Schlagworte: Deutschland, Deutsch
„Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.“
Heinrich Heine (Werk: Nachtgedanken)
635 Stimmen:
Günther Melzer 19.05.2007, 11:07 Uhr
Nachfolgend das vollständige Gedicht Heinrich Heines:
Nachtgedanken
Denk ich an Deutschland in der Nacht,
Dann bin ich um den Schlaf gebracht,
Ich kann nicht mehr die Augen schließen,
Und meine heißen Tränen fließen.
Die Jahre kommen und vergehn!
Seit ich die Mutter nicht gesehn,
Zwölf Jahre sind schon hingegangen;
Es wächst mein Sehnen und Verlangen.
Mein Sehnen und Verlangen wächst.
Die alte Frau hat mich behext,
Ich denke immer an die alte,
Die alte Frau, die Gott erhalte!
Die alte Frau hat mich so lieb,
Und in den Briefen, die sie schrieb,
Seh ich, wie ihre Hand gezittert,
Wie tief das Mutterherz erschüttert.
Die Mutter liegt mir stets im Sinn.
Zwölf lange Jahre flossen hin,
Zwölf lange Jahre sind verflossen,
Seit ich sie nicht ans Herz geschlossen.
Deutschland hat ewigen Bestand,
Es ist ein kerngesundes Land,
Mit seinen Eichen, seinen Linden,
Werd' ich es immer wiederfinden.
Nach Deutschland lechzt ich nicht so sehr,
Wenn nicht die Mutter dorten wär;
Das Vaterland wird nie verderben,
Jedoch die alte Frau kann sterben.
Seit ich das Land verlassen hab,
So viele sanken dort ins Grab,
Die ich geliebt -- wenn ich sie zähle,
So will verbluten meine Seele.
Und zählen muß ich -- Mit der Zahl
Schwillt immer höher meine Qual;
Mir ist, als wälzten sich die Leichen,
Auf meine Brust -- Gottlob! Sie weichen!
Gottlob! Durch meine Fenster bricht
Französisch heitres Tageslicht;
Es kommt mein Weib, schön wie der Morgen
Und lächelt für die deutschen Sorgen.
Bernard Bonvivant 09.11.2008, 09:38 Uhr
Das schöne an diesem Zitat ist seine zeitlose Aktualität. © Bernard Bonvivant, Schriftsteller
Ich, normal besorgter 29.05.2009, 20:06 Uhr
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=13829
leider leider
Neumann 29.05.2009, 22:28 Uhr
Und ein heiteres Montmartre-Licht,
Scheint noch immer über Heinrichs (gut vergrabenes) Gesicht.
Vielleicht denkt er dort noch immer an das Deutsche Land,
Das voller alter Mütter sein soll, die jungen Weiber aber im Franzosenland.
Manfred 29.05.2009, 23:23 Uhr
Neumann: Ojje, bringst meine mögliche französische Liebe um. Ich liebte die französische Sprache noch in meinem ex-Heimatland. Der Metzger erwähnte mir was Wichtiges über mein persönliches Anliegen, was mir unendlich bedeutet.
Oft dachte in der Nacht an D., was mir etliche Nächte raubte mit ihren hiesigen eigenartigen Denkbewegungen. Fast niemand beachtete mich, so dass es für mich unbemerkt vieles im Alltag tat und ich konnte mich nicht direkt bedanken. Obwohl unser Vaterland uns fürs unser Überleben alles ermöglicht.
So und so, danke für das Zitat...
robert 25.10.2009, 21:08 Uhr
Mir gehts genau so: Denk ich an das schöne Deutschland bei Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht :)
pam 08.12.2009, 13:11 Uhr
Wenn schon, dann richtig. Letzte Zeile: Und lächelt fort (nicht für) die deutschen Sorgen.
H. Smidt 08.12.2009, 13:16 Uhr
Nachts denke ich nie an Deutschland.
manne 17.04.2010, 17:12 Uhr
Ich denke oft an Deutschland in der Nacht.Dann bin ich um den Schlaf gebracht, weil in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg wieder eine Mutter Ihren
Sohn beweint.
eckhard 07.08.2011, 10:02 Uhr
Lieber Bernhard, Manfred, Neumann! Und warum suchte nun gerade ich diese Heine Strophen auf? Wegen der verschreckten Maulwürfe, die jemand im dradio im July unter dem Motto des 1 Verses des Heinegedichtes brachte. Jemand: für die Recherche reicht nicht meine Geduld.
Aber die verschreckten Maulwürfe haben mich nachhaltig beeindruckt.Das sind wir Deutsche auf den neuen biometrischen Passfotos. Ich sah mein eigenes gerade auf dem Nachttisch liegen. Deshalb die Frage an die Teilnehmer: sehen Sie sich a) im wörtlichen b) im übertragenen Sinne als verschreckte Maulwürfe? Allerdings sind Maulwürfe blind und alle Vergleiche haben Grenzen. Ich meine aber: ist der Deutsche - hey, gibts den? - eigentlich sowas wie ein verschreckter Maulwurf? Sind wir das?
wilfried bensiek 30.11.2011, 12:18 Uhr
aktuell wie schon so oft
Tino 11.01.2012, 21:35 Uhr
Ja, wie gut ich Heine verstehen kann....! In seiner Zeit aber ebenso wie heute und jetzt.
Wer die deutsche Seele kennt versteht, welch kreative und ebenso zerstörerische Energie in ihr wohnt. Das ewig Zwanghafte, das Drängelige, das Weltverbessernde, das Ewig-etwas-Sinnvolles-Machen-Müssende aber andererseits auch Selbst-Verachtende.... wir werden es nicht los. Warum reisen unsere Landsleute so gerne ins Ausland? Vielleicht, um zu spüren, dass man auch mit weniger Zwängen leben kann, das man plaudern und Kinder herzen kann. Wir brauchen mehr Sommermärchen, wir brauchen mehr Liebe, auch Eigenliebe, weniger Zwang, mehr Zeit für uns und für einen netten Plausch. Was mir Angst macht, ist die zunehmende Verarmung und das bei florierender Wirtschaft! Wehe, wenn der Koloss wieder aufsteht und feststellt, dass der Magen knurrt....Gut, dass ich über die Berge bin!
Walnuss 15.12.2014, 16:08 Uhr
Dieter Nuhr meinte dazu:
"60 Jahre Deutschland, das bedeutet Frieden, Wohlstand, schlechte Laune."
Walnuss 21.02.2016, 16:18 Uhr
„Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.“
"Wenn Häuser brennen, darf man nicht klatschen." Dass man so was heutzutage auf ein Transparent schreiben muss, ist nur traurig - den Brandanschlag in Bautzen betreffend.
Walnuss 08.03.2016, 11:28 Uhr
Ein Bezug auf die Situation der 30er Jahre ist treffend. Es sollten nicht ähnliche Fehler gemacht werden wie in der Frühzeit des Nationalsozialismus. Manche Entwicklungen im Dritten Reich wären noch abwendbar gewesen, wenn rechtzeitig darauf reagiert worden wäre.
Parallelen sind sichtbar z. B. durch Übergriffe gegen Flüchtlingsheim, die nicht verharmlost werden sollten. Hier ist die Bevölkerung aufgerufen, sich eindeutig davon abzugrenzen und klar gegen diese Verbrechen Stellung zu beziehen und öffentlich zu protestieren.
Zuerst sind es brennende Heime und applaudierende Zuschauer. Wenn dann einmal rechtsextreme Parteien an der Macht sind, werden solche Verbrechen bald von den Behörden geduldet. Die Steigerung ist dann, dass Pogrome staatlich geplant und durchgeführt werden.
Wer dieses Deutschland nicht noch einmal möchte, der muss endlich begreifen, dass Volksverhetzer nicht wählbar sind.
Walnuss 27.05.2016, 13:26 Uhr
„Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.“
...Aber nicht um meine Kinderschokolade! Auch meine Nachkommenschaft bevorzugt diese Süßigkeit, die Hetzer nun für ihre Hasstiraden entdeckt haben.
Ausländerfeinde schießen sich auf Schokoriegel mit Fußballstars ein, die nicht dem sonst lächelnden Jungen auf der Packung entsprechen: helle Haut, blaue Augen und strahlend weiße Zähne, wie z.B. die Jugendfotos vom dunkelhäutigen Jérome Boateng und Illkay Gündokan.
Was kommt als nächstes?
Walnuss 14.08.2016, 12:50 Uhr
Großteil der Deutschen fühlt sich nicht sicher, lautete das Ergebnis einer Umfrage.
Ich würde dem "Großteil der Deutschen" in dem Fall empfehlen, nicht mehr am Straßenverkehr teilzunehmen ...
Walnuss 19.10.2016, 12:44 Uhr
Bei mir heißt es derzeit:
Les ich über Deutschland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht.
Es handelt sich um das interessante und spannend erzählte Buch von Hardy Krüger:
"Was das Leben sich erlaubt
Mein Deutschland und ich."
Es ist sehr empfehlenswert und kann natürlich auch tagsüber gelesen werden.
Walnuss 25.04.2018, 17:20 Uhr
Denk ich ans Fußballspiel - FCB gegen Real Madrid - heute Nacht,
dann bin ich um den Schlaf gebracht.
Nur, wenn Bayern dann gewinnt,
ein Freudentränchen bei mir rinnt.
Walnuss 25.04.2018, 17:37 Uhr
1843 schrieb Heine sein Gedicht Nachtgedanken mit dem oft zitierten Eingangsvers:
"Denk ich an Deutschland in der Nacht,
Dann bin ich um den Schlaf gebracht,
Ich kann nicht mehr die Augen schließen,
Und meine heißen Thränen fließen."
Es endet mit den Zeilen:
"Gottlob! durch meine Fenster bricht
Französisch heit’res Tageslicht;
Es kommt mein Weib, schön wie der Morgen,
Und lächelt fort die deutschen Sorgen."
Kommentare können zur Zeit nur von registrierten Benutzern verfaßt werden! Hier können Sie sich kostenlos registrieren.
Zeige alle Zitate zum Thema Sprüche / Künstler & Literaten
Permanenter Link dieser Seite:
http://www.zitate-online.de/sprueche/kuenstler-literaten/18540/denk-ich-an-deutschland-in-der-nacht-dann.html
23.11.2024, 01:39 Uhr
Ein Wehrpflichtige...
hsm:
Solche Aussage kann auch nur einem Mann einfallen!...
16.11.2024, 18:29 Uhr
Die Welt ist so gr...
hsm:
Menschen sind vor keinerlei Denkfehlern gefeit. ...
07.11.2024, 06:13 Uhr
Die Deutschen sind...
hsm:
Doch gemeinsam kommt man weiter....
03.11.2024, 11:48 Uhr
Männer sollen rede...
hsm:
Macho - ein Mann bei dem Lichtgeschwindigk eit die Entdeckung der Langsamkeit is...
29.10.2024, 17:31 Uhr
Niemand hat ein Re...
hsm:
Recht haben ja oder nein. Das regelt das Gesetz.
Jedoch gibt es die Buchstaben...
27.10.2024, 18:19 Uhr
Wenn Hühner glaube...
hsm:
Schöne Architektur ist eine Freude für die Augen....
20.09.2024, 07:07 Uhr
eigene Zitate...
hsm:
Etwas höher, unterhalb der Listen 'Autoren' und 'Themen' findest du den Hinwei...
11.09.2024, 09:36 Uhr
eigene Zitate...
Helmut König:
Wie kann ich eigene Zitate hinzufügen...
11.10.2021, 10:56 Uhr
Kein tägliches Zit...
hsm:
Ich finde es auch schade, daß es z.Zt. kein tägliches Zitat gibt.
Aber man...
20.07.2021, 15:28 Uhr
Kein tägliches Zit...
Norbert:
Mir geht es auch so! Sind es rechtliche oder technische Probleme? :-(...