Schlagworte: Wissenschaft, Religion
„Wissenschaft ohne Religion ist lahm, Religion ohne Wissenschaft ist blind.“
657 Stimmen:
Kurtoglu, Bayram 03.12.2006, 12:35 Uhr
Hi,
"Wissenschaft ohne Religion ist lahm" ist mir klar aber,"Religion ohne Wissenschaft ist blind" hat mehrere bedeutung finde ich.
Ich habe daraus entnommen das man Forschung treiben muss, um an seine Vergangenheit zu gelengen.
dexter 20.08.2007, 00:45 Uhr
also ich lese daraus dass,ohne religion die wissenschaft kein spaß macht(oder sie nicht macht wie z.b die araber im mittelalter) und die religion und wissenschaft ist blind dass,wenn gott die welt erschaffen hat dann muss es wissenschaftliche fakten geben
die gibt es heute zum glück
H. Smidt 20.08.2007, 12:16 Uhr
ich finde den Beitrag von Prof. Dr. Harald Lesch vom 6.7.2005 sehr interessant zu diesem Zitat. Was ist ein Paralleluniversum?
MastaMoko@web.de 01.12.2007, 00:01 Uhr
einer seiner schlechten Sprüche, denn immer wenn er Religion ins Spiel bringt merkt man das er selsbt noch nicht so weit war die Wahrheit hinter der Wissenschaft zuakzeptieren. Für inntiligente Menschen hat Religion keinen Vorteil, der dumme Rest kann ruhig Seelen Frieden darin suche.
Anarchisterix 01.12.2007, 19:13 Uhr
Wissenschaft ist kein Fels, hinter dem sich eine Wahrheit verbergen könnte.
Dennis 18.03.2008, 16:00 Uhr
Einstein glaubte nicht an "Gott"...
Einstein sagte: "Ich glaube nicht an einen persönlichen Gott und habe das auch nie verhehlt, sonder immer klar zum Ausdruck gebracht. Wenn in mir etwas ist, das man als religiös bezeichnen kann, so ist es die grenzenlose Bewunderung für den Aufbau der Welt, so weit unsere Wissenschaft ihn offenbaren kann."
oder
"Der Gedanke an einen persönlichen Gott ist mir völlig fremd und kommt mir sogar naiv vor."
Einstein war Pantheist!
Dr-Duke 21.05.2008, 00:49 Uhr
Wer Einstein, sein Leben und sein tun wirklich verstanden hat, weiss, dass er mit diesem heutigem Zitat keinesfalls zu einer Seite wirklich Stellung beziehen wollte. Er wollte damit lediglich das Gute zum Ausdruck bringen und and etwas appellieren, was wir heute auch Verstand nennen.
Albert 20.12.2008, 17:12 Uhr
@ MastaMoko@web.de
es kann schließlich nicht jeder so 'inntiligent[...]' sein wie du, du lachnummer!
binumfuenfdaheim 21.12.2008, 00:34 Uhr
@MastaMoko Neue deutsche Rechtschreibreform?, ich nehme an du bist sehr religiös :) ist zwar schon eine Weile her, dass du gepostet hast aber genial dein Humor, äh es ist doch Spaß, oder? Was für ein Vollpfosten!!!
ZEN 21.12.2008, 11:06 Uhr
@Dr-Duke
> Er wollte damit lediglich das Gute zum Ausdruck bringen und and etwas appellieren, was wir heute auch Verstand nennen.
"`Gesunder Menschenverstand´ ist ein Konglomerat, das uns vor dem 18. Lebensjahr eingetrichtert wurde." - Albert Einstein -
Schönen Sonntag ;-)
ZEN
ZEN 21.12.2008, 11:16 Uhr
KORREKTUR:
@Dr-Duke
> Er wollte damit lediglich das Gute zum Ausdruck bringen und and etwas appellieren, was wir heute auch Verstand nennen.
"`Gesunder Menschenverstand´ ist ein Konglomerat von Vorurteilen, die uns vor dem 18. Lebensjahr eingetrichtert wurden." - Albert Einstein -
Schönen Sonntag ;-)
ZEN
Der wahre Wolfgang 21.12.2008, 12:40 Uhr
Religion und Wissenschaft stehen in einem positiven "Spannungsverhältnis" zueinander.Eine klare Absage an die Religion gibt diese Zitat-Diktion nicht her.Warum geht das Eine letztlich nicht ohne das Andere? Diese Frage zu beandworten, fordert das Zitat meiner Meinung nach auf.
@ZEN, natürlich ist der gesunde Menschenverstand nicht vom Himmel gefallen (oder doch?). Aber der Begriff "Vorurteil" ist mir in diesem Zusammenhang zu negativ besetzt.Er intendiert zumindest etwas Unfertiges, Unvollständiges und vor dem eigentlichen Ergebnis einer differenzierteren Betrachtungsweise stehendem.
Beispiel: Der "gesunde Menschenverstand" sagt mir: "Du darfst nicht töten,weil....". Ist diese Sichtweise das Ergebnis von eingetrichterten Vorurteilen und damit gar infrage zu stellen?
H. Smidt 21.12.2008, 17:10 Uhr
Der Urknall, also der 'Big Bang' bezeichnet die gemeinsame Entstehung von Materie, Raum und Zeit aus einer ursprünglichen Singularität.
Also die primordiale Nulkeosynthese die die die die Bildung der ersten Atomkerne kurz nach dem Urknall beschreibt.
Nur die Elemente Wasserstoff und Helium (neben Spuren des Wasserstoff-Isotops Deuterium sowie Lithium) wurden dabei gebildet. Alles andere folgte später.
Sie dauerte nur etwa 3 Minuten; danach fielen Temperatur und Dichte des Universums unter die kritischen Werte, die für die Kernfusion nötig sind. Sie fand lokal, aber gleichzeitig überall im gesamten Universum statt.
Und dieses wunderbare Ereignis das so fein aufeinander abestimmt war und ist, daß letztendlich auch die Erde, die Meerschweinchen, Vergißmeinnnicht und Kakerlaken - und uns Menschen hervorgebracht hat - das soll einfach so von ganz allein entstanden sein? Das ist für mich schwer vorstellbar. Es muß schon ein großer Könner sein, der soetwas vermag.
ZEN 28.12.2008, 21:38 Uhr
@Der wahre Wolfgang
> Der "gesunde Menschenverstand" sagt mir: "Du darfst nicht töten,weil....". Ist diese Sichtweise das Ergebnis von eingetrichterten Vorurteilen und damit gar infrage zu stellen?
Ich warte geduldig auf deine Antwort.
ZEN
H. Smidt 28.12.2008, 21:53 Uhr
Ich sag mal was dazu:
Viele die leben verdienen den Tod und manche die sterben verdienen das Leben.
Kannst Du es Ihnen geben?
- - - - -
Es gibt aber auch Situationen in denen ich töten würde. Nämlich dann, wenn Leben (meines oder das von jemand anderem) bedroht ist.
Der wahre Wolfgang 29.12.2008, 01:42 Uhr
@ H. Smidt,"das Leben von jemand anderem"...? Würdest du also auch für mich...Quatsch,war ja nur `ne Frage.
@Zen,ich habe eine Frage an dich gerichtet.Ist dein Glauben (und Glauben bedeutet ja auch Vertrauen) an mich derart, dass du ohne Argwohn und Misstrauen davon ausgehen kannst, dass ich schon die rechte Antwort sozusagen im Vorgriff auf meine eigene aber an dich gerichtete Frage weiß?
Aber damit bliebe ich natürlich da, wo ich derzeit bin. Das ist ein recht behagliches Plätzchen. Da kenn`ich jeden Winkel und Überraschungen sind durchsichtig und antizipierbar.Meine Heimat ist sozusagen immer da, wo mein Bett steht und wo ich ohne Störungen duchschlafe. Aber du hast ja auch deine Heimat und dein Bett und einen -wie ich hoffe- gesunden Schlaf.@Katja sucht sich ihre Liege immerhin selbst aus und da ist sie auch verdammt anspruchsvoll und Fremdbestimmung, von der sie weiß -und die Katja weiß `ne Menge, ist ihr ein Greul. Nun , von mir weiß sie ja mindestens ab jetzt- `ne kleine Menge. Da könnte ich ihr auch nichts mehr verkaufen. So klein ist die Menge nämlich auch nicht, von der sie weiß.Verkaufen kann der der Grün im übrigen auch sehr viel besser als ich.Der ist ja auch noch Betriebswirt. Wenn der jetzt auch noch Liegen im Programm hätte?.Und im Wolfgang, da stecken -und das erschreckt zunächstmal weniger als der "Wolf"- auch "gang und damit "gängeln" drin.Da fühle ich mich auch schonmal selber nicht so ganz bei mir. Aber für meinen Namen bin ich ja nun Mal nicht verantwortlich Du merkst schon, deine "innere" Öffnung (bitte nicht missverstehen, du bist ja schließlich eine Frau), die müsste sich -wenn auch nur ein wenig- in meine Richtung bewegen, also quasi öffnen- ein Stück weg auch vom saftigen Grün. Geht das überhaupt? Das müsste ich schon wissen.Da fühl ich mich verantwortlich.Was meine Antworten zu meinen Fragen angeht: Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben.....Also jetzt erst noch einmal durchschlafen im eigenen Bett. Und morgen sehen wir weiter,vielleicht sogar klarer....
MrRomanticThinkGuy 11.04.2009, 15:46 Uhr
Was muss ich hier lesen: Es gibt Beweise das Gott die Welt erschaffen hat?
Das mit dem Urknall ist doch auch ein Witz schlechhin. Schade daß niemand auf den Gedanken kommt, daß unser Universum mitsamt seiner Materie einfach "Normal" ist. Es gibt keinen tiefgründigen Grund warum wir Leben und Sterben. Zu den ganzen Bauplänen. Lebewesen sind ihre eigenen Schöpfer. Sie passen sich an ihre Umgebung an. Wenn man Kraftraining macht kriegt man Muskeln. Gott hat aber bestimmt nicht in dem Plan reingeschrieben, daß wir Muskeln kriegen wenn wir Kraftraining machen - Er hätte uns gleich Muskulös gemacht. Wir Lebewesen sind so wie wir sind weil wir uns an unsere Umwelt angepasst haben. Deswegen gibt es Vögel, Fische und Landtiere. Desweiteren gibt es Tagaktive und Nachtaktive Tiere. Warum sollte Gott da unterschiede machen?
H. Smidt 11.04.2009, 16:07 Uhr
@MrRomanticThinkGuy
Letzendlich bist du auch nur einige kg schwer und bestehst, das kann man jetzt schon mal sagen,
aus 7*10^28 up-Quarks, einigen 10^28 down-Quarks und einigen 10^28 Elektronen - also aus Elementarteilchen der Materie.
Wie alles andere auch. Auf der Erde und im Universum.
H. Smidt 22.09.2012, 22:35 Uhr
Eines Tages kam eine Gruppe von Wissenschaftlern zusammen. Sie fassten den Beschluss, dass der Mensch sich sehr weit entwickelt hätte und dass er Gott nun nicht mehr brauchen würde.
So wählten sie einen Wissenschaftler aus, der zu Gott gehen und ihm mitteilen sollte, dass sie mit ihm fertig wären. Der Wissenschaftler ging zu Gott hin und sagte: "Gott, wir haben beschlossen, dass wir dich nicht mehr brauchen. Wir haben den Punkt erreicht, an dem wir Menschen klonen und viele andere Wunder tun können. Warum machst du nicht einfach, dass du verschwindest?"
Gott hörte dem Mann sehr geduldig und freundlich zu, und nachdem der Mann zu Ende gesprochen hatte, sagte Gott: "Sehr gut, aber wie wäre es damit: sagen wir mal, wir machen einen Wettbewerb im Menschen machen."
Darauf antwortete der Wissenschaftler: "O.K., super!" Aber Gott setzte noch hinzu. "Nun, wir werden es aber genau so machen, wie ich es ganz am Anfang bei Adam gemacht habe."
Der Wissenschaftler sagte: "Sicher, kein Problem." Er bückte sich und nahm eine Hand voll Dreck.
Gott sah ihn an, schüttelte mitleidig den Kopf und sagte: "Nein, nein, nein. Geh und mach dir deinen Dreck selber!
Zenpoetin 29.07.2013, 16:25 Uhr
...und wenn sich die Lahmen und die Blinden auch noch feindlich gegenüberstehen, kommt keiner voran.
ZEN 20.04.2014, 11:59 Uhr
Wissenschaft ohne Religion ist lahm,
Religion ohne Wissenschaft ist blind.
– Albert Einstein
Wissenschaft ohne Spiritualität, ohne Eingebung,
ohne den höheren Geist, kommt nicht weiter. So weit einverstanden.
Aber, lieber Albert, Religiösität ist eine andere Dimension als die materielle.
Hier müssen wir alle Insignien des Verstandes, zusammen mit unseren Schuhen, demütig vor der Tür ablegen.
Wissenschaft kann unserem körperlichen und gesellschaftlichen Komfort dienen, mehr nicht. Sie dient uns im Außen.
Religiosität lenkt unseren Blick in Richtung auf´s Wesentliche, nach Innen.
Der Verstand und die Neugierde des Forschenden an der Oberfläche
und die Ehrfurcht vor dem ordnenden Geist, der dem gesamten Universum und
selbstverständlich auch der forschenden Person innewohnt, sind eine untrennbare Einheit.
Wissenschaft ohne Ehrfurcht
ist einer der Samen menschengemachter Katastrophen.
ZEN
Religionen gibt es im Plural,
Spiritualität nur im Singular.
delphi 21.04.2014, 04:40 Uhr
Naja, Albi mit seiner analytisch und mathematischen Begabung würde zunächst den Begriff "Religion" näher bezeichnet haben wollen.
ZEN 11.04.2015, 10:08 Uhr
Der wahre Wolfgang 21.12.2008, 12:40 >> Der "gesunde Menschenverstand" sagt mir: "Du darfst nicht töten,weil....". Ist diese Sichtweise das Ergebnis von eingetrichterten Vorurteilen und damit gar infrage zu stellen? <<
Grundsätzlich ist alles Menschenwerk
in Frage zu stellen. Das gebietet die Intelligenz.
Wolfgang >> "Du darfst nicht töten,weil...."
Die auf die Moraltafeln geritzten „Zehn Gebote“
richten sich nicht an den mit Weisheit gesegneten Menschen.
Ob jemand zu dir sagt: "Du darfst nicht töten!"
oder dir ein ein anderer (oder gar der selbe) sagt: „Du sollst töten!“
…macht betr. der Reife keinen Unterschied. So etwas sagt man zu jemanden nur, wenn man ihn
für unreif hält, für unmündig und unfähig, aus seiner Weisheit heraus autonom zu leben und zu entscheiden.
Mal gilt es als „gut“, zu töten, mal gilt es als „gut“, nicht zu töten.
Moralische Forderungen sind den jeweiligen Umständen unterworfen.
Unsere
Konditionierung
ist auch ein Konglomerat an
internalisierten Vorurteilen anderer Leute.
`Gesunder Menschenverstand´ = ist konditionierter Verstand.
Es ist also eine Frage der Geistigen Reife,
ob man sich vom konditionierten Verstand (also von anderen Leuten)
führen läßt, oder ob man wach genug ist, aus seiner eigenen Weisheit heraus zu handeln.
ZEN
Delphin 11.04.2015, 13:30 Uhr
"Weisheit" ist doch auch nur eine sprachliche Nebelkerze. Was verbirgt sich dahinter? Wie autonom und voraussetzungsfrei kann diese Weisheit wirklich sein?
Delphin 12.04.2015, 11:56 Uhr
Was auch immer die Triebfeder des menschlichen Handelns ist, das Denk-oder Handlungsergebnis ist entscheidend.
Dostojewski (Verbrechen und Strafe) hat seinen Protagonisten Raskolnikow in "Erhabenheit" morden lassen. Der Außergewöhnliche, der Weise darf sich auch gegen bestehende Rechts-und Moralordnungen stellen. Die Weisen und Außergewöhnlichen von heute nennen ihr Morden einfach nur Krieg.
Delphin 12.04.2015, 18:54 Uhr
Weisheit muss etwas Positives, Gutes hervorbringen, sie muss sich in der Welt zeigen und direkt oder indirekt in ihr wirken.
Weisheit gedeiht nur in der Liebe zur Welt. E.Fromm würde sagen, Weisheit ist "biophil" (erhaltend,aufbauend,entwickelnd,emphatisch, dem Menschen zugewandt) und nicht "nekrophil" (zerstörend, zersetzend, entwicklungshemmend, vom Menschen abgewandt)angelegt.
Ein möglicher Definitionsversuch dessen, was Weisheit sein könnte, stammt von A. Schopenhauer: ” Weisheit scheint mir nicht theoretische, sondern auch praktische Vollkommenheit zu bezeichnen. Ich würde sie definieren als die vollendete, richtige Erkenntnis der Dinge, im Ganzen und Allgemeinen, die den Menschen so völlig durchdrungen hat, daß sie nun auch in seinem Handeln hervortritt, indem sie sein Tun überall leitet.” (Parerga und Paralipomena II. §339)
Weisheit, so verstanden, muss sich also am liebesgeleiteten Tun und nicht nur am Reden und Schreiben erweisen.
Insorn muss man bisweilen den Weisen auch schon Mal in die Speichen greifen dürfen...
Delphin 12.04.2015, 19:04 Uhr
Korr.: Insofern muss man..
Walnuss 12.04.2015, 19:54 Uhr
Definition des Hl. Augustinus
„Denn Weisheit ist letztlich nichts anderes als das Maß unseres Geistes, wodurch dieser im Gleichgewicht gehalten wird, damit er weder ins Übermaß ausschweife, noch in die Unzulänglichkeit falle. Verschwendung, Machtgier, Hochmut und ähnliches, womit ungefestigte und hilflose Menschen glauben, sich Lust und Macht verschaffen zu können, lassen ihn maßlos aufblähen. Habgier, Furcht, Trauer, Neid und anderes, was ins Unglück führt – wie die Unglücklichen selbst gestehen – engen ihn ein. Hat der Geist jedoch Weisheit gefunden, hält dann den Blick fest auf sie gerichtet… dann brauchte er weder Unmaß, noch Mangel, noch Unglück zu fürchten. Dann hat er sein Maß, nämlich die Weisheit und ist immer glücklich.“
– Augustinus: Über das Glück 4,35
Delphin 12.04.2015, 22:38 Uhr
Nach Augustinus ist die Weisheit auf das "Innere" bezogen. Als Mensch "ausbalanciert und damit "immer glücklich" zu sein, darauf setzt er seinen Schwerpunkt. Weisheit und individuelles Glück korrespondieren miteinander.
Die Weisheit, die im privaten Besitz bleibt, interessiert Arthur Schopenhauer weniger. Er ist da eher "produktorientiert". Allein in ihrem Tun zeigt sich die Qualität der Weisheit und erfährt dabei ihre über das Individuum hinausreichende Sinnhaftigkeit.
Mit den unterschiedlichen individual- und wirkungsbezogenen Akzentsetzungen sollte allerdings nicht verkannt werden, dass hier nur eine theoretische Abgrenzung oder Trennschärfe vorgenommen wurde.
Der Einzelne -hier der Weise- mit seinen ganz spezifischen Persönlichkeitsstrukturen steht immer auch im interdependenten Wechselbbezug zum Ganzen. Genau das scheint @ZEN völlig zu übersehen.
Der Weise ist auch nur der Weise auf der Grundlage dieses Beziehungsgefüges. Da hilft auch sein Energiegeschwafel nicht weiter.
Und @ZEN zum Trost: Ob der denkende Mensch -auch der Weise- ein konditionierter ist oder nicht,darauf gibt es keine allgemeingültige Anwort. Ist der Mensch grundsätzlich ein determinierter oder glauben wir an seine Autonomie und damit an seinen festen Willen?
Glaubensfragen vermitteln und liefern uns -wie wir wissen- keine allgemeingültigen und endgültigen Antworten. Da sollte @ZEN schon bescheidener auftreten ... als meiner Weisheit letzter Schluss sozugagen.
ZEN 13.04.2015, 14:08 Uhr
@Delphin
Da ich sehen kann,
daß du an „Weisheit“ interessiert bist,
dir sogar Mühe gemacht hast, mag ich dir antworten.
Bzgl. der Reaktion darauf mach ich mir aber keine Illusionen ;-) Zunächst:
Weisheit ist
nichts Intellektuelles.
Über Studien ist ihr nicht beizukommen.
Was auch immer du liest: Damit versperrst du ihr den Weg.
ZEN
ZEN 13.04.2015, 14:11 Uhr
@Delphin 11.04.2015, 13:30 >> Wie autonom und voraussetzungsfrei kann diese Weisheit wirklich sein? <<
Grundsätzlich ist Weisheit voraussetzungslos.
Sie bedarf keines Lehrers,
keiner Literatur, keines Konzepts, keiner bestimmten
Zeit, keines speziellen Ortes und auch keines besonderen Menschens.
Ausnahme-Voraussetzung für Weisheit ist eine unweisliche Situation:
Erst das Aufkommen (der Idee) eines Problems
ermöglicht die Gegenwärtigkeit von Weisheit.
In einer Gruppe weise lebender Menschen gibt es keine Weisheit;
in einer problemfreien Zone kann Weisheit nicht existieren.
ZEN
ZEN 13.04.2015, 14:21 Uhr
Delphin 12.04.2015, 18:54 >> Liebe zur Welt. E.Fromm würde sagen <<
Es gibt keine (aus)gerichtete Liebe.
Was dieser Erich jetzt sagen würde, wissen wir nicht.
Ist auch wurscht. Es geht darum, was JEDER einzelne JETZT sagt.
Delphin >> Ein möglicher Definitionsversuch <<
Weisheit zu definieren ist schwierig,
denn sie ist nicht starr. Sie geht mit dem Moment,
mit der sie auslösenden Situation... und verschwindet wieder.
Delphin >> A. Schopenhauer: ”Weisheit scheint mir nicht theoretische, sondern auch praktische Vollkommenheit zu bezeichnen“ <<
So ist es:
Weisheit ist nichts Theoretisches,
sondern sie ist... ausschließlich (!) praxisbezogen.
„Vollkommenheit“ ist in diesem Zusammenhang ein schönes,
ein passendes Wort, denn Weisheit „sucht auf entspannte Weise“ die Annäherung an sie.
Delphin >> A. Schopenhauer: ”Ich würde sie definieren als die vollendete, richtige Erkenntnis der Dinge“ <<
Es gibt weder eine richtige,
noch gibt es eine falsche Erkenntnis.
Eine Erkenntnis ist eine solche. Mehr nicht;
Ob sie einem nun gut schmeckt, oder nicht.
Delphin >> A. Schopenhauer: ”im Ganzen und Allgemeinen“ <<
Dann handelt es sich um ein Konzept, aber nicht um Weisheit, denn...
Weisheit hat keine Beständigkeit und sie
ist auf nichts und niemanden übertragbar.
Delphin >> A. Schopenhauer: ”indem sie [die Weisheit] sein Tun überall leitet“ <<
Den (festgefügten) „weisen Menschen“ gibt es nicht.
Weisheit ist ein situationsgebundenes, temporäres Phänomen.
Wir alle haben den Zugang zur Weisheit -- ob wir ihn nutzen, oder nicht.
Delphin >> den Weisen auch schon Mal in die Speichen greifen <<
Schwierig, da es „den Weisen“ nicht gibt.
ZEN
ZEN 13.04.2015, 15:19 Uhr
Delphin 12.04.2015, 22:38 >> Nach Augustinus ist die Weisheit auf das "Innere" bezogen <<
NUR im („eigenen!“) Innern ist der Quell der Weisheit.
Etwas „Geäußertes“ ist schon keine Weisheit mehr, sondern lediglich eine Ansammlung von Worten.
Falls Gesprochenes doch mal auf fruchtbaren Boden fallen sollte,
dann nur deshalb, weil sich auch der Zuhörer in das Feld der Weisheit eingetunt hat.
Der Sitz der Weisheit ist aber nicht der Kopf!
Eher schon die Mitte. (...oder der große Zeh ;-)
Delphin >> und damit "immer glücklich" zu sein, darauf setzt er seinen Schwerpunkt <<
Das ist nicht weise.
Delphin >> Weisheit und individuelles Glück korrespondieren miteinander. <<
Nein. Tun sie nicht.
Delphin >> Die Weisheit, die im privaten Besitz bleibt <<
Du kannst nicht „im Besitz der Weisheit“ sein.
Das ist niemandem möglich. Du kannst sie nicht als deinen Besitz einklagen.
Klar, dem Ego gefällt diese Schnaps-Idee.
Und da wir uns so gerne mit ihm identifizieren, fallen wir drauf rein, aber...
Niemand besitzt Weisheit.
Die Zerfallszeit von Weisheit
…..liegt im Sekundenbereich.
Delphin >> die Qualität der Weisheit und erfährt dabei ihre über das Individuum hinausreichende Sinnhaftigkeit <<
Es gibt keine „Qualität der Weisheit“.
Entweder etwas ist weise, oder nicht.
Weisheit selbst
ist die Qualität.
Sie reicht nicht über den Moment hinaus, geschweige denn „über das Individuum“.
Und sie hat auch keine weiterreichende „Sinnhaftigkeit“.
Delphin >> Der Weise ist auch nur der Weise auf der Grundlage dieses Beziehungsgefüges. <<
Nein: Weisheit ist keine Person, sondern ein Phänomen.
Ja: Sie zeigt ihre Relevanz in einem problematischen „Beziehungsgefüge“.
Und gleich anschließend...
ist die Relevanz schon wieder futsch.
Delphin >> Ist der Mensch grundsätzlich ein determinierter oder ... <<
Das ist nicht das Gebiet der Weisheit,
denn... ihr fehlt hier die Relevanz.
Das ist das Gebiet der Sophisten,
solcher, die Spaß an gedanklichen Spielereien haben.
Delphin >> Glaubensfragen ... liefern uns ... keine allgemeingültigen und endgültigen Antworten <<
Wie denn auch?
Glaube und Wissenschaft sind nun mal
zwei verschiedene Herangehensweisen.
Die Wissenschaft sucht „allgemeingültige und endgültige Antworten“.
Für´s Glauben genügt bereits etwas Vorstellungsvermögen.
Glaube und Weisheit...
haben auch nichts miteinander zu tun.
Verwandtschaftsbeziehungen zur Weisheit gibt es dort nicht.
Die findet man eher in den Wirkungs-Bereichen von
Vertrauen, Liebe, Zuversicht, Wahrheit, Schönheit und Freude...
ZEN
Delphin 13.04.2015, 20:42 Uhr
@ZEN,: "Delphin >> den Weisen auch schon Mal in die Speichen greifen <<
Schwierig, da es „den Weisen“ nicht gibt."
Hier ist der Weise im Sinne Dostojewskis gemeint: Der Außergewöhnliche, der Erhabene, der außerhalb normativer Ordnungs- und Wertesysteme steht. Nun ja,vielleicht fährt er -mythologisch überhöht oder auch nicht- sogar Fahrrad...
Der alttestamentliche König Israels, David, (ca. 1000 v.Chr.) galt als Weiser (sein Sohn Salomon,der Nachfolger Davids, ebenso). @ZEN, kennst du die überlieferte Historie der beiden? Wenn ja, ich bin mir sicher,@ZEN, du hättest die beiden Herren bestimmt vom Fahrrad geholt.
"Glaube und Weisheit...
haben auch nichts miteinander zu tun."
@ZEN, das glaubst du oder das weißt du?
Wenn du das weißt, dann läge in deinem Wissen die grundsätzliche Möglichkeit zur Erkenntnis.
Wenn du nicht weißt,dann bleibt auch dir nur die Gewissheit oder die Vagheit des Glaubens.
Hansdieter Vergin 19.06.2016, 09:45 Uhr
Irgendwie habe ich das Gefühl hier ufert etwas aus. Denn man muss erst einmal wissen, auf was sich der Begriff "Religion" bezieht. Religion = religare. Also eine Rückbindung auf den Anfang. Ich spreche da vom "Archetyp" jedweder Entstehung. Und da sind wir doch bei der dämlichsten Frage der Welt: "Wer ist Gott?" Wer hat Gott erschaffen? Aus meiner Sicht ist das kein alter Mann mit langem Bart. Von daher ist der "Gott" der "Abrahamiten" ein ABSURDUM! Von daher ist die These, dass Gott nichts anderes ist als, die binäre, schöpferische Energie. Und wie wir in der Schule gelernt
haben: "Energie vergeht nicht." Sie wandelt sich nur. Ich erspare mir einen Exkurs über die Teichen-Physik. Dafür ist Wikipedia zuständig. Von daher hat Einstein völlig recht. Denn das Forschen der Forschung funktioniert nicht ohne "Rückblick" (religare) und auch nicht ohne vorausschauende Absicht, zum Nutzen der Menschheit und was die Erkenntnis für den Menschen bedeutet. Ich bin jedenfalls begeistert von Einsteins Spruch. http://www.binismus.de/html/energie.html Wie sagt Einstein? "Man muss sich seine kindliche(einfache)Denkweise erhalten."
ZEN 19.06.2016, 13:57 Uhr
@Delphin 13.04.2015, 20:42 Uhr >>dann läge in deinem Wissen die grundsätzliche Möglichkeit zur Erkenntnis<<
Erkenntnis ist nicht
ein Ergebnis von Wissen.
Im Gegenteil: Erkenntnis nutzt lieber den
erinnerungs-freien Moment, die Lücke im „wissen“.
Durch das Sich-Beschäftigen mit etwas wird ein Feld generiert, in welchem
sich in einem gedanken-leeren Moment... Erkenntnis ereignen kann.
Die Erkenntnis als solche... bleibt für unsere (primitive) Form
von Wissenschaft – zumindest vorläufig – ein Mysterium.
Erkenntnis ereignet sich
jenseits kausaler Verbindungen.
Sie ist eher so etwas... wie ein Sprung.
ZEN
Delphin 19.06.2016, 18:20 Uhr
@Hansdieter Vergin 19.06.2016, 09:45 Uhr
"Irgendwie habe ich das Gefühl hier ufert etwas aus. Denn man muss erst einmal wissen, auf was sich der Begriff "Religion" bezieht. Religion = religare."
Vor allem kann man wissen ( man muss gar nichts), dass es eine Viezahl von Definitionsversuchen zum Religiosbegriff gibt.
Nochmal der Hansdieter. "Von daher ist die These, dass Gott nichts anderes ist als, die binäre (...)."
Dieser Satz drückt aus, woran es dem Kommentator fehlt: Nachdenken können (auch in Alternativen) und genau das meint die lateinische Übersetzung zum Religionsbegriff ("religio") nämlich auch.
Die Frage, welche Religionsvorstellungen Albert Einstein hier in Beziehung zur Wissenschaft setzt, bleibt offen.
Gott ist Energie? Fein! Dann wäre er also das Produkt aus Masse x Lichtgeschwindigkeit zum Quadrat und damit Ergebnis modellhafter physikalischer Axiome. Also dem Grunde nach ist Gott die Erfindung des Herrn Einstein. Oder war`s der Hansdieter?
Gott ist gleichsam als Ergebnis eines physikalischen Postulats eben ein allzu menschliches Konstrukt. Genau das hat der der Altmeister deutschen Philosophie, Ludwig Feuerbach, mit seinen "Projektionsthesen" auch behauptet.
Delphin 19.06.2016, 18:28 Uhr
Nach Feuerbach (und nicht nur nach ihm) hat der Mensch Gott nach seinem Bilde geschaffen.
ZEN 20.06.2016, 09:27 Uhr
@Delphin 19.06.2016, 18:28 Uhr >> Nach Feuerbach ... hat der Mensch Gott nach seinem Bilde geschaffen. <<
Außer einem Wasserbach kenne ich weder einen Steinbach, noch einen Feuerbach, aber
ja: Wir projizieren unser Bild von dem, was letztlich unaussprechlich und unskizzierbar
ist und nennen es Jehovah, Brahma, Allah, Ahuramazda, Gott...
Die Probleme entstehen in der Folge: Das Bild wird für wahr gehalten und nicht mehr als
Projektion gesehen. Andere Menschengruppen projizieren andere Bilder. Und so
entstehen im Kern... die großen Auseinandersetzungen.
Es gibt aber einige Gruppen und einzelne Menschen, die ohne ein Bildnis auskommen.
ZEN
Delphin 20.06.2016, 16:29 Uhr
Chiara 15.04.2011, 09:13 Uhr
"ZEN in der Mitte - Karmaschiss in der Hose?
ZEN - NEIN:Diskussion im Sinne von: * Recht-haben-müssen? Nein.Falsch!
ZENIS-EGO: Immer Recht-haben-müssen!
JA:offen für Wahrheit...Durch wen oder was oder wann auch immer!
Falsch!
ZENIS-EGO: Zenilein alles andere als offen - mit Betonkopf, Scheuklappen, Tomaten auf den Augen und Ohropax unterwegs. Stöpselklub: ZEN
[Kluft zwischen Fremd- und Eigenwahrnehmung - Zen-Sensorium futsch]."
Sag`ich doch, @ZEN, der Scheuklappenbuddhi für`s Hasusfrauengemüt (@Katja, @Senftopf).
ZEN 21.06.2016, 09:04 Uhr
@Delphin 12.04.2015, 22:38 Uhr >> Ob der denkende Mensch ... ein konditionierter ist oder nicht,darauf gibt es keine allgemeingültige Anwort <<
Dazu brauchst du auch keine „allgemeingültige Antwort“ van Andern, das
kannst du anhand deiner Person selber beobachten und also herausfinden:
– Bist du ein „denkender Mensch“?
– Bist du konditioniert, oder nicht?
– Denkst, sprichst und handelst du auch aus der Konditionierung heraus?
– Kannst du zumindest gelegentlich deine Konditionierung „bei der Arbeit“ sehen?
Es könnte allerdings sein, daß du aufgrund deiner Konditionierung intellektuell
zu dem Schluß kommst, daß zumindest du nicht konditioniert seist. Der Verstand
versteht etwas von solchen Tricks. Da muß man ein bißchen auf der Hut sein.
Die Natur hat – weil sie uns zu recht mißtraut – ein paar Dinge so eingerichtet,
daß sie auf JEDEN Fall funktionieren. Die Konditionierungen gehören dazu.
Aber der Mensch fällt hier ein bißchen aus dem Rahmen: Er kann sie beobachten. Er kann
das Funktionieren der Konditionierung beobachten. Damit gewinnt er Abstand von ihr
und ist also frei in seinen Entscheidungen. Aber nur so lange, wie seine Bewußtheit anhält.
Dann greifen sie wieder, die Konditionierungen.
ZEN
ZEN 21.06.2016, 10:20 Uhr
@Delphin 13.04.2015, 20:42 Uhr >> Hier ist der Weise im Sinne Dostojewskis gemeint: Der Außergewöhnliche, der Erhabene <<
Den gibt es so auch nicht (außer als Fiktion).
Weisheit ist nicht an bestimmte Personen gebunden, sondern
an Momente der Bereitschaft... zu bedingungsloser Wahrhaftigkeit.
Wer diese Bereitschaft mitbringt, hat den Schlüssel. Zertifikate nutzen nichts.
Weisheit kommt nicht „erhaben“ daher
und ist auch nicht „außergewöhnlich“.
Überbleibsel aus den Kindermärchen.
Weisheit ist gewöhnlich und
widerfährt den gewöhnlichsten Menschen.
Ausnahme bilden die „Intellektuellen“.
In ihren Kreisen ist sie selten anzutreffen.
@Delphin 13.04.2015, 20:42 Uhr >> Hier ist der Weise ... gemeint ... der außerhalb normativer Ordnungs- und Wertesysteme steht <<
Ja...
Die Weisheit befindet sich außerhalb aller
normativer Ordnungs- und Wertesysteme.
Letztere werden ausschließlich deshalb gebraucht,
eben weil und wenn keine Weisheit vorhanden ist.
Weisheit ist das Ende
normativer Ordnung.
Nicht auf dem niedrigen Level von Chaos und Gewalt,
sondern auf einem sehr hohen, der Liebe verwandten.
ZEN
ZEN 21.06.2016, 18:03 Uhr
@Delphin 12.04.2015, 18:54 Perspektivenwechsel.
Arthur Schopenhauer: “Weisheit scheint mir nicht bloß theoretische, sondern praktische Vollkommenheit zu bezeichnen. Ich würde sie definiren als die vollendete, richtige Erkenntniß der Dinge, im Ganzen und Allgemeinen, die den Menschen so völlig durchdrungen hat, daß sie nun auch in seinem Handeln hervortritt, indem sie sein Thun überall leitet.” (http://www.schopenhauer-buddhismus.de/Weisheit/weisheit.html)
Der gute Schopenhauer möchte Weisheit definieren.
Er kann es aber gar nicht – weil er Theoretiker ist :-)
Als könnte ein Maulwurf das Fliegen definieren. Das muß man
schon dem Vogel überlassen. Denn der weiß, wovon er spricht.
Über Theoretisieren, lieber Arthur und angelesenes
„Wissen“, hat noch niemand zur Weisheit gefunden.
@Arthur >> Weisheit scheint mir nicht bloß theoretische, sondern praktische <<
Weisheit ist nur für Praktiker
und... nicht für Theoretiker !
So wie z.B. ein Therapeut nicht als Theoretiker, sondern ganz auf
die Lösung eines Problems hin ausgerichtet, als Praktiker arbeitet.
@Arthur >> Weisheit scheint mir ... praktische Vollkommenheit zu bezeichnen <<
Und was, bitte, ist „praktische Vollkommenheit“ ? ?
Aus einem weiteren Blickwinkel:
Weisheit hat mit der Idee von Vollkommenheit nichts zu tun. Allein schon
diese Idee... zeigt die zumindest momentane Abwesenheit von Weisheit :-)
Weisheit kann mit „Vollkommenheit“ nichts anfangen.
Diese Schnaps-Idee wird hier einfach nicht gebraucht.
Weisheit braucht
keine Vollkommenheit.
„Vollkommenheit“ ist ein Begriff für Sophisten, nicht für Praktiker.
@Arthur >> Ich würde (die Weisheit) definieren als die vollendete, richtige Erkenntnis <<
„Ich würde... unter anderen Umständen... z.B. wenn mir Weisheit vertraut wäre...“
Der Konjunktiv sagt hier: „Ich befinde mich auf Glatteis, auf unbekanntem Terrain.“
Es gibt weder eine „vollendete“,
noch eine „richtige“ Erkenntnis.
Gäbe es z.B. eine „richtige“, gäbe es auch eine „falsche“. Aber wie
kann eine falsche Erkenntnis überhaupt... eine Erkenntnis sein?
Und wer hatte denn schon mal eine unvollendete Erkenntnis? :-)
Erkenntnisse kommen
sämtlichst ohne Adjektive aus.
@Arthur >> Ich würde (die Weisheit) definieren als ... Erkenntnis ... die den Menschen so völlig durchdrungen hat, daß ... sie sein Tun überall leitet <<
Weisheit ist weder eine einmalige Erkenntnis,
noch ist sie ein zündendes Ereignis mit anschließendem
Dauerbetrieb – wie z.B. die Inbetriebnahme eines Leuchtturms.
“Wenn man den Buddhaismus aus seinen Quellen studirt, da wird Einem hell im Kopfe.” – Arthur Schopenhauer (Quelle wie oben)
Den einen oder anderen hat dies Studium
scheints mehr verwirrt..., als erhellt ;-)
Wer die Mystiker verstehen will, sollte meditieren, nicht studieren.
Nicht den Kopf anstrengen und vollstopfen, sondern ihn entleeren.
ZEN
Delphin 21.06.2016, 20:07 Uhr
@ZEN: "Es gibt weder eine „vollendete“,
noch eine „richtige“ Erkenntnis.
Wer die Mystiker verstehen will, sollte meditieren,(...)"
@ZEN, du erkennst nicht aber du willst verstehen.
Was genau könntest du denn so verstanden haben oder verstehen wollen?
Jedenfalls konntest du bisher deine (merkwürdige ) Art von Verstehen (mit leerem Kopf natürlich)nicht kommunizieren.Nun ja, der Kopf ist hohl und der Mund ist voll. Und mit vollem Munde redet auch der kopflose Buddhist nicht.Ist es so?
Delphin 21.06.2016, 20:12 Uhr
..und warum sollte überhaupt der Mystiker -der Berufsweise, der Profi sozusagen- verstanden werden, wenn Weisheit kein elitäres sondern ein zutiefst persönliches "Geschäft" ist?
ZEN 22.06.2016, 09:06 Uhr
@Walnuss 12.04.2015, 19:54 Uhr „Denn Weisheit ist letztlich nichts anderes als das Maß unseres Geistes, wodurch dieser im Gleichgewicht gehalten wird, damit er weder ins Übermaß ausschweife, noch in die Unzulänglichkeit falle. Verschwendung, Machtgier, Hochmut und ähnliches, womit ungefestigte und hilflose Menschen glauben, sich Lust und Macht verschaffen zu können, lassen ihn maßlos aufblähen. Habgier, Furcht, Trauer, Neid und anderes, was ins Unglück führt – wie die Unglücklichen selbst gestehen – engen ihn ein. Hat der Geist jedoch Weisheit gefunden, hält dann den Blick fest auf sie gerichtet… dann brauchte er weder Unmaß, noch Mangel, noch Unglück zu fürchten. Dann hat er sein Maß, nämlich die Weisheit und ist immer glücklich.“ Definition des Hl. Augustinus: Über das Glück 4,35
Der heilige (?) Augustinus spricht hier vom rechten Maß und von Balance als Weisheit
und von der Gefahr durch das zügellose Ego. Sein Rezept: Die Weisheit finden und „fest
im Blick“ behalten. Und wer sein Maß, also die Weisheit hat..., „ist immer glücklich“. Ein
bißchen dünn, diese Variante von „Weisheit“.
Was heißt eigentlich „heilig“? Ganz, vollständig, heil,
komplett, vollkommen? Hier sind Zweifel angebracht.
Der Mann war vielleicht ein als wichtig angesehener Mann im Konstrukt Kirche
und womöglich hat man ihm deswegen die Heiligsprechung – die, wie ein Titel,
gegenüber der Gemeinde unbezweifelbare Kompetenz anzeigen sollte – zugesprochen.
„Immer glücklich“... ist nicht möglich. Das ist hier auf der Erde, in dieser Frequenz, nicht
vorgesehen. Zum Glück gehört auch das Unglück dazu. Dann erst... wird die Sache rund.
In der Annahme all dessen, was uns unabänderlich widerfährt, also in der Annahme der
Wellen von Glück als auch der von Unglück, stellt sich etwas Drittes ein: Man kann es
Zufriedenheit nennen.
Zufriedenheit durch Akzeptanz.
Glück & Unglück haben ihre (kurze) Zeit.
Nur die Zufriedenheit... weist Beständigkeit auf.
Glück & Unglück erleben wir in der Peripherie.
Zufriedenheit liegt in der (unserer) Mitte.
Zufriedenheit ist die
Transformation von Glück & Unglück
in einen höheren Zustand unserer Geistigen Reife.
ZEN
ZEN 22.06.2016, 09:34 Uhr
WEISHEIT
Wenn es jemandem unter euch
an Weisheit mangelt,
so bitte er Gott,
der jedermann gern gibt
und niemanden schilt,
so wird sie ihm gegeben werden.
– Jakobus 1,5
Walnuss 22.06.2016, 13:02 Uhr
@ZEN: „Immer glücklich“... ist nicht möglich. Das ist hier auf der Erde, in dieser Frequenz, nicht vorgesehen. Zum Glück gehört auch das Unglück dazu. Dann erst... wird die Sache rund.
'Immer glücklich'...ist nicht möglich, solange ein gewisser @ZEN hier seine Phrasen drischt und das in Überlänge!!!
'Zum Glück gehört auch das Unglück dazu'...STIMMT! Ich glaubte das Glück zu haben, hier mit netten Leuten zu kommentieren und dann kommt das Unglück dazu, das sich @ZEN nennt.
@Delphin: Was genau könntest du denn so verstanden haben oder verstehen wollen?
Jedenfalls konntest du bisher deine (merkwürdige ) Art von Verstehen (mit leerem Kopf natürlich)nicht kommunizieren. Nun ja, der Kopf ist hohl und der Mund ist voll. Und mit vollem Munde redet auch der kopflose Buddhist nicht. Ist es so?
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen!
Capricornus 22.06.2016, 16:45 Uhr
Es gibt keine klare Definition für Weisheit. Die größten Philosophen stritten sich schon um die Beschreibung dieses Phänomens. Das Ganze führte soweit, dass nicht mal Wikipedia uns genau erklären kann, was das ist, ohne mehrere Ansetze vorzustellen. Von den kreativen Weisheitsbegriffen in Religionen mal ganz abgesehen.
Tja, Pech gehabt. Jetzt kann sich wohl jeder für Weise erklären, der Lust darauf verspürt. Er braucht nur noch eine schlüssige Erklärung dafür, warum ausgerechnet er diesen Status zugesprochen bekommen sollte.
ZEN 24.06.2016, 09:23 Uhr
@Capricornus 22.06.2016, 16:45 Uhr >> Es gibt keine klare Definition für Weisheit <<
Das wundert nicht. Denn es gibt „Phänomene“, die lassen sich kaum positiv formulieren.
Was Weisheit alles NICHT ist, läßt sich dagegen sehr leicht formulieren.
Capricornus >> Die größten Philosophen <<
Hier liegt ein kleiner Irrtum vor: Es gibt keinen „größten“ Philosophen.
Zu „Philosophie“ ist keine Komparation möglich. Denn es gibt weder eine kleine,
noch eine große, noch eine größte Philosophie. Für den „Philosophen“ gilt das selbe.
Philosophie ist die
Liebe zur Weisheit.
Entweder ist diese da, oder nicht.
Capricornus >> nicht mal Wikipedia uns genau erklären kann <<
Wikipedia kann uns in dieser Sache nicht helfen. Ihre Profession liegt
in der Sammlung und Einordnung von Informationen und Meinungen.
Von Weisheit versteht sie nichts.
Diese ist ganz uns – und zwar jedem von uns – überlassen.
Weisheit ist...
undelegierbar.
In Sachen „Liebe“ hilft uns Wikipedia auch nicht weiter
– in Sachen Informations-Wissen... schon eher.
Capricornus >> Jetzt kann sich wohl jeder für Weise erklären <<
Nein, das geht nicht. Wer das täte, lieferte ja bereits
damit den Beweis für Dummheit, statt für Weisheit.
Jeder kann weise sein, aber niemand kann
sich für weise erklären :-) Tja, Pech gehabt.
Capricornus >> diesen Status zugesprochen <<
Noch ein Mißverständnis: Weisheit ist kein „Status“ :-)
Status hat mit Ego zu tun und mit beidem
hat die Weisheit naturgemäß nichts am Hut.
Die Professur ist ein Status: Einmal erreicht,
immer vorhanden – Ansehen garantiert.
Weisheit ist ein nur Augenblicks-gebundenes Ereignis..., wenn es gerade mal ein Problem
gibt und die vorbehaltlose Liebe zur Wahrhaftigkeit vorhanden ist, kann sie sich ereignen.
ZEN
Walnuss 24.06.2016, 13:40 Uhr
A M E N !!!
Capricornus 24.06.2016, 16:23 Uhr
@ZEN:
„Hier liegt ein kleiner Irrtum vor: Es gibt keinen „größten“ Philosophen.
Zu „Philosophie“ ist keine Komparation möglich. Denn es gibt weder eine kleine,
noch eine große, noch eine größte Philosophie. Für den „Philosophen“ gilt das selbe.
Philosophie ist die
Liebe zur Weisheit.
Entweder ist diese da, oder nicht.“
Nein, eine „große“ Philosophie gibt es wahrscheinlich nicht. Aber die Bezeichnung „großer Philosoph“ bezieht sich wohl eher auf einen Philosophen, der im Gebiet der Philosophie allgemein sehr relevant ist und einen „großen“ Beitrag geleistet hat. Es gibt auch keine „große“ Musik, aber man spricht auch von „großen Musikern“.
„Wikipedia kann uns in dieser Sache nicht helfen. Ihre Profession liegt
in der Sammlung und Einordnung von Informationen und Meinungen.
Von Weisheit versteht sie nichts.
Diese ist ganz uns – und zwar jedem von uns – überlassen.
Weisheit ist...
undelegierbar.
In Sachen „Liebe“ hilft uns Wikipedia auch nicht weiter
– in Sachen Informations-Wissen... schon eher.“
Aber das Informations-Wissen bezüglich der Weisheit hätte dazu dienen können, um dafür eine klare Definition zu finden – wenn es dafür eine gegeben hätte. Auch Dinge, die selbst nicht Information sind, müssten ja mit Informationen erklärbar sein.
„Jeder kann weise sein, aber niemand kann
sich für weise erklären :-) Tja, Pech gehabt.“
Ist das nicht ein Widerspruch?
Delphin 24.06.2016, 20:40 Uhr
Capricornus: "Ist das nicht ein Widerspruch?"
Widersprüche zu erkennen oder gar einzusehen und sich -"oh Gott, wo käme ich da hin" - gar neu zu positionieren, dazu fehlt dem @ZEN offensichtlich die geistig-intellektuelle Reife (oder die Seriosität, oder Charaktestärke ,oder der Mut, oder...?).
Aber er traut sich, seinen unseriösen Quatsch mitzuteilen -ganz uninformativ natürlich.
Wer sich quält, @ZEN überhaupt zu lesen, dem stehen fraglos die Haare zu Berge.
Aber ist es nicht gerade der Irokesen -Style (stachlig, rebellisch , modern), der die laufende Fußball-EM prägt?
Nun sehe ich allerdings viele fürchterlich dumme Gesichter unter dem Stachelschnittoutfit -also Reus-Gesichter. Nun gut, Fußball wird ja bekanntermaßen nicht mit dem Gesicht gespielt, auch wenn`s schon mal was auf die Fresse gibt.
Na, ja, vielleicht trägt @ZEN seine Haare offen. Wenigstens eine Andeutung von Offenheit darf ja wohl sein, @ZEN.
Delphin 26.06.2016, 00:05 Uhr
...Reus-Gesicht....nicht Rolls Reus!
ZEN 26.06.2016, 09:59 Uhr
Vielen Dank.
@Capricornus 24.06.2016, 16:23 Uhr >> Nein, eine „große“ Philosophie gibt es wahrscheinlich nicht. <<
Wenn du noch etwas genauer hinschaust, wirst du das „wahrscheinlich“... wahrscheinlich streichen ;-)
@Capricornus >> einen Philosophen, der im Gebiet der Philosophie allgemein sehr relevant ist <<
Frage: Was ist relevant, wenn jemand sich der Liebe öffnet, oder wenn jemand einen
dicken Band über den Begriff „Liebe“ verfaßt? Das Buch werden zwar nicht viele lesen
können und wegen der vielen abstrusen Konstruktionen auch nicht lesen wollen, aber
vielleicht gilt der Mann in intellektuellen Kreisen und in der „philosophischen“ Fakultät
nun als Koryphäe auf dem Gebiet „Liebe“ und bekommt einen Preis.
Wenn du gerade deinen Hund berührst oder eine Blüte betrachtest, wenn
du also in Liebe bist, wird kein Buch über Liebe relevant sein und du wirst
auch nicht über „Liebe“ nachdenken. Tust du es doch, bist du nicht in Liebe.
In der Liebe – wie in der Weisheit – ist jeder kompetent.
Bücher werden hier nicht gebraucht. Sie stören bloß.
Nein, in der Philosophie, also im Feld der
Weisheit ist niemand äußeres relevant.
Die Kompetenz liegt ganz allein bei dir...
und deiner Bereitschaft, sich ihr zu öffnen.
@Capricornus >> Informations-Wissen bezüglich der Weisheit hätte dazu dienen können, um dafür eine klare Definition zu finden <<
Brauchst du eine Definition für „Liebe“, bevor du zu lieben anfangen
kannst? Natürlich nicht. Eine kleine Öffnung... genügt schon.
Ähnliches gilt für die Weisheit:
Bist du bereit..., taucht sie auf.
Sowohl in der Liebe, als auch in der Weisheit, stehen
wir auf eigenen Füßen – ob wir das wissen, oder nicht.
Definitionen sind hier nicht wichtig. Falls du
doch eine brauchst, wirst du d e i n e finden.
@Capricornus >> um dafür eine klare Definition zu finden <<
Eine Definition ist ein nützliches Hilfskonstrukt im Bereich von Sprache.
Sprache ist ein Hilfskonstrukt in Sachen Mitteilung und Verständigung.
Definition unterstützt die Exaktheit und diese erleichtert Verständigung.
Es gibt Bereiche, in denen Definitionen nützlich sind,
aber auch solche, in denen sie nicht gebraucht werden.
Ein erstes Indiz für Weisheit könnte sein, wenn wir zu unterscheiden
anfangen, wann und wo etwas relevant ist und wann und wo nicht ;-)
@Capricornus >> Ist das nicht ein Widerspruch? <<
Die Angst vor Widersprüchen sollten wir ablegen. Sogar...
in der „Teilchen“-Physik hat man das schon hinbekommen.
Widersprüchlichkeit klingt nach „Unwahrhaftigkeit“. In der
Forensik wird das zu einem hohen Prozentsatz auch so sein.
Aber die Weisheit kann sich um
Folgerichtigkeit nicht kümmern.
Widersprüchlichkeit ist ein Begriff aus der Abteilung Logik.
Die Logik ist ein nur kleines Hilfskonstrukt des Verstandes.
Die Logik ist viel zu klein..., um Weisheit fassen zu können.
Jeder kann weise sein, aber...
niemand kann sich für weise erklären.
ZEN
Capricornus 27.06.2016, 14:07 Uhr
@Delphin:
Mag sein. Aber ich kenne die Community, die hier zugegen ist, bisher meist erst aus gelesenen Kommentaren, daher kenne ich auch eure fundamentalistische Meinungsverschiedenheit, und bin de facto ein absoluter Neuling. Deswegen ziehe ich es vor, jeden Nutzer vorerst neutral zu behandeln und im Aktivitätsprozess meine eigene Meinung über die einzelnen Individuen zu bilden. Der Vorteil darin liegt, über möglichst vielen Meinungsbildern diskutieren und seinen eigenen Standpunkt mit vielen anderen vergleichen zu können.
Und ich habe nicht wirklich viel mit Fußball zu tun, also habe ich noch keine Stacheln.
@ZEN:
„Frage: Was ist relevant, wenn jemand sich der Liebe öffnet, oder wenn jemand einen
dicken Band über den Begriff „Liebe“ verfaßt? Das Buch werden zwar nicht viele lesen
können und wegen der vielen abstrusen Konstruktionen auch nicht lesen wollen, aber
vielleicht gilt der Mann in intellektuellen Kreisen und in der „philosophischen“ Fakultät
nun als Koryphäe auf dem Gebiet „Liebe“ und bekommt einen Preis.“
Genau das verstehe ich unter „relevant“ bzw. „groß“.
„In der Liebe – wie in der Weisheit – ist jeder kompetent.
Bücher werden hier nicht gebraucht. Sie stören bloß.
Nein, in der Philosophie, also im Feld der
Weisheit ist niemand äußeres relevant.“
Die Philosophie ist theoretischer, nicht praktischer, Art. Ich denke, dass da Bücher ziemlich nützlich werden könnten, um die Theorien zu dokumentieren.
„Brauchst du eine Definition für „Liebe“, bevor du zu lieben anfangen
kannst? Natürlich nicht. Eine kleine Öffnung... genügt schon.
Ähnliches gilt für die Weisheit:
Bist du bereit..., taucht sie auf.“
Für die Praxis brauche ich vielleicht keine Definition, aber für die Theorie wahrscheinlich schon.
„Die Angst vor Widersprüchen sollten wir ablegen. Sogar...
in der „Teilchen“-Physik hat man das schon hinbekommen.
Widersprüchlichkeit klingt nach „Unwahrhaftigkeit“. In der
Forensik wird das zu einem hohen Prozentsatz auch so sein.
Aber die Weisheit kann sich um
Folgerichtigkeit nicht kümmern.
Widersprüchlichkeit ist ein Begriff aus der Abteilung Logik.
Die Logik ist ein nur kleines Hilfskonstrukt des Verstandes.
Die Logik ist viel zu klein..., um Weisheit fassen zu können.“
Ich habe keine „Angst“ vor Widersprüchen. Nur: Was nützt mir der Widerspruch, wenn er nur die (logische) Struktur zerstört und ich deshalb nicht mehr weiterkomme? Mag sein, dass ich nicht immer logisch handele und selbst diese „Logik“ nicht selten für nutzlos erkläre, aber die Welt im Gesamten scheint ja einen logischen Aufbau zu haben (weswegen ja Widersprüche existieren können), und diese Weisheit muss ja falsch liegen, wenn ihre Ergebnisse nicht darauf basieren. Vielleicht fehlt mir auch einfach nur die Weisheit, um das begreifen zu können. ☺
Delphin 27.06.2016, 14:22 Uhr
@ZEN: "Die Logik ist viel zu klein..., um Weisheit fassen zu können.(...)."
Was kannst du denn in XXL anbieten? Gesehen habe ich hier bisher noch nichts.
Ja, wenn die Logik -als Kategorie auch der antiken Philosophie- nicht weiter hilft, dann sind es eben die haarsträubenden Phrasen eines selbsternannten Gurus für Arme (arm im Geiste).
@ZEN: "Jeder kann weise sein, aber...niemand kann sich für weise erklären."
Da willst du uns aber etwas weismachen.
Ja, Angst vor Widersprüchen hast du nicht. Die fallen dir nämlich, wie du`s haben willst, schmerz-und angstfrei aus dem Reus-Gesicht. Aber, woher willst du überhaupt wissen, was ein Widerspruch ist?
Wenn auch der Begriff der Weisheit viele Deutungen erfahren hat oder noch erfährt, so sind es doch einige Grundelemente, die immer wieder genannt werden:
wissend, lebenserfahren, klug,verständig, kundig, gelehrt,einsichtig, intelligent, verstandesmäßig begabt, durch Erfahrung und Bemühung verständig, maßvoll etc..
Kurz: Einfach das Gegenteil von @ZEN.
Weisheit ist eine Kompetenz, die sich verifizieren lässt und keine vom Himmel gefallene Leuchtstoffbirne, die mal aufflackert oder eben nicht.
Und dass der nach beschriebener Art Erleuchtete leuchtet, ohne wirklich helle zu sein, das lieber @ZEN,zeigst du uns nun schon über acht Jahre.
ZEN 27.06.2016, 15:46 Uhr
@Capricornus 27.06.2016, 14:07 Uhr >> Für die Praxis brauche ich vielleicht keine Definition, aber für die Theorie wahrscheinlich schon. <<
Ohne „vielleicht“: Brauchst du erst eine Definition,
um lieben zu können? Ja oder nein.
Und wozu brauche ich eine Theorie
zur Liebe, wenn ich sofort lieben kann?
Bezüglich Weisheit und Liebe brauchen wir
keine Theorie – nicht mal eine Gebrauchsanleitung.
ZEN
ps: Definitionen und Theorien sind nützlich, aber... nicht überall.
ZEN 27.06.2016, 16:06 Uhr
@Delphin 27.06.2016, 14:22 Uhr >> Wenn auch der Begriff der Weisheit viele Deutungen erfahren hat oder noch erfährt, so sind es doch einige Grundelemente, die immer wieder genannt werden: wissend, lebenserfahren, klug,verständig, kundig, gelehrt,einsichtig, intelligent, verstandesmäßig begabt, durch Erfahrung und Bemühung verständig, maßvoll etc.. <<
Und was nützen dir nun diese Deutungen anderer?
Wenn du dich auf die Weisheit einläßt,
wirst du... die richtigen Begriffe finden.
Wir können uns der Weisheit nicht
über den Intellekt anderer nähern.
Das gilt genau so... für das Lieben.
ZEN
ZEN 27.06.2016, 16:42 Uhr
Um entscheiden zu können, welche Deutung in Bezug auf Licht & Farben zutreffend
ist, muß man sehen können. Kann man selber sehen, brauchts die Deutungen nicht.
Weisheit ist
Unabhängigkeit
vom Intellekt anderer.
ZEN
Delphin 27.06.2016, 19:08 Uhr
@ZEN, was unterscheidet dich von einem Blinden? Bei der Aufforderung, die Farbe Lila zu beschreiben,bist du ebenso rat- und sprachlos wie es der buchstäblich Blinde wahrscheinlich ebenso sein wird. Die Beschreibung einer Farbe entzieht unserem Vokabular.Physiker können Farben mit den Wellenlängen des Lichts definieren, doch was für ein Bild in deinem Kopf -in meinem zugegebenermaßen auch- entsteht, ist meines Wissens nicht geklärt. Das Lila in deinem "inneren Auge" wird möglicherweise ganz anders aussehen als im "inneren Auge" des anderen.
Der Vergleich allerdings mit einer Kompetenz wie Weisheit, die mit beobachtbaren und beschreibbaren Denken und Handeln, mit Einstellungen und Werthaltungen etc. zu tun hat,ist mehr als unpassend.
Du hättest auch südfranzösische Orgelmusik mit Fahrradhelmen aus Hartschaum vergleichen können.
Zu deiner Frage: "Und was nützen dir nun diese Deutungen anderer?"
Die Sichtweise anderer erweitert meinen Horizont -sofern ich lernbereit bin.
Vielleicht können enggeführte eigene Vorstellungen und Begrifflichkeiten korrigiert, abgeglichen und /oder weiterentwickelt werden.
@ZEN, übrigens ist natürlich auch dein Denken und Handeln -na ja, große Worte fürs Vakuum- von Sozialisationsbedingungen im sprachlich- intellektuellen Kontext geprägt.
Und insofern bist du natürlich auch "Nutzer" und nichts ist wirklich das Ergebnis vollständig autonom angelegter Denk- bzw. Erfahrungsprozesse.
Du sitzt hier einer Ilusion von Eigenständikeit und Seinsautonomie auf,die irreal ist.
Nun, weise ist das alles nicht.
Delphin 27.06.2016, 20:18 Uhr
Korr.: Die Beschreibung einer Farbe entzieht sich unserem Vokabular.
...Eigenständigkeit
Capricornus 01.07.2016, 15:43 Uhr
@ZEN:
„Ohne „vielleicht“: Brauchst du erst eine Definition,
um lieben zu können? Ja oder nein.
Und wozu brauche ich eine Theorie
zur Liebe, wenn ich sofort lieben kann?
Bezüglich Weisheit und Liebe brauchen wir
keine Theorie – nicht mal eine Gebrauchsanleitung.“
Nein. Aber eine Theorie braucht man zu jeder Praxis. Das erfordert einfach die gesellschaftliche Kommunikation und wenn das nicht möglich wäre, wäre die Sprache auch nicht vollständig.
ZEN 01.07.2016, 18:22 Uhr
@Capricornus 01.07.2016, 15:43 Uhr >> Aber eine Theorie braucht man zu jeder Praxis <<
Und wenn du aufs Klo gehst? Dann auch? Wenn ja, was machen die, welche
nicht mal wissen, wie „Theorie“ geschrieben wird? Haben die keinerlei Praxis?
Schon wegen des Wörtchens „jeder“...
entspricht die Aussage nicht der Wirklichkeit.
Ja, zu der einen oder anderen Praxis
braucht es vorab die Theorie (z.B. in der Forschung);
zu den meisten und wesentlichen Bereichen des Lebens brauchts aber keine.
@Capricornus >> Das (Theorie) erfordert einfach die gesellschaftliche Kommunikation <<
Der
Wert
verbaler
Kommunikation
wird gerne überschätzt.
Meistens wird sie gebraucht, um Lebendigkeit, Präsenz und Nähe
zu verhindern. Nur gelegentlich ist sie... einfach nur nützlich.
Kommunikation ist weder Selbstzweck, noch
wesentlich, sie ist lediglich unterstützend.
Zur einfachen Unterscheidung:
1. wesentlich
2. nützlich
3. unterstützend
4. überflüssig
5. schädlich
In wesentlichen Momenten...
wird keine Sprache gebraucht.
@Capricornus >> wäre die Sprache auch nicht vollständig <<
Das irritiert. Seit wann ist eine Sprache „vollständig“,
fertig, abgeschlossen, beendet? Doch allenfalls eine „tote“.
Sprache ist eine immer unfertige, lebendige,
den Absichten der Menschen nützliche App.
Dabei ist – außer in technischen, juristischen und wirtschaftlichen Bereichen –
der intellektuelle Anteil der Sprache von geringerer Wichtigkeit.
ZEN
ZEN 01.07.2016, 19:00 Uhr
@Delphin 27.06.2016, 19:08 Uhr >> Bei der Aufforderung, die Farbe Lila zu beschreiben,bist du ebenso rat- und sprachlos <<
Ja, selbstverständlich.
Da heißt es einfach:
Geht nicht, oder: Kann ich nicht.
Ist womöglich auch gar nicht erforderlich.
@Delphin >> Der Vergleich allerdings mit einer Kompetenz wie Weisheit ... ist mehr als unpassend <<
...ist ganz einfach:
Wenn oder sobald dir Weisheit vertraut ist, brauchst
du nicht eine einzige Deutung... eines anderen mehr.
@Delphin >> Die Sichtweise anderer erweitert meinen Horizont <<
:-) Nein. Im Gegenteil:
Mit jedem Buch, mit jeder Theorie, mit jedem neuen oder alten Konstrukt und mit dem
ganzen Füllstoff… ziehst du dir (ohne Not) eine Schicht nach der anderen vor´s Gesicht.
Und das soll dem Durchblick helfen ;-)
Die Horizonterweiterung beginnt
mit der Verbrennung... des Mülls.
ZEN
Weisheit ist
Unabhängigkeit
vom Intellekt anderer.
(daran geht nun mal kein weg vorbei)
Katja 02.07.2016, 14:26 Uhr
@ZEN
Alles Liebe zu Deinem Geburtstag und hab einen schönen Tag:-)!
ZEN 03.07.2016, 08:52 Uhr
Dankeschön :-)
ZEN 03.07.2016, 12:34 Uhr
Altersweisheit
Weisheit stellt sich
nicht immer mit dem Alter ein.
Manchmal kommt das Alter... allein!
– Jeanne Moreau
Capricornus 13.08.2016, 15:37 Uhr
@ZEN:
„Der
Wert
verbaler
Kommunikation
wird gerne überschätzt.
Meistens wird sie gebraucht, um Lebendigkeit, Präsenz und Nähe
zu verhindern. Nur gelegentlich ist sie... einfach nur nützlich.
Kommunikation ist weder Selbstzweck, noch
wesentlich, sie ist lediglich unterstützend.“
Ich bin eher der Meinung, dass sie dazu gebraucht wird, um Lebendigkeit, Präsenz und Nähe zu ermöglichen. Wäre die Kommunikation nicht, wären wir alle nur von einander unabhängige Individuen, die keine Verbindung herstellen könnten. Die Kommunikation ist das große Verbindungskabel, das uns erst in ein großes Netzwerk einbindet, was sie in die Kategorie „Wesentlich“ einordnen lässt.
„Das irritiert. Seit wann ist eine Sprache „vollständig“,
fertig, abgeschlossen, beendet? Doch allenfalls eine „tote“.
Sprache ist eine immer unfertige, lebendige,
den Absichten der Menschen nützliche App.“
Eine Sprache ist nach meinem Verständnis „Vollständig“, sobald man jedes nur beliebige Thema im größtmöglichen Umfang in ihr behandeln kann. Ich könnte mir vorstellen, dass bei Plansprachen solche Probleme auftauchen könnten.
ZEN 24.02.2017, 15:31 Uhr
@Capricornus 27.06.2016, 14:07 Uhr >> Was nützt mir der Widerspruch, wenn er nur die (logische) Struktur zerstört und ich deshalb nicht mehr weiterkomme? <<
Deine Sorge verstehe ich nicht. Wo willst du denn hin? Eine (logische) Struktur
bekommt ihren Wert erst in dem Moment, in dem sie gebraucht wird. Zu jeder
anderen Zeit ist sie überflüssig – wie der Hammer bei der Bedienung des Computers.
@Capricornus 27.06.2016, 14:07 Uhr >> Mag sein, dass ich nicht immer logisch handele <<
Andernfalls wärst du auch schon längst tot ☺ !
@Capricornus 27.06.2016, 14:07 Uhr >> die Welt im Gesamten scheint ja einen logischen Aufbau zu haben <<
:-) Lustige Idee – nur ohne Bezug zur Wirklichkeit.
Wahr ist: Wir (Menschen) versuchen, dem Leben unsere primitive Idee der Logik
überzustülpen. Das ist ein bißchen arg dumm. Diesem Ansinnen fehlen Intelligenz
und Weisheit. Einem kleinen Kind (2) kann man die Idee, die ganze Welt in einer
Streichholzschachtel einfangen zu wollen, noch gerne nachsehen.
@Capricornus 27.06.2016, 14:07 Uhr >> Vielleicht fehlt mir auch einfach nur die Weisheit, um das begreifen zu können. <<
Widerspruch! Du befindest dich nicht außerhalb
des Feldes der Weisheit! Das ist nicht möglich.
Nur sollten wir unterscheiden (lernen) zwischen Wirklichkeit und der Idee
von Wirklichkeit. Auch und besonders dann, wenn sie Mainstream ist. Auch
dann, wenn mit ihrer Hilfe etwas zu funktionieren scheint – oder auch tat-
sächlich funktioniert.
Unsere „Schulweisheit“ hilft uns bei unserem Streben nach Komfort
und bei der Belebung des Bruttosozialprodukts – das ist ihre Funktion.
Einen Bezug zur Weisheit kennt sie aber nicht.
Eine Idee (von der Wirklichkeit) ist
immer kleiner als die Wirklichkeit.
Das Kleinere kann das
Größere nicht erfassen.
Wir sollten keiner einzigen Idee „glauben“, sondern Theorien, Hypothesen,
Annahmen, Spekulationen, Mutmaßungen, Modelle als das nehmen und als
das sehen, was sie sind – mehr sind sie eben nicht.
Wir müssen Nützlichkeit von Wahrheit unterscheiden. Ein logisches Konstrukt
muß nicht „wahr“ sein und kann dennoch funktionieren.
Wann immer eine Formel im Sinne des Erfinders funktioniert, können wir uns
freuen (sofern sie dem Wohl aller dienlich ist). Die Frage nach der „Wahrheit“
stellt sich hier nicht, höchstens die Frage nach der Objektivierbarkeit.
ZEN
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eigene Zitate...
hsm:
Etwas höher, unterhalb der Listen 'Autoren' und 'Themen' findest du den Hinwei...
11.09.2024, 09:36 Uhr
eigene Zitate...
Helmut König:
Wie kann ich eigene Zitate hinzufügen...
11.10.2021, 10:56 Uhr
Kein tägliches Zit...
hsm:
Ich finde es auch schade, daß es z.Zt. kein tägliches Zitat gibt.
Aber man...
20.07.2021, 15:28 Uhr
Kein tägliches Zit...
Norbert:
Mir geht es auch so! Sind es rechtliche oder technische Probleme? :-(...