Schlagworte: Gedächtnis, Vergessen
„Gedächtnis ist die Fähigkeit, sich das zu merken, was man vergessen möchte.“
550 Stimmen:
Reinhard Knoppka 25.09.2009, 08:39 Uhr
Sehr gut. Die meisten beherrschen demnach das Antigedächtnis: die Verdrängung, nämlich die Gabe, sich an das Unangenehme vorsätzlich nicht zu erinnern - mithin ganze Völker mit schlimmer Vergangenheit.
Ingrid Z 25.09.2009, 18:56 Uhr
...vielleicht seine Jugendsünden?
Bruno Mayer 25.09.2009, 19:32 Uhr
Vergessen ist die Fähigkeit nicht mehr zu merken was man im Gedächtnis haben möchte.
Ingrid Z 25.09.2009, 19:33 Uhr
...wenn das nur immer so leicht ginge @Bruno Mayer.
Neumann 26.09.2009, 01:25 Uhr
@Reinhard Knoppka, inhaltlich hast Du recht...allerdings behauptest Du auch das genaue Gegenteil dessen, was das Zitat sagt. Was am Ende bedeutet, meiner Ansicht nach, dass das Zitat kompletter Unsinn ist. Dazu ein passender Satz Nietzsches (der das Phänomen der Verdrängung erläutert): "Das hast Du getan", sagt das Gedächtnis. - "Das kannst Du nicht getan haben", sagt der Stolz. - Endlich - gibt das Gedächtnis nach.
Reinhard Knoppka 26.09.2009, 08:52 Uhr
@Neumann: "Was am Ende bedeutet, meiner Ansicht nach, dass das Zitat kompletter Unsinn ist." Ich glaube, Gélin hat genau das gewollt: vorsätzlichen Unsinn zu verzapfen, um das Absurde herauszustreichen. Das Gedächtnis spielt uns nämlich oft einen Streich: das als "Fähigkeit" des Gedächtnisses zu bezeichnen, ist witzig. Wie gern möchten wir unsere schmachvollsten Niederlagen gründlich vergessen - aber wie unauslöschlich haben sie sich in unserem vermaledeiten Gedächtnis eingebrannt!
H. Smidt 26.09.2009, 09:48 Uhr
Es geht nichts verloren. Das Gehirn merkt sich alles.
Wenn du, im Alter nicht mehr richtig hören kannst um die Außenwelt wahrzunehmen, so hörst du innerlich auf die Klänge der Vergangenheit.
Wenn du nicht mehr richtig sehen kannst, so steigen in dir Bilder der Vergangenheit auf. Dein Kurzzeitgedächtnis funktioniert nicht mehr so richtig? Dein Langzeitgedächtnis aber schon!
Du lebst von deinen Erinnerungen und da gibt es gute und schlechte weil du im Laufe deines Lebens gute und schlechte Tage erlebt hast.
Neumann 26.09.2009, 13:18 Uhr
Ja @Smidt...in gewisser Weise hast Du recht. Im Unbewussten bleibt alles gespeichert..., aber das heißt nicht, dass gerade das Unangenehme, das wir gerne verdrängen, irgendwann wieder unverfälscht in eine bewusster Erinnerung aufsteigt...Es gibt so viele Erinnerungen, die einfach verklärt oder gar grund falsch sind...das Gedächtnis ist mit Vorsicht zu betrachten, es zensiert und fälscht oft ohne bewusste Absicht (unbewusste Absichten wirken da um so mehr), dass sich die Balken biegen (manche Erinnerungen zum Beispiel haben nie stattgefunden, sondern hängen mit irgendwelchen Fotos oder Erzählungen der Eltern zusammen)... jeder Kriminalbeamte kann, glaube ich, ein Liedchen davon singen, dass Zeugen sich "genau" an was erinnern, was augenscheinlich gar nicht sein kann...
H. Smidt 26.09.2009, 13:26 Uhr
@Neumann - Für einen selbst sind die Erinnerungen wahr, so wie man sie wahrgenommen hat.
Auch aus der Tatsache heraus, daß Außenstehende das (gleichzeitig) Erlebte anders gesehen oder wahrgenommen haben.
Neumann 26.09.2009, 13:28 Uhr
...zum Beispiel das schöne kollektive Märchen unserer Vorfahren, dass angeblich keiner was gemerkt oder gewusst hat von KZs und Judenvernichtung...manche Menschen sind augenscheinlich blind für Dinge, die ihnen vor der Nase rumbaumeln und die sie einfach ausblenden aus ihrem Weltbild (es kann nicht sein, was nicht sein darf)...hatte, als ich Jugendlicher war, mal eine Situation, in der mich mein Vater fast mit dem Auto überfahren hätte...daran kann der sich bis heute nicht erinnern, ...obwohl er sich unmittelbar nach der Situation (in der ich ihm das natürlich aufgeregt vorgeworfen hab) selbst "bestraft hat"...und sich durch eine sinnlose Aktion (Aktionismus der Verdrängung) den Arm gebrochen hat...
Der wahre Wolfgang 26.09.2009, 14:02 Uhr
@Neumann,und durch welche "sinnlose Aktion" brach sich dein Vater den Arm? War das "Fast-Überfahren" eine reale Situation und nicht -je nach Sichtweise- irgendwie interpretierbar?
H. Smidt 26.09.2009, 14:10 Uhr
Ich weiß ja nicht wie alt dein Vater ist... und es ist nicht ausgeschlossen, daß er diese Tatsache verdrängt hat. Schließlich ist das ein entsetzlicher Gedanke der einen Menschen tief in der Seele trifft!
Es kann aber auch ebenso gut sein, daß er sich plötzlich wieder dran erinnert. Ausgelöst durch ein gehörtes Wort oder durch etwas was er liest, oder sieht.
Ich habe etliche demenzerkrankte Menschen validiert und was ich zu hören bekam war oft sehr erschütternd. Denk an Frauen nach dem Krieg auf der Flucht aus dem Osten.... Da wurde das Erlebte auch oftmals verdrängt. Wie hätten sie denn sonst Zukunft gerichtet weiterleben können.
Hier kannst du über Validation etwas nachlesen.
Neumann 26.09.2009, 14:11 Uhr
...@wahrer Wolfgang...er fuhr mit einem größeren Gefährt rückwärts in eine Garage ein...ich stand hinten und sollte ihn einweisen...und laut "stopp" rufen, wenn es eng wurde mit der Wand...während ich also rufe wie ein Blöder (sein Fenster war übrigens offen, ich war gut hörbar), rast der plötzlich los und setzt die Kiste voller Wucht gegen die Rückwand...ich sprang irgendwie im letzten Moment zur Seite (hatte ja mit sowas nicht gerechnet)...beim Wieder-Herausschieben des verbeulten Gefährts hat er sich so überengagiert, dass er sich den Arm brach...
Der wahre Wolfgang 26.09.2009, 14:28 Uhr
@Neumann, oh, das hätte aber ins Auge gehen können. Der Nachbarin eines Freundes wurden auf ähnliche Weise beide Beine gebrochen. Dummerweise ließ diese Nachbarin ihr Fahrzeug in der Tiefgarage von einem Mitbewohner rangieren. Der rutschte wohl von der Bremse ab. Naja, Nachbarschaftshilfe ist eben auch nicht mehr das, was es mal war.
Senftopf 26.02.2010, 08:36 Uhr
... zum Glück aber halten sich "Vergessen des Negativen" als auch "Nicht-Vergessen des Positiven" meist die Waage ...
Senftopf 26.02.2010, 08:49 Uhr
Korr.: "NICHT-Vergessen des Negativen..."
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