Schlagworte: Menschheit, Leid
„Ich glaube, dass die Menschheit nur ein Ziel hat: das Leid.“
Gustave Flaubert (Werk: Erinnerungen, Aufzeichnungen und geheime Gedanken)
342 Stimmen:
H. Smidt 31.03.2008, 23:27 Uhr
wenn ich so darüber nachdenke wie gedanken- und lieblos sich viele Menschen gebenüber ihren Mitmenschen und dem was auf der Erde so kreucht und fleucht verhalten, muß ich sagen: G.F. hat recht.
Pat 01.04.2008, 16:48 Uhr
nein... da bin ich nicht der meinung... vll könnte man sagen dass die menschheit vom egoismus geprägt wird aber nicht das leid als ziel hat. durch egoismus wird zwar viel leid erzeugt, aber nicht ausschließlich.
Ingrid Z 01.04.2008, 20:04 Uhr
...aber vergaß diejenigen, die da sind, das Leid zu mildern, abzuwehren, Abhilfe zu schaffen, Leidenden beizustehen u.v.m. - Und was heißt überhaupt "...nur ein Ziel: das Leid"?
Leid zu schaffen oder zu (er-)leiden?
Neumann 24.10.2009, 03:13 Uhr
...immerhin scheint es ein Ziel zu geben...
H. Smidt 24.10.2009, 09:51 Uhr
*...ein Ziel hat: das Leid.*
vielleicht nicht in dem Sinne, daß Leid als ein Ziel angestrebt wird sondern, daß es oftmals sozusagen das ist, 'was hinten raus kommt' bei unserem Tun oder Lassen.
ich selbst 24.10.2009, 14:09 Uhr
das ist ein typischer spruch für leute (männer?), die sich selbst bejammern. und es ist so, wie es da steht auch totaler quatsch.
Neumann 24.10.2009, 14:31 Uhr
Flaubert war einer der größten Schriftsteller des 19 Jh.s ...natürlich verkündet er lauter Quatsch im Gegensatz zu "ich selbst.
ich selbst 24.10.2009, 14:34 Uhr
auch große schriftsteller können großen blödsinn scheiben. wozu muß man sie vergöttern in allem was sie sagen? und woher kennst du mich eigentlich? weißt du denn, was ICH tue?
ich schreibe und denke auch weiterhin, was ich für richtig halte, auch wenn neumann mich anpieselt. das ficht mich nicht an.
Neumann 24.10.2009, 14:38 Uhr
Ich verteidige nur Flaubert...gegen banalen, zeitgemäßen, politsch korrekten Nonens.
Myson 24.10.2009, 15:04 Uhr
Dieser Satz von Flaubert hat nichts mit "Jammern" zu tun. Es ist einfach eine sachliche Aussage von jemandem, der das Leben und die Menschen kennenlernen durfte und sich frei gemacht hat von allen chimärischen Illusionen.
ich selbst 13.11.2009, 08:26 Uhr
das leben erscehint einem so, wie man es sehen möchte. die einstellung zum leben prägt die wahrnehmung des lebens entscheidend mit. jemand, der dem leid so großen raum gibt wie offenbar flaubert, der wird es in einer art sich selbst erfüllenden prophezeihung auch so erleben.
im übrigen: flaubert war neben der schriftstellerei auch nur ein mensch. man kann seine ansichten gutheißen oder nicht. mir sind sie suspekt. aber es ist natürlich auch möglich, die gedanken eines schriftstellers völlig unkritisch zu übernehmen, vor allem dann wenn man selbst keine idee hat.
ich habe übriens selbst auch schon bücher geschrieben, bzw. bin an büchern beteiligt. aber ich muß mich hernach auch der kritik an diesen stellen. und die ist mitunter sogar sehr harsch.
Tim 06.12.2011, 08:56 Uhr
Wenn ich mir anschaue, wie der Mensch mit anderen Lebewesen, sich inbegriffen, umgeht, hat er wohl leider recht. Ansonsten würde es wohl mehr Veganer und Menschen geben, die sich über ihren Konsum informieren anstatt einfach nur zu konsumieren.
Stefan Wehmeier 20.02.2013, 18:25 Uhr
Eigennutz und Gemeinnutz
Wenn man Reichtum als Verfügungsmacht über Personen, Wohlstand hingegen als Verfügungsrecht über Dinge übersetzt, dann wird in einer freien Wettbewerbsordnung der skizzierten Art der Reichtum der Wenigen durch den Wohlstand der Vielen abgelöst werden. Reichtum und Armut, diese beiden ebenso ungleichen wie unzertrennlichen Geschwister, werden dann gleichermaßen der Vergangenheit angehören.
Die Durchführung der vorgeschlagenen Reformen wird eine Wirtschaftsordnung ergeben, die mit vollem Recht als eine Natürliche Wirtschaftsordnung bezeichnet werden kann, natürlich deshalb, weil sie der Natur der Menschen in jeder Beziehung gerecht wird. Diese Natur haben wir als vorwiegend eigennützig kennen gelernt. Heute, unter der Herrschaft der Monopole, widerstreitet die Betätigung des Eigennutzes oft genug dem gemeinen Wohl. Daher die gut gemeinten Ratschläge der Moralisten und Ethiker, den Eigennutz zu bekämpfen. Sie haben nicht begriffen, dass der Eigennutz an und für sich durchaus am Platze ist, und dass es nur einige rein technische Mängel unserer Wirtschaft sind, derentwegen der Eigennutz so häufig zu Ungerechtigkeiten führt. In einer monopolbefreiten Wirtschaft hingegen, in der es nur eine Art des Einkommens, den Lohn, geben wird, laufen Eigennutz und Gemeinnutz dauernd parallel. Je mehr die Einzelnen dann, ihrem Eigennutz gehorchend, arbeiten, umso besser werden sie den Interessen der Allgemeinheit dienen.
Der heutige endlose Widerstreit zwischen Eigennutz und Gemeinnutzen ist eine ganz zwangsläufige Folge des herrschenden Geldstreik- und Bodenmonopols. Eine von diesen beiden Monopolen befreite Wirtschaft entzieht diesem Widerstreit für immer die Grundlage, weil in ihr der Mensch aus Eigennutz stets so handeln wird, wie es das Gemeininteresse erfordert. Die seit Jahrtausenden von Religionsgründern, Religionslehrern, Philosophen, Moralisten usw. aufrecht erhaltene Lehre von der Sündhaftigkeit der menschlichen Natur wegen ihrer Eigennützigkeit findet damit ein für allemal ihr Ende. Es ist keineswegs notwendig, dass wir, diesen Lehren folgend, uns durch Äonen hindurch abmühen, um uns selbst zu überwinden, um eines Tages vielleicht doch noch gemeinnützig zu werden - sondern wir können schon jetzt, heute, in dieser Stunde, die Verbrüderung der bisherigen Widersacher Eigennutz und Gemeinnutz vollziehen. Es ist dazu nicht erforderlich, dass wir den Menschen reformieren, es genügt vielmehr, wenn wir das fehlerhafte Menschenwerk, unser Geldwesen und Bodenrecht, ändern.
Die Lösung der Sozialen Frage
Tobi 21.02.2013, 01:08 Uhr
@Stefan Wehmeier, und wer leitet die Veränderung ein? Sie stellen es ja als ein Systemproblem dar, welches auf die Individuen wirkt ("Der heutige endlose Widerstreit zwischen Eigennutz und Gemeinnutzen ist eine ganz zwangsläufige Folge des herrschenden Geldstreik- und Bodenmonopols.").
Tobi 21.02.2013, 17:08 Uhr
@Stefan Wehmeier, gut, da habe ich ausführlich mal nachgelesen für "Die Lösung der Sozialen Frage".
Da heißt es, was auf meine Frage antwortet, bei Ihen:
"Wer an das Recht des Menschen glaubt, arbeiten zu dürfen und den vollen Ertrag seiner Arbeit zu erhalten; wer die verheerenden Wirkungen des Klassenkampfes und der Wirtschaftsstörungen erkannt hat, die zum Totalitarismus drängen; wer den Krieg mit seinen Greuel- und Gewalttaten verabscheut; wer die Sklaverei hasst und die Freiheit liebt – der möge mithelfen, das bestehende unwürdige System (kapitalistische Marktwirtschaft mit angehängtem „Sozialstaat“) durch die echte Soziale Marktwirtschaft zu ersetzen."
Also Sie sagen die Einsicht ist es und dann verändern wir langsam, evolutionär und revulutionär die Gesellschaft bzw. die grundlegende Politische Ökonomie.
Aber reicht die Einsicht? Ja, sie muss reichen, aber was wenn sie nicht reicht?
ihhhgitte 24.02.2013, 16:00 Uhr
@ich selbst, "das leben erscehint einem so, wie man es sehen möchte. die einstellung zum leben prägt die wahrnehmung des lebens entscheidend mit."
Und wer prägt die Einstellung? Oder prägt doch die Wahrnehmung die Einstellung nicht zuvor? Und wer entscheidet das? natürlich dürfen sie sich im "Selbst" einigeln, eine ganz gewöhnlich Reaktion heutzutage, für alle die bewusst in den immer umfassenderen, zwags-normierten Zeitgeist blicken und sich reingezogen fühlen.
"ich schreibe und denke auch weiterhin, was ich für richtig halte" aha, und was dann in den erstan Re-aktionen also so aussieht:
"das ist ein typischer spruch für leute (männer?), die sich selbst bejammern. und es ist so, wie es da steht auch totaler quatsch."
Das ist mal ne Haltung. "Haltung zeigen/haben", das galt mal als ein Wert mit viel Qualität, na ja.
Sein sie doch ehrlich, was sie taten bevor sie sich ihrem Urteil hier entledigten, nämlich ein Vorurteil, mit wenig Kenntnis über Flaubert, zu agitieren...
Man sollte sich die Mühe doch mal antun, Flaubert richtig zu verstehen
Sie schreiben also Bücher, na diesen vorbelasten und neoliberalen Sermon möchte ich mir nicht antun.
Walnuss 04.02.2015, 14:19 Uhr
„Ich glaube, dass die Menschheit nur ein Ziel hat: das Leid.“
Irgendwie stimmig und zeitnah, wenn man in Nachrichten vom weltweiten Leid liest, hört, sieht.
ZEN 15.11.2017, 22:29 Uhr
@Stefan Wehmeier 20.02.2013, 18:25 Uhr >> Eigennutz und Gemeinnutz <<
Zwei bedeutende Begriffe, die du hier einführst.
"Wenn die Gesellschaft so fortfährt, wird in zweitausend Jahren nichts mehr sein,
kein Grashalm, kein Baum; sie wird die Natur aufgefressen haben." – Gustave Flaubert
Wie ich hörte, bräuchten wir bereits heute vier (!) Planeten „Erde“,
wenn JEDER Mensch auf diesem Globus so gut leben wollte, wie wir.
Ich stelle mir ein intelligentes Europa vor,
das nicht die Mittelmehr-Küste entlang eine riesige Mauer chinesischen Vorbilds baut
(von innen verspiegelt, damit wir uns selber gut sehen können – und nicht das Elend
auf der anderen Seite), sondern ein Europa, das realisiert, daß wir ALLE... Geschwister
der selben (Erden-)Familie sind und uns auch außerhalb unseres Wohlstands-Nestes,
auf der Basis einer freundlichen Selbstverständlichkeit entsprechend zu engagieren haben.
Nicht widerwillig, aber auch nicht mit dem Gestus der Generosität, der Überlegenheit,
sondern auf Augenhöhe: In der Erwartung einer langfristigen Win-win-Partnerschaft.
So könnte Europa, statt nur „großzügige Spenden“ in die riesigen Flüchtlingslager
in Jordanien und anderswo zu geben, zumindest mittelfristig kleine oder mittelgroße
Städte bauen. Nach dem Vorbild von Ägypten, zum Beispiel.
Allein in Indien werden derzeit 100 neue Städte nach allen modernen
Standards gebaut. Wir können das und vieles andere auch ganz gut.
Das Häuser- und Straßenbauen ist ein Beispiel und stellt nur e i n e
Möglichkeit von hunderten dar, wie wir uns sinnvoll einbringen können.
Nur dann bin ich wahrhaft frei,
wenn alle Menschen,
die mich umgeben,
ebenso frei sind wie ich.
– Michail Bakunin
Nur dann lebe ich wahrhaft in Wohlstand,
wenn alle Menschen,
auch die etwas weiter entfernt lebenden,
ebenso zufrieden leben können, wie ich.
– ZEN
Warum nicht mit dazu beitragen, daß mehr Menschen... wieder gut leben können?
Wir schaffen das.
PS: Wenn Gustave Flaubert mit seiner düsteren Vision Recht behält, hat es leider nicht geklappt... mit der Intelligenz.
ZEN
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