„Leben ist die Suche des Nichts nach dem Etwas.“
325 Stimmen:
Knut Hacker< 19.10.2009, 16:55 Uhr
Das Ausgangszitat ist dahin ergänzungsbedürftig, dass jedoch die meisten Leute so dumm sind, dass sie bereits das Leben für etwas halten (und daher überhaupt nicht suchen,sondern voll in ihm - dem Nichts - aufgehen).
Der wahre Wolfgang 19.10.2009, 17:57 Uhr
Nichts macht arm und nichts macht reich!
Knut Hacker< 19.10.2009, 18:18 Uhr
Der berüchtigte Unterschied zwischen dem " Nichts "( s. Zitat ) und "nichts"!
Der wahre Wolfgang 19.10.2009, 18:40 Uhr
Der Prof. meiner Tochter bemerkte in einer Philosophie -Veranstaltung: "Ich habe mich drei Jahre lang mit dem "Nichts" beschäftigt. Was glauben Sie, ist dabei herausgekommen? Nichts!"
Das muss einer erst mal hinbekommen, sich drei Jahre mit "nichts" zu beschäftigen und das bei einer C 4- Professur. Er ist jedenfalls mit "nichts" nicht ärmer geworden. Laut Information meiner Tochter hat er jedenfalls keine Spenden erbeten.
Knut Hacker 19.10.2009, 19:44 Uhr
Der philosoph. Kultschmöker zum Thema "Nichts" ist wohl das 765 Seiten starke gleichnamige Werk von Ludger Lütkehaus ( Verlag Zweitausendeins , unter 10 Euro ).Die " Zeit " schrieb dazu : " Ein solches Buch müsste eigentlich noch viel länger sein." Einfach köstlich geschrieben.Ein Abriss der gesamten abendländischen und morgenländischen Philosophie.Jedem zu empfehlen, der die Schopenhauerische "Kunst, recht zu behalten" redlich - nicht nur taktisch wie bei Schopenhauer - beherrschen will.
Der wahre Wolfgang 19.10.2009, 20:32 Uhr
Die "Kunst recht zu behalten" ist was anderes als Rechthaberei. Wann ist "recht zu behalten" eigentlich eine Kunst? Stille, impertinente Zurückhaltung ist ja noch unerträglicher als vollmundige Aufschneiderei. In erster Linie liegt die Kunst wohl darin, immer auch das rechte Argument zu haben. Wenn man dann noch die Kunst beherrscht, den anderen bzw. den Gesprächspartner mit in`s Argumentationsboot zu holen, ihn für die Sache emotionalisieren kann und er geradezu die Chance erhält, seine Möglichkeiten ebenso zur Entfaltung zu bringen. Diese Art der "antithetischen" Gesprächsverläufe führt vielleicht zu ganz neuen Sichtweisen (Synthesen). Mein Interesse an den Gedanken meines Gesprächspartners muss aber spürbar authentisch sein. "Kunstvoll recht behalten zu haben" impliziert aber auch, gegenüber dem Gesprächspartner "erfolgreicher" gedacht zu haben. Wenn der Gesprächspartner aber auch das Buch von LÜTKEHAUS gelesen haben sollte, dann sehe ich aber auch ernsthafte Gesprächsstörungen auf beide zukommen.
Das Prinzip, "besser sein zu wollen als der andere", ist ja nicht aufgelöst. In psychologischer Hinsicht erscheint mir dann doch in der "Kunst recht zu behalten", eine konfliktträchtige Motivation zu liegen bzw., nicht auszuschließen zu sein. Wenn es wichtig ist, recht zu behalten -wie kunstvoll auch immer- dann steht eher das Persönliche und nicht die Sache im Vordergrund. Habe ich recht?
Knut Hacker 20.10.2009, 17:45 Uhr
"Die Kunst, recht zu behalten" von Schopenhauer verstehe ich als eine sarkastische Abhandlung über Diskussionsunkultur. Lüdkehaus dagegen hat anhand des philosophischen Diskussionsthemas Nummer eins , des Nichts, sehr amüsant die Paradoxie und Dialektik dieses Begriffes, an dem sich alle Philosophen aller Zeiten von Gorgias an bis zu Heidegger die Zähne ausgebissen haben,aufgezeigt. Ich sehe durch diese Ausführungen bestätigt, dass man rein logisch jedes Argument widerlegen kann (was eigentlich schon aus der Selbstbezüglichkeit der Logik folgt) und damit - intellektuell redlich - immer "recht haben" kann (wobei ich dies persönlich gar nicht will;ich halte es vielmehr mit Dostojewsi :"Es ist alles wahr, auch das Gegenteil.").
Knut Hacker 20.10.2009, 17:56 Uhr
Da es sich hier um ein Zitate-Forum handelt, möchte ich noch Protagoras anführen: " Von zwei denkbaren Auffassungen, die man zu jeglichem Problem haben kann, ist jede in gleicher Weise wahr." In diesem Sinne ist es also keine Kunst, recht zu haben oder zu behalten.
Knut Hacker 20.10.2009, 19:26 Uhr
Das Eingangszitat wirft die allgemeine Frage des Verhältnisses zwischen Sein und Nichts auf.Ich erlaube mir, hierzu einige Gedanken zur Diskussion zu stellen:
Das Sein ist selbst nichts (es müsste sich sonst selbst umfassen), sondern alles und daher auch das Nicht-Seiende.
„Das Nichts“ ist das Gegenteil des Seins, gehört aber nicht zum Alles und daher nicht zum Sein, sondern ist „alles nicht“(Abwesenheit des Alles), auch selbst nicht (nihil negativum).
„Nichts“ dagegen ist lediglich „nicht etwas“(Abwesenheit im Sein), gehört daher als bloßes Negativum zum Alles und damit zum Sein (nihil privativum).
Zwar kann aus „ nichts“ nichts werden (nihil ex nihilo; Erhaltungssätze der Physik).Das ergibt sich schon daraus, dass das „Werden“ eine Zustandsveränderung darstellt und daher die Zeit voraussetzt, wenn aber die Zeit gegeben ist, kein Nichts vorliegt.
„Das Nichts“ dagegen als weder Sein noch Nicht-Sein kann sich – anders als die bloße Abwesenheit des Seins – auch nicht entgegenstehen, doch etwas zu sein. Es „ist“ also zeitlose Potentialität jenseits von Sein und Nicht-Sein und daher aus der Zeit heraus gesehen „Ursache“ von Seiendem, auch der Zeit.
Geht man dagegen davon aus, dass das Sein als Alles auch sein Gegenteil, das kontradiktorische Nichts, und umgekehrt das Nichts das Sein umfasst, sind beide nur Erscheinungsformen von etwas, das weder Sein noch Nichts ist, also Erscheinungsformen eines negativen Nichts, dessen Negation nicht zum Gegenteil, dem Sein, führt, sondern zur absoluten negativen Qualifikation (nihil negativum). Die Raumzeit ( physikalisch gesehen ein Maßsystem) dagegen ist ein positiver Zwitter: in jedem Punkt ist sie nichts, aber als Kontinuum (möglicherweise gequantelt) doch etwas. Aus der Raumzeit betrachtet vermag das Sein zu vernichten (negative Potenzialität – ein Potenzial ist weder bereits etwas noch immer noch nichts) und das Nichts zu schöpfen ( positive Potenzialität; creatio ex nihilo; s.Quantenfeld; nur aus einem Nichts als bloßem Gegenteil des Seins kann mangels Raumzeit nichts entstehen).
J.o.h.n 20.10.2009, 21:29 Uhr
Es gibt meiner Meinung niemanden der auf der Suche nach Nichts ist, sondern immer das gewisse Etwas in seinem Leben sucht. Der Sinn des Lebens usw.... Nur verweilen wir manchmal in dem Nichts, weil wir uns mit weniger zufrieden geben, als wir uns eigentlich wünschen. Oder was wir "sein" könnten....
Dichterseele 21.10.2009, 00:54 Uhr
Wer immer recht behalten will, ist so dumm zu glauben, er könne nichts dazu lernen...
Dichterseele 21.10.2009, 01:07 Uhr
Nein.
Leben ist das Streben nach Vervollkommnung.
Die Evolution möchte sich immer weiter entwickeln.
Kreativität ist der eigentliche Sinn unseres Daseins. Indem wir das Überleben vereinfachen, gewinnen wir Zeit, um Neues zu entwickeln.
Wer vom Fortschritt profitiert und seine Freizeit totschlägt, dem fehlt der Lebensinhalt.
Knut Hacker 21.10.2009, 18:50 Uhr
Kann mir J.o.h.n (warum kein Punkt nach dem "n"?)verraten,welchen Sinn denn ein Sinn haben sollte? Schon vom Mond aus betrachtet erscheint alles Treiben auf der Erde absurd und überflüssig.Was würde sich denn ändern am Universum, wenn es uns nicht mehr gäbe? Welchen Sinn soll es haben, dass überhaupt etwas ist? Es kann keinen Sinn haben, denn Sinn setzt als etwas Seiendes das Sein bereits voraus und kann daher nicht auch für dieses gelten. Im übrigen setzt Sinn die Zeit voraus,da er sich in ihr verwirklichen muß.Zeit und Raum sind aber nach allen heutigen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen lediglich Konsruktionen des menschlichen Geistes.
Es gibt einen Sinnhorizont der alltäglichen Lebensbewältigung - z.B. arbeite ich, um für den Lebensunterhalt zu sorgen und sorge für ihn, um zu leben und lebe,um durch Fortpflanzung die Art zu erhalten und durch den Tod weuterzuentwickeln u.s.w. Aber welchen Sinn das alles haben soll- z.B. dass man lebt, sich zu diesem Zweck ernähren muß ,die Art fortentwickelt werden soll (warum ist nicht gleich, was erst werden soll?)- dafür gibt es keine Antworten!
Rattenkönig 21.10.2009, 18:57 Uhr
Ich pflanze mich nicht fort. Gibt schon genug Ratten auf der Welt! Und mehr als sechseinhalb Milliarden zweibeinige Ratten...
Knut Hacker 21.10.2009, 19:04 Uhr
Ungefragt in das Leben gezeugt,
ohne Schuld gequält und gebeugt,
fragend geschaffen, ohne Antwort zu erhalten,
leben nur, um im Tod zu erkalten,
nicht einmal, um Erlösung zu finden,
kann man sie doch im Tod nicht empfinden!
Fluch um Fluch, so verflucht ist das Leben,
mag es Gott als Schuldigen geben!
Nicht einmal, sich selbst zu töten,
bleibt als Ausweg aus den Nöten.
Denn vielleicht wird es noch schlimmer.
Schweigen daher Tote immer?
Rattenkönig 21.10.2009, 19:17 Uhr
DEN Sinn des Lebens gibt es nicht. Menschen, die glauben, ihr Leben habe einen Sinn, unterliegen einer Täuschung / Einbildung.
Schönes Gedicht, Herr Hacker? Wer ist denn der Verfasser?
Rattenkönig 21.10.2009, 19:20 Uhr
Das erste Fragezeichen sollte ein Ausrufezeichen sein: Schönes Gedicht, Herr Hacker!
Knut Hacker 21.10.2009, 19:22 Uhr
Meine Bescheidenheit.
Knut Hacker 21.10.2009, 19:31 Uhr
Und jeder nimmt wahr
und denkt und fühlt.
Und keinem ist klar,
was sein Leben spielt.
Er ist einfach da
und irgendwann weg.
Das Herz schlägt nah,
doch fehlt ferner Zweck.
Und Gott mag ja sein
als letzter Sinn,
doch ganz allein
nur so vor sich hin?
Rattenkönig 21.10.2009, 19:37 Uhr
Gratuliere! Literatur hat zwar auch keinen Sinn, aber sie lenkt von der Sinnlosigkeit des Daseins ab, woraus folgt, dass man ihr fast schon wieder einen Sinn zusprechen könnte.
Knut Hacker 21.10.2009, 19:39 Uhr
Da alle guten Dinge drei sind und es erfreut, einen Rattenkönig zu erfreuen, noch ein letztes Gedicht zum Thema.
Wir ketten uns an Sinn
und fühlen sinnlos uns verloren.
Schmeiß die Gedanken hin!
Denn frei von Sinn sind wir geboren.
Hat Sein, hat Sinn denn einen Sinn?
Nur die Gedanken bohren!
Knut Hacker 27.10.2009, 18:58 Uhr
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Knut Hacker 08.01.2010, 19:21 Uhr
Das Leben ist ein Angebot, dessen Ausschlagung man leider nicht überlebt!
Knut Hacker 10.01.2010, 16:37 Uhr
Leben ist Nebel - von hinten gelesen!
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