Schlagworte: Politik, Wissenschaft, Kunst
„Die Politik ist keine Wissenschaft, wie viele der Herren Professoren sich einbilden, sondern eine Kunst.“
328 Stimmen:
theKaine 18.02.2010, 07:20 Uhr
Aber Wissenschaft und Kunst schließen sich doch nicht gegenseitig aus. Im Gegenteil, Kunst ohne wissenschaftliches Fundament ist entweder Pfusch oder Zufall. Und ein "erweiterter Kunstbegriff" der den Zufall als Prinzip erhebt, was natürlich akzeptabel sein kann, führt zu einem nicht-abgrenzbaren Kunstbegriff. Dann ist halt alles Kunst. Aber wenn alles Kunst ist, ist auch Wissenschaft eine Kunst; und wo ist dann die Unterscheidung zwischen "Politik als Wissenschaft" und "Politik als Kunst"?
theKaine 18.02.2010, 07:36 Uhr
Definiert man "Politik" hingegen als einen Prozess der darauf hinausläuft die Gegenwart/Zukunft zu gestalten, so lässt sich auch zwischen Kunst und Pfusch unterscheiden.
Um ein Optimum der Zukunft zu erlangen muss einem die Gegenwart/Vergangenheit bewusst sein. Dann gilt es Wege zu finden diese Gegebenheiten zu beinflussen um zu einer neuen Gegenwart zu gelangen. Und nichts anderes ist Wissenschaft!
Tut man Obiges nicht ist es Pfusch!
Reinhard Knoppka 18.02.2010, 08:57 Uhr
In der KUNST, lieber Herr Bismarck, werden die Pfuscher ausgesondert und verschwinden in der Versenkung. In der Politik aber werden die größten Pfuscher noch nach Jahrhunderten als große Männer gefeiert, derweil das Volk ihren Pfusch auf Knien auszulöffeln hat!
finix 18.02.2010, 14:36 Uhr
@ theKaine: das wissenschaftliche Fundament der Politik ist die "politische Wissenschaft" ist aber nicht gleich Politik und auch nicht Teil dessen. Wenn im Bundestag gepfuscht wird ist das Politik, wenn über die Realisierbarkeit des Sozialismus in der modernen Gesellschaft diskutiert wird ist das Politikwissenschaft.
@ Reinhard Knoppka: wenn man sich als Künstler erstmal einen Namen gemacht hat kann man auch ne weiße Leinwand abgeben und jeder deutet was anderes brilliant Geniales rein. (das ist meiner Meinung nach auch die Strategie vieler Politiker) Was ich meine: ob man in der Versenkung verschwindet ist meißtens von zu vielen Zufällen (Mode, Timing, Verkaufsstrategie,...) abhängig als dass man das als Maßstab für Pfusch sehen könnte.
@ Otto: du warst ja auch ein ziemlicher Künstler wenn es darum geht seins durchzusetzen
theKaine 18.02.2010, 15:16 Uhr
@ finix: wenn die Politikwissenschaft das Fundament des politischen Handelns ist, ist es, wenn im Bundestag gepfuscht ;) wird, dann nicht eine verpfuschte Wissenschaft? Also verpfuschte praktische Wissenschaft? Im Gegensatz zur theoretischen Wissenschaft die dem Prozess der bundestaglichen Verpfuschung voraus geht?
ZEN 18.02.2010, 15:37 Uhr
Der
Wille zur Macht,
eine gewisse Schläue, ein
guter Instinkt und Skrupelfreiheit
reichen dem PolitikAnwärter als Voraussetzung aus.
Politik/-Wissenschaft
Als würde eine Absurdität allein nicht reichen.
ZEN
spressi 18.02.2010, 16:13 Uhr
@theKaine: "Kunst ohne wissenschaftliches Fundament ist entweder Pfusch oder Zufall"
Was ist mit implizitem (nicht verbalisierbarem) Wissen? Intuition ist auch eine Leistung!
Kunst nach dem Motto: "Ich weiß nicht wieso ich es so mache, aber ich weiß, dass ich es so haben möchte"
Zenpoetin 18.02.2010, 17:30 Uhr
Ich stimme eher theKaine zu.
Wissenschaft bedeutet systematisches Vorgehen und Kunst Kreativität:
Um die Verhältnisse richtig einzuschätzen, muss man sie wissenschaftlich untersuchen - wobei, wie der Name Poli bereits sagt, vielfältige Aspekte zu berücksichtigen sind. Um brauchbare Lösungen zu finden, muss man erfindungsreich sein, also neue Ideen produzieren.
Ein Politiker sollte demnach ein universell gebildeter Mensch mit kreativem Potential sein - dass in den bekannten Systemen jeder Trottel politische Macht erlangen kann, wenn er nur über die richtige Herkunft, genügend Ellenbogengewalt oder eine gerissene Strategie verfügt, steht auf einem andren Blatt.
Übrigens: Ich habe ein Buch begonnen mit dem Titel "Aber was für Ticker ist ein Politiker" - Georg Kreisler lässt dazu grüßen...
ZEN 18.02.2010, 18:39 Uhr
Neben dem
o.g. Macht-Politiker
gibt es noch den Typus Partei-Politiker.
(Nur mal so als Beispiel)
Auf den
könnten wir ganz verzichten,
wären wir denn bereit, auf (alle) Parteien zu verzichten.
Die verschleißen
- völlig unnötig - eine Menge Energie
und behindern die tatsächlich anstehende Arbeit.
*** *** ***
Und dann gibt es noch den
fast in Vergessenheit geratenen Typus des seriösen StaatsDieners.
Dieser bräuchte sich an nur 4 Kriterien messen lassen:
* Lauterkeit: Das Gemeinwohl ist das einzige Ziel seines Handelns.
* Wahrhaftigkeit.
* Permanente Offenheit für Intelligenz.
* Die Fähigkeit zur kreativen Organisation von Kompetenz.
(Hab ich ein wichtiges Kriterium vergessen, das nicht schon in den Vieren enthalten ist?)
Von allen
anderen, die diese
Handvoll Kriterien nicht erfüllen,
sollten wir uns sehr freundlich verabschieden.
ZEN
Hebu 25.04.2017, 10:50 Uhr
Kunst kommt von Können – das zeigt, wie absurd dieses Birmarck-Zitat ist.
Walnuss 25.04.2017, 12:20 Uhr
@Hebu, da kann ich dir nur zustimmen!
Politik sei also Kunst?
Diesbezüglich lesenswert der Kommentar von @Reinhard Knoppka 18.02.2010, 08:57 Uhr.
Und was @Zenpoetin 18.02.2010, 17:30 Uhr schrieb, wird doch heutzutage weltweit praktiziert:...jeder Trottel politische Macht erlangen kann...
Hebu 25.04.2017, 13:12 Uhr
Die Macht wird immer gegeben; von Trotteln an Trottel. Und wenn ich mich da Schiller anschliessen darf, der in etwa sagte: "Gegen Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens".
Walnuss 25.04.2017, 14:34 Uhr
„Egal wie tief man die Messlatte des geistigen Verstandes eines Menschen legt, es gibt jeden Tag jemanden, der bequem darunter durchlaufen kann!“
Also kein Wunder, dass derzeit ein reges politisches Kräftemessen und Gedrängel der Politik-Künstler unter der Messlatte herrscht!
Hebu 25.04.2017, 14:44 Uhr
Nur in einem Lande, in dem die geistige Sonne tief steht, werfen Zwerge grosse Schatten.
Walnuss 26.04.2017, 16:49 Uhr
Super Spruch @Hebu! Ist das dann das Zwergen-Schattenkabinett?
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