„Der Mohr hat seine Arbeit getan, der Mohr kann gehen!“
534 Stimmen:
friedrich.specht@freenet.de 29.04.2007, 14:19 Uhr
Das Zitat stammt aus Schillers Trauerspiel "Die Verschwörung des Fiesko zu Genua", seinem zweiten dramatischen Werk aus dem Jahr 1783. Der "Mohr von Tunis", Zuträger für Fiesko bei der Verschwörung gegen den Dogen Andrea Doria, tritt im 3. Aufzug (4. Szene) mit diesen Worten von der Bühne ab: "Der Mohr hat seine Arbeit getan, der Mohr kann gehen." - Man verwendet das Zitat in der abgewandelten Form ("... hat seine Schuldigkeit getan"), um seiner Enttäuschung in einer Situation Ausdruck zu geben, in der man für etwas Bestimmtes Dank erwarten konnte, der einem nicht zuteil wurde. - Theodor Fontane hat den zweiten Teil des Zitats in seinem Gedicht "Die Alten und die Jungen" verwendet. Die Schlussverse dieses Gedichts lauten: "Der Mohr kann gehn, neu Spiel hebt an./Sie beherrschen die Szene, sie sind dran!" - Als scherzhafte Abwandlung ist auch "Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann kaum noch gehen" gebräuchlich, mir der man auf die körperliche Anstrengung hinweist, die mit einer Betätigung verbunden war.
Chiara 21.02.2011, 10:05 Uhr
Es ist alles gesagt, Buntspecht Friedrich - Thx!
Neu Spiel heb an ~~~~~~~~~
Walnuss 16.01.2015, 13:32 Uhr
„Der Mohr hat seine Arbeit getan, der Mohr kann gehen!“
Nur mal so gefragt:
Muss dieser Satz nun auch umgeschrieben werden, weil die Begriffe 'Mohr' und 'Neger' diskriminierend seien? Selbst Sternsinger wurden schon kritisiert, wenn ein dunkel Geschminkter mitlief.
Müssen jetzt alle, die Neger und Mohr heißen eine Namensänderung vornehmen?
Die Operette 'Zigeunerbaron' hieße dann zukünftig 'Baron des fahrenden Volkes'. Zigeunerschnitzel ist ja schon out.
ZEN 01.03.2018, 22:52 Uhr
„Arbeit ist die Bedingung des Lebens, das Ziel Weisheit, und Glückseligkeit ist der Preis.“ – Friedrich Schiller
In gewisser Weise hat
es so einmal gestimmt.
Nur ist Weisheit kein Ziel, sie kann nicht angesteuert werden,
sie ist keine sportliche Disziplin, sie kann durch nichts erreicht
werden – so auch nicht durch irgend eine Form von Arbeit.
Glückseligkeit als Ergebnis von Arbeit, ist auch ein bißchen hoch gegriffen,
zu dick aufgetragen. "Zufriedenstellende Arbeit" trifft es wohl eher.
Zufriedenheit – als unbeabsichtigter Nebeneffekt von Arbeit.
Heute ist solche Art Arbeit, die das Wort meint, im Aussterben begriffen.
Gut programmierte Maschinen nehmen sie uns nach und nach ab. Alles,
was eine Maschine bewerkstelligen kann, wird sie in Zukunft auch tun. Ob
uns das paßt, oder nicht. Die Maschinen werden sogar zu noch mehr fähig
sein, als wir uns das heute auch nur vorstellen können.
Hier muß sich unser Denken ändern !
Stumpfe Arbeit wandeln
in intelligentes Handeln.
Wenn der Lohn als Einkommen an der Hände Arbeit oder an geistiger Arbeit gekoppelt bleibt,
werden wir verhungern – trotz exponentiell steigernder Wertschöpfung durch die Maschinen.
Maschinen wollen keinen Lohn.
Sie arbeiten umsonst. Und das 24 Stunden am Tag und an 7 Tagen der Woche.
Ihnen genügen hie und da ein bißchen Öl und gelegentlich kleine Reparaturen,
welche künftig natürlich ebenfalls durch Maschinen erledigt werden.
In Sachen Sparen, Horten, Aneignen, Raffen.... sind wir schon firm, aber
Vokabeln wie Teilen, Verteilen, Teilhabe... sind uns noch ziemlich fremd.
Wenn wir menschenwürdig leben wollen, müssen wir schnellstens
den Fokus verlagern, von harte Arbeit auf intelligentes Handeln.
Und so einige der alten schiller*nden Sprüche...
landen auf dem Komposthaufen der Geschichte.
ZEN
ZEN 02.03.2018, 10:59 Uhr
@Friedrich Schiller >> Arbeit ... , das Ziel Weisheit <<
Arbeit macht weise? Bist wohl ein Schelm :-)
Deutschland ist eines der Länder mit den fleißigsten Menschen. Wäre
es so wie du sagst, Friedrich, wir könnten uns vor Weisheit nicht retten!
Aber die Arbeit (als Born der Weisheit) hat versagt. Weisheit fehlt uns immer noch.
Die Wichtigkeiten sind anders gelagert: Die Idee der Vollbeschäftigung ist uns weit
wichtiger als irgend eine Weisheit. Für solche Feinheiten haben wir noch kein Auge.
ZEN
ZEN 02.03.2018, 13:21 Uhr
Man kann es auch so sagen: Wir sind noch nicht so weit,
daß wir bemerken (könnten), daß uns die Weisheit fehlt.
ZEN
Bernhard Hotz 02.03.2018, 16:47 Uhr
Eine kleine (zustimmende) Ergänzung:
Der Ausdruck "Arbeit" meint heutzutage im landläufigen Sinne genau genommen nur mehr "Lohnarbeit".Also eines jener goldenen Kälber der Politik für die man schon beinahe jede Sinnwidrigkeit billigend in Kauf nimmt, während man beispielsweise die zukunftssichernde Arbeit einer fast jeder Mutter im monetären Sinne als unmaßgeblich einstuft.
Also: Weit entfernt von Weisheit....
Bernhard Hotz 03.03.2018, 08:09 Uhr
...und das Verhängnisvolle dabei:
Eine Nicht-Integration in den Tauschprozess
"Tätigkeit für Geld" führt ohne finanziellen Background unweigerlich zu Armut und Verelendung...
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