Schlagworte: Himmel, Traurigkeit
„Solange es das noch gibt, diesen wolkenlosen blauen Himmel, darf ich nicht traurig sein.“
Anne Frank (Werk: Das Tagebuch von Anne Frank)
424 Stimmen:
Anarchisterix 20.06.2009, 17:46 Uhr
So schön und so traurig - traurig schön.
Lotta 20.06.2009, 23:07 Uhr
Schön.
julia schöps 23.01.2010, 13:24 Uhr
America, ein Land voller Stärke und Liebe
julia schöps 23.01.2010, 13:25 Uhr
In mir kannst du mehr lesen, als in einem Buch.
H. Smidt 23.01.2010, 17:25 Uhr
@julia schöps - das ist wirklich ein interessantes Angebot. Bist du tiefschürfender als Goethe's 'Faust', fantasievoller und abenteuerlicher als 'Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer', romantischer als 'Stolz und Vorurteil', märchenhafter als 'Dornröschen'??
Ja? Nun denn, laß hören!
Unbekannt 09.02.2010, 15:02 Uhr
auf welcher seite finde ich dieses zitat
Senftopf 23.01.2011, 21:26 Uhr
Eine grosse Persönlichkeit!
(Holocaust-Gedenktag am 27.1.2011)
Chiara 06.12.2012, 09:44 Uhr
Das Märchen von der traurigen Traurigkeit
Es war eine kleine alte Frau, die bei der zusammengekauerten Gestalt am Straßenrand stehen blieb. Das heißt, die Gestalt war eher körperlos, erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen.
"Wer bist du?" fragte die kleine Frau neugierig und bückte sich ein wenig hinunter. Zwei lichtlose Augen blickten müde auf. "Ich…ich bin die Traurigkeit", flüsterte eine Stimme so leise, dass die kleine Frau Mühe hatte, sie zu verstehen.
"Ach, die Traurigkeit", rief sie erfreut aus, fast als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.
"Kennst du mich denn", fragte die Traurigkeit misstrauisch.
"Natürlich kenne ich dich", antwortete die alte Frau, "immer wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet."
"Ja, aber ..." argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du nicht vor mir, hast du denn keine Angst?"
"Oh, warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selber nur zu gut, dass du jeden Flüchtigen einholst und dich so nicht vertreiben lässt. Aber, was ich dich fragen will, du siehst - verzeih diese absurde Feststellung - du siehst so traurig aus?"
"Ich…ich bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.
Die kleine alte Frau setzte sich jetzt auch an den Straßenrand. "So, traurig bist du", wiederholte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Magst du mir erzählen, warum du so bekümmert bist?"
Die Traurigkeit seufzte tief auf. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie vergebens versucht und ...
"Ach, weißt du", begann sie zögernd und tief verwundert, "es ist so, dass mich offensichtlich niemand mag. Es ist meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und eine Zeitlang bei ihnen zu verweilen. Bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Aber fast alle reagieren so, als wäre ich die Pest. Sie haben so viele Mechanismen für sich entwickelt, meine Anwesenheit zu leugnen."
"Da hast du sicher Recht", warf die alte Frau ein. "Aber erzähle mir ein wenig davon."
Die Traurigkeit fuhr fort: "Sie haben Sätze erfunden, an deren Schutzschild ich abprallen soll.
Sie sagen "Papperlapapp - das Leben ist heiter", und ihr falsches Lachen macht ihnen Magengeschwüre und Atemnot.
Sie sagen "Gelobt sei, was hart macht", und dann haben sie Herzschmerzen.
Sie sagen "Man muss sich nur zusammenreißen" und spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken.
Sie sagen "Weinen ist nur für Schwächlinge", und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe.
Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht spüren müssen."
"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir oft in meinem Leben begegnet. Aber eigentlich willst du ihnen ja mit deiner Anwesenheit helfen, nicht wahr?"
Die Traurigkeit kroch noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Ja, das will ich", sagte sie schlicht, "aber helfen kann ich nur, wenn die Menschen mich zulassen. Weißt du, indem ich versuche, ihnen ein Stück Raum zu schaffen zwischen sich und der Welt, eine Spanne Zeit, um sich selbst zu begegnen, will ich ihnen ein Nest bauen, in das sie sich fallen lassen können, um ihre Wunden zu pflegen.
Wer traurig ist, ist ganz dünnhäutig und damit nahe bei sich.
Diese Begegnung kann sehr schmerzvoll sein, weil manches Leid durch die Erinnerung wieder aufbricht wie eine schlecht verheilte Wunde. Aber nur, wer den Schmerz zulässt, wer erlebtes Leid betrauern kann, wer das Kind in sich aufspürt und all die verschluckten Tränen leerweinen lässt, wer sich Mitleid für die inneren Verletzungen zugesteht, der, verstehst du, nur der hat die Chance, dass seine Wunden wirklich heilen.
Stattdessen schminken sie sich ein grelles Lachen über die groben Narben. Oder verhärten sich mit einem Panzer aus Bitterkeit."
Jetzt schwieg die Traurigkeit, und ihr Weinen war tief und verzweifelt.
Die kleine alte Frau nahm die zusammengekauerte Gestalt tröstend in den Arm. "Wie weich und sanft sie sich anfühlt", dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. "Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Ich weiß, dass dich viele Menschen ablehnen und verleugnen. Aber ich weiß auch, dass schon einige bereit sind für dich. Und glaube mir, es werden immer mehr, die begreifen, dass du ihnen Befreiung ermöglichst aus ihren inneren Gefängnissen. Von nun an werde ich dich begleiten, damit die Mutlosigkeit keine Macht gewinnt."
Die Traurigkeit hatte aufgehört zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete verwundert ihre Gefährtin.
"Aber jetzt sage mir, wer bist du eigentlich?"
"Ich", antwortete die kleine alte Frau und lächelte still. "Ich bin die Hoffnung!"
{Verfasser (mir) unbekannt}
Chiara 06.12.2012, 09:57 Uhr
Hier das Original - liesst sich 'süffiger' ;-)
Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens. Bei einer zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub auf dem Wege saß, schien fast körperlos. Sie erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?"
Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und leise, dass sie kaum zu hören war.
"Ach, die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte grüßen.
"Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch.
"Natürlich kenne ich dich! Immer wieder hast du mich ein Stück des Weges begleitet."
"Ja, aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"
"Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, daß du jeden Flüchtling einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"
"Ich... bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.
Die kleine alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt."
Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht.
"Ach, weißt du", begann sie zögernd und äußerst verwundert, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest."
Die Traurigkeit schluckte schwer. "Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muß sich nur zusammenreißen. Und spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen."
"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft begegnet."
Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf, wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu."
Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt.
Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlte, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. "Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt."
Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber ... aber - wer bist eigentlich du?"
"Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen. "Ich bin die Hoffnung."
(Quelle unbekannt)
Thea 06.12.2012, 10:19 Uhr
@Chira, dass stimmt so nicht, nr. 1 ist orginal und ©2012 Inge Wuthe.
Chiara 06.12.2012, 11:05 Uhr
Unbekümmerter, gut gelaunter, Nikolausgruss für Thea
Im engeren Kreis bekannt, mein Faibel für Sagen & Märchen, schickt mir seit Jahren (ungefragt) jemand Märchen zu. So erhielt ich, Variante zwei, 2006. Das, von dir erwähnte Original, von Inge Wuthe, heute Morgen. Und just in dem Moment, als ich (Inge Wuthe) gepostet, erinnerte ich mich, dass ich das doch schon einmal gelesen & geschmeidiger im Kopf hatte. Ein Klick in mein Sammelsurium liess mich fündig werden. Das Ältere, aus dem Jahre 2006 finde ich persönlich ansprechender.
So oder so, ich danke dir & das Beste wird wohl sein, wenn Günther Melzer alle beide löscht.
Thea 06.12.2012, 11:17 Uhr
@Chiara, laß deine kindische Kommontare lieber sein!
Chiara 06.12.2012, 12:05 Uhr
Obschon mir Rechtschreibung & Co. gleichgültig sind, korrigiere ich heute einmal: Hier das Original - liesst sich 'süffiger' ;-)
Natürlich schreibt sich das nicht liesst, sondern liest. Und ja, liebe Thea, lass dir Freude bereiten: Dein Wunsch sei mir Befehl.
Iris 06.12.2012, 15:17 Uhr
@julia schöps: Amerika? Ich wohne nämlich in Amerika (Kontinent). Oder USA? Een grosser Unterschied. Die USA vol fett und sehr schmutzig. Kultur zero.
delphi 07.12.2012, 21:45 Uhr
...ist ja fürchterlich @chaira/wolfgang
Der wahre Wolfgang 08.12.2012, 12:03 Uhr
@delphi,ist das wirklich so fürchterlich, dass ich hier nichts gesagt habe?
Octave 12.05.2013, 22:36 Uhr
Ich finde dieses Zitat sehr schön, da es so viel Spielraum für Interpretation lässt. Das Wort "darf" finde ich in diesem Zusammenhang trefflich Subjektiv, zuerst habe ich mich daran gestört und dachte mir, dass das nicht stimmt, aber ich finde es inzwischen gut gewählt, repräsentiert es doch ( denke ich ) besser als jedes andere mögliche Wort in diesem Zusammenhang, was Anne Frank ausdrücken wollte bzw. wie es damals von der Mentalität oder dem Zeitgeist ( ich weiß es nicht auszudrücken ) her gepasst hat. Es kommt auch ein bisschen Kindlich ( nicht negativ gewertet ) rüber, dass sie sich selbst sagt, ich darf nicht Traurig sein. Vielleicht in der Hoffnung, das könnte funktionieren.
Ich finde, es ist ein gutes Zitat und damit eine Bereicherung dieser Seite.
Guten Abend,
Octave
Senftopf 13.05.2013, 00:25 Uhr
Hi Septime...ähhh, Octave..."kindlich" ist - wie ich finde - nie negativ zu bewerten,ja, mitunter sogar ein Ausdruck des Entzückens,...anders sieht es mit dem Adjektiv: "Kindisch" aus, welches absuolut und grundsätzlichst...negativ zu bewerten ist...(sorry,m sollte keine Belehrung sein, eher eine Betrachtung meinerseits...
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