Siebenkäs 20.12.2009, 10:37 Uhr
Dem kann ich nicht uneingeschränkt zustimmen. Arbeiten ist ein wichtiger Teil des Lebens. Kämpfen gehört dazu, wenn man etwas erreichen will im Leben. Aber das Leben besteht für mich aus vielen weiteren Dingen wie Lieben, Hobbys nachgehen, Freundschaften pflegen, Spazierengehen in einer von der Sonne glitzernden Winterlandschaft. Ich werde heute nur auf diese Art leben und weder arbeiten noch kämpfen.
Lilli 20.12.2009, 18:08 Uhr
ich kann siebenkäs nur zustimmen!
das zitat kann ich so nicht bestätigen, eher "leben heißt auch arbeiten und kämpfen" oder "leben heißt unter anderem arbeiten und kämpfen". die menschen, die ihr leben als steten kampf und arbeit ansehen, ohne genuss zu empfinden, die leben nicht - sie existieren oder "verleben".
Der wahre Wolfgang 20.12.2009, 18:38 Uhr
@Siebenkäs, Lieben ist keine Arbeit? "Beziehungstechnisch" könnte Lieben auch bedeuten, sich täglich aneinander heranzuarbeiten. Nun ja, ist natürlich keine Erwerbsarbeit...
@Lilli, Arbeit und Genuss (oder besser: Erfüllung)stehen nicht unbedingt im Gegensatz zueinander.
Ach ja: Wenn die Klitschkos ihrer Arbeit nachgehen, dann kämpfen sie...Trotzdessen: Ihr Tun ist doch eher "Ernst im Unernst".
Jedenfalls bedarf der Arbeitsbegriff einer Klärung. Ich denke da auch den Unterschied zwischen Erwerbsarbeit und ehrenamtlicher Arbeit etc..
Der John Knittel hat wohl eher einen Arbeitbegriff im Kopf, wo Fremdbestimmtheit, Zwang und Überwinden von Widerständen im Vordergrund stehen.. Wie man Arbeit erfährt oder empfindet hängt neben "objektiven Arbeitsbedingungen" auch von der persönlichen Einstellung zur Arbeit ab .
Siebenkäs 20.12.2009, 19:59 Uhr
Wenn Lieben zur Arbeit wird, ist es für mich vertane Liebesmüh. Zum Arbeitsbegriff befragen wir doch mal den Arbeiterspezialisten: Marx. Wiki schreibt dazu:"Die zentrale Kategorie der Marx’schen Philosophie ist deshalb der Begriff der Arbeit, welche Marx als „Stoffwechsel mit der Natur“ definiert. Arbeit ist für ihn, wie schon für Hegel, die Universalkategorie der menschlichen Existenz:
„Als Bildnerin von Gebrauchswerten, als nützliche Arbeit, ist die Arbeit daher eine von allen Gesellschaftsformen unabhängige Existenzbedingung des Menschen, ewige Naturnotwendigkeit, um den Stoffwechsel zwischen Mensch und Natur, also das menschliche Leben zu vermitteln.“
Stoffwechsel findet beim Lieben bestimmt auch statt. Allerdings ist dies ein Stoffwechsel von Mensch zu Mensch. Was dabei rauskommt ist wieder ein Mensch und weniger ein Gebrauchswert.
Der wahre Wolfgang 20.12.2009, 20:29 Uhr
Der Marx`sche Arbeitsbegriff ist zu sehr materialisiert. Er bezieht eher auf stofflich - materielle und -mit Einschränkungen- energetische Umwandlungsprozesse. Dieser Arbeitsbegriff steht in engerem Zusammenhang mit den industriellen oder vorindustriellen Produktionsbedingungen. Geistige Arbeit, künstlerische Arbeit, Nichterwerbsarbeit etc. entziehen sich dieser Definition. Religion ist auch eine Universalkategorie der menschlichen Existenz. Das hilft also auch nicht weiter. Der Arbeitsbegriff müsste weiter gefasst werden. Er sollte "materielle" und geistige Kategorien umfassen. Physikalisch ist Arbeit = Kraft x Weg. Vielleicht lässt sich diese Formel auch auf geistige Arbeitsprozesse übertragen. Mal schauen...
Der wahre Wolfgang 20.12.2009, 20:59 Uhr
"Arbeit" kann ganz formal als zweckgerichtete körperliche und geistige Tätigkeit des Menschen definiert werden. Arbeitsergebnisse sind -ganz allgemein- Produkte.
Synonyme für Arbeit sind aber auch Begriffe wie, Mühsal, Plage, Anstrengung etc.. Etymologisch hat sich Arbeitsbegriff zunächst auf die zweckgerichteten körperlichen Tätigkeiten bezogen; später umfasste er auch die geistigen Tätigkeiten des Menschen.
H. Smidt 20.12.2009, 21:04 Uhr
Wie wäre es mit: Kreativität x Grips x Synapsen = Entfaltung der Persönlichkeit
Neumann 15.06.2010, 00:57 Uhr
Arbeit und kämpfen als Leben? Folgendes Zitat dagegen, welches mir heute begegnete dazu:
"Der französische Adel gründet sich im 16. Jahrhundert auf dem Gedanken, dass sein Ideal das Kriegführen sei. Die Kriegertugend erhebt sich insbesondere über die ARBEIT, die als eine verachtenswerte Fron (labeur) aufgefasst wird. Sie schwächt den Körper und belästigt (accapare) den Geist. Das erste und hauptsächliche Merkmal der adeligen Tugend ist die Freiheit. Befreit durch die Arbeit der anderen und von den gewöhnlichen Belästigungen des menschlichen Lebens geschützt, kann sich der Adelige mit seiner ganzen Statur aufrichten, über Ackerfurchen, Werkbank oder Ladentisch hinwegblicken und sich zweckfrei der Kultivierung seines Körpers oder seines Geistes oder beidem zugleich widmen."
(Aus einem Aufsatz des Philosophen Gunter Gebauer (den ich letzten Winter mal in der U-Bahn traf): Der Leib des Menschen nach dem Tode Gottes. ...Nietzsche sei also von den französischen Adelstugenden beeinflusst)
Säppel Müller 25.02.2013, 10:42 Uhr
Wenn das Leben nur Arbeit wär, das wär doch nicht so fein. Aber halb kann ich schon zustimmen - auch die Liebe ist Arbeit und auch wenn man etwas erreichen will, so muss man sich fein anstrengen. Arbeit ist jedoch nicht zwangsläufig negativ - sie kann auch Freude bereiten, vor allem wenn gute Ergebnisse geschaffen werden. Ehrliche, gute Arbeit geschaffen auf einer robusten Werkbank - das ist sehr befriedigend und macht froh!
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