Schlagworte: Jugend, Anleitung, Achtung, gleichdenkend, andersdenkend
„Man verdirbt einen Jüngling am sichersten, wenn man ihn anleitet, den Gleichdenkenden höher zu achten als den Andersdenkenden.“
Friedrich Nietzsche (Werk: Morgenröte, Aph. 297)
518 Stimmen:
Senftopf 17.05.2010, 11:11 Uhr
Wird wohl stimmen, wenn F.N. das so sieht ...
ZEN 29.07.2010, 09:31 Uhr
Es ist üblich,
daß wir den "anderen", fremden
Menschen weniger achten, als den, der uns ähnlicher ist.
Der Andersdenkende
Der Andersreligiöse
Der Andersfarbige
Der Andere
Gestern im Fernsehn
sprach man davon, daß man einen langen Graben,
in dem Soldaten der der "anderen" Seite hockten, "pulveriesiert" habe.
Mit
Anderen
kann man das machen,
was mit den "Eigenen" ein Verbrechen wäre.
Erst
wenn wir
den Menschen gegenüber
gleich gültig werden, wenn es uns deutlich wird,
daß es in Wirklichkeit gar keinen Unterschied gibt, daß das Göttliche in dem Einen
wie in dem Anderen mit absolut gleicher Liebe pulsiert, können wir die kreative Energie anders nutzen.
ZEN
Siebenkäs 29.07.2010, 10:03 Uhr
Wofür nutzen wir dann die kreative Energie?
Jord 29.07.2010, 17:25 Uhr
Traurig, jedoch entspricht es so gut wie immer der Tatsache.
Ich hoffe ZEN, wir Menschen werden uns dessen irgendwann bewußt.
Zenpoetin 29.07.2010, 18:40 Uhr
Man muss niemanden anleiten, Gleichgesinnte höher zu achten, als Kritiker - das liegt in der Natur der Sache: Es ist bequemer.
Georg Herrmann 29.07.2010, 23:29 Uhr
Ein Nietzsche Apho den man sich als Vater / Erzieher durchaus merken sollte.
Der wahre Wolfgang 06.11.2011, 19:01 Uhr
Was denken eigentlich Gleichdenkende oder Andersdenkende? Die Beantwortung dieser Frage erscheint mir wichtiger als die o.g. grundsätzliche und moralisierende Postion Nietzsches.
Ohne inhaltlichen Bezug und begriffliche Konsensfindung bleibt das Nietzsche-Zitat unverbindlich und nebulös.
@Siebenkäs, deine berechtigte- und natürlich unbeantwortete Frage an @ZEN, könnte man noch weiterführen:
Ist die "kreative Energie" ein hehres Potenzial und als "Wert-an-sich" oder vielleicht gar als Primärtugend nicht mehr infrage zu stellen?
Etymologisch geht der Begriff der Kreativität auf das lateinische Wort creare zurück, was so viel bedeutet wie „etwas neu schöpfen, etwas erfinden, etwas erzeugen...
Erfunden wurden auch die Atombombe, das Schießpulver etc..
Erzeugt werden Treibhausgase, Genmais, Wirtschaftskrisen etc..
Geschaffen werden...nun, ja...
Stuhlzwischenraum 07.03.2013, 14:52 Uhr
Nietzscheaner, damit ist das Thema selbstredend für jeden erklärbar...
Er appelliert an Verbündete, eine Gruppe von Gleichgesinnten, die es ihm gleich tun und die Gott-Funktion in sich selber abtöten (sein größter Wunsch!). In diesem Plan steckt freilich die Gefahr, dass die Gemeinschaft, die er sucht, für die er wirbt, die er aber in seinem Leben auch nie erfahren hat, zu einer Gemeinde herabsinkt, dass sie sich selbst nach Anbetung sehnt und die alte Gott-Funktion wieder einsetzt oder gar nicht losläßt, diesmal mit Nietzsche als Objekt der Verehrung.
Nietzsche hat selbst unwissend, unwollend die nachgeborenen Jünglinge das Gleichdenken gelehrt, in Hinterlassung seiner Werke mit eigenem Vorbedacht seine Lehren ernst zu nehmen ... Er glaubte der grundlegenden Paradoxie zu entkommen? Das weiß ich nicht sicher; aber das gelingt ihm auch nicht.
Tobi 07.03.2013, 15:51 Uhr
Es gibt bei "uns" welche die leicht reden können, wenn sie sagen, achte doch den Andersdenkenden genauso wie den Gleichdenkenden zu dir.
Und so gibt es auch welche, die schwer davon nur reden können. In der Lebenspraxis sieht das so aus: Der Bettler auf der Straße wünscht sich nicht selten Gleichdenkende... wer will es ihm verdenken...
Der wahre Wolfgang 07.03.2013, 20:49 Uhr
Lieber Friedrich, die entscheidende Frage kann doch -nach wie vor- nur sein, was denkt der Gleichdenkende und was denkt der Andersdenkende. Eine grundsätzliche Hierarchiesierung - getreu dem altrustischen Muster: erst die Anderen und dann ich, ist ohne Bezug zu den jeweiligen gedanklichen Inhalten sinnlos.
Wünschenwert sind größtmögliche Offenheit, Distanz-und Kritikfähigkeit gegenüber eigenen und fremden Positionen.
D.w.W. 07.03.2013, 20:50 Uhr
Wünschenswert
D.w.w. 07.03.2013, 22:17 Uhr
altruistischen
Zitate24 13.10.2014, 08:34 Uhr
Das erste mal, wo er etwas wahres gesprochen hat.
ZEN 06.07.2016, 09:14 Uhr
Schlagzeile in diesen Tagen:
„Rüstungsexporte 2016 auf Rekordkurs.“
Wir haben nicht verstanden, daß wir selbst es sind,
die bekommen, was wir aussenden: Fluch oder Segen.
Mit Segen... haben wir
es noch nicht probiert.
ZEN
J.o.h.n 06.07.2016, 10:41 Uhr
Es gibt immer zwei Seiten einer Geschichte... Auch bleiben wir "meistens" lieber in einer gewohnten Situation, anstatt was Neues aus zu probieren oder etwas zu ändern...
Aber man kann in der Jugend eher Ansichten und Meinungen ändern, weil man da noch offener ist...
Senftopf 06.07.2016, 16:09 Uhr
Dass wir dich nach Jahren mal wieder begrüßen dürfen...großartig (passt zum heutigen "Welttag des Kusses...kleiner Scherz..;-)Deine comments waren schon immer einpaar Minuten Überlegung und Verinnerlichen wert...(meine Meinung!)
Walnuss 07.07.2016, 13:36 Uhr
@Senftopf, wenn du schon Küsschen verteilen willst, so nimm doch die von Ferrero, denn heute ist Welttag der Schokolade.
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