Schlagworte: Zufall, Herrscher, Universum
„Der Zufall ist der einzig legitime Herrscher des Universums.“
355 Stimmen:
r 02.01.2009, 12:02 Uhr
Napoleon einer der frühen Esoteriker!
lond 14.01.2009, 19:29 Uhr
napoleon meinte wahrscheinlich, dass man den Zufall nicht manipulieren kann.
Knut Hacker 29.08.2009, 18:28 Uhr
Ohne den Zufall wäre die Zeit sinnlos.denn, wenn die Zukunft schon festgelegt wäre,wäre ihre Verwirklichung ein überflüssiger Umweg.
Der wahre Wolfgang 29.08.2009, 19:29 Uhr
Wir sind nicht in der Lage, die interdependenten Wirkzusammenhänge von "Vorgängen" sicher vorwegzunehmen.Die Dinge passieren also nur "vermeintlich" zufällig. Für den "Deterministen" passiert nichts zufällig.Der vermutet z.B, dass der Affe auf Madagaskar die Kokosmilch nur deshalb verschlabberte, weil ihm -dem Deterministen-gerade das rechte Bein eingeschlafen war.
@Knut Hacker, deinen Gedankengang kann ich nicht nachvollziehen:
Sich an einen exakten Plan, der dem Zufall möglichst wenig Raum gibt, halten zu können, macht doch das Ergebnis oder die Verwirklichung einer Sache nicht sinnlos und überflüssig.
Eine gute Planung versucht Unwägbarkeiten tendenziell auszuschalten. Der Weg von der Planung zur Realisierung des "Vorhabens" impliziert auch den Faktor "Zeit".
Ob die nicht vorweggenommenen (ungeplanten) Ereignisse (Zufälle) sinnvoll sind, das hängt jeweils von entspechenden Bewertungen ab.
Die Finanz- und Realwirtschaft sind -nicht vorwegnehmbar (?) in eine tiefe Krise geraten. Ein sinnstiftender Zufall ist das nicht -meine ich.
Knut Hacker 29.08.2009, 19:42 Uhr
WahrerWolfgang, ein "Plan" setzt doch die Zeit voraus.Meine Frage ist die, warum sich das Planungsziel denn erst verwirklichen muss,also warum die Zeit als Umweg zwischengeschaltet ist zwischen Plan und Ziel. Warum ist, was sein soll, nicht gleich? Weil eben das " Soll" ungewiss ist,wodurch die Zeit nicht lediglich überflüssiger Umweg zu etwas bereits Bestimmten ist.
Knut Hacker 29.08.2009, 20:02 Uhr
Ich möchte ein anschauliches Beispiel bringen.Wenn es Sinn einer Pflanze ist,zur Blüte zu gelangen und sich durch Bestäubung weiter zu verbreiten, dann fragt es sich, warum es erst der Entwicklung der Pflanze bis zur Blüte bedarf. Die Entwicklung wäre überflüssig, wenn die Blüte von vornherein feststünde. Nur weil sie nicht feststeht, sondern zum Beispiel von den Umweltbedingungen abhängt, an die sich die Entwicklung der Pflanze anpassen muss, ist die Entwicklung nicht überflüssig. Allein die Unvorhersehbarkeit der Zukunft über einen gewissen Prognosehorizont hinaus lässt die Zeit nicht als überflüssig erscheinen. Wäre alle Zukunft unumstößlich festgelegt, wäre die Zeit , die bis zum Eintritt des Festgelegten verstreicht ,überflüssig. Da jedoch der Zufall immer wieder in die Zeit hineinregiert,verleiht er der Zeit erst "Sinn" in dem Sinn, der uns als Sinnfreiheit tröstet.
Ralf 29.08.2009, 20:25 Uhr
Der "Sinn" in dem Sinn, der uns als Sinnfreiheit tröstet, ist doch schon wieder eine Paradoxie, @Knut. Zeit bedeutet Werden und Vergehen, ohne Zeit wäre gar nichts, jedenfalls würden wir nicht vor einem dämlichen Computer sitzen und merkwürdigen Gedankengängen nachhängen. Zeit beinhaltet den Kreislauf des Lebens, endlose Wiederholungen (morgens aufstehen, abends/nachts ins Bett gehen, jede Woche Wäsche waschen, bügeln, den Boden feudeln). Die Zeit nimmt uns bei der Hand, wenn wir geboren werden, und führt uns in das Dunkel, das man den Tod nennt. Wenn da ein Sinn dahintersteckt, wird er sich nicht auf ein kurzzeitig in Raum und Zeit aufflackerndes Lebewesen beziehen. Gäbe es einen Plan, wir würden ihn nicht erkennen.
Ralf 30.08.2009, 17:01 Uhr
Nachtrag: Ohne die Zeit wäre das Universum lediglich ein erstarrtes dreidimensionales Bild.
Knut Hacker 31.08.2009, 20:28 Uhr
Ralf,warum soll denn Zeit einen Sinn haben? Welchen Sinn sollte Sinn haben? Scheint es nicht bedrückend, in einem Sinngefängnis zu leben? Das Sein so primitiv, dass es in einen Sinn gezwängt werden kann?
Ist nicht die Zeit nur die Brille, durch die wir das Eine, das unvorstellbar Komplexe auseinandergezogen sehen? Ähnlich der Filmrolle auf der Leinwand?
Ralf 31.08.2009, 21:29 Uhr
Ich habe nicht behauptet, dass Zeit einen Sinn hat, außer vielleicht den, dass Zeit die Voraussetzung für unsere Existenz ist, für die Existenz allen Seins. (Dass es noch weitere Komponenten zur Entstehung von Leben gibt, ist mir selbstverständlich bekannt, aber die Zeit ist eine Grundvoraussetzung; ohne sie entstünde nichts.) Ob in der Zeit alles planmäßig verläuft oder ob in ihr auch Zufälle das Geschehen bestimmen, weiß ich nicht. Ich vermute mal, dass es in der Evolution einige Zufälle gab. Zum Beispiel den, dass der Mensch bis heute überleben konnte. Schließlich hätte er in grauer Vorzeit, als er noch mit Stöckchen rumlief, von einer Überpopulation an Säbelzahntigern dahingerafft werden können – oder von irgendwelchen Seuchen – oder von wer weiß was... Ja, wenn ich es recht überlege, gibt es den Zufall. Aber ob durch ihn die Zeit einen Sinn erhält, ob Zeit sinnvoll wird, möchte ich bezweifeln.
Der wahre Wolfgang 31.08.2009, 23:09 Uhr
Sind nicht "Raum" und "Zeit" zwei reine Formen sinnlicher Anschauung, die vor aller Erfahrung gegeben sind? Wenn ich einen Raum betrete, bin ich a priopri den Bedingungegn von Raum und Zeit ausgesetzt, ohne diese mitgestaltet zu haben. Dass ich Gegenstände wahrnehme. setzt bereits eine Raumvorstellung a priori voraus. Vergleichbar verhält es sich mit der Zeit. Kant spricht im Zusammenhang mit Zeit von "innerer Anschauung". Der Raum wäre dann die "reine Form aller äußerern Anschauungen". Man kann sich niemals eine "raumlose" Vorstellung machen. Alle Gegenstände der Sinne sind auch zeitlichen Bedingungen unterworfen.
Die Zeit ist also eine subjektive und sinnliche Bedingung unserer menschlichen Anschauungen. Insofern erledigt sich ein Zeitbegriff mit mit dem Anspruch auf absolute Realität. Die Zeit ist folglich keine Bedingung, die die den Dingen als grundlegende Bedingung oder gar Eigenschaft anhängt.Damit wäre auch die Vermutung von @Ralf, dass das Universum ohne die Zeit ein "lediglich erstarrtes dreidimensionalers Bild" wäre, so nicht zu halten.Was bliebe, ist die Erkenntnis, dass alle äußeren Erscheinungen, alle Gegenstände der Sinne, in der Zeit sind und notwendigerweise in Verhältnissen zur Zeit stehen.
Neumann 01.09.2009, 00:29 Uhr
Na, die Napoleons dieser Welt helfen dem Herren Zufall auch besonders gerne nach...zwecks Sicherung der Eigenherrschaft.
Neumann 01.09.2009, 00:38 Uhr
Am 29.08.2009, 19:42 Uhr fragte @Knut: "Warum ist, was sein soll, nicht gleich?"...was der Plan ist in unserem Leben, also das Ziel, das ist ja klar...wir können froh sein, dass es nicht gleich eintritt...der Plan, dass wir am Leben sind, läuft darauf hinaus, dass wir demzufolge sterben werden...Ende des Plans. Gut, dass wir noch Zeit haben.
Meister Hora 01.09.2009, 08:33 Uhr
Zeit ist, damit nicht alles auf ein Mal passiert.
Knut Hacker 02.09.2009, 19:31 Uhr
Worauf schon der wahre Wolfgang hingewiesen hat: Nach Kant sind Raum und Zeit lediglich apriorische Vorstellungen, nicht Dinge an sich(wobei das Ding ansich ja auch nur Vorstellung ist). Dies haben die Relativitätstheorie und die Quantenphysik experimentell bestätigt.Zufall ist Zeitlosigkeit. Er hat weder eine Ursache, deren zeitliche Folge er wäre , noch einen Sinn, der zeitlich zu verwirklichen wäre.Dass die Zeit zwischen Ursache und Wirkung sowie Sinnerfüllung liegt, wäre ein überflüssiger Umweg, wenn die Wirkungen und Sinnerfüllungen bereits von vornherein völlig festgelegt wären.Dank des Zufalles sind sie es jedoch nicht.Quantenprünge und die Genmutationen sind zeitfrei und daher auch ursachen-und zweckfrei.Sie sind jedoch zugleich notwendig. Denn dass Quanten frei springen und Gene frei mutieren, ist notwendig.Die Zufälle verdichten sich auch statistisch zur Wahrscheinlichkeit und schließlich zur Notwendigkeit.
Anonymus 07.01.2013, 13:53 Uhr
Tempus pecuniae prodigentia est
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