Schlagworte: Denken, Handeln, Tun
„Die Praxis sollte das Ergebnis des Nachdenkens sein, nicht umgekehrt.“
396 Stimmen:
Strubbel 26.08.2008, 10:13 Uhr
Tatsächlich legen die (ungleichen)Rahmenbedingungen der Praxis, also des empirischen Umfeldes und entsprechender Notwendigkeiten, auch das Feld und Möglichkeiten unseres Denkens nahe, welches wiederrum zu Praxis führt.
Diese ist aber nicht allein vom Denken konstruiert, sondern das Denken eben schon von vorläufig erlebter Praxis mitstrukturiert. zirkuläre Kausalität.
Reinhard Knoppka 01.02.2010, 09:03 Uhr
Ich stimme mit Strubbel überein. Beides muß in Kommunikation untereinander stehen. Man kann nicht erst nachdenken und dann in die Praxis gehen. Das ist so dumm, wie Theorien aufstellen und danach Gesellschaften errichten zu wollen. Sowas hat in die schlimmsten Katastrophen geführt. Man findet sich erst mal in einer wie auch immer gearteten Praxis vor und muß sich unwillkürlich in ihr behaupten, das Neugeborene etwa mit dem ersten Atemzug, dem sein Schreien folgt. Dann aber nie über die Gegebenheiten der eigenen Existenz zu reflektieren, ist ebenso katastrophal.
ZEN 01.02.2010, 09:21 Uhr
@Reinhard
>> Die Praxis sollte das Ergebnis des Nachdenkens sein
...heißt auch, daß der Akt abgeschlossen ist.
Wir brauchen nicht ununterbrochen denken.
>> nie über die Gegebenheiten der eigenen Existenz zu reflektieren, ist ... katastrophal.
Es darf reflektiert werden :-)
Nur, wir geben dem dem Denken zu viel Bedeutung und - der Herzensqualität zu wenig.
<3lichen Gruß, ZEN
Cat 01.02.2010, 13:04 Uhr
Also das Zitat ist doch dann das genaue Gegenteil von "Probieren geht über studieren".
Ich stimme Reinhard bei, beides muss miteinander geschehen.
Zenpoetin 01.02.2010, 18:53 Uhr
Ich glaube, Hermann Hesse überschätzte die Denkfähigkeit des Menschen.
Wahrscheinlich wollte er drauf hinweisen, dass man erst denken und dann handeln soll. Da wir selten perfekt denken, werden wir auch immer aus der Erfahrung lernen müssen.
Grundsätzlich sollten wir uns alle bekannten Erfahrungen zunutze machen, um möglichst wenige Fehler zu begehen und nach getaner Tat trotzdem selbstkritisch überlegen, ob was noch besser hätte gemacht werden können.
Denken und Handeln müssen immer dialektisch austariert werden.
Der wahre Wolfgang 01.02.2010, 20:02 Uhr
"...dialektisch austariert"? Ist das von Hegel?
Für Handlungstheoretiker ist auch das Denken "Handeln". Kann ich nachvollziehen.
Vielfach gehen die praktischen Erfahrungen den Theoriebildungen voraus.
Dick Fosbury hatte 1968 erstmals die Hochsprunglatte mit dem Rücken überquert. Heute ist keine andere Technik mehr zu beobachten. Jahrzehntelang haben sich Biomechaniker theoretisch über die optimalen Überquerungsmöglichkeiten den Kopf zerbrochen. Keiner hat diesen Fosbury-Flop antizipiert. Auch in der Technik oder in den Naturwissenschaften gibt es genügend Beispiele dafür, dass sich Innovationen mehr oder weniger zufällig aus der Empirie ergaben und eben nicht theoretisch vorweggenommen werden konnten. Probieren und Nachdenken gehören als interdependentes Geschehen zusammen.
Luise 05.02.2010, 09:20 Uhr
Der Umkehrschluss wäre: Das Nachdenken soll die Praxis nicht ersetzen
kelaosi 24.04.2010, 19:31 Uhr
Da kann man nur hoffen, dass Hesses Gedanken, derzeit und auch heute immer noch beliebt-ausgetretene Pfade des linear-kartesianischen Gedankengangs, irrigen Pfaden folgte. Denn eins geht uns ab heutzutage, ist uns bedauerlicherweise verloren gegangen - use and loose it or lose it - ;... die Fähigkeit des Denkens, geschweige denn des Nachdenkens.
Der wahre Wolfgang 09.05.2010, 22:08 Uhr
Wenn er Worte hört, glaubt der Mensch gewöhnlich, es müsse sich doch auch was dabei denken lassen.
Siebenkäs 09.05.2010, 22:11 Uhr
Denke nie, gedacht zu haben. Das Denken der Gedanken ist gedankenloses Denken.
Ulrich H. Rose 11.06.2010, 21:40 Uhr
Für die meisten Menschen trifft zu " Wie soll ich wissen was ich denke bevor ich höre was ich sage"
Hakan Altug 12.06.2010, 00:15 Uhr
Hr.H.H,...das ist die Idealle ansatz(!) ABER/DESHALB solte man gleiche fehler nicht abermals tun zumindestens...
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