Schlagworte: Gottesfrage, Gott
„Einer fragte Herrn K., ob es einen Gott gäbe. Herr K. sagte: " Ich rate dir, nachzudenken, ob dein Verhalten je nach der Antwort auf diese Frage sich ändern würde. Würde es sich nicht ändern, dann könnten wir die Frage fallenlassen. Würde es sich ändern, dann kann ich dir wenigstens noch so behilflich sein, daß ich dir sage, du hast dich schon entschieden: Du brauchst einen Gott.“
Bertolt Brecht (Werk: Die Frage, ob es einen Gott gibt)
391 Stimmen:
Knut Hacker 19.09.2009, 20:06 Uhr
Brecht leistet sich hier leider einen Grammatikfehler: Statt " gäbe " muss es heißen: "gebe"!
Christiane Marshall 19.09.2009, 20:26 Uhr
Korrekz, > Knut Hacker, der Konjunktiv hat da nichts verloren..!."Lapsi calami" sind aber leider hier öfters zu finden, schade!
Knut Hacker 19.09.2009, 21:18 Uhr
Die Verwechslung von Irrealis und indirekter Rede ist heute noch das geringste Übel beim galoppierenden Sprachverfall.Absoluter Wahnsinn ist z.B. : entsprechend DES Beschlusses,gegenüber DES Schulgebäudes, Vorsprung AUF...,Versprechen FÜR...,Ahnung ÜBER..,es bedurfte DEM Drängen..,Chance ZU...,um nur einige Beispiele aus den dpa-Berichten vom heutigen Tag anzuführen!
Christiane Marshall 19.09.2009, 21:38 Uhr
>Knut Hacker... die komprimierte Benennung Deiner diversen grammatikalischen Schnitzer werden zuweilen von den Lesern oder Hörern gar nicht registriert oder auch toleranterweise übergangen. Gut, dass es - so wie Du - noch "Kritiker" das verurteilen. Man erkennt ja sofort, ob es mangels Kenntis hapert oder ob (nur) der Druckfehlerteufel am Werk ist...
Christiane Marshall 19.09.2009, 21:41 Uhr
Sorry, ich meine natürlich ..."Deine komprimierte ..." diverser gramm.. Schnitzer ..
Christiane Marshall 19.09.2009, 21:54 Uhr
...Aua, meine letzten Zeilen sind ein Paradebeispiel für die von mir erwähnten Flüchtigkeitsfehler... Ich glaube, ich muss mich langsam selbst in die Liste dieser "Spezis" einreihen, wenn ich weiter soviel Tipp-Ausdauer an den Tag oder den Abend) lege...
Knut Hacker 20.09.2009, 16:12 Uhr
Ein wichtiges Beispiel habe ich vergessen: Die consecutio temporum wird nicht mehr beherrscht." Nachdem er in das Gebäude STÜRMTE" (statt: "gestürmt war"), schoss er..." Von der konsequenten Verwechselung von "das" und "dass" ganz abgesehen..
Mir geht es nicht um Schulmeisterei.Die Rechtschreibregeln - zumal die neuen - sind oft unlogisch (z. B."zurzeit").Aber wo sie logisch sind (z. B. Großschreibung bei Substantivierung) - und bei den grammatikalischen Regeln , die das immer sind, zeigt sich halt, ob Jemand denken kann und will.
Christiane Marshall 20.09.2009, 23:44 Uhr
.. nicht unerwähnt sollte auch die übertrieben häufige Anwendung von Anglismen bleiben, die sich ja mehr und mehr ausbreitet.Die deutsche Sprache ist so reich an Farbe und Nuancen, das sollte nicht vernachlässigt werden...oder?
Ingrid Z 20.09.2009, 23:56 Uhr
@Christiane, da gebe ich dir Recht. Einer unserer Tageseitungsreporter wurde dafür ausgezeichnet und kürzlich ein zweiter, weil er der deutschen Sprache an ihrer Vielfältigkeit huldigte und auch seine Glossen dementsprechend humoristisch gestaltet waren und weiterhin sind.
Knut Hacker 21.09.2009, 18:38 Uhr
Übrigens werden Genitiv und Dativ ständig verwechselt: "Neben DES guten Essens werden gute Getränke geboten"."Laut DEM Wetterbericht.."
An den Anglizismen ist das Schlimmste,dass sie meistens in keinem englischen Wörterbuch stehen und auch von keinem Engländer oder Amerikaner verstanden werden. Deutschland ist übrigens das einzige Land auf der Welt mit diesem Problem.
Bei dieser Gelegenheit: Kann mir übrigens einer erklären, warum laufend "lite" statt "light" und "nite" statt "night" geschrieben wird?
Den Süddeutschen fällt auch gar nicht auf, dass sich über die Medien das norddeutsche Idiom verbreitet hat.Sie halten das fürr Hochdeutsch.Beispiele: "langgehen" statt "entlanggehen", "außen vor" statt "draußen davor", "hochgehen" statt "hinaufgehen";die süddeutschen Dialekte sind in der Generation unter 30 vollkommen ausgestorben. Man spricht norddeutsch:"nee","Teeler"(Täler),"Tschüß","Ferd"(Pferd),"deißig Gad"( dreißig Grad)...
Knut Hacker 21.09.2009, 18:47 Uhr
Gerade höre ich noch:"füm"(fünf),"mitnehm"(mitnehmen),"Pooooolizei","Miiiikro","kein Problem mit"(damit).
Christiane Marshall 21.09.2009, 18:54 Uhr
Betr. : meine Notiz v. 2o.9. 23.44 Uhr:
Natürlich "ANGLIZISMEN" - (aber das ist nun wirklich ein "Präzedenzfall" meinerseits gewesen...) Peinlich!
H. Smidt 21.09.2009, 19:51 Uhr
Also ehrlich @Christiane - auch bei uns im Norden sind es dreißig Grad und fünf sind fünf - (höchstens fümf) und tschüß is franzöösch un kummt vun de wallonische versioon adjuus. (eine von mehreren denkbaren Möglichkeiten des Ursprungs)
Und die Polizei ist die Polizei (in Hamburg evtl. noch ein Udl) und ein Mikro ist ein Mikro.
...und wenn du es ganz genau nimmst, hat bestimmt auch das Hochdeutsch südlich der Benrather Linie so seine sprachlichen Eigenheiten.
In der niederteutschen Sprache z. B. hat das 'to do' was du aus dem Englischen kennst, noch eine weite Verbreitung.
Und 'dor nich för' was du wahrscheinlich mit 'da nicht für' übersetzen würdest, heißt tatsächlich 'gern geschehen'.
Knut Hacker 22.09.2009, 18:41 Uhr
Also ich muss zum Thema "Verfall der Sprachkultur" unbedingt noch folgendes anbringen:
Satzkonstruktionen werden nicht mehr durchgehalten. Beispiel: "Der Redner betrat zusammen mit seinem Leibwächter, einem Dolmetscher und DIE drei PolizeibeamtE, die später in den Saal schossen, das Podium."
Völlig unlogische Modewörter nehmen überhand, zum Beispiel: "zeitgleich" statt "gleichzeitig" und "zeitnah" statt "zeitlich nah". Die Zeit ist eine Singularität. Daher kann ihr weder etwas gleich noch nahe sein!
Knut Hacker 22.09.2009, 19:26 Uhr
H. Smidt, kennst du als ausgewiesene Dialektologin den bayerischen Dialekt, in dem man nach jedem Satz statt eines geschriebenen Punktes laut rülpst?An der Universität Bayreuth gibt es ein Institut für Mundartforschung, das diese wohl einzigartige Eigenart damit erklärt, dass beim Sprechen dieses Dialektes mehr Luft aufgenommen als ausgestoßen wird. Dieser Luftüberschuss wird nach den - immer sehr kurz ausfallenden - Sätzen dann wieder ausgestoßen.Das ist kein Aufstoßen sondern ein Ausstoßen, das sich jedoch wie ersteres anhört.
H. Smidt 22.09.2009, 19:43 Uhr
@Knut Hacker - ich bin eine norddeutsche Muschelschubserin. Ich spreche keinerlei bayerischen Dialekt. Ich kann ihn lesen (wie jede anderen deutsche Mundart auch) Ein paar Worte schreiben - aber sonst?? Da muß ich passen.
Ich habe zwar eine österreichische Mutter (Nähe ung. Grenze) aber sie spricht ein reines Hochdeutsch ohne Akzent. Plattdeutsch habe ich in der Schule gelernt. Mein Vater spricht zwar auch Platt, sogar sehr gut, aber NIE zu Hause.
Ich selbst lese und schreibe Plattdeutsch besser, als ich es sprechen kann. Es fehlt mir einfach die Übung.
Knut Hacker 22.09.2009, 21:52 Uhr
H. Smidt,in einem meiner Seeurlaube habe ich in einem Lexikon für Plattdeotsch gelesen,dass "Pulzern " Feldrüben sind.Mich interessiert das,weil in Nürnberg am Martinstag die Kinder vom "Pulzermärtl" beschenkt oder in den Sack gesteckt werden und die Herkunft dieses Namens rätselhaft ist ( bis auf "Märtel"= Martin,auch Vorname Luthers ,daher der "Pulzermärtl" im evangelischen Nürnberg als Ersatznikolaus).Der "Pulzer" könnte also eine Art Feldschrat sein , wenn "Pulzern" heute noch im Plattdeutschen Rüben ("Rübezahl") bedeuten. Kannst du das bestätigen?
H. Smidt 22.09.2009, 23:00 Uhr
@Knut Hacker
Den Ausdruck habe ich noch nie gehört. Futterrüben werden hier auch Runkelrüben oder Runkeln genannt. - und Nürnberg ist nicht gerade ein Gebiet wo Niedersachsenplatt resp. westniederdeutsch gesprochen wird.
Rübezahl ist ja eine Sagengestalt aus dem Riesengebirge. Da wurde wohl eher Ostniederdeutsch gesprochen, zu dem ja z. B. auch das Mecklenburger Platt gehört. Es unterscheidet sich sehr vom Niedersachsenplatt, welches ich sprechen kann.
Da gibt es sehr viele sprachliche Unterschiede von Region zu Region. Und Ausdrücke die in Hamburg geläufig sind, kennt man in Schleswig Holstein nicht unbedingt. Ich gebe dir mal einen Link der das ein bisschen näher erklärt. das ist zu viel und zu kompliziert hier alles rein zu schreiben.
Knut Hacker 23.09.2009, 20:37 Uhr
H. Smidt, vielen Dank!Wie geht denn das mit dem Link-Geben?
H. Smidt 23.09.2009, 20:50 Uhr
Hallo @Kurt löocke einfach auf das Wort Link. Du erkennst, daß es unterstrichen ist. Das bedeutet, daß da noch was dahinter steckt. :-)
Es würde mich übrigens interessieren, was das für ein Lexikon war, aus dem du das Wort Pulzern entnommen hast.
Denn Wörterbücher für Plattdeutsch sind selten und nur bedingt hilfreich, da Plattdeutsch keinem bzw. keine einheitliche, Schriftsprache ist.
H. Smidt 23.09.2009, 20:51 Uhr
...klicke... muß es heißen.
Knut Hacker 23.09.2009, 20:59 Uhr
Du hast mich missverstanden. Ich wollte wissen, wie du den Link hergebracht hast.
Das Lexikon habe ich nicht mehr in Erinnerung, ich habe es in einer Buchhandlung durchgeblättert
ZEN 24.09.2009, 09:08 Uhr
„Einer fragte Herrn K., ob es einen Gott gäbe. Herr K. sagte: " Ich rate dir, nachzudenken, ob dein Verhalten je nach der Antwort auf diese Frage sich ändern würde. Würde es sich nicht ändern, dann könnten wir die Frage fallenlassen. Würde es sich ändern, dann kann ich dir wenigstens noch so behilflich sein, daß ich dir sage, du hast dich schon entschieden: Du brauchst einen Gott.“
Ja, denn dann hat er sich ein Bildnis (zum Gebrauch) gemacht.
H. Smidt 24.09.2009, 11:12 Uhr
@Knut - Von der Seite, die du im Kommentarfeld angeben willst, kopierst du dir die URL ab www. Achte darauf, daß die URL vollständig kopiert wird.
Hier, unter dem Kommentarfeld, ist ein Hinweis mit dem Wort 'Link'. Das klickst du an. Es öffnet sich ein Fenster. Da steht dann schon: http://
Jetzt fügst du hier die kopierte URL ein und drückst ok. Dann öffnet sich ein zweites Feld.
Entferne das Wort 'Link' und setze deinen eigenen Text ein. Wenn du das Wort 'Link' stehen läßt, erscheint dieses in deinem Text.
Jetzt drücke wieder auf ok. Das wars.
Der Link erscheint da, wo du den Cursor gesetzt hast.
Ich hoffe ich hab's verständlich erklärt.
H. Smidt 24.09.2009, 11:31 Uhr
@Kurt: Ich hab auch noch ein bisschen weiter geforscht und bin bezüglich des Wortes Pulzer auf folgendes gestoßen:
"Die hochdeutsche Namensform „Pelzmärtel“ wurde inzwischen durch die alte umgangssprachliche Namensform „Pulzermärtel“ weitgehend ersetzt, auch weil dieser Name „Pulzer“ lautmalerisch an die Perchtgestalt erinnert."
Schau hier mal unter Punkt 9.
...und weiter: Der Pelzmärtel ist die Folge der Reformation, da die Protestanten nicht weiterhin die katholischen Heiligen St. Martin und St. Nikolaus verehren wollten.
und weiter:
"Pelzmärtel leitet sich von Pelz und dem fränkischen Spitzennamen Märtel, bzw. Martel für Martin her. Umgangssprachlich wird er auch Bulzermärtel oder Belzermärtl genannt."
Quelle: Wikipedia
H. Smidt 24.09.2009, 11:33 Uhr
@Knut Hacker - entschuldige bitte den Fehler mit deinem Vornamen. Muß partielle Demenz sein. oder so. :-)
hsm 13.06.2017, 18:32 Uhr
Ich bin Atheist. Das schwoer ich bei Gott!
Kommentare können zur Zeit nur von registrierten Benutzern verfaßt werden! Hier können Sie sich kostenlos registrieren.
Zeige alle Zitate zum Thema Sprüche / Künstler & Literaten
Permanenter Link dieser Seite:
http://www.zitate-online.de/sprueche/kuenstler-literaten/19779/einer-fragte-herrn-k-ob-es-einen-gott-gaebe.html
08.04.2024, 22:39 Uhr
Man kann einen Kri...
hsm:
Jetzt werden deutsche Soldaten in Litauen fest stationiert werden. Mit ihren Fam...
01.04.2024, 20:23 Uhr
Wenn es regnet, mu...
hsm:
Regen ist flüssiger Sonnenschein.
Demzufolge hatten wir heute reichlich Sonn...
01.04.2024, 15:34 Uhr
Klatschen heißt: A...
hsm:
Ich muss mir des öfteren verletzende Bemerkungen über mein Äußeres anhören. Als ...
27.03.2024, 11:29 Uhr
Die aufgehende Son...
hsm:
Die Menschen haben noch Hoffnung.
So lange die Sonne am nächsten Morgen wieder ...
15.03.2024, 17:25 Uhr
Angst fügt einem n...
hsm:
Jeder Mensch hat das Recht ohne ständige Angst
vor etwas oder vor jemanden zu ...
09.03.2024, 20:08 Uhr
Der Mensch ist ein...
hsm:
Da hatte der Erich Kästner so eine eigenen Gedanken:
Einst haben die Kerls au...
11.10.2021, 10:56 Uhr
Kein tägliches Zit...
hsm:
Ich finde es auch schade, daß es z.Zt. kein tägliches Zitat gibt.
Aber man...
20.07.2021, 15:28 Uhr
Kein tägliches Zit...
Norbert:
Mir geht es auch so! Sind es rechtliche oder technische Probleme? :-(...
07.06.2021, 11:59 Uhr
Kein tägliches Zit...
wortarbeiter:
Sind die Probleme auch mal behoben? ich vermisse die Email-Benachrichtigung se...
01.03.2021, 11:52 Uhr
Kein tägliches Zit...
Günther Melzer:
Zur Zeit gibt es Probleme mit dem E-Mail-Versand über den Server, deswegen kan...