„Schwächen
Du hattest keine
Ich hatte eine:
Ich liebte“
656 Stimmen:
Phoebe 01.10.2006, 04:30 Uhr
~wunderbar~
ft 19.12.2006, 19:56 Uhr
kann mir das zitat mal jemand genauer erklären?
ft 20.12.2006, 13:36 Uhr
was ist denn nun? kann mir jemand die aussage erklären.
Sophie 20.12.2006, 14:18 Uhr
ein sehr schönes zitat!
Lee 20.12.2006, 14:41 Uhr
er, als der erfahrene erzähler, beschreibt jemandem die liebe/eine andere "geliebte" schwäche,
soviel ich verstanden hab.
mehr kann ich ohne kontext nicht sagen...
ft 21.12.2006, 18:23 Uhr
für mich besteht hier weiterhin erklärbedarf
ft 21.12.2006, 18:24 Uhr
für mich besteht hier weiterhin erklärbedarf
Simon 21.12.2006, 18:33 Uhr
such doch bei google....
motte 26.12.2006, 11:25 Uhr
..traum..
@ ft: seine schwäche war wohlmöglich seine freundin..seine frau..un schwächen sind eig etwas negatives..doch in diesem sinne, liebte er seine schwäche..seine frau/ freundin..
schwanfaenger 01.01.2007, 15:55 Uhr
ja motte ich glaube auch dass es so richtig interpretiert ist; dass seine einzige schwachstelle eine frau war . Aber ist dass nicht oft so dass Männer nur dadurch schwach werden oder gar Schwächen zeigen wenn eine Frau im Spiel ist!?
Nora 03.04.2007, 16:02 Uhr
Dieses Zitat stammt nicht von Brecht selber sondern von eine seiner Geliebten, entschuldigt mir ist der Name entfallen, waren ja auch nicht wenige! Sie schrieb ihm ein Gedicht in dem es gegen ende heißt:
Schwächen, du hattest keine, ich eine Ich liebte.
Demnach ist dieses Zitat in diesem Kontext falsch! Sie versuchte ihm darin zuschildern das sie ihn immer geliebt hatte und auch wird nur er hat sie nie so geliebt wie sie ihn.
RainerZufall 12.04.2007, 09:53 Uhr
Das Zitat ist kein Zitat sondern ein Gedicht, nachzulesen in der Gesamtausgabe, Bd. 15, S. 223., mit der Überschrift "Schwächen" (ohne Fragezeichen!)
Es folgen drei Zeilen:
Du hattest keine
Ich hatte eine:
Ich liebte
Bis auf den Doppelpunkt keine Satzzeichen.
Nora liegt knapp daneben. Das Gedicht ist von Brecht. Daran ist kein Zweifel. Er hat es auf die Rückseite des Gedichts "Kälte" von Ruth Berlau geschrieben. Sie klagt in ihrem Gedicht
"Ich habe geweint/ich hab gelacht/dann kam die Ruhe/die große Ruhe:/es ist vorbei/ich liebe nicht!/.../Verschwunden ist:/das tiefe, schmerzvolle Glück/ich habe nichts und doch genug:/den Drang nach Wahrheit und die Lust am Trug!" (Bd. 15, S. 446)
Ruth Berlau war eine großartige, starke und mutige Frau, die an vielen Stücken (z.B. Puntila) mitgearbeitet hat, Tausende Kilometer auf dem Motorrad zurücklegte und in Spanien gegen die Faschisten kämpfte.
Leider war sie auch eifersüchtig und hat diese Krankheit mit Alkohol zu kurieren versucht.
Beide Gedichte wurden im Frühjahr 1950 geschrieben.
Vor beiden Autoren und insbesondere dieser Schwäche habe ich unendlich viel Respekt.
P.S. Schon in der Bibel werden für den schönsten aller Akte die Worte "schwächen" und "erkennen" gebraucht. Z.B. ... und er erkannte sie, und sie gebar ihm eine Tochter. Oder: sie schwächte ihn...
Liebe ist die schönste und größte Schwäche, aus der wir sehr stark hervorgehen können, wenn wir den/die andere(n) erkennen...
Günther Melzer 12.04.2007, 17:01 Uhr
Dank an Nora und Rainer, habe das Zitat/Gedicht jetzt korrigiert.
Lylinx 05.11.2007, 22:07 Uhr
Vielleicht steckt auch die Aussage darin, dass er eine Frau liebte, die wie er fand, perfekt war, aber ihn leider nicht liebte.
H. Smidt 06.11.2007, 14:29 Uhr
Ich finde die Fähigkeit zu lieben ist keine Schwäche.
Daniela 06.11.2007, 14:38 Uhr
ich denke, dass es sich in dem Spruch darum handelt, dass derjenige, der keine Schwäche hatte nicht geliebt hat!und der, der dieses Gedicht erfasst hat, liebte den anderen, was seine Schwäche war.
Daniela 06.11.2007, 14:39 Uhr
wobei ich Liebe nicht als Schwäche empfinde, außer, wenn der, den ich liebe, mich nicht liebt
stephan 21.11.2007, 17:16 Uhr
ohne Kontext könnte man das Zitat auch so auffassen das die Person, ihn seinen Augen keine Schwächen hat da er sie liebt, doch er nicht in der Lage ist sich auf eine Person zu begrenzen
Volz 27.11.2007, 20:11 Uhr
oder noch besser:
Schwächen ist das Thema.
Im Gespräch mit einer Frau (der romantik halber) stellt sich heraus das sie keine schwächen hat, das sie sich nicht entblößt vor anderen Männern, sie bleibt gerade und nur sich treu.
Der Mann (in dem Fall Brecht) hat ebenfalls keine Schwächen er ist stark und unbeugsam.
Jedoch hat er eins nicht berechnet. Er "liebte" Sie!
Er konnte nicht anders. Das war seine Schwäche, die sie in eine unbändige Macht hineinsog. Sie beide, die doch keine Schwächen haben. Nun für diese jene eine Schwäche alles aufgeben und sich ihr ganz hingeben um die Macht zu kosten. Die Macht der Liebe
Chris77 30.11.2007, 01:50 Uhr
Seine Liebe (für was auch immer!) sollte man eingestehen (sich und anderen), wer´s nicht tut leidet ! Wer gar nicht liebt ist ne wirklich arme S.. !
Mansouri 11.07.2008, 00:07 Uhr
Vielleicht hilft uns diesbezüglich ein Zitat von Kafka weiter: Die Liebe ist unproblematisch. Problematisch sind die Lenker, die Fahrgäste und die Straße.
Hanns 26.07.2008, 00:11 Uhr
Kafka-Zitate verwirren an diesem Punkt mehr, als dass sie helfen.
Doris 26.07.2008, 10:53 Uhr
Wenn ich nur dieses obige Zitat habe: Liebe wird hier als eine Schwäche bezeichnet (jemand oder überhaupt lieben zu können ist aber auch eine Stärke), gegenüber jemand starkem. Heute würde man es umgangssprachlich als cool bezeichnen. Hier steht ein liebender Mensch einem coolen Menschen gegenüber, der sein *Gesicht wahrt*, der keine Schwächen zeigt, für den die Liebe an sich eine Schwäche ist.
Es ist, so sehe ich es, ein Abschied, Abschiedsworte von einer liebenden Person zu jemand, der starr/stark/leger/lässig dasteht, keine Schwäche zeigt und jene Person die liebt verlässt.
Doris 26.07.2008, 10:57 Uhr
Nachtrag: Es sind eigentlich vorwurfsvolle Worte von einem Menschen dem man weh getan hat, weil er nicht zurückgeliebt wurde, jetzt verlassen wurde, doch derjenige der keine Schwäche zeigte/hatte, der verlässt einfach, der geht ohne Skrupel möchte man schon sagen.
Abschiedsworte, ein Hinterherblicken mit Tränen in den Augen, dieser Schwäche die man hatte, wobei hier Schwäche mit der Person gleich zu setzen ist, hinterherschauen, trauern, weinen, doch stolz ist diese liebende Person gewiss nicht, dabei könnte sie es eigentlich, sie kann stolz darauf sein, lieben zu können.
Herr Theo Retisch 28.08.2008, 17:31 Uhr
Man kann die letzte Zeile ganz eifnach vervollständigen, ...Ich liebte.[dich], damit ist das ganze Zitat geklärt. Sie beschreibt die unerfüllte Liebe zu ihm, fertig =), diesen Sinn des Zitates auszuführen ist jedem selbst überlassen, wie die Beiträge über mir ja zeigen. Jedenfalls ist der Kern geklärt.
Strubbel 28.08.2008, 21:49 Uhr
Erklärt sich jedem, der mal unglücklich verliebt war während des Lesens oder?
Mir ging es jedenfalls so. Weniger ist manchmal mehr.
Alles auf eine Karte und verlieren, ist aber auch nicht immer verkehrt.
Hossein 19.10.2008, 12:33 Uhr
Die Liebe kann nur ohne jegliche Maske existieren. Damit ist der Liebende(r) ohne Schutz und angreifbar.
Marco 03.06.2009, 21:51 Uhr
Ich denke Doris liegt sehr richtig mit ihrer Sicht der Dinge und auch Strubbel weiss wovon er redet - mir ging es nämlich genauso als ich die Zeilen zum ersten Mal las. Weiss Jemand zufälligerweise wo sich das Original-Manuskript zur Zeit befindet?
julius 15.10.2009, 23:01 Uhr
einfach nur wunderschön
Der wahre Wolfgang 15.10.2009, 23:12 Uhr
@julius, du kennst mich doch noch gar nicht!
Der wahre Wolfgang 15.10.2009, 23:28 Uhr
@Marco, du fragst nach dem Originalmanuskript. Moment, ich seh` mal in meinem Keller nach!
Hakan Altug 22.03.2010, 20:08 Uhr
Seeeehr Edel...( dise Zitat werde ich Merken)
Hakan Altug 22.03.2010, 20:35 Uhr
...von der kuerze,beeindruckt)
Rose 23.03.2012, 21:37 Uhr
"...ich liebte."
Glücklich ist, wer das von sich sagen kann!
Doch "eine Schwäche" ist die Liebe nun wirklich nicht.
Die Schwächen sind ihre allzu menschlichen "Nebengeräusche":
unerfüllte Sehnsucht, erlöschende Illusionen, ungestillte Leidenschaft.
Wenn der Fokus zu stark auf's Seifenblasenland gerichtet ist,
statt einfach zu LIEBEN, sieht man eben auch manchmal welche zerplatzen.
Ist nicht schön und manchmal schmerzhaft, doch jeder weiß es...und das hat zum Glück mit der Liebe nicht wirklich etwas zu tun. Denn sie will von dem Anderen gar nichts, sie gibt einfach.
Liebe ist keine Schwäche.
Lovely weekend!
Rose
ZEN 20.06.2012, 09:16 Uhr
Ja,
Liebe ist keine Schwäche - ganz im Gegenteil.
Liebe ist auch
kein temporäres Ereignis.
Romantische Gefühle sind temporäre Ereignisse;
so wie lustvolle Empfindungen des Körpers.
Aber Liebe kennt...
weder Vergangenheit noch Zukunft.
Sie verströmt sich ausschließlich in der Gegenwart.
Also, jammere nicht rum, lieber Bert,
lieben kannst du zu jeder Zeit; es ist bloß eine Frage des tuning in.
ZEN
Senftopf 20.06.2012, 12:35 Uhr
"...ich L I E B(T)E ..."
Siebenkäs 20.06.2012, 22:12 Uhr
Ich stelle mir vor, dass Brecht deshalb von seiner Liebe als Schwäche spricht, weil seine Form der Liebe zu mehreren Frauen nicht gesellschaftskonform war. So musste er aus Liebesdrang seine Geliebte enttäuschen, die ihn für sich allein haben wollte.
Der wahre Wolfgang 20.06.2012, 22:23 Uhr
Ja, lieber @ZEN ,warum Brecht diesen Satz so und nicht anders sagte, darüber solltest du mal nachdenken.
Liebe ist nach Brecht definiert durch den Begriff der Vergänglichkeit. So sagt er:
"Das menschliche Gefühl ist dazu bestimmt, nur kurz aufzuleben, um sich sehr rasch wieder ins Nichts des Vergessens aufzulösen. Mit diesem Prozeß des Vergessens steht die Natur in engem Zusammenhang, da das Vergessen des geliebten Menschen immer wieder an Gegenständen der Natur artikuliert wird."
Sein Gedicht, "Ich habe dich nie je so geliebt", drükt das recht treffend aus.
Liebe kann nur episodenhaft sein, da keine Beständigkeit der Gefühle die Menschen auf längere Zeit verbindet. Die im Zitat angedeutete Ambivalenz: Liebe-Schwäche, ist wohl eher das Resultat aus einem Gefühl der Verzweiflung heraus, aus dem Wissen um die Vergänglichkeit der Liebe und den Liebesverhältnissen.
Und wer sollte das besser wissen als Brecht: Seine Beziehungen, Liebschaften und Affären sind ja schon legendär.
Der wahre Wolfgang 20.06.2012, 22:54 Uhr
Liebe ist durchwirkt von Abhängigkeit, Sehnsucht, verzweifeltem Ringen und Momenten innigen Glücks.
In jeder intensiven Liebesbeziehung gibt es einen Starken und einen Abhängigen. Liebe und Macht gehören untrennbar zusammen.
Wenn der Philosoph, Jaspers, "Macht an sich" für böse hält, dann spricht er mögliche Ungleichgewichte an, die die Liebesbeziehung mehr stören und behindern als fördern.
Ingrid Z 21.06.2012, 00:15 Uhr
@Senftopf, leider ist das vergänglich. Ich liebte auch...
ZEN 21.06.2012, 08:28 Uhr
Danke für den Hinweis.
Ja, die Zeile aus seinem Poesie-Album weist auf eine Liebesschwäche...
>> Schwächen
Du hattest keine
Ich hatte eine:
Ich liebte <<
Bert, wenn du verknallt bist, sind da plötzlich ein Haufen Wünsche, Sehnsüchte, Erwartungen. Du fühlst dich abhängig, am Tropf. Auf Grund dieser temporären Krankheit empfindest du deine Angebetete als "stark" und dich als "schwach": Du "brauchst" sie nun für deine guten Gefühle.
"Ich liebte" heißt übersetzt: "Ich habe ein paar Erinnerungen an lustvolle Körpererlebnisse und/oder schöne Gemütszustände in der Vergangenheit und liebe jetzt nicht (mehr)."
Aber es gibt keinen Grund der Welt, nicht j e t z t zu lieben. Du brauchst auf keine Voraussetzung, auf keine Person, keinen Zustand und keine Gelegenheit warten.
Liebe ist auf kein Gegenüber angewiesen,
kann jedoch leicht durch ein solches zum Leben erweckt werden.
Wenn der Liebesmotor erst mal läuft, brauchst du mit dem Lieben nicht mehr aufhören! Aber du hattest deine Lektion damals offenbar nicht gelernt :-) und glaubst wohl noch immer, Liebe hinge mit einer Person zusammen.
Liebe
ist nichts privates,
Liebe ist etwas universelles.
Liebe gehört geteilt.
Liebe ist kein Besitz - auf zwei geteilt.
Und wenn es sich denn tatsächlich um Liebe handelt - und nicht um irgendwelche egoistischen Erwartungen an schöne Gefühle - verströmt sie sich in a l l e Richtungen.
Dann ist die Lektion gelernt.
ZEN
Ronda 21.06.2012, 11:22 Uhr
Fazit: Der gute Bert war kein heiliger, er war nur ein ganz, ganz besonderer Mensch..!
Der wahre Wolfgang 21.06.2012, 12:14 Uhr
Ja, natürlich kann man auch über die Liebe als unerversellem "Grundgefühl" reden. Da gibt es bestimmt das eine oder andere passende Zitat. Brecht intendiert aber wohl mehr die exklusive, partnerschaftsbezogene, Liebe -mit Partnerin versteht sich.
@ZEN,wenn du diese auf Körperlichkeit und frohes Gemüt reduzierst, dann hast du von Brecht nichts gelesen und eben nichts verstanden. Aber Lesen ist ja, wie du`s selber immer wieder betonst, nicht dein Ding.;-)
Lernen und Lesen darf man durchaus auch im Zusammenhang sehen.
D.w.W. 21.06.2012, 12:19 Uhr
Korr. 20.06.: drückt
Chiara 21.06.2012, 14:04 Uhr
Senftopf: "...ich L I E B(T)E ..."
Wunderbar, wie du den kleinen, feinen Unterschied zum Schwingen und damit die 'Schwäche' lächeln lässt.
Schwächen:
Du ha(tte)st keine
Ich habe keine
Ich liebe
Der wahre Wolfgang 21.06.2012, 21:36 Uhr
@ZEN: "Und wenn es sich denn tatsächlich um Liebe handelt..."
Was Liebe nicht ist, gibst du vor zu wissen. Dann erzähl uns doch mal bitte was über deine universelle Liebe. Auf jeden Fall bekommt sie Berthold Brecht von dir nicht zu spüren. Nicht einmal für ein wenig Respekt langt`s. Schade eigentlich. Seine Stücke werden heute noch gelesen und aufgeführt.Und was führst du auf, @ZEN?
Senftopf 23.06.2012, 08:41 Uhr
Danke @Chiara! Und nicht alle hier sind in der Lage solche "Spitzfindigkeiten" zu analysieren, entdecken und interpretieren...dazu gehört schon eine gute Portion Wachheit und Sensibilität...wie du sie besitzst...das "besitz(s)t" liest sich komisch, stimmt aber so..;-)
Der wahre Wolfgang 23.06.2012, 12:07 Uhr
Die Schwäche, die nicht zur Liebe passt, soll schwingen und lächeln? Ja, was denn nun?
Scheint vielleicht eine erhabene Schwäche zu sein. Oder lächelt sie nur über den einen oder anderen schwächelnden Kommentar?
ingod 23.06.2012, 15:41 Uhr
@senftopf, @chiara:
...einfach klasse, wie diese brecht'sche verDICHTUNG durch Euch erhellt wird. Danke.
In der Gegenwart des Hier und Jetzt entscheidet sich jeder für sich, schwach (lieblos) oder stark (liebend) zu sein... :)
Chiara 25.06.2012, 08:23 Uhr
In der Gegenwart des Hier und Jetzt entscheidet sich jeder für sich, schwach (lieblos) oder stark (liebend) zu sein... :)
@ ingod: Lieblos = schwach. Liebend = stark? Erstarkt: Lieb(leid)los = losgelöst vom Los.
Über den Gedanken- Vorstellungswolken schwebt die Grenzenlosigkeit.
|Chiara Kofferpacken|
Chiara 25.06.2012, 08:24 Uhr
Die Schwäche, die nicht zur Liebe passt, soll schwingen und lächeln? Ja, was denn nun?
Scheint vielleicht eine erhabene Schwäche zu sein. Oder lächelt sie nur über den einen oder anderen schwächelnden Kommentar?
Der wahre Wolfgang, werter
Mag auch ab und zu etwas von meine persönliche Geisteshaltung durchsickern, ist sie - ob bewusst unbewusst oder unbewusst bewusst, das bleibe anheimgestellt - irrelevant. In der Regel hält sich meine Persönlichkeit bedeckt, doch, wie heisst es so schön: Keine Regel ohne Ausnahme. Also lehne ich mich ein wenig aus dem Fenster und antworte: Meine Wenigkeit, in ihrer unbeholfenen Unverbindlichkeit, hat keine schwächelnden Kommentare, sondern Stärke entdeckt. Lächeln über meine eigenen Unzulänglichkeiten, das kann, darf und lebe ich unbekümmert. Weisst Du, ich schätze mich glücklich und es erfüllt mich mit Genugtuung, dass ich bis heute nicht einmal ansatzweise den Drang verspürte über einen anderen Menschen zu lachen. Gemeinsam lachen, ja. Auslachen, nein. Lächerlich machen, nein. Eine Begebenheit, von einer Person unabhängig, belächeln, ja. (Ich weiss, ja, in der Virtualität gerät so einiges durcheinander, wenn die Antönchen, ehm Atömchen tanzen)
Erhabene Schwäche? - hmm, was soll/darf ich mir darunter vorstellen. An dieser Stelle einmal ein grosses Dankeschön an Deine Adresse, für die vielen herrlichen Denkanstösse die Du den Lesern schenkst.
Passt denn Schwäche nicht einfach famos zur Liebe? Beispiel: Ach Du, komm her zu mir, mach mich schwach. Auf, mit den Schwingen der Liebe lächeln.
Pers. Anmerkung: Lebte ich meine persönliche Geisteshaltung konsequent, es wäre nicht ein einziger Kommentar (Satz) von mir ins Netz geflossen.
|Chiara Unberechenbar|
Der wahre Wolfgang 02.07.2012, 23:00 Uhr
@Chiara: "Lebte ich meine persönliche Geisteshaltung konsequent, es wäre nicht ein einziger Kommentar (Satz) von mir ins Netz geflossen."
Das, was du hier schreibst, hat mit deiner wirklichen Geisteshaltung also nichts oder wenig zu tun?
Aber bitte, deine digitalisierte Geisteshaltung hat jedenfalls schon ihren ganz spezifischen Charakter und zieht sich -gewollt oder nicht- wie ein roter Faden durch deine "Kommentargeschichte".
Im Grunde aber gehen deine "persönliche Geisteshaltung" und dein Treiben hier -sofern ich dich nicht missverstehe- nicht so recht zusammen.
Nun, vielleicht gehört und entfaltet sich dein ungezügelter Geist gerade auf dieser Bühne und der brave domestizierte bleibt im Stübchen. Also: Konsequent im Stübchen bleiben? Oder doch ein bisschen frei nach P. Handke:
Die Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt? Oder banaler gefragt: Wer bin ich eigentlich und warum?
Der wahre Wolfgang 02.07.2012, 23:30 Uhr
Dazu Handke selber: “Jeder Satz hat eine Geschichte. Ergebnis ist, dass die satzweise Beschreibung der Außenwelt sich zugleich als Beschreibung der Innenwelt, des Bewusstseins des Autors erweist, und umgekehrt und wieder umgekehrt”
Wird die Sinnhaftigkeit unseres Tuns nun klarer? Die Interdependenzen von oder zwischen Außen und Innen erschließen sich also auf wundersame Weise. Aber wohl nur bei Handke. Oder?
Chiara 03.07.2012, 06:53 Uhr
Der wahre Wolfgang: Dazu Handke selber: “Jeder Satz hat eine Geschichte. Ergebnis ist, dass die satzweise Beschreibung der Außenwelt sich zugleich als Beschreibung der Innenwelt, des Bewusstseins des Autors erweist, und umgekehrt und wieder umgekehrt”
(Das Handke'sche Dasein)
Guten Tag
Einfach Ich 19.10.2012, 12:54 Uhr
Die Liebe ist eine Stärke, da stimme ich zu, jedoch müsst ihr verstehen, dass die Liebe sehr wohl eine Schwäche sein kann und zwar dann, wenn man weiss dass man sich nicht verlieben darf. Manchmal weiss man das der Geliebte nichts für einen ist, aber man verliebt sich trotzdem.
In der letzten Zeile steht: Ich liebte
Vergangenheit also,... ich interpretiere das ganze so:
Er liebte sie, doch als sie ihn dann verliess, konnte er noch immer nicht aufhören sie zu lieben. Genau an dem Punkt kommt die Schwäche zum Einsatz; er konnte nicht mehr aufhören und das warf ihn aus der Bahn.
Das Gedicht schrieb er wahrscheinlich nach seiner Erholung, deshalb auch die Vergangenheitsform: Ich liebte
Hätte er aufgehört sie zu lieben nachdem sie "verschwand", wäre es keine Schwäche gewesen.
ZEN 30.07.2015, 14:35 Uhr
@Wolfgang 20.06.2012, 22:23 Uhr >>Liebe ist nach Brecht definiert ... Vergänglichkeit<<
Was immer vergänglich ist, ist nicht Liebe.
Was vergänglich ist, sind Gefühle.
Emotionen – welcher Art sie auch sein mögen – sind nicht von Dauer.
Emotionen aber sind...
n i c h t identisch mit Liebe.
Wie der Bertolt (im Gegensatz zu dir) hier auch richtig sagt:
"Das menschliche Gefühl ist dazu bestimmt, nur kurz aufzuleben, um sich sehr rasch wieder ins Nichts des Vergessens aufzulösen.“
Das haben Gefühle so an sich, die „angenehmen“
wie die „unangenehmen“: Sie sind unaufhaltsam.
ZEN
ZEN 30.07.2015, 14:38 Uhr
@Wolfgang: >>Liebe kann nur episodenhaft sein<<
Nein.
Nicht die Liebe ist episodenhaft,
sondern das Gefühl, das du mit Liebe verwechselst.
ZEN
ZEN 30.07.2015, 14:44 Uhr
@Wolfgang 20.06.2012, 22:54 Uhr: >> Liebe ist durchwirkt von Abhängigkeit, Sehnsucht, verzweifeltem Ringen und Momenten innigen Glücks <<
Die Liebe ist vom Theater der Gefühle unberührt.
Um das sehen zu können, müssen wir sehr genau hinschauen.
Das wird meist nicht gemacht, weil die Emotionswellen so hoch schlagen.
Vermeintliche Abhängkkeiten
und Sehnsüchte weisen auf Bedürftigkeit.
Bedürftigkeit ist aber nicht ein Ausdruck der reifen Liebe (7),
sondern zeigt uns – weit abgeschlagen von jeder Reife – heulend im Kleinkind-Modus.
Verzweiflung, das Ringen um... und das Suchen nach „Glück“ gehören der selben kindlichen (2) Ebene an.
ZEN
ZEN 17.06.2017, 09:57 Uhr
Schwächen
Du hattest keine
Ich hatte eine:
Ich liebte
– Bert Brecht
Bert, hättest du dich damals nicht von deinen Bedürftigkeiten
einfangen und binden lassen, lautete dein Vers heute vielleicht so:
Stärken
Du hattest deine
Ich hab eine:
Ich liebe
ZEN
Liebe ist Stärke.
Aber Obacht: Diese Stärke ist nicht „unsere“.
ABC 17.06.2017, 10:44 Uhr
ZEN:
Stärken
Du hattest deine
Ich hab eine:
Ich liebe
ABC:
Du und Du haben ihre
ICH habe eine:
ICH liebe
Senftopf 17.06.2017, 11:36 Uhr
Die Version von Brecht ist die einzig Nachvollziehbare, Einleuchtende und Sinnvolle...!
ZEN 17.06.2017, 13:36 Uhr
@ABC 17.06.2017, 10:44 Uhr
DU hast Recht...
Das "Ich" liebt nicht. Das Ego ist dazu nicht
imstande. Das "ich" ist komplett liebesunfähig.
Der Vers läßt sich wohl nicht reparieren.
ZEN
Sadiki 17.06.2017, 19:18 Uhr
Das "Ich" liebt nicht. Das Ego ist dazu nicht
imstande. Das "ich" ist komplett liebesunfähig.
@ZEN - das unterschreibe ich sofort!
Sadiki 17.06.2017, 21:33 Uhr
@Delphin - es lebe die blutreinigende Meinungsfreiheit!@Delphin - es lebe die blutreinigende Meinungsfreiheit!
Katja 18.06.2017, 07:22 Uhr
So ist sie denn, meine kleine "Wahrheit" in Sachen Meinungsfreiheit:
In diesem Forum gehören einige aber so richtig auf den Pott gesetzt!
Sadiki 18.06.2017, 07:36 Uhr
Der Denunziant
Willst wissen du, mein lieber Christ,
Wer aller Menschen Auswurf ist?
Die Antwort liegt ja auf der Hand:
Es ist allein der Denunziant.
Gefährlich ist ein toller Hund,
Gefährlich ist der Lügenmund,
Gefährlich ist, wer stiftet Brand,
Gefährlicher der Denunziant.
Verpestet ist fürwahr die Luft,
Wo atmet solch ein Schelm und Schuft.
Verpestet ist ein ganzes Land,
Wo schleicht herum der Denunziant.
Durchs ganze Leben Schimpf und Schmach
Geht ihm voran und folgt ihm nach.
Der Menschheit Schandfleck wird genannt
Der niederträcht’ge Denunziant
Wird er erblickt im Freundeskreis,
Macht man ihm bald die Hölle heiß
Und ruft, ist er erst einmal erkannt:
Hinaus! Er ist ein Denunziant.
Und wenn er einst im Grabe liegt
Und seine Seel‘ nach oben fliegt,
Ruft Petrus: Fort, Halunk!
Verbannt von hier ist jeder Denunziant.
Max Kegel, anonym in der satirischen Zeitschrift Der wahre Jakob: illustrierte Zeitschrift für Satire, Humor und Unterhaltung, 1.1884
„Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant“.
Katja 18.06.2017, 08:18 Uhr
Schönen Sonntag mit viel Sonne ohne diesen vorstehenden Kasperkram...
Eines Tages kam ein Professor in die Klasse und schlug einen Überraschungstest vor. Er verteilte sogleich das Aufgabenblatt, das wie üblich mit dem Text nach unten zeigte. Dann forderte er seine Studenten auf die Seite umzudrehen und zu beginnen. Zur Überraschung aller gab es keine Fragen – nur einen schwarzen Punkt in der Mitte der Seite. Nun erklärte der Professor folgendes:
„Ich möchte Sie bitten, das auf zuschreiben, was Sie dort sehen.“
Die Schüler waren verwirrt, aber begannen mit ihrer Arbeit.
Am Ende der Stunde sammelte der Professor alle Antworten ein und begann sie laut vorzulesen. Alle Schüler ohne Ausnahme hatten den schwarzen Punkt beschrieben – seine Position in der Mitte des Blattes, seine Lage im Raum, sein Größenverhältnis zum Papier etc.
Nun lächelte der Professor und sagte:
„Ich wollte Ihnen eine Aufgabe zum Nachdenken geben. Niemand hat etwas über den weißen Teil des Papiers geschrieben. Jeder konzentrierte sich auf den schwarzen Punkt – und das gleiche geschieht in unserem Leben. Wir haben ein weißes Papier erhalten, um es zu nutzen und zu genießen, aber wir konzentrieren uns immer auf die dunklen Flecken.
Unser Leben ist ein Geschenk, das wir mit Liebe und Sorgfalt hüten sollten und es gibt eigentlich immer einen Grund zum Feiern – die Natur erneuert sich jeden Tag, unsere Freunde, unsere Familie, die Arbeit, die uns eine Existenz bietet, die Wunder, die wir jeden Tag sehen …….
Doch wir sind oft nur auf die dunklen Flecken konzentriert – die gesundheitlichen Probleme, der Mangel an Geld, die komplizierte Beziehung mit einem Familienmitglied, die Enttäuschung mit einem Freund usw.
Die dunklen Flecken sind sehr klein im Vergleich zu allem, was wir in unserem Leben haben, aber sie sind diejenigen, die unseren Geist beschäftigen und trüben.
Nehmen Sie die schwarzen Punkte wahr, doch richten Sie ihre Aufmerksamkeit mehr auf das gesamte weiße Papier und damit auf die Möglichkeiten und glücklichen Momente in ihrem Leben und teilen sie es mit anderen Menschen!
Sadiki 18.06.2017, 10:39 Uhr
WhatsApp-Geschichte
Der schwarze Punkt
Sabine Küffner
…ich wünsche allen, die diese Geschichte lesen und weitererzählen, allen, die sich auch den Inhalt, den Sinn der Worte zu Herzen nehmen, ein glückliches, gesundes und zuFRIEDENes neues Jahr. Silvester 2016 –
= Coaching für Bedürftige! – der Erfüllte braucht das nicht!
Katja 18.06.2017, 18:54 Uhr
= Coaching für Bedürftige! – der Erfüllte braucht das nicht!
Eben. Freu mich, dass es bei Dir angekommen ist.
Sadiki 19.06.2017, 09:38 Uhr
Eben. Freu mich, dass es bei Dir angekommen ist.
@Katja - Es ist nicht so, wie du es siehst oder wie du darüber denkst. Freuen darfst du dich trotzdem.
ZEN 26.07.2017, 08:18 Uhr
Peter Handke: “Jeder Satz hat eine Geschichte. Ergebnis ist, dass die satzweise
Beschreibung der Außenwelt sich zugleich als Beschreibung der Innenwelt, des
Bewusstseins des Autors erweist, und umgekehrt und wieder umgekehrt.”
Hurz.
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08.01.2025, 01:37 Uhr
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hsm:
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26.12.2024, 13:49 Uhr
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23.12.2024, 00:40 Uhr
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21.12.2024, 23:56 Uhr
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hsm:
Ich lese daraus, daß Stanislav Lem der Wahrheit
untreu zu werden, den Vorzug g...
20.09.2024, 07:07 Uhr
eigene Zitate...
hsm:
Etwas höher, unterhalb der Listen 'Autoren' und 'Themen' findest du den Hinwei...
11.09.2024, 09:36 Uhr
eigene Zitate...
Helmut König:
Wie kann ich eigene Zitate hinzufügen...
11.10.2021, 10:56 Uhr
Kein tägliches Zit...
hsm:
Ich finde es auch schade, daß es z.Zt. kein tägliches Zitat gibt.
Aber man...
20.07.2021, 15:28 Uhr
Kein tägliches Zit...
Norbert:
Mir geht es auch so! Sind es rechtliche oder technische Probleme? :-(...