Schlagworte: Übel, Einsamkeit
„All unser Übel kommt daher, dass wir nicht allein sein können.“
348 Stimmen:
Rapp, S. 06.05.2009, 02:15 Uhr
Da kommt mir in den Sinn: Allein sein zu müssen ist das schwerste, allein sein zu können das schönste!
Neumann 19.09.2009, 00:20 Uhr
...ja...nehmen wir das Wort ganz wörtlich: allein = all-ein...also vereint mit allem. Wer all-ein ist, ist sowieso nicht allein...ein schickes Paradox.
Ingrid Z 19.09.2009, 00:32 Uhr
@Neumann, meinte Schopenhauer vielleicht deine Interpretation? Die wäre passend!
Neumann 19.09.2009, 00:44 Uhr
Hallo @Ingrid Z...weiß nicht, ob Kollege Schopenhauer hier so genau aufs Wörtliche aus war. Gemeinhin predigte er ja Entsagung aus dem Weltgetriebe...Kontemplation (tatsächlich war er, meines Wissens, der erste europäische Philosoph, der buddhistische Elemente in seine Lehre aufnahm)..., sonst wären wir unablässig getrieben vom Begehren aller Art, das niemals aufhört und nie glücklich macht...allein sein wie ein asiatischer Mönch sei weniger von übel offenbar...
Ingrid Z 19.09.2009, 00:49 Uhr
...was ist so schlimm am gesunden unablässig getriebenen Begehren jeglicher Art? Muss es glücklich machen? Es kann zeitweise befriedigen und/oder beruhigen.
Da gefällt mir das All-ein, vereint mit allem und doch nicht allein sein, viel besser.
Neumann 19.09.2009, 00:54 Uhr
Ja, das ist eine gute Frage...und hier haben wir auch den Unterschied zum Schopenhauer-Nachfolger Nietzsche...Nietzsche sagt auch, dass das Weltgetriebe und ewige Begehren eigentlich sinnlos sei..., aber er predigt nicht Entsagung, sondern Steigerung: noch im Leiden sollen wir euphorisch sein...das Leben steigern in eine Art Rauschgetriebensein...durch alle Höhen und Tiefen mit Pauken und Trompeten.
Ingrid Z 19.09.2009, 00:58 Uhr
@Neumann, du scheinst dich zwischenzeitlich viel mit Nietzsche beschäftigt zu haben - und ich lerne gerne dazu.
'Noch im Leiden euphorisch zu sein', finde ich gar nicht so schlecht. Kommt natürlich auf das Leiden an oder das Erleiden. Da gibt es natürlich auch Unterschiede zwischen psyhischer und physischer Art - und jeder leidet anders.
Neumann 19.09.2009, 01:03 Uhr
...ja, "euphorisch" ist vielleicht das falsche Wort. Nietzsche spricht immer von bedingungsloser "Bejahung"...Leid wie Freud. Hab übrigens zuletzt den Schopenhauer eher mir selber nahe gebracht...weil ich die Unterschiede und Gemeinsamkeiten mit Nietzsche (den ich vorher schon etwas besser kannte) mal erkunden wollte...ich muss nochmal nachsehen, aber ich glaube, die ganze moderne Physik (unseres Freundes Hacker etwa) wäre nicht "gefunden" worden, hätte Einstein nicht Schopenhauer gelesen und sich inspirieren lassen...
Ingrid Z 19.09.2009, 01:08 Uhr
...so greift eines ins andere. - Seit meine Jüngsten dem Schulalltag schon seit Jahren entwachsen sind, 'muss' ich mich mit dem all nicht mehr befassen, was ich allerdings auf Freiwilligenbasis gerne getan habe zur Horizonterweiterung.
Ingrid Z 19.09.2009, 01:20 Uhr
@Neumann: Wir haben hier am Wochende das 21. Stadtfest und ich weiß erst gegen Mittag, ob ich das Übel auf mich nehmen werde, nicht allein sein zu können und mich ins Gewühle stürze oder das Alleinsein in relaxender Form auf mich nehme, auf einer Gartenliege in dem selbigen. - Gute Nacht!
Neumann 19.09.2009, 01:50 Uhr
...da fällt mir zum Ende noch der wesentliche Satz aus Nietzsches Erstling dazu ein: "Nur als ästhetisches ist das Leben gerechtfertigt." Sprich: Nur durch den "Trick" der Ästhetisierung (hin zur Euphorisierung) des Leidens erfährt das an sich sinnlose ewige Begehren und Getriebenwerden eine Rechtfertigung...einen Sinn. ...daher sollte ein sinnvolles Leben ein ästhetisches sein...ein Kunstwerk sozusagen.
Christiane Marshall 19.09.2009, 09:20 Uhr
...pflichte Euch insofern bei, als das "Alleinsein" sogar eine Bereicherung sein kann, denke man da an die Kreativität u.ä., die ja sehr oft von der Stille und Einsamkeit getragen wird ... einen "Rudel" - und sei er auch noch so
friedfertig und zahm, kann sehr hinderlich sein ...
Knut Hacker 19.09.2009, 16:14 Uhr
"Numquam se plus agere quam nihil cum ageret, numquam minus solum esse quam cum solus esset ", zitiert Cicero nach Catos Zeugnis Publicus Cornelius Scipio Africanus ("Niemals sei er tätiger, als wenn er nichts tue; niemals sei er weniger allein. als wenn er mit sich selbst zusammen sei").
artgenosse 20.09.2009, 01:30 Uhr
Nach monatelangem Umherwandern findet ein Reisender endlich den Einsiedler im Himalaya.”Ist es nicht furchtbar langweilig, so einsam zu leben, so abgelegen und so weit weg? ”Der Einsiedler schaut erstaunt den Reisenden an: “Wovon weit weg?”
Fara 20.09.2009, 10:05 Uhr
Mein Übel kommt eher daher, dass ich viel zu gerne alleine bin.
artgenosse 20.09.2009, 20:33 Uhr
"Das Ich ist eine Ansammlung von Anpassungen und Gewohnheiten."
artgenosse 20.09.2009, 20:46 Uhr
"Warum sollte man sich weiter einer verrückt gewordenen Welt anpassen?"
Christiane Marshall 21.09.2009, 00:04 Uhr
>artgenosse (v.heute, 1.3o: Die kleine "Episode" von dem Einsiedler finde ich irgendwie super - der Typ hat vollkommen recht: weg von wo eigentlich???
Ingrid Z 21.09.2009, 00:10 Uhr
@artgenosse: Man kann versuchen, seinen eigenen Platz in dieser verrückt gewordenen Welt zu finden, ohne sich anpassen zu müssen.
Christiane Marshall 21.09.2009, 00:12 Uhr
Toll, Ingrid, Du bringst es auf den Punkt!!!!
artgenosse 21.09.2009, 00:23 Uhr
Dem kann man nur zustimmen. "Freiheit ist Selbstbestimmung."^^
Ingrid Z 21.09.2009, 00:27 Uhr
Richtig! Und - Wir können allein sein, wenn wir es wollen!!! Und das ist kein Übel, sondern ein vielleicht momentaner Zustand..........und dann liebe ich es wieder, mich in das Gewühl der City zu stürzen und von ihr aufgenommen zu werden ;-)
Armin Schoppenbrauer 21.09.2009, 00:36 Uhr
All Euer Übel offenbart sich in den Kommentaren.
Ingrid Z 21.09.2009, 00:45 Uhr
@Armin Schoppenbrauer: Schon dein Name ist für mich fränkisches Urgestein Irritation. Bei uns gibt es Bierbrauer , aber keine Schoppenbrauer.Und ich finde es auch etwas anmaßend, den Genannten so verunglimpfen.
Welche Übel von uns meinst du? Ich kenne keines!
Christiane Marshall 21.09.2009, 00:49 Uhr
Ach, ich muss mir ein Tempo holen, meine "Lach-Tränen..."
Ingrid Z 21.09.2009, 00:52 Uhr
@Christiane, bitte keine Werbung machen! Es gibr noch soviele andere künstliche Schnupftücher.....und dann vielleicht noch die alten konservativen aus Stoff....;-)
Christiane Marshall 21.09.2009, 00:56 Uhr
.. aus Stoff? Du meinst aus feinster China-Seide! Die bewahre ich mir auf für das grösste Übel...
Ingrid Z 21.09.2009, 01:08 Uhr
@Christiane: Damals gab es nur die aus Baumwolle. Als Frau rotze man alles hinein, was weg musste. Männer benutzen dafür einen Finger der auf einen Nasenflügel gepresst wurde, um den anderen durch Druck auf...z.B. der Straße zu entleeren.
Christiane Marshall 21.09.2009, 01:17 Uhr
Ingrid, wir müssen ein wenig mehr Haltung zeigen, denk dran, dass wir heute schon mal gescholten wurden von Herrn Scho ...
Ingrid Z 21.09.2009, 01:35 Uhr
@Chris: Ich bewahre heute überhaupt keine Haltung mehr. Ich bin müde und gehe jetzt ins Bett und denke vielleicht morgen darüber nach.
artgenosse 21.09.2009, 16:12 Uhr
Bewusstes Verweigern der Anpassung an bestimmte Strukturen kann auf der nächst höheren Abstraktionsebene interessanterweise wieder als Anpassung verstanden werden.
"All Euer Übel offenbart sich in den Kommentaren."
Wie kommst'n zu diesem Urteil, Armin?
Knut Hacker 21.09.2009, 19:03 Uhr
Man darf Alleinsein und Einsamsein nicht verwechseln!Man kann sich in Gesellschaft furchtbar einsam fühlen.Nur derjenige, der mit sich nichts anfangen kann,fühlt sich einsam, wenn er allein ist. Wer einigermaßen Geist hat, ist immer mit dem Denken beschäftigt.Die meisten denken jedoch sehr ungern,insbesondere ungern über sich selbst nach, da sie Angst vor allem Negativen haben.Das positive Denken ist der Grund allen Übels in der Welt.Das wussten schon die alten Griechen, indem sie die Hoffnung als das schlimmste Übel betrachteten.Pandora hat sie bekanntlich zuletzt aus ihrer Büchse (richtig: Fass) geleert,damit die Menschheit durch enttäuschte Hoffnungen immer weiter gequält wird.
Christiane Marshall 21.09.2009, 19:12 Uhr
... was mich schon lange beschäftigt: Ist "Grübeln" und "Denken" eientlich das Gleiche - oder dasselbe? Übrigens - warum schreibt man das "Gleiche" gross, "dasselbe" aber zusammen und klein ? Verstehe schon, dass mancher "Ausländer" meint: "Deutsch Sprach ist schwer Sprach.." Bewundertswert ist dennoch, dass sie es irgendwir doch packen, ganz im Gegensatz zu uns Deutschen, die einigermassen Schwierigkeiten haben mit den Sprachen aus fremden Ländern, mene natürlich nicht die romanischen....
Christiane Marshall 21.09.2009, 19:14 Uhr
Korr.: ...uns Deutschen, die wir...
artgenosse 21.09.2009, 19:14 Uhr
Ganz recht. Ist aber nicht jede Enttäuschung zugleich auch eine Gelegenheit zur Erkenntnis der Wahrheit?
artgenosse 21.09.2009, 19:16 Uhr
Christine, gib doch gelegentlich mal "Sprachskepsis" in google's Suchzeile ein.
artgenosse 21.09.2009, 19:19 Uhr
Christiane..bitte entschuldige.^^
Christiane Marshall 21.09.2009, 19:22 Uhr
> artgenosse: na ja, "Lapsus calami", kann vorkommen. Danke für den Tipp mit Google!Denn es gibt ja Fragen über Fragen...
artgenosse 21.09.2009, 19:31 Uhr
Nichts zu danken. Insbesondere Fritz Mauthners Texte können bezüglich der Sprachskepsis für Klarheit sorgen.
Viel Vergnügen.
Ingrid Z 21.09.2009, 19:37 Uhr
Meinst du eien Text wie diesen?
„Es ist unmöglich, den Begriffsinhalt der Worte auf die Dauer festzuhalten; darum ist Welterkenntnis durch Sprache unmöglich. Es ist möglich, den Stimmungsgehalt der Worte festzuhalten; darum ist eine Kunst durch
Sprache möglich, eine Wortkunst, die Poesie.“
Mauthner: Beiträge 1, 97
artgenosse 21.09.2009, 22:09 Uhr
Ja. Worte werden durch alltäglichen Gebrauch mit Emotionen identifiziert, was Ihre eigentliche Bedeutung verzerrt. Man schaue sich bspw. die Entwicklung der Bedeutung des Wortes "Dilettant" an.
"Der Begriff galt ursprünglich dem nicht geschulten Künstler oder Kunstliebhaber. Er ist zusammen mit dem Verb dilettieren seit dem 18. Jahrhundert in der deutschen Sprache belegt und war besonders in der Bezeichnung musikalischer Werke zu finden, die „für Kenner und Liebhaber“ geschrieben wurden. Das Wort war dabei keineswegs abwertend gemeint, sondern diente vielmehr dazu, die Tätigkeiten der Adeligen von denen derjenigen abzugrenzen, die sie zur Bestreitung ihres Lebensunterhaltes ausüben mussten."
-
de.wikipedia.org/wiki/Dilettant
artgenosse 21.09.2009, 22:17 Uhr
Zur Welterkenntnis sind die Augen geeignet^^
Ingrid Z 21.09.2009, 22:30 Uhr
@artgenosse, ich glaube zu verstehen, was du meinst. Als kleines Kind wurde ich mit Ausdrücken konfrontiert, die aus dem jüdischen kamen oder dem französichen. Bei uns heißen die Parkanlagen z.B. 'Glacis'. Dann wurden die Begriffe noch im Dialekt ausgesprochen und verzerrt.
Z.B. das jüd. Wort 'Schickse' bezeichnete eine aufgetackelte junge Frau, die es mit der Moral nicht so genau genommen hatte. Im Jüd. andere Bedeutung. Meine Kinder kennen diesen Begriff gar nicht mehr, wie so viele andere.
artgenosse 21.09.2009, 23:23 Uhr
Der Informationsgehalt eines Wortes hängt vom Sprechenden ab. "Weißt du, was ich meine?"^^
Mein Hirn assoziiert infolge meiner Erlebnisse mit dem Wort Pistole vielleicht eine ganz andere Vorstellung, als déines. Was bedeutet das Wort Liebe? Was ist mit Aggresion gemeint?
Die Sprache ist ein Instrument, ein Mittel, wie die Hände. Man benutzt Sie (mehr oder weniger bewusst), um Informationen zu vermitteln. Das Gegenüber reagiert auf diese Informationen. Jedenfalls wird dies (mehr oder weniger bewusst) erwartet - sonst würde man ja nicht sprechen.
artgenosse 21.09.2009, 23:31 Uhr
..Ohne den Verstand und dem mit ihm einhergehenden Gedächtnis sind die Augen zur Welterkenntnis allerdings ebenso untauglich, wie Worte^^
Ingrid Z 21.09.2009, 23:41 Uhr
@artgenosse, ich glaube, auch hier zu verstehen. Der Sprechende legt die Bedeutung des Wortes fest. Der eine denkt bei 'Pistole' an die Gefährlichkeit der Waffe, der andere an die sportliche Art der Verwendung, ein Dritter hat eine ganz andere Einstellung dazu. Richtig?
Danke für Deine Kommentare meiner Horizonterweiterung. Werde allewrdings jetzt meinen Augen, die für die Welterkenntnis untauglich sind, eine größere Ruhe gönnen. Gute Nacht!
artgenosse 21.09.2009, 23:54 Uhr
"Jeder Mensch lernt die automatische Verwendung der Wörter bereits als Kind. Kinder setzen mit der größten Selbstverständlichkeit Wort und Sache gleich. Sie glauben, jedes Ding hat seinen richtigen Namen. Mit der allmählichen Gewöhnung an einen derartigen Gebrauch der Sprache erübrigen die Leute dann auch im späteren Leben für die möglicherweise konkreteren Bedeutungen der Dinge und ihre Zusammenhänge kaum noch Aufmerksamkeit und machen in ihrem Verstand nur noch weit gefassten Verallgemeinerungen Platz. Wer so denkt, unterscheidet nicht mehr zwischen einer hohen Abstraktionsstufe und solchen semantischen Ebenen, die sich auf die Befriedigung eines unmittelbaren Interesses beziehen."
-
M.Nemo, Logik des Alltags
artgenosse 21.09.2009, 23:56 Uhr
Nichts zu danken. Hab süße Träume^^
artgenosse 22.09.2009, 02:13 Uhr
Was ist Hoffnung? Das tragische an ihr ist, dass man sich an eine vermeintliche "Wirkung" der Zeit klammern kann. "Alles wird gut." Zeit ist ein mentales Konstrukt, welches ohne Gedächtnis gar nicht denkbar wäre.
Was ist bspw. ein Jahr?
artgenosse 22.09.2009, 18:32 Uhr
"1000 Jahre sind wie ein Augenblick. Es gibt nichts neues, nichts anderes. Alles nach dem selben Muster. Die selben Wolken, die selbe Musik die selben Erkenntnisse - ob vor einer Stunde oder vor einer Ewigkeit gewonnen. Es gibt hier nichts für mich zu tun, gar nichts. Ach, jetzt fällt es mir wieder ein. Das habe ich schon einmal erlebt. Deshalb bin ich auch weggegangen. Du bist auf der Suche nach deinen Antworten auch wenn es schwierig scheint, es lohnt sich ganz bestimmt. Trainiere deinen Verstand so gut es geht, auch wenn du weißt, dass es eigentlich nur eine Übung ist. Erbaue Artefakte von größter Schönheit, löse alle möglichen Aufgaben, erforsche die Geheimnisse des Universums, nimm alle Sinneseindrücke wahr. Finde Freude, Trauer, und auch das Lachen, Zuneigung und Mitgefühl und nimm die Erinnerung an deine Gefühle als Reisegepäck mit. Ich weiß noch woher ich gekommen bin, und wie ich zum Menschen wurde, warum ich geblieben bin. Doch nun steht der Tag meiner Abreise fest. Hier geht's raus, verlasse diese Welt, reise nicht nur in die Ewigkeit sondern in die Unendlichkeit."
Das Zitat ist aus dem Film Waking Life, welcher in voller Länge auf youtube zu sehen ist.
Freut mich, dass ich hier helfen konnte.
Tschüss ;)
ZEN 24.09.2009, 13:29 Uhr
Walking Life 1/11
elsner 17.01.2010, 22:22 Uhr
Auf den Punkt gebracht.
Mr. T 02.05.2010, 21:58 Uhr
Also dass Zeit nur ein gedankliches Konstrukt ist da bin ich skeptisch, dass hat Jiddu Krishnamurti damals gesagt, also bezogen auf das Kommentar von artgenosse.
Es gibt extrinsische (äußere) Faktoren, die auf den Wechsel der Zeit schließen lassen, zum Beispiel die Jahreszeiten, wenn im Frühling alles erwacht bzw. erblüht oder Sommer, Herbst, Winter.
Also dass Zeit nur ein mentales Konstrukt ist, spricht glaube ich gegen die Naturwissenschaft, Physik und Einsteins Berechnungen. Zeit ist relativ aber kein mentales Konstrukt, also dass sie nur in Gedanken existiert wage ich zu bezweifeln.
Das würde dann heißen dass ich in einer anderen Zeit leben kann wie du. Gedanklich mag dies stimmen, aber es gibt eine für alle (zumindest hier auf der Erde) gültige Zeit, kosmische Zeit wäre glaube ich hier auch wieder der falsche Ausdruck.
Kreszenzia 02.05.2010, 22:06 Uhr
§ 175 Nicht fort sollt ihr euch entwickeln sondern hinauf! sagt unser Friedrich Wilhelm Nietzsche - ist die Zeit horizontal oder vertikal? Einstein war nur ein Stein? All ein stein oder All ein Stein? Und was ist ein Punkt? Ein Stoppschild - bleib stehn Ich hab´n Stock.
ZEN 21.04.2011, 08:47 Uhr
@Arthur Schopenhauer
>> All unser Übel kommt daher, dass wir nicht allein sein können. <<
Lieber Arthur,
wir
sind allein.
In
all dem Trubel
sind wir doch immer... allein.
ZEN
Die
anderen sind bloß
der Schleier vor unserem AlleinSein.
weiss 21.04.2011, 21:16 Uhr
Und wer betrachtet dieses Alleinsein ? Letzendlich ist dies auch nur ein Schleier. Erkennt man den Schleier des scheinbar getrennten und erkennt die Einheit, wird das Leiden enden. Erkennen wir, wer wir sind, endet das Leiden.
Neumann 22.04.2011, 00:46 Uhr
@weiss(er schleier): vielleicht besteht Einheit ja darin, dass alle leiden. Aber warum sollten es deswegen enden? Und warum soll das Getrennte nur "scheinbar" sein, während die Einheit es angeblich nicht ist? Demokratie für alle Scheinbarkeiten fordere ich.
weiss 22.04.2011, 02:26 Uhr
Alles ist im ständigen Wandel und nichts bleibt so wie es ist. Die Wolken fallen als Regen vom Himmel. Die Wolke hat aber keine Angst vorm sterben, denn sie wird von der Erde aufgenommen und wiederrum an die Pflanzen weitergegeben. Nichts geht verloren! Würde die Wolke nicht zu Regen werden, könnte die Pflanze auch nicht wachsen. Wechselseitige Abhängigkeit.
Es kann also nichts für sich existieren. Alles existiert in Abhängigkeit mit anderen Dingen. Die Welt ist ein großer Organismus. Alles hängt zusammen.
Das Unterscheiden und Grenzenlegen ist verantwortlich für so viel Aggressionen und Angst, dabei sind diese Konstuktionen nur in den Köpfen und nicht wirklich existent. Es gibt keine wirklichen Staaten und Ländergrenzen. Yin und Yang bedingen sich gegenseitig.
Laotse bringts auf den Punkt:
"Wenn auf Erden alle das Schöne als schön erkennen, so ist dadurch schon das Häßliche gesetzt. Wenn auf Erden alle das Gute als gut erkennen, so ist dadurch schon das Nichtgute gesetzt. Denn Sein und Nichtsein erzeugen einander. Schwer und leicht [...]"
Lösen wir beide Extreme und Unterscheidungen auf so bleiben wir unserer geliebten Mitte. Die Erkenntnis von Gut und Böse ist auch in der Bibel der Anfang allen Übels.
Was uns neben der materiellen Welt verbindet, ist unser Bewusstsein/Gott/Qi/...(Wie auch immer das genannt wird). Wobei ich dazu leider noch nicht viel aus eigener Erfahrung erzählen kann und nachplappern ist in diesem Forum ja besonders verpönt :)
Einen schönen Karfreitag
ZEN 22.04.2011, 02:34 Uhr
eine weiss e NachtEule
weiss 22.04.2011, 02:38 Uhr
Lösen wir beide Extreme und Unterscheidungen auf ...
Es ist natürlich nicht möglich auf einmal keinen Dualismus mehr zu verstehen. Aber man kann ein tieferes Verstehen erlangen und die Dinge nicht mehr so schwer/ernst nehmen. Probleme sind nur so lange Probleme, wie man sie als solche einstuft und bekämpft.
Alles nicht echte muss als solches erkannt werden, das reicht.
weiss 22.04.2011, 02:39 Uhr
Gute Nacht ZEN :)
ZEN 22.04.2011, 02:41 Uhr
Alles
nicht echte muss
als solches erkannt werden, das reicht.
~ weiss ~
ZEN 22.04.2011, 02:46 Uhr
@weiss >> Einen schönen Karfreitag <<
Die Pieta
Ich fand
die Geschichte nicht wieder,
deshalb ein Versuch frei aus dem Gedächtnis:
Der junge Michelangelo war in Carrara unterwegs. Immer wieder mal zog es ihn an den Ort, an dem es diesen wunderbaren weißen Marmor gibt.
Er ging in das Geschäft eines Händlers, denn er hatte bereits etwas gefunden.
Ein Stein, der bereits vor Jahren achtlos an der gegenüberliegenden Straßenseite abgelegt worden war.
Der Händler war überrascht: "Warum willst du denn ausgerechnet diesen Block? Den hat nie jemand haben wollen und deshalb mußte ich ihn irgendwann vom Hof räumen und habe ihn an die andere Straßenseite gekippt. Da liegt er nun schon seit Jahren."
Aber Michelangelo ließ sich nicht beirren, er wollte unbedingt diesen Stein!
Der Händler hielt den Mann für ein bißchen verrückt, aber da er ihn ohnehin nicht verkaufen konnte, gab er ihn einfach so ab.
Einige Monate später war der Händler in der Stadt, in der Michelangelo gerade tätig war. Seine Neugierde darüber, was der verrückte Steinmetz mit diesem alten Block wohl angefangen hatte, war doch recht groß.
Er wollte seinen Augen nicht trauen! Eine so wunderbare Statue war unter seinen Händen entstanden! Die Mutter Maria, den eben vom Kreuz abgenommenen Jesus auf ihrem Schoß haltend.
Diese Grazie, diese Schönheit, diese Tiefe, diese Stille... Er brachte kein Wort heraus.
Nach einer langen Zeit der wortlosen Betrachtung fragte er den jungen Mann, weshalb er ausgerechnet diesen Stein hatte haben wollen.
Michelangelo sagte: "Ich sah diese Statue bereits in dem Stein, deshalb wollte ich den Block. Es mußten nur noch ein paar überflüssige Brocken von ihr entfernt werden, damit ihre Schönheit zum Vorschein kommt. Aber das war eine Kleinigkeit, denn sie war ja bereits fertig."
Walnuss 23.01.2016, 14:31 Uhr
„All unser Übel kommt daher, dass wir nicht allein sein können.“
Ein typischer Ausspruch des Misanthropen Arthur Schopenhauer.
ZEN 03.09.2018, 20:19 Uhr
„Ein Hauptstudium der Jugend sollte sein, die Einsamkeit ertragen zu lernen,
weil sie eine Quelle des Glückes und der Gemütsruhe ist.“ – Arthur Schopenhauer
Ja, in einer etwas intelligenter strukturierten Gesellschaft wird
man dieses und noch vieles andere... den Kindern nahebringen.
Und man wird sie nicht nur auf das Funktionieren zu
einem nützlichen Teil der Marktwirtschaft... trimmen.
ZEN
ZEN 03.09.2018, 20:43 Uhr
Walnuss 23.01.2016, 14:31 Uhr >> Ein typischer Ausspruch des Misanthropen Arthur Schopenhauer. <<
Das ist der Vorteil des Lesens: Man kann alles nachplappern, was man irgendwo
aufgeschnappt hat und braucht nicht umständlich die Dinge selber zu betrachten.
Und: Man kann sich immer auf andere berufen, die etwas gesagt haben sollen. 😃
So spart man sich...
das Selber-Denken.
ZEN
Walnuss 04.09.2018, 12:36 Uhr
ZEN 03.09.2018, 20:43 Uhr
Das sagt, bzw. schreibt der Richtige! Ha, ha, ha!
ZEN 13.12.2018, 15:55 Uhr
Der Mystiker steht zum Philosophen dadurch im Gegensatz, daß er
von Innen anhebt, dieser aber von Außen. – Arthur Schopenhauer
Du meinst hier den „Sophisten“, wenn du vom „Philosophen“ sprichst?
Der spielt nur mit dem Verstand. Solches hat nichts mit der „Liebe
zur Weisheit“ zu tun; denn das... sind bloß intellektuelle Spielereien.
Der (echte!) Philosoph hebt ebenfalls von
Innen an, Arthur, nicht nur der Mystiker.
Intellektualität ist reine Verstandes-Sache, aber...
Weisheit = ist keine Angelegenheit des Verstandes!
Der Intellektuelle versteht das nicht, da er
nahezu ausschließlich... von Außen anhebt.
ZEN
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