Schlagworte: Menschheit, Gemeinschaft
„Entfremdet und entwürdigt ist nicht nur der, der kein Brot hat, sondern auch der, der keinen Anteil an den großen Gütern der Menschheit hat.“
508 Stimmen:
Muttzier 02.07.2008, 21:11 Uhr
...wie leider so viele in der Welt. Ob sich das einmal ändern wird? "Die Hoffnung stirbt zuletzt!"
Wanderer 19.03.2009, 14:36 Uhr
wie recht Sie doch hat!
ich selbst 02.01.2010, 10:28 Uhr
stimme zu. diese erkenntnis kommt mittlerweile sogar in deutschland wieder an. auch hier hält "die peripherie" wieder einzug. sie ist nicht mehr länger nur in lateinamerika, afrika, asien etc. sondern auch hier vor ort. sicher längst (noch) nicht in der ganzen härte wie dort. verglichen mit den verhältnissen in afrika ... sind arme hierzulande noch ziemlich reich. ABER - siehe zitat - ein zunehmend größerer teil der bevölkerung hat an den "großen gütern der menschheit" immer weniger anteil. und das betrifft nicht allein hartz4-empfänger, sondern auch den mittelstand (sprich selbständige, kleinstunternhemer, aber auch arbeitnehmer) können sich oft nur noch mit immer größerer mühe über wasser halten. working poor nennt sich das phänomen, wenn mit (einer) arbeit nicht mehr die existenz grundlegend gesichert ist. ein phänomen, welches aus übersee kommt. als studentin mitte der 90er durfte ich es noch theoretisch und aus der ferne analysieren. mittlerweile ist es in unseren breitengraden angekommen und ich "darf" es auch praktisch kennenlernen. darauf hätte ich gerne verzichtet, auch diesen unfreiwilligen selbstversuch.
Haltung 12.03.2013, 22:34 Uhr
Ah, dazu fällt mir was aktuelles ein. "Deutschland ist das coolste Land der Welt!" Phillipp Rösler FDP-Chef
ZEN 14.03.2016, 09:43 Uhr
Entfremdet und entwürdigt ist nicht nur der, der kein Brot hat, sondern auch der, der keinen Anteil an den großen Gütern der Menschheit hat. – Rosa Luxemburg
Die Grundfrage lautet: Wodurch ist unser Denken und Handeln in
Bezug auf die Mitmenschen bestimmt, durch Liebe oder durch Angst?
Du sprichst hier einen hohen Wert an, Rosa, die Würde des Menschen.
Wer angst-gesteuert denkt, dem bedeutet Würde nicht viel.
Dem steht das Eigenwohl an vorderster Stelle.
Für die Würde des Menschen – wohlgemerkt: des Menschen schlechthin, ohne Auswahl –
beginnen wir uns zu interessieren, wenn unsere Ausrichtung durch die Liebe bestimmt ist.
Das Gemeinwohl-Denken (und -Handeln) ist ein Kind der Liebe.
„Gemeinwohl“ schließt niemanden aus, macht keine Unterschiede.
So, wie die Würde keine Unterschiede macht,
so, wie die Liebe... keine Unterschiede kennt.
ZEN
Delphin 14.03.2016, 13:59 Uhr
Armut ist Exklusion. Kinder z.B., die nicht mitspielen dürfen, sind arm dran. Insofern hat Armut nicht immer etwas mit fehlendem Geld zu tun. Es geht um Beteiligungsgerechtigkeit. So könnte auch Rosa Luxemburgs Zitat gedeutet werden.
Arme Menschen haben keine Freunde, keine sozialen Bindungen; sie können nicht von Beziehungsnetzen profitieren. Den Mangel an der Teilhabe gesellschaftlichem und kulturellem Lebens, genau diesen beklagt Rosa Luxemburg.
@ZEN, deine Liebesphraseologie hilft da auch nicht weiter. Appelle an die Mitmenschlichkeit verhallen.
Die Flüchtlingsproblematik -und nicht nur diese- führt uns das doch gerade aktuell mehr als deutlich vor Augen. Was fehlt, ist das Verantwortungsbewusstsein der politisch und wirtschaftlich agierenden Kaste. Zur Liebe und Empathie können Machtmenschen nicht verpflichtet werden. Bestimmtes, von der Mehrheit der Gesellschaft gewünschtes humanitäres Handeln muss zur verpflichtenden Rechtsnorm aller gesellschaftlichen Kräfte werden und Funktionsträger haben ihr Handeln genau diesem Zweck auch unterzuordnen. Die Mehrheit der Menschen hat darauf zu achten,dass sich eine Minderheit eben nicht den Staat unter den Nagel reißt, sondern ihm zu dienen hat. Dass die Schere zwischen Arm und Reich immer mehr auseinandergeht, muss keine Entwicklung mit Ewigkeitdauer sein. @ZEN, du musst nicht lieben, um die Rechte und die Würde des Anderen zu achten. Du musst den selbsternannten Heilsgestalten mal ordentlich in die Speichen greifen -zunächst mal...
Walnuss 14.03.2016, 17:05 Uhr
Olympia 2016
Die Vertriebenen
Rio de Janeiros Bürgermeister hat in dieser Woche einen Entwicklungsplan für die Favela neben dem Olympiapark angekündigt. Einige Bewohner des Armenviertels kämpfen seit zwei Jahren um den Erhalt ihre Häuser. Ihre Symbolfigur ist Maria da Penha, die zum Weltfrauentag einen Preis für ihren Kampf erhielt. Am gleichen Tag ließ Rio de Janeiro ihr Haus abreißen. Mehr unter:
http://www.deutschlandfunk.de/olympia-2016-die-vertriebenen.1346.de.html?dram:article_id=348204
ZEN 26.09.2018, 18:42 Uhr
„Entfremdet und entwürdigt ist nicht nur der, der kein Brot hat, sondern auch der,
der keinen Anteil an den großen Gütern der Menschheit hat.“ – Rosa Luxemburg
Zur Klärung: Rosa, sprichst du von spirituellen oder von materiellen Gütern?
Und was sind f ü r d i c h (!) die „großen Güter der Menschheit“? Denn für
jemand anderen sind die selben Güter vielleicht nicht ganz so „groß“.
1. Angenommen, du sprichst von materiellen Gütern: Was auch immer du hier „groß“
nennst, es ist nicht für alle anderen Menschen genau so groß. Das, was dir vielleicht
gefällt oder nach größerer Freiheit des Tuns schmeckt, kann schon für deinen Nachbarn
eine Belastung darstellen. Für den Einen ist ein großes oder schnelles Auto „groß“, für den
Anderen ein nur etwas größerer Garten, für den Einen ist es das große Anwesen, für den
Anderen eine große Familie. Hier gibt es keine Gleichheit, im besten Fall... eine Balance.
2. Vielleicht meinst du mit „Anteil an den großen Gütern der Menschheit haben“ auch
die Bildungsgüter (Kindergarten/Vorschule, Grundschule, Realschule, Gymnasium,
Universität...) sowie die weiteren erforderlichen „technischen“ Voraussetzungen (z.B.
schnellen Internetanschluß)? In diesem Punkt sollte es – um eine Entfremdung von
seinem Potenzial und so seine Entwürdigung zu verhindern – für keinen Menschen eine
Barriere geben (Idealfall). Damit sind wir beim Punkt drei.
3. Dieser Punkt ist noch ziemlich neu, er wird aber zunehmend bedeutender (@Delphin
hat ihn vor jetzt zweieinhalb Jahren um 13:59 Uhr angesprochen): Er heißt „Teilhabe“.
4. Oder, Rosa, denkst du an die spirituellen Güter – sie sind um vieles größer als die
materiellen. Aber diese „Güter“ sind schon jetzt frei zugänglich. Für Jedermann und
zu jeder Zeit. Sie sind eher kommunistischer Art. Sie entziehen sich unseren Handels-
Gesetzen. Sie nicht vermehrbar und nicht zu verknappen. In diesem Bereich beträgt
die Möglichkeit der Teilhabe bereits 100%.
Im sozialen Bereich müssen wir sie uns erst einmal vorstellen können, die Teilhabe.
ZEN
ZEN 26.09.2018, 23:14 Uhr
Beteiligungsrecht
Delphin 14.03.2016, 13:59 Uhr >> Armut ist Exklusion. Kinder z.B., die nicht mitspielen dürfen,
sind arm dran. Insofern hat Armut nicht immer etwas mit fehlendem Geld zu tun. Es geht um
Beteiligungsgerechtigkeit. ... Den Mangel an der Teilhabe gesellschaftlichem und kulturellem Lebens... <<
Hier sind wir uns ganz einig.
Auf der sozialen Ebene ist die Verhinderung möglicher
Teilhabe gleichzusetzen mit der Inkaufnahme von Armut.
Mein Vorschlag dazu ist die KulturCard für Jedermann.
Stigma oder Teilhabe?
Von einer Sozialkarte ist bereits die Rede, wird wohl auch schon in Hamburg ausprobiert?
Im Vergleich zur bisherigen Stümperei in diesem Bereich bedeutet sie schon einen großen
Fortschritt. Nur sollten wir Neuerungen nicht an Schlechtem messen, sondern am Besten.
Mein Vorschlag...
Keine Sozialkarte für Arme,
sondern Kulturkarte für alle.
Den größten Unterschied macht hier der Wegfall von Stigma.
Wer eine Sozialkarte vorzeigt, um eine ihm zustehende nötige Vergünstigung
zu erhalten, offenbart mit dieser Geste gleichzeitig auch seine soziale Situation.
Das ist sozial unverträglich, also... eine Unzumutbarkeit.
Diese Stigmatisierung fällt erst dann weg, wenn alle Kinder oder alle Bürger,
ganz gleich, welcher sozialen Kaste angehörend, die gleiche Karte, nämlich eine
"Kulturkarte" benutzen. Dieser Karte ist dann nicht (mehr) anzusehen, ob sie
vom eigenen Girokonto, von einem Familienmitglied, oder vom Amt für Soziales
aufgeladen wurde.
KulturCard
So, wie wir bereits jetzt eine EC-Karte mit „Bargeld“ aufladen können, sollte die Kultur-
Karte auf verschiedene Weise, bzw. an verschiedenen Orten und über die verschiedenen
elektronischen Techniken (z.B. an Geldautomaten) aufgeladen werden können.
An sämtlichen Kontoauszugs-Automaten und an allen PCs muß der
aktuelle Stand der Optionen jederzeit zur Einsicht bereit gehalten werden.
Das Kultur-Konto beinhaltet außer dem üblichen Bargeld auch weitere Möglichkeiten
der Teilhabe. So sollte jeder Bürger in die Möglichkeit versetzt werden, gleichberechtigt
am gesellschaftlichen und kulturellen Leben teilnehmen zu können.
Diese Teilhabe beinhaltet Besuche von parlamentarisch festzulegenden Veranstaltungen
aller Art in einem festzulegenden Zeitraum, zum Beispiel... Gruppen-Unternehmungen,
Tages- und Urlaubsreise, Musik-Veranstaltung, Sport-Veranstaltung, Schüler-Austausch,
Musik-Unterricht, Volkshochschule, Bäder-Besuche, Gasthörer/Uni, Bildungsreise,
Restaurantbesuch, Museum, Theater, Musical, Kirmes, Oper, Kino u.v.a...
Ermittelt werden müssen Art und Umfang der gewünschten Elemente der Teilhabe.
Diese sind über eine Umfrage nach Umfang der Interessen problemlos zu ermitteln.
Ein parlamentarisches Gremium berät die sozialen und kulturellen Optionen, die im
Parlament beraten und schließlich beschlossen werden. Dieses Gremium paßt die Bedarfe
regelmäßig an, bzw. tariert sie flexibel aus und berät anschließend auf kompetente Weise
die Entscheidungsträger.
Die nun zugeteilten einzelnen Teilnahme-Elemente sind jeweils nur zu genau diesen
Veranstaltungen, verteilt auf den festgelegten Zeitraum, in der festgelegten Anzahl und
in der festgelegten Höhe einlösbar. Darüber hinaus gehende Beträge werden automatisch
durch die selbe Karte (auf Kosten des Karten-Inhabers) beglichen.
Die Benutzung aller Einrichtungen des öffentlichen Nahverkehrs sollte generell
und für Jedermann kostenlos, oder aber mit dieser Karte ebenfalls abgedeckt sein.
So etwas Behinderndes wie ein "Behindertenausweis" ist dann
hinfällig. Der bisherige "Studenten-Ausweis" ist zu integrieren.
Für das Amt (bzw. die Gesellschaft) beinhaltet dieses Verfahren im Prinzip auch die
Möglichkeit einer gewissen Steuerung und damit nebenher auch einer Einsparung von
Kosten, denn nicht jeder wird alle Optionen nutzen wollen! Manche Posten können
gesammelt, also angespart werden, andere verfallen nach einer festzulegenden Zeit und
stehen somit anderen Bürgern zur Verfügung.
Alternative
Eine Alternative zur Kulturkarte könnte sein, daß jede handelsübliche BankCard
technisch so umgestaltet wird, daß sie funktional für sämtliche der hier genannten
Möglichkeiten ausgestattet ist.
Conclusio
Stigma oder gleichberechtigte Teilhabe? Das derzeit praktizierte
Hartz4-Modell setzt nicht auf Teilhabe, sondern auf Ausschluß.
Wir
entscheiden,
was sie uns wert ist,
die Würde des Menschen.
ZEN
ZEN 26.09.2018, 23:18 Uhr
Delphin 14.03.2016, 13:59 Uhr >> du musst nicht lieben,
um die Rechte und die Würde des Anderen zu achten. <<
Doch. Das Eine folgt dem Anderen. Wenn du liebst, achtest du die Rechte
und die Würde des Anderen. Und wenn du „die Rechte und die Würde des
Anderen“ aus freien (!) Stücken achtest..., ist Liebe im Spiel.
Delphin 14.03.2016, 13:59 Uhr >> deine Liebesphraseologie <<
Das kommt dir nur so vor, weil einige Begriffe und das Dahinter-
liegende tabuisiert sind. Weisheit ist ein Tabu. Liebe ist ein Tabu.
Ein Tabu erkennst du daran, daß du über bestimmte Dinge in deiner sozialen Runde
nicht normal – erst recht nicht anerkennend sprichst, allenfalls ironisch bis zynisch.
Wir behandeln Liebe und Weisheit wie etwas Schmutziges, wie etwas Perverses.
Delphin 14.03.2016, 13:59 Uhr >> humanitäres Handeln muss zur verpflichtenden
Rechtsnorm aller gesellschaftlichen Kräfte werden und Funktionsträger haben ihr
Handeln genau diesem Zweck auch unterzuordnen. <<
Ganz einverstanden.
Diese „verpflichtende Rechtsnorm“ wird dringend gebraucht, wo/wenn
die Liebe (Gemeinwohl-Denken) nicht vorhanden oder verkümmert ist.
ZEN
EmoTro 26.09.2018, 23:51 Uhr
@ZEN, du sprichst mich ja nun ganz persönlich an und sagst:
"Wir behandeln Liebe und Weisheit wie etwas Schmutziges, wie etwas Perverses."
Ach was? Wer macht denn so was? Etwa die drei von der Zankstelle?
Also,@ZEN, die Weisheit kriegst du leicht wieder clean. Schreib` einfach Weißheit...
Was die "schmutzige" Liebe angeht: Halb so wild. In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt. Erzähl` mir aber jetzt bitte nichts vom Heiligen Krieg. Damit ging mir mal ein @Anarchisterix gehörig auf die Nerven...
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