die windigen Politiker auch weiß machne wollen), dann so um zu formulieren, dass man das was man meint, was richtig sei, dann auch so zu formulieren vermag.
nörgler 05.10.2013, 19:07 Uhr
Dieses Forum hat einen Knut Hacker überlebt... da wirds wohl auch ein "nörgler" nicht tun...
Xenia 05.10.2013, 19:17 Uhr
Grüss dich, nörgler
Du schreibst: ...präzises gerade deswegen schwer verständlich ist und andersherum.
Eindeutigkeit, Klarheit, Genauigkeit, im Vermitteln von Gedankengut, eine willkommene Bereicherung. Ein Mentor, der mich zum nachsinnen anspornt und meiner Meinungsbildung hilft. Ein eher seltener Glücksfall. Schön, dass es dich gibt, nörgler. Ich halte bestimmt wieder Ausschau nach deinen Texten.
Alles Liebe
Xenia
Senftopf 05.10.2013, 19:58 Uhr
..wie war in Köln es doch zudem
mit Spracherkennung so bequem,
man brauchte nur den Knopf zu drücken
und konnte jedermann beglücken,
doch leider ist die Technik stur-
ist sie ein Segen? Keine Spur!
nörgler 07.10.2013, 23:47 Uhr
"Der Punkt ist eher, ob Du diesen ganzen Müll glaubst, den Du hier schreibst."
Ich gehe sogar "nachhaltig" mit ihm um, pfifige Bürschchen nannten das sogar "Recycling".
Müll ist ein Wertstoff. Müll, als aktiver Wertstoff, ist aber -wie der aufgeklärte Bürger wissen müsste- nicht mehr so unachtsam zu behandeln.
Wenn Produkte hergestellt werden, entsteht Abfall, das ist ganz normal. Meines ist nicht mal Sondermüll, er ist leicht zu entsorgen.
Ein gratis "Containern", aus meiner Tonne, ist doch eigentlich ein freundliche Sache, in einer Überflussgesellschaft.
Wenn ich hier mit Müll handle, um so besser. :-)
Senftopf 08.10.2013, 08:24 Uhr
...kann man in die (Müll)-Tonne klopfen...
Zitate24 14.08.2014, 09:46 Uhr
Wofür lebst Du dann ? Warum bist Du lebendig geworden ?
Bestimmt nicht um zu kämpfen !
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